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Inhalt:
1. Plätzchenparade
2. Geschichtliches rund um die Plätzchenparade
3. Gebet
4. Leb- und Pfefferkuchen
5. Die Legende von den ersten Honigküchlein
6. Gedicht
7. Der Spekulatius
8. Segenswunsch
9. Katharinchen und die Legende von der Heiligen Katharina
10. Moppen oder Pflastersteine
11. Gedicht
12. Predigt zu Heiligabend
13. Gedicht
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Plätzchenparade
Durch das ganze Haus zieht ein herrlicher Duft nach Schokolade. Im Backofen backen die Bärentatzen – ein Gebäck, das wahrhaft strotzt von Schokolade, innen und außen. Aber auch die anderen Weihnachtsplätzchen haben ihre Verlockungen – Vanillekipferl, Buttergebäck, Zimtsterne, Plätzchen mit Mandeln oder gar erst Marzipanfüllungen und Nougatschichten … Da möchte man am liebsten von jeder Sorte gleich probieren. Wie so oft habe ich überlegt, in diesem Jahr auf das Backen zu verzichten. Es ist doch wirklich immer sehr viel Arbeit; Tage oder sogar Wochen verbringt man in der Küche, bis man eine angemessene Anzahl an Plätzchen beisammenhat, denn eine Sorte wäre deutlich zu wenig. Bei mir sind es immer mindestens fünf – vier erprobte und geliebte und eine neue zum Ausprobieren. Wenn dann die Adventszeit näher und näher rückt, packt mich schließlich doch der Eifer, und ich fange an zu backen. Es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass selbstgebackene Plätzchen einfach unschlagbar und die besten sind. Hübsch verpackt in verzierten Tütchen oder bunten Dosen, sind sie außerdem liebevolle kleine Geschenke.
Mich deucht, das Größte bei einem Fest ist, wenn man`s wohlschmecken lässt.
Johann Wolfgang von Goethe
Geschichtliches rund um die Plätzchenparade
Statussymbol der Reichen
Wie in römischer Zeit waren Gewürze im Mittelalter ein Statussymbol der Reichen. Am Gewürz sollte jeder sehen, was und wer der Hausherr war.
So reimte Wolfram von Eschenbach im zwölften Jahrhundert: „Wenn man auf einen Teppich trat, Kardamom, Würznelken und Muskat lagen gestreut unter den Füßen“. Je schärfer, desto besser…
„Was du uns gibst, das würze wohl“, dichtete Steinmar von Klingenau, „dass in uns werde eine Hitze, dass der Mund uns als eine Apotheke schmecke.“
Ein Pfund Safran kostete damals soviel wie ein Pferd, und ein paar Muskatnüsse waren so viel wert wie ein Schaf. Für eine Hochzeit kaufte Ritter Hans von Schweinichen Mitte des 16. Jahrhunderts 50 Mastochsen für 100 Taler und „allerlei Gewürz für 420 Taler.“
In einer Zeit, als Hofdamen zum Frühstück scharf gepfefferte Heringe aßen und dazu große Kannen Bier tranken, wurde die Suche nach den Pfefferländern zu einem existenziellen Problem. Die Blockade der alten Karawanen-Straßen durch die Türken Mitte des 15. Jahrhunderts wurde so zum eigentlichen Auslöser der „Weltentdeckung“.
Vasco de Gama brachte als erster eine volle Schiffsladung Gewürz ums Kap herum nach Lissabon. Auch wenn die Schiffe damals klein waren, so war das doch eine gewaltige Menge und ein riesiger Reichtum, der alle Kosten und Strapazen aufwog.
Marco Pola hatte die Kunden von den Ländern nach Hause gebracht, in denen die Gewürze wachsen. Er hatte die Gewürz- pflanzen selbst gesehen und Kolumbus landete 1492 in Amerika, als er das Pfefferland Indien suchte. Pfeffer wuchs dann später auch auf diesen Inseln, den „Westindischen Inseln“ und vor allem auf der berühmtesten aller Pfefferinseln, auf „Ceyenne“, der Sträflingsinsel, von der es kein zurück gab. Im europäischen Winter sind uns von diesen Entdeckungen die Pfefferkuchen geblieben – und natürlich die Pfefferkuchenhäuser, in denen die Hexen wohnen und die in unserer Familie reihenweise auf dem Dachboden verstauben, weil sie viel zu schön sind, als dass man sie jemals essen könnte.
