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Jahreslosung 2010
Jesus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!
(Joh 14,1)
Auslegung und Arbeitsmaterial zum Jahreslosungsbild 2010
Inhalt:
1. Bildbetrachtung
2. Geschichte zum Vorlesen
3. Passende Artikel
4. Segenswunsch
5. Glauben heißt Lieben
6. Predigt
7. PDF-Download der Auslegung
Bildbetrachtung
Vor uns ein quadratisches Bild. Das Auge des Betrachters wird zunächst auf eine kleine hellleuchtende Fläche in der Mitte des Bildes gelenkt. Diese hellleuchtende Mitte ist umgeben von warmen Gelbtönen, die, wenn die Augen eine Weile auf dem Bild ruhen, sich als Herz zeigen.
Auf der einen Seite des Herzens überwiegen dunkelgelbe Farben, die dicht geschlossen aufgetragen sind. Immer wieder „scheinen“ sie rot auf. Und die helle, lichterfüllte Mitte gibt ihr Aufleuchten nach außen hin ab, besonders nach einer Seite hin. Oder empfängt sie von dieser Seite das Licht?
Auf der anderen Seite begrenzen dunkle, schwarze Farben das Herz, die zu ihm hin, die dichte, gekreuzte schwarzen Balken bilden. Nach außen hin wird die schwarze Farbe etwas „durchlässig“ für die übrigen Farben des Bildes.
Auffällig ist eine Schrift, die das ganze Bild durchzieht. Bei näherem Hinschauen erschließt sich dem Betrachter der Vers aus dem Johannesevangelium:
„Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“
Das quadratische Bild kann vom Betrachter gedreht und von verschiedenen Blickrichtungen angeschaut werden. Je nach Blickrichtung kommen verschiedene Gesichtspunkte des Inhaltes zum Vorschein.
Wird das Bild so betrachtet, dass die Spitze des Herzens nach unten zeigt, steht es aufrecht da. Das Herz – lebensnotwendiges Organ, das unseren menschlichen Körper mit Blut versorgt und ihn so am Leben hält.
Doch das Herz steht für mehr – es ist ein Sinnbild für das, was die Mitte und das Wesen unseres menschlichen Seins ausmacht. Unser Sprachgebrauch bringt das zum Ausdruck. Wir sagen: „Das geht mir zu Herzen“ oder „Etwas drückt, belastet mein Herz“. Und immer wieder gibt es „etwas, was unser Herz erfreut“ oder „was unser Herz ausfüllt“. Manches Mal ist „unser Herz in Aufruhr“ und zeitweise können wir „ruhigen Herzens“ leben. Und wir als Christen kennen das Herz des Menschen als Ort, den Gott sich als Wohnung in ihm erwählt.
Schauen wir das aufrecht stehende Herz an, bedrängen die dunklen, gekreuzten Balken das lichterfüllte Herz – ja die dunklen, gekreuzten Balken grenzen es geradezu ein. Sie nehmen das Herz in die Zange. Die Gefahr, dass das Herz eingedrückt, zusammengequetscht wird, ist möglich. Bei weiterer Belastung und Enge wird ihm die Möglichkeit genommen, zu schlagen.
Wir kennen alle solch bedrängende, dunkle Seiten unseres Lebens – die Sorgen, die unbeantwortbaren Fragen, Ängste, Leid, Krankheiten, Ungewissheit, die uns schrecken.
Diese Dunkelheiten können unser Herz so sehr in die Zange nehmen, dass es abgedrückt wird.
Doch das Herz des Bildes kann aufrecht bleiben, als „Gegengewicht“ zu dem Dunkel steht das satte Gelb und Rot der rechten Seite. Das satte Gelb der Hoffnung und das warme Rot der Liebe. Hoffnung und Liebe – die uns Gott im Kreuz Jesus Christus geschenkt hat und sie uns auf diese Weise greifbar werden ließ.
Jesus Christus, der mit seinem Leben, seinem Sterben, Sterben am Kreuz und seiner Auferstehung zeigt, dass er mit uns Menschen ist, dass er selbst dafür einsteht und gegen allen Schrecken hält. Allerdings braucht es unseren Glauben an Jesus Christus dazu. Und ER will uns dazu immer wieder aufs Neue einladen.
Wird das Bild gedreht, so, dass die rote Farbe den Boden bildet, wird eine andere Deutung möglich. Das Rot der Liebe bildet den Grund, auf dem das lichterfüllte Herz ruht. Dieser Grund, die Liebe von Gott und Jesus Christus, trägt das Herz. Und die dunklen, gekreuzten Balken – sie bilden ein Dach über dem Herz.
Das Kreuz – bildet ein Dach über dem Herz. Es hält das Dunkel, die Bedrängnis ab. Es bietet Schutz, Unterschlupf. Das Herz ist geborgen. Das Herz, das „auf dem Grund der Liebe“ schlägt, hat Raum zum Leben, trotz aller Bedrängnisse.
