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Inhalt:
1. Martin Luther King Jr.
1.1 Zitate
1.2 Lied
1.3 I have a dream
2. Elternarbeit: Die Macht der Gedanken
3. Der Schuhputzer
4. Der Rote Luftballon
5. Gebet
6. Download der Arbeitshilfe als PDF
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Martin Luther King Jr.
Martin Luther King Jr. (* 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia als Michael King Jr.; † 4. April 1968 in Memphis, Tennessee) war ein US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler. Er gilt neben Mahatma Gandhi, Aung San Suu Kyi und Nelson Mandela als herausragender Vertreter im Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit.
Martin Luther King kam am 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia zur Welt. Zwar wuchs er als Sohn eines Baptistenpastors als ein behütetes Mittelstandskind auf, aber er kannte den Rassismus von Kindesbeinen an. Er durfte weder die gleiche Toilette benutzen noch vom gleichen Wasserspender trinken wie die Weißen. Verheiratet war er mit der Konzertsängerin Coretta Scott, mit der er vier Kinder hatte.
Er war zwischen Mitte der 1950er und Mitte der 1960er Jahre der bekannteste Sprecher der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung (Civil Rights Movement). In dieser Bewegung propagierte er den zivilen Ungehorsam als Mittel gegen die politische Praxis der Rassentrennung (racial segregation) in den Südstaaten der USA und nahm selbst an entsprechenden Aktionen teil. So wurde er 1956 zum Anführer eines Bus-Boykotts gewählt. Aus Protest gegen die Rassentrennung weigerten sich die Schwarzen in Montgomery, mit dem Bus zu fahren. Auslöserin dafür war die schwarze Näherin Rosa Parks. Nach einem anstrengenden Arbeitstag hatte sie nicht mehr von einem für Weiße reservierten Sitz aufstehen wollen, und wurde verhaftet. In Montgomery bestieg über ein Jahr lang kein Schwarzer mehr einen Bus.
Auch in anderen Städten im Süden der USA mussten die Schwarzen für ihre Rechte kämpfen. Martin Luther King entwickelte sich zum charismatischen Anführer der Bürgerrechtsbewegung. Beständig reiste er durchs Land, um gewaltfreie Märsche, Sitzblockaden und Gebetskreise zu organisieren.
Durch Kings Einsatz und Wirkkraft ist das Civil Rights Movement zu einer Massenbewegung geworden, die schließlich erreicht hat, dass die Rassentrennung gesetzlich aufgehoben und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung der US-Südstaaten eingeführt wurde.
Wegen seines Engagements für soziale Gerechtigkeit erhielt King 1964 den Friedensnobelpreis. Am 4. April 1968 wurde King bei einem Attentat ermordet. Offiziell wurde ein Berufsverbrecher als Einzeltäter verurteilt. Doch eine genauere Untersuchung unterblieb.
Das Engagement des Friedensnobelpreisträgers hat weltweit Spuren hinterlassen. Sein „Traum“ von einer gerechten und friedlichen Welt lebt weiter. 2009 wurde mit Barack Obama der erste afroamerikanische Präsident der USA vereidigt. Damals rief Senatorin Dianne Feinstein aus: „Heute hat der Wahlzettel über die Gewehrkugel gesiegt!“
Zitate
„Gott hat jedem Menschen die Fähigkeit verliehen, etwas zu erreichen. Keinen Menschen hat er ohne alle Talente gelassen.”
„Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert.“
Lied
Während der Gerechtigkeitsmärsche und Sitzstreiks sangen die gewaltlosen Demonstranten voller Hingabe ein Lied der Schwarzen mit immer neuen Strophen:
We shall overcome!
We shall overcome!
We shall overcome some day!
Deep in my heart I do believe:
We shall overcome some day!
We‘ll walk hand in hand!
We‘ll walk hand in hand!
We‘ll walk hand in hand some day!
Deep in my heart I do believe: We shall overcome some day!
Black and white together!
Black and white together!
Black and white together some day!
