Das ABC der Osterzeit
A wie Auferstehung: Darum geht es im Kern: An Ostern feiern die Christen die Auferstehung Jesu Christi. Er wird laut Neuem Testament gekreuzigt und erwacht drei Tage später wieder zum Leben.
B wie Brunnen: Vor Ostern werden in weiten Teilen Süd-, Mittel- und Ostdeutschlands Brunnen geschmückt. Am Brunnen im baden-württembergischen Schechingen hängen 12.000 echte Eier.
C wie Christentum: Der Kern der christlichen Religion ist die bedingungslose Liebe Gottes gegenüber den Menschen und der gesamten Schöpfung. Die christliche Lehre hat folgenden zentralen Inhalt: Gott wandte sich in der Menschwerdung in seinem Sohn Jesus Christus der in Sünde verstrickten Menschheit zu; der Tod Jesu Christi am Kreuz bewirkte die Erlösung durch Beseitigung von Schuld und Sünde der Menschheit.
D wie Duft: Männer in Ungarn besuchen an Ostern befreundete Frauen und Mädchen und besprenkeln sie mit Parfüm. Das „Begießen“ geht auf einen vorchristlichen Fruchtbarkeitsbrauch zurück. In Polen spritzen sich junge Leute mit Wasserpistolen oder gar Eimern voll Wasser nach – um den richtigen Partner zu finden.
E wie Evangelium: Der Begriff Evangelium kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „frohe Botschaft“. Es gibt vier Evangelisten, die Jesu Leben niederschrieben: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.
F wie Feuer: Jedes Jahr brennen wieder Osterfeuer in Dörfern und Städten. Schon in heidnischer Zeit wurde dem Feuer eine erneuernde Kraft zugeschrieben: Die Flammen sollten den Winter vertreiben und die Saat vor bösen Geistern schützen.
G wie Gegenbewegung: Die Bochumer Initiative „Religionsfreiheit im Revier“ zeigt am Karfreitag stets „Das Leben des Brian“ der britischen Komiker-Gruppe Monty Python. In dem Film von 1979 hängt der etwas begriffsstutzige Brian am Kreuz und singt: „Always look on the bright side of life.“ Mit der Vorführung riskiert die Atheisten-Gruppe ein saftiges Bußgeld der Stadt Bochum. Denn an stillen Feiertagen ist die Satire laut NRW-Feiertagsgesetzt verboten.
H wie Hering: Die katholischen Iren markieren das Ende der Fastenzeit mit einer symbolischen Heringsbeerdigung. Der Fisch ist das Hauptnahrungsmittel während des 40-tägigen Fastens. Fleisch ist während der Fastenzeit nicht erlaubt. Über den Heringstod dürften sich dann die Metzger freuen.
I wie INRI: Das sind die Initialen für den lateinischen Satz „Jesus Nazarenus Rex Iudaeorum“ – Jesus von Nazareth, König der Juden“. Dieser Satz stand laut Bibel auf einer Tafel, die der römische Statthalter Pontius Pilatus oben am Kreuz Christi anbringen ließ.
J wie Judas: Jesus wird nach dem letzten Abendmahl (Gründonnerstag) von Judas verraten und am Karfreitag gekreuzigt.
K wie Karfreitag: Christen gedenken an diesem Tag des Kreuzestodes Jesu. In der katholischen Kirche ist er ein strenger Fast- und Abstinenztag. Er steht in einer Reihe mit Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten – der Sieg des Lebens über den Tod.
L wie letztes Abendmahl: So bezeichnet man das Mahl, das Jesus am Vorabend seines Kreuzestodes feierte und an das die Kirche am Gründonnerstag erinnert. Jesu Auftrag „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ gilt als Ursprung der Eucharistie.
M wie Museum: Mehr als 1000 Eier in allen Größen, Farben und natürlich auch Verzierungen stehen in den Vitrinen des Ostereiermuseums in Sonnenbühl bei Reutlingen.
N wie Nazareth: Der Ort liegt im Norden Israels. Nach Darstellung der Evangelien lebten dort Jesu Eltern Maria und Josef.
O wie Osterlamm: Ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu.
P wie Palmzweige: Mit Palmzweigen bejubelten die Menschen den Einzug Jesu in Jerusalem. Die Kirche erinnert am Palmsonntag daran. Vielerorts werden die Palmzweige im Osterfeuer verbrannt.
Q wie Qual: Das Leiden gehört zur Ostergeschichte wie die Geburt Jesu zu Heiligabend. Der Name Gründonnerstag geht auf das mittelhochdeutsche Wort „greinen“ (wehklagen) zurück, denn mit dem Tag beginnt das Leiden und Sterben Jesu. In einem umstrittenen Karfreitagsritual lassen sich etwa auf den Philippinen in einigen Dörfern Menschen an Kreuze nageln – sie betrachten das als Sühne für Sünden. Die katholische Kirche verurteilt das Ritual.
R wie Rasseln: Während der Kartage schweigen traditionell die Kirchenglocken. In dieser Zeit ziehen Kinder, meistens Ministranten, durch die Straßen und rufen mit Rasseln und Klepperle die Gläubigen zum Gottesdienst.
S wie Sorben: Seit mehr als 500 Jahren ziehen Sorben in der Lausitz in Frack und Zylinder auf geschmückten Pferden singend und betend übers Land, um die Auferstehung zu verkünden.
T wie Teuer: Luxus-Ostereier aus kostbaren Materialien kam im 18. Jahrhundert an den europäischen Höfen in Mode. In den Werkstätten des russischen Juweliers Peter Carl Fabergé (1846-1920) beispielsweise entstand bis 1917 jedes Jahr ein prunkvolles Osterei für die Zarenfamilie.
U wie Urbi et Orbi: Der Papst grüßt am Ostersonntag die Welt mit dem Segen für Stadt (Rom; urbi) und Erdkreis (orbi).
V wie Verzicht: Ab Ostern darf wieder geschlemmt werden. 127 Millionen Schokohasen verdrückten die Deutschen laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie beispielsweise im Jahr 2015.
W wie Wurfgeschoss: Anderswo werden Ostereier bunt bemalt, in Horhausen im Westerwald werden sie geworfen. Es geht darum, ein Osterei möglichst weit zu werfen, ohne dass es zerbricht. Das erfordert viel Geschick!
X wie XXL: Kurz vor Ostern legte eine Henne in Wolfenbüttel eins der schwersten Eier der Welt. 209 Gramm wiegt es, während normale Hühnereier im Durchschnitt auf etwa 60 Gramm kommen.
Z wie Zapfenstreich: Füße still halten! Die Länder regeln, wann getanzt werden darf. Doch vor allem an Karfreitag sind Tanz- oder andere öffentliche Veranstaltungen häufig verboten. Das strenge Tanzverbot in Baden-Württemberg wurde 2015 gelockert – aber der Karfreitag bleibt tabu.
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