Schauen wir das Bild noch von einer dritten Perspektive aus an. Die dunklen Balken bilden den Grund, auf dem das lichterfüllte Herz aufliegt. Einerseits scheint es, dass sie das Herz tragen – andererseits drücken sie es auch, bilden eine unüberwindbare undurchlässige Barriere.
Doch dieses lichterfüllte, von Gott erfüllte Herz hat die Kraft, sich in die dunklen Grenzen einzulassen, mehr noch, sie nach unten zu drücken, sie nach unten zu verweisen.
Kommt diese Kraft, diese Macht nicht von dem Rot der Liebe, die es umhüllt?
Kommt diese Kraft aus der Zusage Jesu: Glaubt an meine Liebe, die stärker ist als alles Dunkel, als alle Not, ja, die stärker ist als der Tod?
Doris Fischer
„Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“
Geschichte zum Vorlesen: Das perfekte Herz
Eines Tages stand ein junger Mann in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.
Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: „Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken ... Genau gesagt, an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie?
Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er, „dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“
„Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe.
Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde ... und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden.
Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“
Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.
Verfasser Unbekannt
Segenswunsch
Mögest du Sinn haben für das Wunderbare.
Möge dein Herz die Oberhand gewinnen über deinen Verstand,
damit du an den Rändern der sichtbaren Wirklichkeit
die göttliche Wirklichkeit durchblitzen siehst,
die in allem lebt und webt
und dein Leben mit grenzenloser Liebe segnet.
Hildegunde Wöller
Glauben heißt Lieben
(Auszug aus der Arbeitshilfe: Biblische Betrachtung)
Deshalb ist ein Synonym für solches „Glauben“ auch „Lieben“. Glaubende werden darum in jedem Menschen immer wieder neu die Beziehung zum auferstandenen Herrn suchen, ob er nun zur Gemeinde gehört oder nicht.
Mt 25,40: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Das unaufdringliche Zeugnis, das Christen durch ihr spontanes und uneigennütziges Handeln in der Welt geben, bringt diese vielleicht noch am ehesten zum Fragen, was der Grund eines solchen Verhaltens ist.
Damit sie dazu die Kraft haben, braucht es die lebendige Beziehung zu Jesus Christus, die sie je neu in ihrem Beten suchen und finden. Er selbst, der Herr seiner Kirche, lässt die erschreckten Herzen der Gläubigen in seiner Gegenwart zur Ruhe kommen, richtet sie neu aus und schenkt ihnen so neue Klarheit und Kraft.
Roland Rossnagel
Predigt
(Auszug aus der Arbeitshilfe)
... die Firmenleitung ruft die Belegschaft zusammen. Kaum jemand ahnt etwas Böses. Die Nachricht schlägt wie eine Bombe ein: betriebsbedingte Entlassungen. Furchtbares Erschrecken. Was soll denn nun werden? Wo soll man hier im Umkreis Arbeit finden? Wir werden doch die Kredite gar nicht mehr abzahlen können! Die gewohnte Routine, das Prestige, das der Beruf verschafft – alles dahin.
Situationen, die uns in Schrecken versetzen – sie sind fast noch schwerer zur ertragen, wenn sie jemand mit der Floskel einleitet: „Bekomm bloß keinen Schreck!“ Unverzüglich spielt unser Herz „verrückt“, registriert den Einbruch in unser Leben noch vor dem Verstand. – Später beschleicht uns die Frage: sollen wir über unsere Gefühle, über unsere Verfassung sprechen? Sie offen mitteilen? Ist es nicht angebrachter, Stärke vorzutäuschen. Schrecken, Angst irritieren andere doch nur. Vielleicht halten sie uns für einen Jammerlappen oder für einen Menschen, der sowieso immer übertreibt. ....
In allem Erschrecken und Entsetzen werden wir Spuren entdecken, die von diesem Festhalten, von diesem Glauben erzählen. Sie erzählen von Menschen, die sich nicht einigeln in ihrem eigenen Schutzraum – auch nicht in den Schutzräumen, zu der auch Gemeinden werden können. Sie erzählen von Ratlosigkeit, die nicht vertuscht und überspielt, sondern ausgehalten wurde. Sie erzählen von phantasievollen Einfällen, die ausstrahlten und andere anzogen. Sie erzählen von Worten, die befreiten, wo andere verstummten, und sie erzählen von erhobenen Stimmen für diejenigen, die vergessen waren ...
Dr. Roselies Taube
Die Auslegung können Sie als PDF-Datei herunterladen:
› Die „Auslegung der Jahreslosung 2010“ herunterladen |
Weiterführende Links:
› Auslegung der Jahreslosungen
› Geschenke und mehr mit dem Jahreslosungsmotiv
› Die Losungen für jeden Tag
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de