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Inhalt:
1. Psalm 67
2. Friedensgruß und Segensgeste
3. Kraftwerk der Liebe
4. "Lass deine Augen auf meinen ruhen"
5. Definition zum Segen
6. Gesegnet von Anfang an
7. Im Anfang - Der Segen
8. Segen für die Feinde
9. Ein gesegnter Mensch
10. Ein guter Engel wird...
11. Segensgebet für einen Sterbenden
12. Segen beim Abschied
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Psalm 67
Gott, wende uns deine Liebe zu
und segne uns,
blicke uns freundlich an!
Dann sieht man auf der ganzen Erde,
wie du uns führst,
und alle Nationen erkennen,
wie du hilfst und befreist.
Gott, die Völker sollen dir danken,
alle Völker sollen dich preisen!
Sie sollen vor Glück und Freude singen;
denn du regierst sie alle gerecht,
du lenkst alle Nationen auf der Erde.
Gott, die Völker sollen dir danken,
alle Völker sollen dich preisen!
Die Erde hat gut Ernte gebracht;
so segnet uns Gott, unser Gott!
Er segne uns,
und alle Welt soll ihn ehren!
Friedensgruß und Segensgeste
Es gibt keine Religion, auch nicht unter den sogenannten „Primitiven“, in der Segnungen nicht bekannt wären bzw. keine Bedeutung hätten. Wer behauptet, er habe das „Wohlwollen-Wohlwünschen“ der andern nicht nötig, flüchtet sich allzu gern in Pseudo-Segnungen und Pseudo-Wünsche wie „Toi, Toi, Toi“ oder „Touch-Wood“ (Klopf auf Holz), oder „Hals- und Beinbruch!“. Lauter profane Formeln, die, versteckt zwar, letztlich nichts anderes als Gesundheit und Glück herbeizaubern bzw. erhalten sollen.
Kein Wunder, dass der Volksmund von einer Familie, in der es Reibereien gibt, sagt, bei der hänge der „Haussegen“ schief!
Übrigens, viele Begrüßungsformeln in den verschiedenen Ländern der Welt beinhalten Segensgesten, etwa das jüdische Schalom (Frieden) oder das lateinische Pax.
Dem anderen Frieden wünschen, ist in der Tat eine Segensformel, ein Segensgruß. Das bayerische „Grüß Gott“ ist gleichfalls ein solcher Wunsch: Man wünscht dem andern Gott-zum-Gruß! Selbst das „Heil“ auf jenen ruchlosen Diktator, der den Zweiten Weltkrieg vom Zaun gebrochen und das deutsche Volk in abgrundtiefes Leid gestürzt hat, war ursprünglich als Segen gemeint. In den Vereinigten Staaten sagt man heute noch: „God save America“ und am Kap der Guten Hoffnung: „Nkosi sikelel’ i Afrika“. Es sind Segenswünsche für die betreffenden Länder. Segensformeln finden sich in den Gebeten aller Religionen, auch in denen aus der Dritten Welt (vgl. „Unseren täglichen Reis gib uns heute“, Herder Freiburg 1984).
Es gibt noch unzählige andere Segensformeln. In der Bibel ist oft die Rede von Frauen, die „gesegneten Leibes“ sind, und dass jemand „mit Nachkommen gesegnet“ sein möge.
Kraftwerk der Liebe
Eine kluge Frau sagte einmal: „Vergessen Sie bitte nicht: Wer Sie anschaut, schaut aus Ihnen zurück. Wer Sie ignoriert, ignoriert sich selbst. Wer gut zu Ihnen hin-denkt, dem geht es gut. Wer Sie segnet, der wird gesegnet.“ Es ist ein Irrtum zu meinen, Gedanken und Wünsche seien zollfrei. Gedanken sind Mächte. Segenswünsche sind Großmächte in der Hand eines jeden Menschen. Wehe dem, der sie verkümmern lässt oder missbraucht.
Segnen macht gesund an Leib und Seele.
Segnen gibt Kraft, setzt Kräfte frei.
Wer segnet, wird gesegnet.
Wer segnet, befreit sich und seinen Nächsten vom Fluch.
Durch das Segnen wird der Mensch mehr Mensch.
Wer segnet, verschenkt Wohlwollen.
