Engagements für Solidarität und Frieden
„Allianz für Weltoffenheit“: Für Solidarität, gegen Fremdenhass
Eine „Allianz für Weltoffenheit“ setzt sich in der Flüchtlingsdiskussion für Solidarität und gegen Fremdenhass ein. Sie wurde Mitte Februar 2016 in Berlin vorgestellt. Hinter ihr stehen zehn bundesweit tätige Organisationen und Verbände, darunter die beiden großen Kirchen.
Das Bündnis fordert in einem Aufruf, die Flüchtlingsdebatte sachlich zu führen. Menschenfeindlichen Äußerungen müsse man entgegentreten. Rechtsextreme Angriffe auf Geflüchtete, Polizisten oder Pressevertreter gelte es konsequent zu verfolgen. Die Allianzpartner fordern ferner einen Dialog über kulturelle, religiöse und soziale Unterschiede. Sie setzten sich ein für eine Flüchtlingspolitik, die faire Asylverfahren garantiert, und für ein Europa, das die Menschenwürde schützt. Ein friedliches Miteinander und eine Integration gelingen nur, wenn alle Bürger die Werte des Grundgesetzes akzeptierten. Jeder habe das Recht auf freie Ausübung seiner Religion: „Es bedeutet auch, dass niemand die eigene kulturelle oder religiöse Prägung als Deckmantel missbrauchen darf, um die Grundrechte der Glaubens- und Gewissensfreiheit und der Gleichberechtigung von Mann und Frau infrage zu stellen oder Minderheiten zu diskriminieren.“
Initiator des Bündnisses ist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Die Allianz umfasst ferner die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, den Zentralrat der Juden in Deutschland, den Deutschen Kulturrat, den Koordinationsrat der Muslime, den Deutschen Naturschutzring, den Deutschen Olympischen Sportbund sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege.
Europäischer Stationen Weg: für Gerechtigkeit und Frieden
Aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums im Jahr 2017 machte ein „Reformationstruck“ (ein LKW-Anhänger mit Zugmaschine) Halt in 67 europäischen Städten in 19 Ländern, um auf das Ereignis aufmerksam zu machen. Die Tour mündete am 20. Mai 2017 in die Weltausstellung Reformation in der Lutherstadt Wittenberg. Der DKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sagte in Genf, die Kirchen sollten sich für ein Europa einsetzen, das sich über die Grenzen hinaus solidarisch zeige. Der Stationen Weg sei dafür ein starkes Symbol. Er verbinde 47 protestantische Kirchen und überwinde Landesgrenzen.
Der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Gottfried Locher, erklärte, man wolle keinen Personenkult um Reformatoren wie Martin Luther betreiben. Vielmehr feiere man, dass die Reformation Kopf und Herz in Bewegung gesetzt habe. Im Vordergrund stehe die Frage, was die Reformation für die Generationen von heute und morgen bedeutet. Für das Jubiläumsjahr zentral sei auch die ökumenische Bedeutung. Die Reformatoren hätten die Erneuerung der bestehenden Kirche gewollt. Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit (Genf), äußerte sich zuversichtlich: Die Bewegung für eine kirchliche Einheit zeige, dass es einen Weg vom Konflikt zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen hin zu Verständnis, Versöhnung und Gemeinschaft gebe. Der Europäische Stationenweg sei eine „Wallfahrt für Gerechtigkeit und Frieden“.
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