Gebet
Wir suchen die Freude
Herr, unser Gott!
Wir Menschen suchen die Freude.
Wir entwickeln viel Fantasie, die Freude einzufangen:
wir schmücken unsere Häuser,
wir beschenken uns,
wir kochen gutes Essen
und feiern rauschende Feste.
Wir sind enttäuscht, wenn uns trotzdem die Freude
verlorengeht.
Wenn wir enttäuscht entdecken,
dass sie zwar schemenhaft da war
und doch wieder verflog.
Je älter wir werden, desto stärker erkennen wir:
Freude kann man nicht machen.
Freude ist ein Geschenk.
Freude kann nur dann zum Urquell des Lebens werden,
wenn sie uns anvertraut, gegeben wird
von dir.
Du gibst uns Freude
durch deine Gegenwart.
Durch dein Wort, das uns trifft;
durch die Liebe, die wir in Jesus erkennen;
durch die Zusagen, dass kein Leid, kein Elend,
keine Dunkelheit dich abhalten kann
zu uns Menschen zu kommen
und unser Leben zu teilen.
Das beglückt uns.
Gib uns Anteil an deiner Freude, Herr.
Indem wir uns dir und deinem Wort öffnen.
Indem wir uns dem Nächsten zuwenden,
ihn glücklich machen.
Indem wir weitersagen, was uns begegnet ist
in unserem Leben:
im Kind von Bethlehem,
im Mann am Kreuz,
im Auferstandenen,
der unser Leben teilt.
Herr, unser Gott!
Wir Menschen suchen die Freude.
Wir danken dir für die Freude, die du uns immer schenkst.
Amen.
Leb- und Pfefferkuchen
Was wäre unsere Adventszeit ohne Gebäck, ohne den Duft nach Lebkuchen und anderen gebackenen Köstlichkeiten. Das Wort „leb“ bedeutet „Heil- und Arzneimittel“ (Althochdeutsch).
In den Klöstern pflanzte man Kräuter mit Heilwirkung an. In der Weihnachtszeit nahm man die wohlschmeckendsten davon und stellte „Heilgebäck“ her, also Lebkuchen. Diese Lebkuchen wurden zur Weihnachtszeit in den Klöstern verteilt – zur Verdeutlichung, dass das Weihnachtsgeschehen der ganzen Welt Gesundheit bzw. Heil schenken soll.
Nach altem Brauch sollen diese mit siebenerlei oder neunerlei Gewürzen gebacken werden. Auf manchen Tüten, in denen die Gewürze für die Weihnachtsbäckerei schon fertig gemischt sind, steht manchmal noch „Siebenerlei Gewürz“.
Die Zahl 7 galt im Mittelalter als Ausdruck der Vollendung. Weil Gottes vollkommenes Handeln im Weihnachtsgeschehen deutlich wird, nahmen unsere Vorfahren für die Weihnachtsbäckerei siebenerlei Gewürze. Sie wollten damit ausdrücken, dass jeder Tag der Woche vom Segen Gottes durchdrungen sein soll. Neunerlei Gewürze bezog das Mittelalter auf den vollendeten Lobpreis Gottes. Gott sei drei mal drei, als neunmal zu loben: in Erde, Luft und Wasser, in Himmel, Erde und Hölle, in Vater, Sohn und Heiligem Geist. Diese dreifache Dreiheit sah man als höchste Vollendung an, darum mischte man sowohl Früchtebrot als auch Leb- und Gewürzkuchen mit neunerlei Gewürzen.
Seit dem 14. Jahrhundert gibt es die Tradition des Lebkuchenbackens durch die Lebzelter. Das Besondere am Lebkuchenteig war, dass er über mehrere Wochen mit ungeklärtem Honig zur Gärung gebracht wurde. Ein sehr altes Rezept soll hier vorgestellt werden. Der Teig muss nach altem Brauch schon vor oder gleich zu Beginn der Adventszeit angesetzt werden, denn er soll mindestens vier Wochen stehen, bevor er gebacken wird.