Wohlwollende Worte sind Kräfte.
Gute Gedanken sind Kräfte.
Gebete sind Kräfte.
Segensgebete sind Kraftwerke.
Kraftwerke der Liebe.
Nicht „gestundete Zeit“ (Ingeborg Bachmann)
wünsche ich Ihnen, liebe Leser, sondern gesegnete!
Gesegnete Zeit, während Sie dieses Bändchen lesen.
Gesegnete Zeit für Sie und Ihre Lieben.
Gesegnete Zeit bei Arbeit und Freizeit.
Gesegnete Zeit, wenn Sie den Lebensabend verbringen.
Gesegnete Zeit auch am Ende Ihres Lebens …
Gesegnete Zeit – jeden Tag, und immer wieder!
Gesegnet sei Ihr Tagewerk,
gesegnet Ihre Nachtruhe.
Und seien Sie versichert:
Wer Böses tut, tut es gegen sich selbst;
wer andere segnet, segnet sich selbst mit!
Adalbert Ludwig Balling
„Lass deine Augen auf meinen ruhen …”
Herr,
ich komme zu dir,
dass deine Berührung
mich segne,
ehe ich meinen Tag beginne.
Herr,
lass deine Augen eine Weile ruhen
auf meinen Augen.
Herr,
lass mich das Wissen um deine
Freundschaft mitnehmen
in meinen Alltag.
Herr,
fülle meine Seele
mit deiner Musik,
mit deinem Frieden,
mit deiner Freude.
Herr,
begleite mich durch den Lärm
des Tages;
lass den Sonnenschein deiner Liebe die
Gipfel meiner Gedanken küssen.
Herr,
lass im Tal meiner Mühen
meine Ernte reifen.
(Nach Rabindranath Tagore/Indien)
Definitionen zum Segen
Das Wort SEGEN/SEGNEN kommt wahrscheinlich aus dem althochdeutschen SEGAN/SEGNAN und geht seinerseits auf das lateinische SIGNARE (bezeichnen) zurück. Segnen kann im profanen Sprachgebrauch sowohl Glückssegen wie Zaubersegen bedeuten.„SIGNUM“ (lateinisch für Zeichen), war ursprünglich das „eingeschnittene Zeichen“, von SECARE (einschneiden). (Vielleicht kommt davon auch das deutsche Wort Sichel).
Diese etymologische Wortdeutung (vgl. Friedrich Kluge, Wörterbuch, Berlin 1963) greift im Zusammenhang mit Segnen ausdrücklich das Handsymbol auf. Die Hand als Zeichen des Segens und Segnens, des Weitergebens von Segen und des Gepacktseins vom Segen. Handauflegung war die äußere Geste, um den Segen Gottes weiterzugeben. Erhobene Hände erflehten den Segen von „oben“; Handauflegung war Zeichen der Segensvermittlung (vgl. Gerd Heinz-Mohr, Lexikon der Symbole, Düsseldorf 1971).
Im Meyerschen Konversationslexikon (5. Auflage, Leipzig 1895) wird Segen so umschrieben: „Die Ankündigung oder Anwünschung eines Gutes, besonders der göttlichen Gnade, unter Anrufung Gottes. Bei dem jüdischen Gottesdienst erteilte der Priester der Versammlung den Segen. Dieser Gebrauch ging in den christlichen Gottesdienst über…
Auch ist die Einsegnung gewisser Personen und Sachen gebräuchlich, so die Einsegnung (Aussegnung) der Wöchnerinnen, der Sterbenden, der Äbte bei ihrer Einführung, der Nonnen bei ihrer Einkleidung, des Brotes und Weines beim hl. Abendmahl (Konsekration), der Schiffe, der Kriegsfahnen, der Häuser usw. Segen heißt auch ein Gebet oder eine Gebetsformel, z. B. Morgen- und Abendgebet.“
Sehr viel vager und allgemeiner definiert das Readers Digest Universal Lexikon (Stuttgart ca. 1970) das Wort Segen: „Beruht wie Fluch auf der magischen Vorstellung, dass Kräfte der Geister durch Dinge (auch durch Atem) übertragen werden können. Der Berufene, Priester, Magier, mächtige Herr, kann durch machtgeladene Segensformel (Segens-Spruch) Kräfte guter Geister auf Gesegneten, beim Fluch das Gegenteil auf Verfluchten übertragen; Segen ist in der christlichen Kirche weitgehend nur noch Segenswunsch.“ – Eine miss-deutbare Deutung; dem christlichen Segens-Verständnis überhaupt nicht gerecht werdend!
