Weinheilige – Johannes der Täufer
24. Juni, 29. Juni und 13. Juli
„Johanniblut tut immer gut, Petriblut tut auch noch gut, aber Margaretenblut tut selten gut.“
Nachdem die Reben ausgetrieben haben, kommt die wichtige und sensible Zeit der Blüte (im o.g. Spruch ist mit Blut die Blüte gemeint). Die Blüte darf nicht zu lange auf sich warten lassen, denn dann kann die Reife erst später einsetzen und gerade für den Riesling ist eine lange Reifezeit wichtig. Treibt die Blüte um den Johannestag (24. Juni), liegen wir gut im Jahresverlauf, auch wenn die Reben erst um den Tag des Heiligen Petrus (29. Juni) blühen, ist noch nicht alles verloren. Aber wenn die Blüte sich bis zum Tag der Heiligen Margareta (13. Juli) hinzieht, sieht es schlecht aus für einen guten Wein. In den bisherigen guten Jahren des 3. Jahrtausends hatten wir in der Regel „Johanniblut“.
Es gibt viele heilige mit dem Namen Johannes. Zwei sollte man sich auf alle Fälle merken, den „Sommerjohannes“ und den „Winterjohannes“.
› Sehen Sie sich dazu unser Erklärvideo von Kalle Grundmann an!
Der „Sommerjohannes“ (24. Juni) ist Johannes der Täufer, beim Winterjohannes (27. Dezember) handelt es sich um Johannes, den Evangelisten. Das Weinpatronat passt nun ganz und gar nicht zur Lebensgeschichten von Johannes dem Täufer. Den als „Stimme in der Wüste“ war er ja für asketisches Leben bekannt, nach dem Markusevangelium lebte er von Heuschrecken und wildem Honig. Aber sein Festtag um die Sommerwende ist ein wichtiger Tag in der Landwirtschaft und da die Rebenblüte bei windigem und regnerischem Wetter leicht verrieseln kann, brauch man Johannes‘ Fürsprache für einen guten Wein.
Der Heilige Petrus genießt besondere Verehrung im Trierer Land. Er ist Schutzpatron von Trier, auf jedem Trierer Kanaldeckel ist er zu finden und auf dem Hauptmarkt steht er auf seinem Brunnen. An seinem Namenstag (29. Juni) wird er dort mit einem Blumenstrauß geehrt, für den eigens die Feuerwehr anrücken muss, um die erhöht stehende Statue damit zu schmücken. Auch der Trierer Dom, der älteste Dom Deutschlands, ist dem Heiligen Petrus geweiht.
Auch einige Weinlagen an der Mosel sind Petrus gewidmet. Der Trierer Petrusberg, der Neefer Petersberg und auch das Zeller Oetersborner Kabertchen. Denn der Heilige Petrus ist auch der Schutzpatron von Zell, das ja mehr über die Schwarze Katz bekannt ist. Als Großlage hat die Schwarze Katz heute jedoch viel von ihrem Renommee verloren, da ist es gut, auf ein Petersborner Kabertchen umsteigen zu können, das mit seiner Steilstlage und seiner Südwest-Ausrichtung zu den Ursprungslagen der Schwarzen Katz zählt.
Weiterführende Links:
› Informationen zum heiligen Johannes dem Täufer
› Informationen zum heiligen Petrus
› Informationen zur heiligen Margareta
› Die Weinheiligen – Bedeutung, Festtage, Erkennungszeichen
Weitere Weinheilige: Maria (Verkündigung), Georg, Urban, Laurentius, Michael, Martin, Stephanus & Johannes, Maria (Darstellung des Herrn)
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