Nichts weckt die Erinnerung so stark wie ein Duft.
Victor Hugo
Die Legende von den ersten Honigküchlein
Als die Hirten die Botschaft der Engel gehört hatten, brachen sie unvermittelt auf, um das Wunder im Stall zu sehen. Dabei hatten sie völlig vergessen, dass sie Brot im Ofen hatten. Als sie zurückkehrten, fürchteten sie, dass es verkohlt sei. Aber das Gegenteil war der Fall. Sie öffneten den Ofen – und ihnen strömte herrlicher Duft entgegen. Sie probierten das dunkle Brot, das keinesfalls verbrannt war, im Gegenteil: es schmeckte würzig und süß. Sie kosteten es und gaben davon auch ihren zahlreichen Freunden und Verwandten. Damit jeder ein Stück bekommen konnte, brachen sie es in viele kleine Stücke. Zur Erinnerung an dieses Wunder haben sie dann jedes Jahr zu Weihnachten solche kleinen, leckeren Honigkuchen gebacken – äußerlich dunkel wie das Ereignis im Stall von Bethlehem, aber von nie gekannter Süße.
Gebet
Haus des Brotes
Geboren in Bethlehem:
Ein Mensch wie Brot.
So schlicht, so alltäglich
und einer von uns.
Ein Mensch wie Brot weiß,
was man zum Leben braucht,
wie viel – und wie wenig.
Ein Mensch wie Brot weiß, was zählt.
Nahrung für heute und morgen,
ein Schluck Wasser und Wein.
Und ein Freund,
mit ihm das Brot zu brechen, zu reden,
und Gastfreundschaft, das Leben zu feiern.
Ein Mensch wie Brot,
gibt sich hin an andere,
ohne Sorgen um sich selbst,
wie ein Laib Brot,
mit Leib und Seele für seine Freunde.
Er teilt seine Lebenszeit,
sein Lachen und seine Träume mit anderen,
sein Fingerspitzengefühl und sein offenes Ohr,
den Hunger nach Leben und Liebe,
den Weg unter den Füßen.
Seine Ideen und Träume, seine Erinnerungen.
Ein Mensch wie Brot
lädt alle an seinen Tisch
und stiftet Gemeinschaft,
hört zu und heilt.
Er überwindet die Angst.
Die Angst,
zerbrochen und aufgezehrt zu werden vom Leben,
die Furcht, sich zu verlieren, wenn er sich hingibt.
Ein Mensch wie Brot spürt die Kraft
und den Schutz des Lebens in sich –
er vertraut ihr
und nährt andere mit seiner Zuversicht.
Geboren in Bethlehem:
Alles was uns fehlte -
alles, was wir brauchten,
um sie zu bestehen, unsere Lebensreise:
Ein Mensch wie Brot.
Eine Plauderei
Wem läuft nicht das Wasser im Mund zusammen, wenn die bewährten Honigkuchenrezepte hervorgekramt werden, weil doch das Plätzchenbacken mit den Gewürzen aus Tausendundeiner Nacht seit altersher zu den Weihnachtsvorbereitungen gehört. Milch und Honig, Weinbeeren, Zitronat und Orangeat, Mandeln und Nüsse, Eier und Mehl, Butter, Zucker und Backpulver werden eingekauft und die Kinder freuen sich wie ehedem aufs Helfen dürfen. Ich wünsche allen Müttern, dass sie sich die Zeit nehmen können, zum Weihnachtsfest wieder einmal selbst zu backen und dabei ausnahmsweise das Kalorienzählen versäumen. Denn Liebe geht ja auch durch den Magen – und im Maß liegt das Geheimnis der guten Verträglichkeit. Der würzig-süße Duft von Honig, Zimt, Kakao, Muskat, Kardamom, Vanille liegt uns doch seit Kindertagen in der Nase und ruft liebe Erinnerungen wach:
