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Bildauslegung "Der Sämann"
Rudolf Hagmann
Jeder Mensch reift und geht einem Ziel entgegen. Die Ernte des Lebens liegt aber nicht in unseren Händen.
Es ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Bilder der Kunstgeschichte. Kalender, Postkarten, Meditationsbücher und andere Geschenkartikel sind voll davon. Es ist ein Bild voller Leben und für mich auch ein Bild von Gott, den die Bibel nicht ohne Grund ein Freund des Lebens nennt. Vincent van Gogh hat es 1888 geschaffen und darin eines seiner Lieblingsmotive aufgegriffen. Das Bild hat den Titel: der Sämann!
Mit festen Schritten geht ein Bauer auf seinen Acker und wirft in einer gleichermaßen großzügigen wie entschlossenen Geste die Samenkörner zur Erde. Zupacken und loslassen in einem - eine Handlung, wie sie die Bauern vor der Zeit der Sämaschinen immer gekannt haben. Im Vordergrund steht der Mensch, der kräftig zupacken muss, wenn er eine gute Ernte einfahren will, der Mensch, der mit Hand und Herz und hoffentlich auch mit Verstand ans Werk geht und dabei keine Mühe scheut und sich auch durch Misserfolge nicht aufhalten lässt.
Hinter dem Bauern strahlt am Horizont übergroß und kraftvoll die Sonne, wobei nicht zu sehen ist ob sie im Aufgehen oder im Sinken ist. Sie umspannt den Tageslauf des Menschen und ihr Licht fällt auf den Morgen wie auf den Abend, auf die Hoffnungen, wie auf die Ängste, auf das Gelingen wie auf das Scheitern, auf die Anstrengung wie auf die Erschöpfung. Ohne diese Sonne gäbe es kein Leben, keine Zeit, keine Farben, weder Säen noch Ernten, weder wachsen noch reifen.
Van Gogh bleibt mit diesem und vielen seiner Bilder nicht beim Vordergründigen und Sichtbaren stehen. Er entdeckt hinter dem Augenschein eine tiefere Wirklichkeit und für ihn - den begnadeten Maler - ist die Natur wie ein Gleichnis für das Göttliche. Seine Bilder sind nicht nur Abbildungen natürlicher Vorgänge, sie sind immer auch Ausdruck einer großen Sehnsucht, die über den Horizont des Alltäglichen hinausblickt. Man beginnt immer deutlicher zu erkennen, schreibt van Gogh, dass das Leben nur eine Zeit der Aussaat ist. Die Ernte, sagt er, ist nicht hier. Der Sämann weiß was er zu tun hat, was in seiner Macht steht. Er weiß aber auch um das andere und schaut auf die Sonne, die ohne das Zutun des Menschen auf- und niedergeht.
So ist es unter der Sonne: Saat und Ernte, Anfang und Ende, Keimen und Reifen. Zwischen diesen Polen entwickelt sich jedes einzelne Geschöpf, jeder einzelne Mensch. Es ist immer wieder faszinierend, wenn man Fotos eines bestimmten Menschen in unterschiedlichen Lebensaltern nebeneinander legt. Das Leben selbst führt den Pinsel und gibt einem Gesicht, einer Person einen ganz eigenen Ausdruck. Die Lebensfreude, die Zufriedenheit, die Dankbarkeit, sind darin ebenso zu lesen wie die Enttäuschung, die Trauer und so manche Schicksalsschläge.
Saat und Ernte, Anfang und Ende, Keimen und Reifen. Als Christ glaube ich, dass die ganze Schöpfung und jeder Mensch einem Ziel entgegen reift. Das Spiel von Werden und Vergehen, das Spiel der Schöpfung ist kein Selbstzweck. Das Leben hat eine Richtung und hat ein Ziel, es geht seiner Reife oder anders gesagt seiner Vollendung entgegen.
Ich glaube, am Ende der Zeit wird Ernte gehalten, es wird Gottes Ernte sein. Keine schreckliche Abrechnung, sondern eher ein Fest, ein Erntefest! Und dann sehen wir, was aus unserem Leben geworden oder nicht geworden ist, dann wird es klar, was wir erreicht oder auch versäumt haben, dann kommt alles noch einmal auf den Tisch und Gott sei Dank nicht mit unseren oft so kleinlichen und unbarmherzigen Maßstäben sortiert. Nein wir dürfen uns dem Herrn der Ernte anvertrauen und sogar damit rechnen, dass er für alle unreifen oder faulen Fürchte unseres Lebens noch einen Weg weiß.
Obwohl ganz im Vordergrund ist auf dem Bild van Goghs eben nicht der Mensch die Mitte und das Maß aller Dinge .Keine Frage! Wir haben verantwortlich zu handeln, wir haben mit unseren ganz verschiedenen Fähigkeiten und Begabungen den Acker dieser Welt zu pflegen und zu bebauen, wir können nicht die Hände in den Schoß legen und uns heraushalten. Vom ersten Tag an hat der Mensch einen Auftrag, ist ihm die Schöpfung zur Pflege und Bebauung anvertraut. Aber er muss sich nicht überheben. er braucht nicht Gott sein, und sich oder andere erlösen.
Über dem ganzen leuchtet die Sonne. Van Gogh sieht in ihr ein Sinnbild für den Schöpfer, der alles ins Dasein ruft und nichts von dem was er geschaffen hat vergisst. Der Schöpfer, von dem die Bibel ausdrücklich sagt er sei ein Freund des Lebens, er ist der eigentliche Mittelpunkt des Ganzen und letztlich ist er auch das Ziel. Auf ihn hin wachsen wir, auf ihn hin sterben wir, auf ihn hin leben wir. Van Gogh sagt es so: das Leben ist eine Zeit der Aussaat, die Ernte ist nicht hier.
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