Beim Bertelsmann Handlexikon (Gütersloh 1975) steht unter dem Stichwort SEGEN, es sei ein „heilschaffendes“ Wort; – im Gegensatz zum Fluch: „Oft ist der Segen von Handlungen begleitet (Handauflegen, Kreuzzeichen) oder an ein Amt gebunden (Priester, Prophet, Familienoberhaupt). – In der katholischen Kirche gehört der Segen des Priesters zu den Sakramentalien. In der evangelischen Kirchen wird der Segen mehr als Gebetswunsch verstanden.“
Im Großen Herder Lexikon (Bd. VIII, Freiburg 1956) findet sich folgende Eintragung: „Segen, Segnung oder Benediktion, eine Sakramentale, das seinerseits wiederum mit den anderen Sakramentalien und vielen liturgischen Akten verbinden ist, ist Höhepunkt der Segensandacht. Zur Form des Segens gehören, einzeln oder zusammen: Gebet, Spruch, Zeichen (Kreuz, Handauflegung), hl. Dinge (Sakrament, Bild, Reliquie)“.
Das Lexikon geht dann auf die sachliche Wirkung des Segens ein (er beruht auf der Vollmacht und Bittgewalt der Kirche) und verweist darauf, dass eine „innere Aufnahmebereitschaft“ vom Empfänger vorausgesetzt wird.
Im „Bibel-Lexikon“ (Benziger Köln, Zürich 1968) heißt es u. a. „Segen und Fluch sind ursprünglich Worte oder Handlungen, die aus sich selber Heil oder Unheil wirken. Von dieser magischen Auffassung finden sich noch Spuren bei den Israeliten wie bei anderen semitischen Völkern.“
Der biblischen Auffassung von Segen am ähnlichsten, so formuliert es das Lexikon für Theologie und Kirche (Freiburg 1964), sei die islamische. Barakah bezeichne im Sufismus den geistlichen Einfluss, den der Lehrer auf den Schüler ausübe. Auch in indischen Religionen (Hinduismus und Buddhismus) kenne man den objektiven geistlichen Einfluss, „der die sinnliche Wirklichkeit an die geistige bindet“; es gebe da auch gewisse Segens-Zeichen.
Spürbar ist zunehmend der tiefe Wunsch vieler Menschen nach nach Worten, die uns begleiten, uns aufrichten und uns Mut machen. Irische Segen erfreuen sich daher seit Jahren großer Beliebtheit im deutschsprachigen Raum. Sie beziehen sich auf das Wesentliche, auf das, was uns wirklich wichtig ist, was Bedeutung hat und unser Leben bereichert. |
Spürbar ist zunehmend der tiefe Wunsch vieler Menschen nach nach Worten, die uns begleiten, uns aufrichten und uns Mut machen. Irische Segen erfreuen sich daher seit Jahren großer Beliebtheit im deutschsprachigen Raum. Sie beziehen sich auf das Wesentliche, auf das, was uns wirklich wichtig ist, was Bedeutung hat und unser Leben bereichert. |
Gesegnet von Anfang an
Die Geschichte Gottes mit Menschen und Tieren beginnt damit, dass er die von ihm geschaffenen Lebewesen segnet. Sie sollen fruchtbar sein. Segen ist also verheißene Lebenskraft. Im Segen liegt Hoffnung und Zukunft. Das Leben wird mit Gott in Verbindung gebracht und aus Gottes Hand empfangen. Dieser Segen gilt allen. Gott stellt keine Bedingungen. Er „lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Matthäus 5,45).
Am Ende der Schöpfung segnet Gott den Feiertag. Dadurch bekommt dieser Tag eine besondere Kraft. Sie macht ihn für die Menschen fruchtbar. Aus der Ruhe, aus dem Innehalten an diesem Tag fließen Segen und Stärkung für Mensch und Natur. Nach der Katastrophe der Sintflut macht Gott einen Neuanfang mit den Menschen. Er schließt einen Bund mit Noach und seiner Familie. Eine neue Segenszusage bestimmt diesen Bund.