Beim Entschälen der abgebrühten Mandeln, besprachen wir damals, was unser Jüngster, der Erstklässler, anziehen könnte als Hirte im Krippenspiel. Eifrig hatte er schon seinen kleinen Text gelernt, und er sollte dann auch einige Weihnachtslieder auf seiner Blockflöte spielen fürs Jesuskind. Die Arbeit mit den Mandeln war ihm jetzt langweilig geworden. „Ich habe einen Einfall!“ verkündete er und sauste aus der Küche. Bald kam er wieder, krumm, auf Großvaters Spazierstock gestützt und seinen breitkrempigen Hut über beide Ohren gestülpt. „Wer sagt denn, alle Hirten waren alt, dass sie einen Krückstock brauchten?“ neckte ihn seine große Schwester. „Hatte der Schäfer im Schwarzwald nicht auch einen Stock, he?“ konterte der Junge selbstbewusst. Sein Schäfchen, immer noch kuschlige Einschlafhilfe, trug er unter dem Arm. „Das schenke ich dem Christkind. Es soll das Baby wärmen!“ verkündete er uns. „Gut!“ – sagte die Mutter, „aber hier muss es nun rasch verschwinden, sonst wird es klebrig!“
Ihr gerann gerade die Milch, in die sie über der Gasflamme den Honig aus dem Glas fließen ließ. Sie musste tüchtig rühren. Dann holte sie mit dem Schaumlöffel die Klümpchen heraus, die mit geriebenen Mandeln, Eiern, Sukkade und Zitronat vermengt in Häufchen auf Oblaten gesetzt, zu allerletzt im nur mäßig warmen Ofen garen sollten. Das waren ihre begehrten „Elisenküchlein“. Die zurückgebliebene Flüssigkeit brauchte sie für Omas gewünschten „echten Braunschweiger Honigkuchen“. Der wurde in einer Kastenform gebacken und blieb schön weich. Vater hatte sich kandierte Nüsse bestellt. Die schwammen jetzt im Honigkaramell, wurden mit zwei Gabeln auf Stanniol gesetzt, nach dem Erkalten darin eingewickelt und meistens erst vom Tannenbaum gepflückt am Silvesterabend. Dann hingen manchmal lustige Sprüche am süßen Naschwerk mit allerlei Aufträgen, die zu erfüllen einige Zeit in Anspruch nahm und das Warten auf Mitternacht verkürzte.
Der Plätzchenteig wurde von Mutter gekonnt ausgerollt. Zum Ausstechen der Figuren war auch unser Jüngster wieder rechtzeitig erschienen. Er setzte runde Scheiben Gesichter ein aus Schokoladenplätzchen, bepinselte die Englein mit Eigelb, und jeder von uns fand auch Gelegenheit, hin und wieder etwas vom Kuchenteig zu probieren. Der Backofen heizte tüchtig ein. Die Arbeit machte uns alle durstig. Wie gut, dass Mutter kühlen Saft spendierte!
Als die Küchlein so nach und nach abgebacken wurden, einige noch mit Puderzucker bestäubt, andere mit Zitronenguss bepinselt werden sollten, blieb für uns alle Zeit zum Singen. Die Einsätze für „in dulci jubilo“ wurden geübt und der Weihnachtskanon. Dazu brauchten wir auch Vaters kräftige Stimme.
Die Küche sah gewiss wie ein Schlachtfeld aus, als wir Kinder dann endlich, erschöpft und glücklich in unseren Betten lagen. Doch am nächsten Morgen war sie aufgeräumt und sauber, als wären die Heinzelmännchen am Werk gewesen. Das Festgebäck war in den dafür bereit gehaltenen Dosen für uns unsichtbar gut verwahrt.
Aber es duftete nach Weinachten im ganzen Haus.
Anne Bahrs
Gedicht
Nüsse knacken
Nüsse gehören zur Weihnachtszeit dazu.
Doch sie sind nicht nur kernig, knackig und gesund, sondern zugleich ein religiöses Sinnbild.
Die bittere Hülle weist auf die Passion
von Jesus Christus, dem Gottessohn.
Die hölzerne Schale bedeutet den herben Tod,
den Jesus am Kreuz muss sterben.
Der Kern ist süß und ölhaltig zugleich:
Christus stillt unser Verlangen nach seinem Reich,
sein göttliches Licht schenkt unserem Sein,
auf ewig einen himmlischen Schein.