Deep in my heart I do believe:
We shall overcome some day!
We are not afraid! We are not afraid!
We are not afraid today!
Deep in my heart I do believe:
We shall overcome some day!
(Zu Deutsch: Wir werden überwinden – eines Tages.
Tief in meinem Herzen glaube ich: Wir werden überwinden – eines Tages.
Wir gehen Hand in Hand! Schwarz und weiß zusammen! Wir haben keine Angst!)
I have a dream
Am 28. August 1963 hielt King in Washington, D.C. seine berühmte Rede „Ich habe einen Traum” (englisch: „I have a Dream“). Seine Frau, Coretta Scott-King, erinnert sich:
„Martin war außerordentlich bewegt. Er begann mit der geschriebenen Rede, deren Hauptargument hieß: Statt seine heiligsten Verpflichtungen zu erfüllen, hat Amerika den Schwarzen einen ungedeckten Scheck gegeben. Wir sind heute hier, um diesen Scheck einzulösen.
Die Menschenmenge reagierte lebhaft. Martin wurde davon zu neuen Höhen der Inspiration getragen. Er vergaß seine geschriebene Rede und sprach aus seinem Herzen:
Ich habe einen Traum, der tief verwurzelt ist im Traum Amerikas: Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich erschaffen sind.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln Georgias die Söhne der ehemaligen Sklaven und die Söhne der ehemaligen Sklavenhalter in der Lage sein werden, sich zusammen an den Tisch der Brüderlichkeit zu setzen. Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, wo man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg abgetragen sein wird. Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten, zusammen zu kämpfen, zusammen ins Gefängnis zu gehen, uns zusammen für die Freiheit zu erheben, in dem Wissen, eines Tages frei zu werden.
Als Martin geendet hatte, herrschte ergriffene Stille. Dann ein ungeheurer Lärm, als zweihundertfünfzigtausend Leute in ekstatische Zustimmung ausbrachen. Das Gefühl der Verbundenheit war vollkommen.“
Elternarbeit: Die Macht der Gedanken
„Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!“Sprüche 4,23
Inhalt:
1. Einführung
2. Spiel
3. Lied: Die Gedanken
4. Impulse
5. Kleingruppen
6. Plenum
7. Abschluss
8. Download
Einführung – Die Macht der Gedanken
„Der Vater aller Dinge ist der Gedanke!“ Viele kennen diesen Satz, aber kaum einer weiß um die wahre Bedeutung, geschweige denn um die gewaltige Tragweite dieser Aussage.
Gedanken bzw. Ideen sind der Ursprung von unserem Tun! Mit ihnen nimmt alles seinen Anfang. Kein Ding existiert, ohne dass es zuvor ein Gedanke war. Gedanken geben Orientierung oder Zerstörung. Sie leiten und motivieren oder wirken zerstörerisch. Die Denkweise bestimmt die Lebensweise. Dabei gilt: Was rein kommt, kommt auch raus! Bilder, Informationen und Eindrücke, denen wir uns aussetzen, wirken sich auf die Gedankenwelt und somit das Leben aus. Matthäus 12,24: „Wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!” Unser Denken prägt die Persönlichkeit. Deshalb ist es wichtig, sich den Zusammenhang zwischen Denken, Reden und Handeln bewusst zu machen.
„Gedanken haben zwar Flügel“, wie der Volksmund sagt, doch wir können beeinflussen, in welche Richtung sie fliegen.
Spiel
Gespielt wird in Vierergruppen. Jede Gruppe bekommt 32 Kärtchen: 16 Begriffe zum Thema „Gedanken“ und 16 passende Begriffsdefinitionen (siehe weiter unten). Innerhalb eines festgesetzten Zeitraums (ca. 5 Minuten) sollen die Gruppen die Kärtchen einander zuordnen.
Die Mäuse husten hören: spitzfindig sein; immer über alle Neuigkeiten Bescheid wissen; frühzeitig informiert sein; sich vorzeitig über ein Problem Gedanken machen; sensibel/vorsichtig/ ängstlich sein; Dinge hören/ spüren, die gar nicht da sind.