Im Anfang – Der Segen
Bild I: „Der Bogen des Bundes“
Ein Blatt im Hochformat mit Grau-, Schwarz- und Weißtönen. Kaum etwas ist wirklich klar zu erkennen, bis auf den sofort in die Augen fallenden weißen Bogen im oberen Drittel. Im übrigen Bild scheint alles wie ausgewischt. Nur im unteren Bildteil liegt rechts eine menschliche Gestalt. Aus ihrem schwarzen Gewand schauen Füße und Hände heraus und das Gesicht, von dem der große Bart gerade Mund, Nase, Augen und die Augenbrauenlinie freigibt. Aber diese wenigen Zeichen genügen, um den Betrachter nicht bei dem Gesicht verweilen zu lassen, sondern dem Blick dieses Mannes zu folgen, der einen strahlend weißen Bogen über sich und über der konturlosen Landschaft erblickt – so ins Staunen über dieses Lichtwunder versunken, dass die Hände und vielleicht sogar die Füße das „Entzückt-sein“ in ihrer Bewegung nachzeichnen.
Fast im Zenit des Bogens, so strahlend weiß wie der Bogen, erscheint ein engelähnliches Wesen – mit seiner Körper- und Gesichtswendung, besonders mit der Hand wie in einem Redegestus zu dem Liegenden hin gerichtet.
Auf der übrigen Bildfläche wird schemenhaft noch anderes sichtbar. Zentral im unteren Bildteil scheint von einem hellen Punkt Licht sich mit Stahlen einen Weg durch dunkles, aufreißendes Gewölk zu bahnen. Und wie unter einem Sonnenaufgang werden erste Umrisse von Gegenständen und Tieren sichtbar. Links im Vordergrund ein vogelartiges Wesen, vielleicht ein Huhn, das Nahrung sucht und sich zu dem Liegenden umschaut. Daneben, direkt an der linken Bildkante ein liegendes Tier, das ebenfalls in das Bild und in Richtung des Liegenden schaut. Rechts oberhalb dieser einzigen Menschengestalt auf dem Bild etwas Buschförmiges. Und dann ist links zur Bildmitte hin noch etwas, mehr zu erahnen als schon zu erkennen. In dem erst aufdämmernden Licht leuchten mit weißen Konturlinien sparsam die Umrisse von etwas Hausförmigem auf, das bei genauerem Hinsehen sich wie ein Kubus ausnimmt mit einer Kuppel darauf und an der Vorderseite mit einer tiefschwarzen rechteckigen Öffnung – Fenster? Tür? Das Ganze steht nicht waagerecht, sondern in leichter Schräglage, wie man sie von Booten kennt, die auf Land aufgelaufen sind.
Noah. Mit seiner Familie war er gerettet worden aus der uns durch die biblische Geschichte bekannten Universalkatastrophe der Erde. Allein, ganz allein auf einer ins Chaotische zurückgefallenen Welt. Und doch bricht Sonnenschein durch sich verziehende Unheilswolken, doch ist da noch Gesträuch, atmet die Erde, wachsen Pflanzen, sind ein paar Tiere bei ihm.
Hilflos, erschöpft, wie ohne Mut liegt Noah da, inmitten all des konturlos Verwüsteten. Aber sein Blick ist gerichtet auf die Erscheinung des Bogens mit dem Engel Gottes.
Wunder, unfasslich, wie der Regenbogen wohl über einer von Wassergüssen heimgesuchten Landschaft stehen kann, und doch – gehst du hin und willst ihn fassen, entzieht er sich dir. So „unfasslich“ mag dem Noah erscheinen, dass Leben weitergehen könnte. So staunt er, hingegeben wie Kinder an dieses Wunder des Bogens.
In dieser Einsamkeit eines neuen Weltanfangs hört Noah ein Segenswort: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde … Meinen Bogen stelle ich ins Gewölk. Der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde“ (Gen. 8,88; 9,1,113).