Der Spekulatius
Auch einige Zutaten zum weihnachtlichen Backwerk haben ihre Bedeutung. So gelten Nüsse und Mandeln als Sinnbilder für das Wort Gottes: In ihrer hölzernen Schale liegt ein feiner Kern verborgen. Erst muss man sie knacken, bevor man die Frucht genießen kann. Nicht anders geht es dem Menschen mit der Botschaft des Glaubens: Er muss die „Schale“ durchdringen, um hinter ihren tiefen Sinn zu kommen.
Ein besonderer Höhepunkt der Adventszeit ist der 6. Dezember. Er erinnert an den heiligen Nikolaus, der um 350 nach Christus Bischof der klein-asiatischen Stadt Myra war. Die Legende erzählt:
Einst herrschte in Myra eine große Hungersnot. Viele Menschen kamen um. Das Elend war groß. Sehnsüchtig wartet die Stadt auf Getreideschiffe aus Ägypten. Nach langer Zeit kommen sie endlich. Aber als sie gerade in den Hafen einlaufen wollen, werden sie von Seeräubern gekapert. Die Piraten verlangen von den Einwohnern ein hohes Lösegeld. Doch soviel die Bürger auch an Gold und Edelsteinen zusammentrugen, es reichte den habgierigen Räubern nicht. Schließlich treiben sie sogar alle Kinder der Stadt zusammen, um sie als Sklaven in der Fremde zu verkaufen. Schon werden die ersten Kinder in die Boote getrieben, da erscheint Bischof Nikolaus mit seinen Diakonen. Sie tragen das kostbare Kirchengerät in ihren Händen, das Bischof Nikolaus den Seeräubern als Lösegeld für die Kinder übergibt. So kamen die Kinder frei, und auch die Getreideschiffe konnten ausgeladen werden.
St. Nikolaus – der Heilige der Kinder
Bischof Nikolaus wurde wegen seiner Rettungsaktion zum Heiligen der Kinder. Sein Todestag, der 6. Dezember, erinnert an seine Wohltat. Ihm zu Ehren buk man später ein wohlschmeckendes Gebäck: die Spekulatien. Ihr Name kommt vom lat. „speculatius“ – Aufseher. So nannte man im lateinischen Sprachgebiet den Bischof.
Segenswunsch
Das wünsch ich dir in der Weihnachtszeit:
dass du jeden Tag im Advent
offen bist für Gottes Geist, der einziehen will bei dir,
dass du seine Ankunft immer wieder erleben kannst,
nicht wie eine spektakuläre Wundererscheinung,
sondern in den Menschen, die dir täglich begegnen,
die sich dir zuwenden
und denen du wohltuende Nähe
und Liebe schenken kannst.
dass du nicht jeden Tag im Advent
voll geschäftiger Unruhe verbringst
und dich dann zu Weihnachten erschöpft fühlst,
sondern, dass du das Warten jeden Tag
mit allen Sinnen zu einem Fest gestalten kannst:
mit dem Duft des Tannengrüns und der Honigkerzen,
mit den Bildern der goldenen Nüsse,
dem matten Glanz der Strohsterne,
und den Menschen und Tieren an der Krippe.
Katharinchen und die Legende von der Heiligen Katharina
Zum Gedenken an Katharina backt man am 25. November „Katharinchen“. Das ist der offizielle Beginn der Adventszeit.
Katharina lebte um 300 n.Chr. Sie war eine ägyptische Königstochter und wegen ihrer Schönheit und Weisheit sowie wegen ihres Reichtums weithin bekannt. Sie war so stolz, dass sie sich vornahm, sich nur mit einem Mann zu vermählen, der schöner, weiser und reicher als sie selbst sei. Eines Tages lernte sie einen christlichen Priester kennen. Dieser erzählte ihr von einem, der all diese Bedingungen erfülle – von Jesus Christus. Voll Freude über die Erkenntnisse gelobte sie Christus ewige Treue.