Jemandem einen Floh ins Ohr setzen: jemanden auf einen Gedanken bringen, von dem er nicht mehr loskommt; jemanden auf eine fixe Idee bringen, an die er immerzu denken muss; jemanden eine gewagte Sache ins Ohr setzen, auf die er allein nicht gekommen wäre; bei jemandem einen unerfüllbaren Wunsch wecken.
Das Gras wachsen hören: geheime Dinge ahnen/kennen; sich vorzeitig über ein Problem Gedanken machen; eine Entwicklung frühzeitig erkennen; sehr sensibel/vorsichtig/ängstlich sein.
Motten im Kopf haben: merkwürdige Gedanken haben
Jemandem nicht ins Herz schauen können: jemandes Gedanken nicht kennen
Spintisieren: grübeln; seinen Gedanken nachhängen
Verpeilt sein: durcheinander, vergesslich, unaufmerksam sein; in Gedanken sein
Etwas ins Spiel bringen: einen Gedanken beisteuern
Sich seinen Teil denken: sich eigene Gedanken machen, ohne sie auszusprechen
Auf etwas kommen: Durch Nachdenken einen Gedanken haben; etwas erraten
Um die Ecke denken: (unnötig) kompliziert denken; in die Tiefe gehen; ungewöhnliche/kreative Gedanken zu einem Thema haben
Versaut sein: schmutzige Gedanken haben
Ungelegte Eier legen: ein Thema, das zurzeit noch nicht aktuell/ spruchreif ist; Dinge, über die man sich Gedanken macht, bevor dies überhaupt notwendig ist
Raupen/Graupen im Kopf haben: hochfliegende Pläne haben; hochmütig sein; dumme Gedanken haben
Auf dem falschen Weg sein: sich irren; einen falschen Gedanken haben; eine Lösung eines Problems vorschlagen, die nicht funktioniert; sich falsch verhalten
Einen lichten Augenblick haben: eine kurze Phase kluger Gedanken haben; eine Idee haben
Lied: Die Gedanken sind frei
Das Lied „Die Gedanken sind frei“ (Text siehe unten) entweder vorsingen, von CD abspielen, gemeinsam singen oder die Teilnehmerinnen in vier Gruppen einteilen. Jede Gruppe bekommt einen Vers und soll ihn kurz einüben, dann singen die Gruppen der Reihe nach vor.
Die Gedanken sind frei
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten.
Sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen.
Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!
Ich denk’ was ich will und was mich beglücket,
doch alles in der Still’ und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren,
es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!
Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker,
das alles sind vergebliche Werke,
denn meine Gedanken zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei: Die Gedanken sind frei!
Drum will ich auf immer den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen
und denken dabei: Die Gedanken sind frei!
Impulse
Material: Sturzhelm
Welche Funktion hat ein Helm? Wir setzen ihn auf, um den Kopf zu schützen. So wie unser physischer Kopf benötigt auch der „innere Kopf“ einen Schutz. Er sollte besonders gut behütet werden, denn in den Gedanken nimmt Gutes und Schlechtes seinen Anfang.
Die Bibel weiß um den Zusammenhang von Denken und Fühlen. Sie fordert uns deshalb dazu auf, auf beides Acht zu haben. Lassen wir den Gedanken freien Lauf, sind wir Gefühlen schutzlos ausgeliefert. Nicht, dass sie schlecht sind. Gott, der Geber aller Dinge, beschenkt den Menschen mit der Fähigkeit Emotionen zu haben. Gott kennt unsere Gefühle. Auch er empfindet z. B. Liebe oder Zorn. Er gibt uns diese Gemütsbewegungen als Gabe, die das Leben bereichern.
Doch wir sollten uns davor hüten, uns von Gefühlen abhängig zu machen bzw. sich von ihnen versklaven zu lassen. Geben wir uns ihnen zu sehr hin, werden sie zum Zentrum unseres Denkens und Fühlens. Daraus resultieren Ichbezogenheit und Unzufriedenheit. Liegt der Dreh- und Angelpunkt außerhalb unserer Person bei Jesus Christus, ist statt subjektiver Wahrnehmung mehr Objektivität möglich.
