Ostern
Zum Osterfest gibt es die verschiedensten Gedichte: Ernste, die sich mit Tod und Auferstehung beschäftigen – oder lustige, wie die über die Ostereier-Suche der Kinder. Dazu besonders lange oder kurze Gedichte.
Sie finden in unserer bunt gemischten Sammlung bestimmt das passende Gedicht für Ihren Zweck; ob für eine Osterkarte oder um Kindern am Ostermorgen eine Freude zu bereiten.
Petri Mahnung
Weit, fahr hin! Wir suchen Sold,
Der uns besser tröst':
Nicht mit Silber, nicht mit Gold
Wird der Mensch erlöst.
Ewig unvergänglich Gut,
Unverwelklich Heil
Ward durch Christi teures Blut
Unser Erb und Teil.
Heil, eh Weltengrund gesetzt,
Längst zuvor ersehn,
Aber nun zu guter Letzt
Unserthalb geschehn,
Da das Lamm die Krone trägt
Nach bestandenem Streit,
Auferweckt und angelegt
Mit der Herrlichkeit.
Nüchtern gürtet das Gemüt,
Nehmt der Hoffnung wahr,
Die durch Gnad im Glauben blüht,
Kündlich offenbar.
Seid gehorsam, wandelt rein,
Bändigt Lust und List;
Wisset, ihr sollt heilig sein,
Weil Gott heilig ist.
Den ihr lieb habt, ungesehn,
Dem ihr dient und glaubt,
Folget seinem Auferstehn
Als ein Glied dem Haupt.
Fügt euch um den Meister her,
Lebend, Stein um Stein,
Er des Hauses Grund und Herr
Und wir alle sein;
Dir wir nicht mehr taub und blind
Gleich den Sündigern,
Sondern Neugeborne sind
Aus dem Wort des Herrn.
Wie des Grases Blume dorrt,
Schwinden Freud und Leid:
Unsres Herrn verkündigt Wort
Bleibt in Ewigkeit.
Rudolf Alexander Schröder
Kurze Ostergedichte
Freue dich, du meine Seele,
deine Trauer ist vorbei,
denn der Heiland ist erstanden,
und du lebst, du atmest frei.
Ott Jacobi
Das leere Grab
Ein Grab greift
tiefer
als die Gräber
gruben
denn ungeheuer
ist der Vorsprung Tod
am tiefsten greift
das Grab das selbst
den Tod begrub
denn ungeheuer
ist der Vorsprung Leben.
Kurt Marti
Vergewisserung
Nun sei gewiss und sprich ein Ja
und sprich es gegen alles Nein.
Gott ist in Jesus Christus da,
um dir ein volles Ja zu sein.
Nun mach dich auf und werde licht.
Der Glaube ist es, der dich trägt.
Geh deinen Weg und zweifle nicht.
Der Grund ist auch für dich gelegt.
Nun sei gewiss und nimm es an:
Gott wird, was auch geschehen mag,
das gute Werk, das er begann,
vollenden bis an Christi Tag.
Detlev Block
Tag der Überraschungen und Enttäuschungen
An jenem Morgen waren die Frauen traurig.
Sie hatten vor, eine Leiche zu salben.
Jesus, Du bist auferstanden,
Du bist gesehen worden, Du lebst.
Die Frauen sahen den lebendigen Herrn.
Ihre Trauer verwandelte sich in Freude.
Die Auferstehung ist eine freudvolle Überraschung.
An jenem Morgen waren die Jünger ängstlich.
Sie dachten, mit Jesus sei es zu Ende.
Meister, Du bist auferstanden,
Du bist gesehen worden, Du lebst.
Die Jünger sahen den lebendigen Herrn hinter
verschlossenen Türen.
Ihre Angst verwandelte sich in Mut.
Die Auferstehung vernichtete die Angst.
An jenem Tage gingen zwei Jünger niedergeschlagen nach Emmaus.
Sie hatten jegliche Hoffnung verloren.
Göttlicher Guru*, Du bist auferstanden,
Du bist gesehen worden, Du lebst.
Die Jünger erkannten den lebendigen Herrn beim Mahle.
Ihre Hoffnungslosigkeit verwandelte sich in Vertrauen.
Die Auferstehung vernichtet die Hoffnungslosigkeit.
An jenem Morgen waren die Priester froh.
Sie waren überzeugt, Jesus sei tot.
Herr, Du bist auferstanden,
Du bist gesehen worden, Du lebst.