Fünfmal tritt uns das Wort Segen am Anfang von allem entgegen. Einmal steht der Segen über dem Sabbattag, der zudem geheiligt wird (Gen. 2,3). Viermal wird Segen den Tieren (Gen. 1,22) und den Menschen (Gen. 1,28 und 5,2), nach dem Neuanfang Noah und seinen Nachkommen (Gen. 9,1) zugesprochen.
Wie es am Anfang der Schrift heißt, so zeigt es das Noah-Bild Chagalls: Segen ist nicht herstellbar. Segen ist „von außen“ bewirkt oder als Wort zugesprochen. Woher? Von wem? Und wieder deutet Chagalls Bildzeichensprache nur an – fast wie man es Kindern sagt: von Gott. Dieses Zeichen des „göttlichen Engels“, verbunden mit dem von uns nicht herstellbaren Regenbogen, der plötzlich, o Wunder, da ist. Der wie von woanders her erscheint. Segen von „Drüben“ als Segen für alle Geschöpfe. Für den Menschen ergibt sich daraus der Auftrag: „Ihr seid gesegnet, nun geht und seid fruchtbar.“ Unter dem Bogen dieses Segenswortes kann die Mutlosigkeit Noahs angesichts der verwüsteten Erde einem Zutrauen weichen, die Erde als Lebensraum zu gestalten.
Der Herr lasse leuchten sein Angesicht
Der Herr, der Mächtige,
Ursprung und Vollender
aller Dinge,
segne dich.
Er gebe dir Gedeihen
und Wachstum,
Gelingen deiner Hoffnungen,
Frucht deiner Mühe;
er behüte dich
vor allem Argen;
er sei dir Schutz in Gefahr
und Zuflucht in Angst.
Der Herr lasse leuchten
sein Angesicht über dir,
wie die Sonne über der Erde
Wärme gibt dem Lebendigen;
er sei dir gnädig,
wenn du verschlossen bist in Schuld;
er löse dich vor allem Bösen
und mache dich frei.
Der Herr erhebe sein Angesicht:
er sehe dein Leid
und höre deine Stimme;
er heile und tröste dich
und gebe dir Frieden,
das Wohl des Leibes
und das Wohl der Seele…
(Verfasser unbekannt)
Segen für die Feinde
Jesus sagte: „Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben ihre Freunde. Und wenn ihr euren Wohltätern wohl tut, welchen Dank habt ihr davon? Denn die Sünder tun dasselbe auch. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch die Sünder leihen den Sündern, damit sie das Gleiche bekommen. Vielmehr liebt eure Feinde; tut Gutes und leiht, wo ihr nichts dafür zu bekommen hofft. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“
(Lukas 6,27-35)
Ein gesegneter Mensch
Ich bat Gott um Stärke,
aber er machte mich schwach,
damit ich bescheiden würde
und demütig.
Ich erbat seine Hilfe,
um große Taten
zu vollbringen,
aber er machte mich
kleinmütig,
damit ich gute Taten vollbrächte.
Ich bat um Reichtum und Güter,
um glücklich zu werden
und sorglos zu sein;
er machte mich arm,
damit ich weise würde
und unabhängig
und frei.
Ich bat um alle Dinge dieser Welt,
damit ich das Leben genießen könne.
Er aber gab mir das Leben,
damit ich mich freute – an den
Dingen der Welt.
Ich erhielt nichts von dem, was ich
erbat, aber alles, was gut war für mich.
Gegen mich selbst wurden meine
Gebete erhört; ich bin unter allen
Menschen ein gesegneter Mensch.