Auf diese Weise will er wie ein schützender Helm sein. Epheser 6,17: „Die Gewissheit, dass euch Jesus Christus gerettet hat, ist euer Helm, der euch schützt.”
Und nehmt das Wort Gottes. Es ist das Schwert, das euch sein Geist gibt. Wir müssen also darauf achten, welchen Eindrücken und Gedanken Einlass gewährt wird, sie von der Bibel her bewerten und den schlechten den Eintritt verwehren. Dann sind wir nicht mehr jedem Eindruck und Einfluss schutzlos ausgeliefert.
Deshalb ist der Rat des weisen Königs Salomo eine wahrhaft kluge Aufforderung: „Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben“ (Sprüche 4,23)! Achten wir auf diese Anweisung, gelingt es, Emotionen als wunderbare Bereicherung zu erleben und nicht mehr von Gefühlsschwankungen versklavt zu werden.
Kleingruppen
Der Zusammenhang zwischen Denken und Fühlen
Es werden Gesprächsgruppen mit je vier bis sechs Teilnehmerinnen gebildet. Alle Gruppen bekommen dieselben Fragen, dazu das „ABC der Gefühle“ und den Talmud-Text.
Fragen für das Gespräch
Wer oder was beeinflusst unser Fühlen?
Welche Auswirkungen hat negatives Denken auf uns, auf andere und Umständen gegenüber?
Wie können wir negative Gefühle in den Griff bekommen?
Wie wirkt sich eine persönliche Gottesbeziehung auf mein Gefühlsleben aus?
Welche Rolle spielt unsere Gedankenkontrolle bei dem Wissen, dass die Gedanken Einfluss auf den Charakter haben?
Das ABC der Gefühle
Um Emotionen besser verstehen zu können, ist es hilfreich die Entstehung von Gefühlen zu kennen. Dabei ist es egal, ob es sich um positive, negative oder neutrale Empfindungen handelt. Die Entwicklung eines Gefühls läuft bei allen Menschen in drei immer gleichen Schritten ab:
A = Antenne:
Wir nehmen etwas wahr. Diese Wahrnehmung erfolgt durch Hören, Sehen, Riechen, Fühlen oder komplexe Situationen. Oft reichen Erinnerungen an bestimmte Situationen aus, um Gefühle ins Rollen zu bringen.
B = Bewertung:
Alles, was wir wahrnehmen, bewerten wir anhand früherer ähnlicher Sinneseindrücke, ohne es uns bewusst zu machen. Der Geruch von ausgepusteten Kerzen kann zum Beispiel Geborgenheit und Wohlbefinden auslösen, weil dieser Geruch an die Weihnachtskerzen der Kindheit erinnert. Dieselben Kerzen können beim Verbinden mit einem negativen Erlebnis auch das Gegenteil bewirken: Fing z. B. der Adventskranz Feuer, kann sich dabei auch Panik breitmachen.