Als Kaiser Maxentius im Jahr 307 in Alexandrien einzog, verlangte er von allen Einwohnern, dass sie den Götzen opfern sollten. Auch viele Christen taten aus Angst vor dem Kaiser, was dieser verlangte. Katharina geriet darüber in großen Zorn und trat vor den Thron des Kaisers mit den Worten: „Imperator, deine Götter sind Trug und eitler Wahn. Frage doch deine Philosophen, sie werden dich lehren, dass die Götzen nichts anderes sind als Geschöpfe der Menschen. Auch du, Kaiser, musst eines Tages deine Knie beugen vor dem einen und einzigen Gott. Dieser gab dir dein Leben, deinen Thron und er starb auch für dich am Kreuz.“
Überrascht von ihrem Mut und ihrer Schönheit, bestellt er sie für den nächsten Tag in den Palast, damit sie ihre Meinung vor 50 gelehrten Philosophen rechtfertigen könne. Katharina legte die christliche Lehre mit solcher Weisheit dar, dass die 50 Gelehrten sich am Ende geschlagen gaben und sich zu Christus bekehrten. Der Kaiser war so erbost darüber, dass er alle 50 Philosophen fesseln und verbrennen ließ. Katharina versuchte er für sich als Frau zu gewinnen. Katharina aber hielt an ihrem Versprechen der ewigen Treue für Christus fest. Diese Zurückweisung erboste den Kaiser so sehr, dass er sie aus Rache mit dicken Ketten auf ein Rad flechten ließ und mit eisernen Ruten tötete. Katharina aber soll nach der Legende singend in den Tod gegangen sein.
Zum Gedenken an sie backte man „Katharinchen“ – das sind bogig ausgestochene Pfefferkuchen, die an Kettenglieder erinnern sollen.
Der 25. November ist seit alter Zeit schon der Katharinentag und zugleich auch der Gedenktag der ledigen Frauen, die – wie Katharina – um ihres Glaubens willen auf Ehe und Familie verzichtet haben.
In Erinnerung daran backte man auch Katharinchen in Form einer Frauengestalt. Dieses Rezept ist bis heute bekannt.
Erst wenn Weihnachten im Herzen ist,
liegt Weihnachten auch in der Luft.
William Turner Ellis
Moppen oder Pflastersteine
Die Tradition des Moppen Backens und die Herstellung von sogenannten Pflastersteinen geht auf die Geschichte von Stephanus zurück. Stephanus war der erste Märtyrer der Kirche, der sein Leben für seinen Glauben an Jesus ließ. Dies war im Jahr 34 oder 35 n.Chr.
Was hat es mit ihm und seiner Geschichte auf sich?
Er gehörte zu den gebildeten jungen Leuten des Judentums, hatte eine hohe Ausbildung an der Universität in Alexandrien hinter sich und war zu einem ausgezeichneten Rhetoriker und Redner geworden.
Dadurch genoss er hohes Ansehen. Eines Tages begegnete er Jesus. Sein Leben wurde dadurch grundlegend verändert. Er stellte von da an seine ganzen Gaben, sein Können und seine Kraft in den Dienst des Herrn.
Nach der Hinrichtung Jesu durch seine Gegner wurde Stephanus von den Jüngern Jesu zum Diakon in der ersten christlichen Gemeinde eingesetzt. Bald war er der Führer der griechisch sprechenden Judenchristen in Jerusalem. Dadurch wurde er mehr und mehr bekannt und stand im Blickfeld der öffentlichen Meinung. Seine rhetorische Begabung ließ ihn zu einem herausragenden Prediger werden. Das erregte den Ärger der jüdischen Gerichtsbarkeit. Diese wollte ihn wegen seiner revolutionären Botschaft über Jesus Christus mundtot machen. Sie suchte Zeugen, die vor Gericht Falschaussagen gegen ihn machten. Im Gerichtsprozess konnte sich Stephanus in einer langen, theologischen Rede zwar rechtfertigen, der Inhalt seiner Rechtfertigung aber erregte so große Wut und Betroffenheit bei den Anklägern, dass sie ihn noch in derselben Stunde vor die Tore der Stadt führten und ihn steinigten.
In Erinnerung an seine Steinigung entstand der Brauch des Moppen Backens. Die Moppen, auch Pflastersteine genannt, sind handtellergroße, runde Honigkuchen – überzogen mit einem dicken weißen Zuckerguss.
Dieses Gebäck soll an die Steine erinnern, mit denen Stephanus getötet wurde. Beim Verzehr sollte dadurch verdeutlicht werden, dass auch das Härteste und Bitterste süß werden kann, wenn es im Glauben an Gott angenommen wird.