Die Priester hörten von den Soldaten, Jesus sei auferstanden.
Ihre Freude verwandelte sich in Entsetzen.
Die Auferstehung vernichtet die Macht des Bösen.
An jenem Tage war Thomas ungläubig.
Er dachte, Jesus liege im Grabe.
Mein Gott und mein Herr, Du bist auferstanden,
Du bist gesehen worden, Du lebst.
Thomas sah die Wunden, die uns heilten.
Sein Unglaube verwandelte sich in Glaube.
Die Auferstehung vernichtet den Unglauben.
An jenem Morgen war Satan glücklich.
Er sprach zu sich selbst: »Ich habe die Erlösung vernichtet.«
Sieger über den Tod, Du bist auferstanden,
Du bist gesehen worden, Du lebst.
Satan erfuhr von der Auferstehung.
Sein Glück verwandelte sich in Enttäuschung.
Die Auferstehung ist der Tod des Todes.
Oft bin ich verwirrt.
Ich denke, Du lebst nicht mehr, mein Heiland.
Mein Heiland, Du bist auferstanden,
Du bist gesehen worden, Du lebst.
Ich höre eine Stimme in meinem Herzen: Dein Heiland lebt.
Obwohl ich Dich nicht sehe,
glaube ich, dass Du auferstanden bist.
Ich werde voller Freude und Friede.
Die Auferstehung verändert und erneuert mich.
Johnson Gnanabaranam
* Guru = Lehrer (wörtlich: der die Finsternis wegwirft)
Am Ostermorgen
Mir ist ein Stein
vom Herzen genommen:
meine Hoffnung
die ich begrub
ist auferstanden
wie er gesagt hat
er lebt er lebt
er geht mir voraus!
Ich fragte:
Wer wird mir
den Stein wegwälzen
von dem Grab
meiner Hoffnung
den Stein
von meinem Herzen
diesen schweren Stein?
Mir ist ein Stein
vom Herzen genommen:
meine Hoffnung
die ich begrub
ist auferstanden
wie er gesagt hat
er lebt er lebt
er geht mir voraus!
Lothar Zenetti
Der Heiland
Immer wieder wird er Mensch geboren,
Spricht zu frommen, spricht zu tauben Ohren,
Kommt uns nah und geht uns neu verloren.
Immer wieder muss er einsam ragen,
Aller Brüder Not und Sehnsucht tragen,
Immer wieder wird er neu ans Kreuz geschlagen.
Immer wieder will sich Gott verkünden,
Will das Himmlische ins Tal der Sünden,
Will ins Fleisch der Geist, der ewige, münden.
Immer wieder, auch in diesen Tagen,
Ist der Heiland unterwegs zu segnen,
Unsern Ängsten, Tränen, Fragen, Klagen
Mit dem stillen Blicke zu begegnen,
Den wir doch nicht zu erwidern wagen,
Weil nur Kinderaugen ihn ertragen.
H. Hesse
Rund um die Ostereier-Suche
Kinder, Kinder! Kommt herbei!
Suchen wir das Osterei!
Immerfort, hier und dort
und an jedem Ort.
Hier ein Ei, dort ein Ei –
bald sind's zwei und drei!
Ist es noch so gut versteckt,
endlich wird es doch entdeckt.
Kommt herbei!
Sucht das Ei!
Hoffmann von Fallersleben
Ich wünsch mir was, ich wünsch mir was,
du lieber guter Osterhas,
ein großes Ei aus Schokolade,
wie ich es noch nie gesehen habe!
Volksmund
Drunten an den Gartenmauern
hab ich sehn das Häslein lauern.
Eins, zwei, drei:
Legt's ein Ei,
lang wird's nimmer dauern.
Und nun sucht in allen Ecken,
wo die schönen Eier stecken:
rot und blau,
grün und grau
und mit bunten Flecken.
Volksmund
Wir wünschen frohe Ostern heute
und allen große Ostereierbeute.
Lasst's euch allen prima schmecken,
oftmals übers Mäulchen lecken.