C = Code:
Wir reagieren einem erlernten Code entsprechend. Unser Denken, Fühlen und Handeln wurde uns nicht in die Wiege gelegt, sondern ist durch viele Erfahrungen erlernt. Dieses angeeignete Verhalten funktioniert wie ein Code, der bestimmte Handlungsmuster auslöst. Hat eine Person zum Beispiel in der Kindheit schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht, löst die Begegnung mit einem solchen Tier immer wieder Angst und Unbehagen aus. Der Versuch auszuweichen und Distanz zu wahren, wird sich als unbewusstes Verhaltensmuster im Laufe der Jahre einschleichen und festigen, wenn nicht bewusst dagegen gesteuert wird. Unser Denken bestimmt unser Fühlen. Dieses Wissen birgt eine große Chance. Es bedeutet, dass wir unsere Gefühle beeinflussen können. Wir müssen uns nicht von ihnen versklaven lassen, sondern haben die Möglichkeit, die Emotionen in den Griff zu bekommen. Das ABC der Gefühle aktiviert nicht zwangsläufig ein Leben lang denselben Code, sondern kann neu codiert werden. Doch wie geschieht das? Gibt es in dem ablaufenden Mechanismus einen Angriffspunkt, um unsere Empfindungen zu steuern? Der Antenne sind wir ausgeliefert, hier ist eine Änderung nicht möglich. Wahrnehmungen stürmen ungefiltert auf uns ein. Um eine Umcodierung zu erreichen, müssen wir beim Bewerten eingreifen. Durch eine Neubewertung beeinflussen wir unsere Gefühle. Positive Gedanken führen vereinfacht gesagt zu positiven Empfindungen, negative Gedanken zu negativen Emotionen. Ein Beispiel: Mein Nachbar, der morgens zur gleichen Zeit das Haus verlässt, übersieht mich häufig. Nun kann ich denken: „Er möchte mich nicht sehen und hat etwas gegen mich.“ Diese Gedanken bewirken schlechte Gefühle ihm gegenüber. Stattdessen kann ich mir auch sagen: „Es ist früh am Tag, vielleicht ist er noch müde. Außerdem hat er seine Brille nicht auf und kann mich nicht erkennen.“ Diese Sichtweise wird meine Gefühle positiver beeinflussen als die erstgenannte. Als Christen haben wir eine weitere Möglichkeit unsere Gedanken zu lenken. Im Bewusstsein, dass Gott gute Gedanken über uns und unser Leben hat, fällt es leichter, auch scheinbar negative Dinge positiver zu bewerten als ohne dieses Wissen: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet“ (Jeremia 29,11 nach Luther).
Der Einfluss der Gedanken auf den Charakter
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
(aus dem Talmud)
Plenum
Im Plenum sollte noch einmal der Gedankenablauf dargestellt werden, z. B. mithilfe eines großen Plakates oder Flipchart:
Positives Denken und was es bewirkt
„Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!”
Sprüche 4,23
Der Einfluss der Gedanken auf den Charakter
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
(aus dem Talmud)
Gedanke
Worte
Handlung
Angewohnheit
Charakter
Wenn die Gruppe nicht zu groß ist, kann im Plenum ein Gespräch stattfinden. Die Frage kann zum Beispiel sein:
Welche Charaktereigenschaften entstehen durch gute oder schlechte Gedanken?
Sind sie ein unabänderliches Schicksal?
Abschluss
Zum Abschluss bekommt jede Frau den Text als Karte.
Der Schuhputzer
Ein Mann saß, ein wenig müde von dem langen Weg durch die orientalische Stadt, auf einer Bank am Rande der staubigen Straße und ruhte sich aus. Da näherte sich ihm lächelnd ein Schuhputzer, zeigte auf seinen Kasten, den er unter dem Arm trug, und sagte: „Ihre Schuhe sehen mir recht mitgenommen aus. Ich würde sie Ihnen gerne wieder auf Hochglanz bringen.“ „Nicht nötig“, antwortete der Mann auf der Bank. „Sie würden doch bald wieder schmutzig sein.“
„Ich biete Ihnen freundlich meine Dienste an“, erwiderte der Schuhputzer. „Ich mache Ihnen sogar einen Sonderpreis.“ Der Mann schüttelte unwillig den Kopf: „Ich möchte nicht, dass Sie vor mir im Staub knien, verstehen Sie?“
„Und warum nicht? Es macht mir nichts aus.“
„Aber mir.“
„Das müssen Sie mir erklären“, bat der Schuhputzer. Der Mann wollte sich unwillig abwenden, doch da traf sein Blick die fragenden Augen des Schuhputzers, der sich vor ihm in die Hocke gesetzt hatte und unmerklich den Schuhputzkasten auszuräumen begann. „Ihre Arbeit hat so etwas, etwas Unterwürfiges, verstehen Sie?“ „Wieso?“
„Sie hocken da vor mir im Staub. Ich will nicht, dass sich jemand so erniedrigt, so demütigt. Das ist Ihrer nicht wert.“ Der Schuhputzer hörte auf, den Schuhputzkasten auszupacken, und hob stolz den Kopf.