Gedicht
Es wird immer heller
Am Adventskranz zünden wir die erste Kerze an.
Sie schenkt uns nicht nur Licht,
sondern auch Wärme.
Ein wohliges Gefühl ist nun überall zu spüren.
Bald strahlt uns schon die zweite Kerze entgegen.
Es wird heller in unseren Herzen.
Der Duft aus Tanne und Wachs
lässt uns ruhiger werden.
wenn die dritte Kerze brennt,
wächst unsere Vorfreude auf Weihnachten.
Mit der vierten Kerze
bekommt der dunkle Winterabend
einen hellen Schein.
Die Adventskerzen leuchten uns
den Weg zum Fest des Lichts.
Am Weihnachtsabend steht er da,
der geschmückte Tannenbaum.
Das Wunder der Heiligen Nacht
erstrahlt nun im Lichterglanz.
Tanja Sassor
Predigt zu Heiligabend
1.Teil
Liebe Gemeinde in der Heiligen Nacht!
Heute werden im Himmel Guetzlis (Plätzchen) gebacken, schon den ganzen Tag ist was los im Himmel. Ganz viele haben sich aufgemacht und helfen mit. Gott-Vater selber rollt den Teig aus. Ganz feinen Teig; da fehlt nichts, da ist alles dran, sogar Nüsse und Mandeln, ein kleiner Schuss Rum, natürlich nur der beste.
Und der Heilige Geist hat die Kiste mit den Ausstechformen aus der Kammer geholt und kramt darin herum. Die Engel stehen ungeduldig da und wollen endlich loslegen. Aber der Heilige Geist sucht immer noch in der Kiste, kramt mit beiden Händen ganz tief in ihr herum und endlich hat eine kleine Herzform in der Hand.
Ich hab sie, sagt er und strahlt über beide Ohren und erklärt, wie jedes Jahr den Engeln, Weihnachten ist Herzenssache und das muss man fühlen und sehen. Die Menschen brauchen beides. Darum werden Guetzlis im Himmel gebacken.
Und alle machen sich dran und stechen den Teig aus, und der duftet so wunderbar nach Mandel und Nuss und einem Schuss vom besten Rum.
Das riecht man überall im Himmel und jeder will mitmachen, auch die, die Weihnachten gar nicht kennen.
Petrus stimmt ein altes Weihnachtslied an und ganz viele singen mit, die erste Strophe, da sind alle noch textsicher, aber schon bei der zweiten Strophe summen einige nur noch mit, weil doch Weihnachten nur einmal im Jahr ist und selbst Engel sich nicht alles merken können.
Und Petrus greift sich in den Bart und brummt im feinsten Schwyzerdütsch:
„Was isch das für e Nacht!“
2.Teil
Noch immer werden im Himmel Guetzlis gebacken. Schon seit dem frühen Morgen ist himmlisches Treiben und die Menschen schauen nach oben und reiben sich verwundert die Augen.
Gott-Vater rollt weiter den Teig aus, zieht den Duft nach Zimt und Mandel in die Nase und er denkt, so ein Rum wäre jetzt eine feine Sache. Dann ruft er allen „Fröhliche Weihnachten!“ zu, denn Weihnachten ist Herzenssache, vergesst das nicht.
Darum werden Guetzlis gebacken, im Himmel. Viele kleine und große Herzen.
Dann reiben sich alle die Augen, weil sie wissen, in der Welt geht es manchmal herzlos zu und werfen einen Blick nach unten, nur einen kleinen und sehen Tränen, wo ein Lachen wohnen sollte und Angst, wo Hoffnung gern zu Hause wäre.
Und eine Mutter auf der Flucht mit ihrem schreienden Kind auf dem Arm im Nirgendwo zwischen Tränen, Angst und Hoffnungslosigkeit. Dazu die vielen Hände und Augen, die schon ganz müde sind vom Trost verschenken, weil so viel Trost gebraucht wird. Manchmal sogar dort, wo vor Freude gesungen und getanzt wird. Ja, jeder Mensch braucht mal Trost im Leben.
Und Gott-Vater ruft „Frohe Weihnachten! Die Menschen meines Wohlgefallens brauchen Mut und Hoffnung, darum werden Guetzlis gebacken, im Himmel.