Volksmund
Ich kenne einen
ich kenne einen
der ließ sich von uns die Suppe versalzen
der ließ sich von uns die Chancen vermasseln
der ließ sich von uns das Handwerk legen
der ließ sich für dumm verkaufen
der ließ sich einen Strick drehen
der ließ sich an der Nase herumführen
der ließ sich übers Ohr hauen
der ließ sich von uns klein kriegen
der ließ sich von uns in die Pfanne hauen
der ließ sich von uns aufs Kreuz legen
der ließ sich von uns Nägel mit Köpfen machen
der ließ sich zeigen was ein Hammer ist
der ließ sich von uns festnageln auf sein Wort
der ließ sich seine Sache was kosten
der ließ sich sehen am dritten Tag
der konnte sich sehen lassen
Lothar Zenetti
Ausgebrochen aus dem Tod
Am ersten Tage der Woche sehr früh,
noch in der Dämmerung,
da kamen sie zu Jesu Grab.
Und sie fanden den Stein,
eine mächtige Platte,
neben der Gruft.
Und sie gingen hinein.
Aber wohin sie auch blickten,
sie konnten den Leichnam Jesu nicht finden.
Sei waren erschrocken, verwirrt.
Doch da überwältigte sie etwas,
was sie zuvor nicht gekannt.
Sie vernahmen Gottes Ruf:
Was sucht ihr den Lebendigen
bei den Toten?
Was interessiert ihr euch
für einen Leichnam?
Was sucht ihr den Garanten der Gottesliebe
in der Gräberwelt?
Der euch die Gottesherrschaft brachte,
ist nicht hier,
nicht am Ort des Vergessens und der Auflösung.
Er ist auferweckt
in die Allmacht Gottes.
Gegenwärtig ist er
wie Gott,
wie der Herr über Leben und Tod:
gegenwärtig
als Liebe zum Geringen,
als Freude für die Traurigen,
als Aussicht für die Hoffnungslosen,
als Kraft für die Schwachen.
Auferweckt ist er,
nicht für sich selbst, sondern für alle,
die am Unheil dieser Welt zugrundegehen.
Am ersten Tag der Woche sehr früh,
da kamen sie zu Jesu Grab.
Denn etwas Festes muss der Mensch schon haben,
und ein Grab ist unumstößlich fassbar.
Aber die Frage änderte ihre Gedanken:
Was suchet ihr Jesus
bei den großen Toten dieser Erde
und nicht bei Gott?
Was suchet ihr den Gegenwärtigen
in der Vergangenheit?
Was suchet ihr den Lebendigen
in leblosen Formeln und veralteten Ordnungen,
in ausgedienten Meinungen und Erklärungen,
in verknöcherten Gedanken und sterilen Widerholungen?
Was suchet ihr in da, wo nichts Unvorhergesehenes
und nichts Überraschendes passiert,
wo alles feststeht und geregelt ist?
Was suchet ihr den Lebendigen
in der Totenwelt?
Er ist nicht hier,
nicht, wo man wehmütig Erinnerungen pflegt,
nicht in der Welt der Schatten und Projektionen,
der Heldenverehrung und Nachrufe,
nicht in der Welt der leeren Versprechen:
Wir werden dich nie vergessen!
Er ist nicht Vergangenheit und auch kein Denkmal.
Er ist dort, wo das Leben pulsiert,
wo Menschen weinen und lachen,
wo sie hassen und lieben,
wo sie träumen und verzweifeln.
Er ist auferweckt.
Auch jetzt verleugnet er seinen Weg
in die Niedrigkeit nicht.
Er ist die Kraft, die trägt und erfüllt,
die bei euch ist ohne Ende.
Manfred Fischer
Auferstandener
Dass ER durch Mauern
drang
und verriegelte Tür –,
unglaublich, legendär?
War wohl ein Armenhaus,
lehmig, porös
für Wunschträume.
Durch unseren Beton,
sachlich und kühl,
wär ER schon nicht gekommen.
Kam aber,
unvermutet wie einst,
durch mehr als Granit und Stein,
durch mein Verschlossensein.
Kam aber,
mit diesem Friedensgruß.
Manfred Haustein
Ostern – tot und auferstanden
Tot – das heißt: ich bin am Ende.
Tot – das heißt: alles war vergeblich.
Tot – das heißt: ich werde vergessen.
Tot – das heißt: ich lasse alle Hoffnung fahren.
Auferstanden – das heißt: ich habe etwas vor mir.
Auferstanden – das heißt: alles bekommt einen Sinn.
Auferstanden – das heißt: einer vergisst mich nicht.
Auferstanden – das heißt: ich gewinne wieder Hoffnung.
Und das ist seit Ostern verknüpft mit dem,
von dem die Bibel sagt: "Ich war tot, und siehe,
ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes."
Peter Klever
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