„Warum beleidigen Sie mich? Ich erniedrige mich nicht, und ich demütige mich auch nicht. Dass ich vor Ihnen im Staub knie, ist nicht schandbar.
Oder meinen Sie…“ „Nein, nein, so dürfen Sie das nicht sehen“, versuchte der Mann auf der Bank einzulenken. „Ich möchte nicht, dass Sie sich meinetwegen zu meinen Füßen abmühen, begreifen Sie? Zu den Füßen, wohlverstanden, im Schmutz, so weit unten. Ich bin kein Herr, und Sie sind nicht der Diener.“ „Wäre ich Friseur“, entgegnete der Schuhputzer mit fester Stimme, „so würde ich mich zu Ihrem Haupt abmühen. Jede Arbeit hat ihre eigene Mühe und Plage. Aber sie hat auch ihre eigene Ehrenhaftigkeit. Ganz gleich, wo sie ausgeführt wird.“
„Ich fürchte, ich kann mich nicht verständlich machen“, seufzte der Mann auf der Bank. „Ich möchte Sie nicht beleidigten, im Gegenteil, Ihre Ehre wahren, und Sie missverstehen mich fortwährend. Der Schuhputzer begann seinen Schuhputzkasten wieder einzuräumen. „Ich wahre meine Ehre, auch wenn ich Ihnen die Schuhe putze. Denn mein Dienst ist ehrenhaft. Sie aber stoßen sich an diesen Verrichtungen, weil sie Ihnen peinlich sind.“
„Genau“, rief der Mann auf der Bank. „Jetzt haben Sie mich hoffentlich verstanden. Ich möchte das nicht, verstehen Sie? Ihretwegen.“ Der Schuhputzer schwieg einen Augenblick und sah traurig auf den Gesprächspartner über ihm. „Dieser Schuhputzkasten“, sagte er schließlich und legte seine rechte Hand liebevoll auf den Griff, „ist meine Freiheit. Und da ich frei bin, habe ich meinen Stolz. Sie aber haben fortwährend versucht, mich zu kränken. Ich weiß, nicht absichtlich. Aber – bitte, verzeihen Sie – aus Dummheit. Sie müssen begreifen, dass auch der geringste Dienst seine Ehre und seine Vollendung hat. Entschuldigen Sie, mein Herr, aber jetzt könnte ich Ihnen Ihre Schuhe nicht putzen, selbst wenn Sie mich darum bäten.“
Und er erhob sich, klemmte seinen Schuhputzkasten unter den Arm und entfernte sich nach einer leichten Verbeugung.
Hermann Multhaupt
Wunsch
Ich wünsche dir Vertrauen,
du brauchst es, um vorwärts zu schauen,
um das Leben zu lieben mit Leidenschaft.
Im Vertrauen liegt das Geheimnis der Kraft.
Denn der, der dir sagt: „Die Welt ist schlecht“,
Hat leider in vielem so manches Mal recht.
Wer es wagt und dir sagt, die Welt sei gut,
der besitzt einen außergewöhnlichen Mut.
Und wer glaubt, diese Welt
wird einst besser werden,
der kennt sie nur nicht, die Geschichte der Menschheit auf Erden.
Wer aber sagt: „Diese Welt ist die meine,
ich habe nur sie – oder keine, es ist mir vergönnt, drin zu leben.
Ich will mitten hindurch –
und ich habe nicht vor, jemals aufzugeben!“,
der verjagt seine Ängste wie lästige Fliegen.
Er wird tätig sein, er wird fröhlich sein und die schwarzen Gedanken besiegen.