(Von einem unbekannten Soldaten aus dem amerikanischen Bürgerkrieg)
Ein guter Engel wird unseren Sohn begleiten
Tobias ging zu seinem Vater hinein und berichtete: „Ich habe jemand gefunden, (der mich auf der Reise begleiten kann) er ist ein Israelit!“ – „Ruf ihn herein“, sagte Tobit, „ich möchte wissen, ob er ein verlässlicher Begleiter für dich ist.“
Tobias ging hinaus und holte den Engel. Tobit sagte: „Mein Sohn Tobias möchte nach Medien reisen; kannst du ihn begleiten und ihm den Weg zeigen? Ich werde dich angemessen entlohnen.“ Der Engel antwortete: „Ich kann ihn begleiten, ich kenne alle Wege. Ich bin oft in Medien gewesen, das ganze Land habe ich durchzogen, die Ebenen und die Berge. Ich kenne mich überall aus.“ „Ich wünsche dir gute Reise und glückliche Wiederkehr“, sagte Tobit. Weiter sagte Tobit: „Du bekommst als Lohn den üblichen Tagessatz und für Unterkunft und Verpflegung genauso viel wie mein Sohn. Wenn du ihm ein guter Begleiter bist, füge ich zum vereinbarten Lohn auch noch etwas hinzu.“ Der Engel erwiderte: „Ich werde sein Begleiter sein. Sei unbesorgt, wir werden eine Reise haben und wohlbehalten wieder heimkehren; denn der Weg ist ungefährlich.“ Tobit verabschiedete ihn mit einem Segenswunsch. Dann rief er seinen Sohn und sagte zu ihm: „Mach alles bereit für die Reise! Und dann geh mit diesem Mann aus deinem Volk! Gott im Himmel bewahre euch unterwegs und bringe euch wohlbehalten wieder nach Hause. Sein Engel begleite euch mit seinem Schutz!“
Tobias machte sich zum Gehen bereit und küsste zum Abschied Vater und Mutter. „Gute Reise!“, wiederholte der alte Tobit. Die Mutter aber brach in Tränen aus und machte ihrem Mann Vorwürfe. „Warum schickst du unseren Sohn weg?“, sagte sie. „Er ist doch die Stütze unseres Alters! Ist es nicht unsere einzige Freude, wenn er bei uns aus und ein geht? Was macht es schon, wenn wir das Geld nicht wiederbekommen? Wenn wir nur unseren Sohn nicht verlieren! Gott hat uns gegeben, was wir zum Leben brauchen; damit wollen wir zufrieden sein!“
Aber Tobit antwortete ihr: „Sorge dich nicht! Unser Sohn wird gesund zurückkehren, wie er ausgezogen ist; du wirst es mit deinen eigenen Augen sehen. Sei nicht bekümmert und mach dir keine Sorgen um die beiden, liebe Frau! Ein guter Engel wird unseren Sohn begleiten; er wird eine glückliche Reise haben und wohlbehalten heimkehren.“ Da hörte seine Mutter auf zu weinen.
Tobit 5,9-23; gekürzt
Segensgebet für einen Sterbenden
Es segne dich Gott, der Vater,
der dich nach seinem Ebenbild geschaffen hat.
Es segne dich Gott, der Sohn,
der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat.
Es segne dich Gott, der Heilige Geist,
der dich zu seinem Eigentum bereit und geheiligt hat.
Der treue und barmherzige Gott wolle dich durch seine Engel
geleiten in das Reich, da die Seinen ihn ewiglich preisen.
Unser Herr Christus sei in dir, dass er dich beschütze.
Der Heilige Geist sei mit dir, dass er dich erquicke.
Der dreieinige Gott (hier mache man über dem Sterbenden mit der Hand das Zeichen des Kreuzes) sei dir gnädig und segne dich zum ewigen Leben.
Amen
Segen beim Abschied
Eine besondere Situation des Segens ist der Abschied – sowohl für den Gehenden wie für den Bleibenden. Der Bleibende gibt dem Gehenden Segen mit. Er soll ihn bewahren in den drohenden Gefahren, ihm Schutz und Beistand sein in allen Nöten. Er soll den Gehenden als gute Macht begleiten. So hat Isaak seinen Sohn Jakob mit seinem Segen auf die Reise entlassen. Der blinde Tobit segnet seinen Sohn Tobias, bevor er ihn in die Fremde gehen lässt. Nimmt ein Sterbender Abschied, ist es häufig so, dass er die Bleibenden segnet. Der sterbende Vater segnet seine Söhne (1. Mose/Genisis 49 oder 5. Mose/Deuteronomium 33). So geht die Lebenskraft weiter von Generation zu Generation.
Im Neuen Testament segnet Jesus beim Abschiednehmen seine Jünger. Er lässt ihnen etwas von seiner Kraft, von seinem Frieden zurück, so, dass sie trotz des Abschieds erfüllt sind von Freude und Lobpreis.
Auch der Sterbende darf Segen empfangen und bekommt durch ihn Kraft für seinen letzten, schweren Weg.
Alles rund um den Segen:
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de