Viele kleine und große Herzen, damit sie nicht vergessen, Weihnachten ist Herzenssache – damit der Himmel das Herz berührt, nicht nur in dieser Nacht.“
3.Teil
Noch immer werden im Himmel Guetzlis gebacken. Jetzt sind sie alle da, alle die jemals in den Himmel wollten oder auch nicht. Die Guten und die Besseren, die Frommen und die Zweifler, die Nachdenklichen und die Lebensfrohen, die Jungen und die Alten.
Gott-Vater ruft „Frohe Weihnachten!“ und alle stechen wie wild kleine und große Herzchen aus und backen hinein ihre alte Sehnsucht nach Frieden und Zuneigung, nach einem Lächeln und einer liebevollen Berührung.
Und manche denken dabei an ihre Lieben da unten, die immer noch nicht versöhnt sind, selbst über das Fest der Liebe und Versöhnung nicht.
Dabei ist Weihnachten Herzenssache, und sie streichen einen süßen Zuckerguss über die Guetzlis, voller Hoffnung, ein süßer Anfang sei möglich auch dort, wo Bitterkeit die Seele zerfrisst.
„Frohe Weihnachten!“, ruft Petrus in die Runde, wirft einen eiligen Blick nach unten und mahnt zur Eile.
Die Glocken läuten schon, die Herzen sind aufgewühlt und das Jesus-Kind drängt zum Aufbruch, denn es sieht die Sehnsucht der Menschen die sich auf den Weg gemacht haben in ihre Kirchen, um sich an die Herzenssache dieser Nacht erinnern zu lassen und es sieht die, die sich in ihre Einsamkeit flüchten, weil niemand mehr ihre Sehnsucht berührt.
Das Jesus-Kind sieht die Leere in manchem Haus, das nicht mehr weiß, warum der Engel den Hirten erschienen ist und gesagt hat:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude.“
Und so drängt es zum Aufbruch mit all den Herzen im Gepäck, weil doch Weihnachten Herzenssache ist, im Himmel und auf Erden bei allen Menschen.
Und Gott-Vater ruft: „Frohe Weihnachten, mein Sohn!“
4.Teil
Im Himmel werden keine Guetzlis mehr gebacken. Die Engel kehren das letzte Mehl zusammen, pusten es auf die Erde und fragen sich, ob sie denn in diesem Jahr auch wirklich genügend kleine und große Herzchen gebacken haben; und sind dennoch nicht unzufrieden mit ihrer Arbeit.
Petrus beruhigt sie dann und sagt ihnen, dass hier und dort sicher jemand sein Herzchen teilt, weil Weihnachten doch Herzenssache ist und die Menschen sich ja in diesen Tagen einüben ins Teilen und Verzeihen, ins Hoffen, Verstehen und Türen öffnen.
Mittenrein ruft Gott-Vater „Frohe Weihnachten!“ und alle sind sich einig, auch im nächsten Jahr werden Guetzlis im Himmel gebacken, und nicht nur dort.
Denn auch dann ist Weihnachten Herzenssache, immer wieder.
Pfarrer Otfried Pappe, CH-Selzach
Gedicht
Wie Weihnachten weitergeht
Gott allein kann schaffen,
aber du kannst das Erschaffene zur Geltung bringen.
Gott allein kann Leben schenken,
aber du kannst es weitergeben und achten.
Gott allein kann Gesundheit schenken,
aber du kannst sorgen und heilen.
Gott allein kann Glauben schenken,
aber du kannst dein Zeugnis geben.
Gott allein kann Hoffnung einpflanzen,
aber du kannst deinem Bruder Vertrauen schenken.
Gott allein kann Liebe schenken,
aber du kannst andere lieben.
Gott allein kann Frieden schenken,
aber du kannst Einheit stiften.
Gott allein kann Freude schenken,
aber du kannst ein Lächeln geben.
Gott allein kann Kraft geben,
aber du kannst einen Entmutigten aufrichten.
Gott allein ist der Weg,
aber du kannst ihn anderen zeigen.
Gott allein ist das Licht,
aber du kannst es in den Augen der anderen zum Leuchten bringen.
Gott allein genügt sich selbst,
aber er hat es vorgezogen, auf dich zu zählen.
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de