Der rote Luftballon
Alle Kinder waren in der Schule. Nur der 8-jährige Beppo stand allein auf einem Hügel und starrte angestrengt zum Himmel hinauf. Dort oben war ein winziger roter Punkt. Seinetwegen hatte Beppo die Schule geschwänzt. Es war ein roter Luftballon, den Beppo mit seinem ersparten Geld gekauft hatte. Beppo hatte niemandem erzählt, was er damit anfangen wollte. Heimlich hatte er einen Brief geschrieben und ihn an die Schnur des Luftballons angebunden. Und als alle Kinder in der Schule waren, hatte er sich fortgeschlichen, um auf einem Hügel seinen Luftballon steigen zu lassen. Und das stand im Brief: „Lieber Gott, in ein paar Wochen bekomme ich einen kleinen Bruder. Wir sind sechs Kinder, und meine Eltern haben wenig Geld. Wir schlafen zu dritt in einem Bett, weil wir nicht genug Bettzeug haben. Bitte, lieber Gott, mach doch, dass ich dem kleinen Bruder einen Strohsack mit Bettzeug zurechtmachen kann. Es darf ruhig etwas Gebrauchtes sein. Ich wohne in Arcole in Süditalien. Dein Beppo Sala“.
Als der kleine rote Punkt nicht mehr zu sehen war, trottete Beppo voll Zuversicht nach Hause. Die nächsten Tage waren fast nicht zu ertragen. Beppo wartete voll Spannung. Es tat sich nichts. Beppo hoffte und betete. Endlich kam am sechsten Tag der Postbote mit dem Paketkarren zu seinem Elternhaus. Aufgeregt stürmte Beppo hinaus. Er ging auf den Postboten zu und mit diesem ins Haus.
Die ganze Familie war in der Küche versammelt. Vater Sala begann mit dem Postboten zu zanken. „Du willst Postbote sein, Antonio, und begreifst nicht, dass dieses Paket unmöglich für uns sein kann!“ Und der Postbote schrie zurück: „Du Dummkopf, kannst du nicht lesen? Familie Sala – da steht es doch.“
Der Vater sagte etwas ruhiger: „Wir heißen Sala, das ist richtig. Aber wir kennen niemand in Rovigo. Ich habe nichts bestellt. Und geschenkt nehme ich nichts. Nimm das Paket nur wieder mit.“ Nun musste Beppo reden: „So mach das Paket doch auf. Wir werden dann sehen, ob es für uns ist oder nicht.“ Der Vater war einverstanden, Beppo öffnete das Paket. Hastig riss er die Schnüre auf. Als der Karton auf war, schimmerte es weiß heraus: Windeln, Bettzeug und winzige Kinderwäsche. Nicht neu, aber ganz und sauber. Die Augen der Mutter leuchteten. Beppo dachte: „Ich bin froh, dass kein Absender drauf ist, so kann Vater es wenigstens nicht mehr zurückschicken.“
Beppo schlich leise hinaus. Er eilte zum Hügel, wo er vor sechs Tagen den Luftballon zum Himmel geschickt hatte. Er dankte Gott für alles.
Aus Italien
„Wer Liebe ernten will, muss Liebe pflanzen.“
Jeremias Gotthelf
Gebet
Gott, wir haben dir für vieles zu danken.
Wir können erzählen,
wie schön die Welt ist;
unser Leben wurde bewahrt,
uns ist gelungen, was schwer erschien.
Wir danken dir, wenn wir gute Nachrichten hören,
die uns Freude machen, wenn wir ausruhen dürfen, wenn Gedanken uns weiter helfen.
Das wollen wir nicht vergessen, auch in Zeiten, in denen es uns schlecht geht.
Dann hoffen wir auf dich, dass du bei uns bist und uns aufrichtest.
Du hast uns vieles geschenkt.
Wir wollen unsere Hände öffnen
und denen helfen, die uns brauchen
und abgeben, was andere nötig haben.
Gott, lass uns lernen zu teilen:
unsere Zeit, unsere Kraft, unsere Liebe, unsere Geduld,
auch unseren Glauben an dich lass uns teilen mit anderen.
Alles zum Thema „Frieden“ entdecken:
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de