Weinheilige – Urban
25. Mai
„Das Wetter das St. Urban hat, auch in der Lese findet statt.“
Der Heilige Urban ist der Primus inter Pares unter den Weinheiligen. Für viele ist er der Weinheilige schlechthin. In allen Weingebieten wird er verehrt, viele Weinbruderschaften tragen seinen Namen.
Dabei verschmelzen in der Volksfrömmigkeit die Geschichten zwei verschiedener Urbani. Da ist zunächst einmal Papst Urban I. (Pontifikat 222-230 n. Chr.), dessen Namenstag auch am 25. Mai gefeiert wird. In seinem Leben gibt es keine direkte Verbindung zum Wein. Aber er soll angeordnet haben, dass Kelch und Patene immer aus Silber oder Gold gefertigt sein müssen. Daher wurde er häufig mit einem Kelch dargestellt und damit war er für die Winzer der ideale Weinheilige. Der zweite wichtige heilige Urban war Bischof von Langres und lebte im 4./5. Jahrhundert. Er soll sich vor seinen Verfolgern hinter einem Weinstock versteckt haben und wird deshalb gerne mit einem Weinstock oder einer Traube abgebildet. In der Volksfrömmigkeit werden die beiden Personen nicht immer exakt auseinander gehalten, so gibt es Darstellungen des Heiligen Urban, bei denen der Papst Urban I. eine Traube in der Hand hat oder sich an einen Weinstock lehnt, genauso wie es Darstellungen gibt, bei denen der Bischof Urban einen Kelch in der Hand hält.
Zur besonderen Verehrung des Urban als Weinheiliger trug sicherlich auch bei, dass an seinem Tag, dem 25. Mai, häufig auch Zahltag war. Ende Mai waren die Frühjahrsarbeiten im Weinberg getan, die Wingertsleute wurden nun von den Weinbergbesitzern für ihre Arbeit bezahlt. Und Zahltag war immer auch Feiertag. Häufig wurden die Figuren des Heiligen Urban in Prozessionen durch den Ort und auch in die Weinberge getragen. Jedoch nahm man es dem Heiligen übel, wenn an diesem Tag schlechtes Wetter herrschte, denn niemand feiert schon gern im Regen. Zur Bestrafung stellte man dann seine Figur ins Wasser.
„Scheint die Sonne schön und hell
am St. Urbanstag,
so gibt es guten Wein,
wie laut der Alten Sag.
Ist aber Regen dann,
so bringt’s den Reben Schaden.
Daher Urbani Bild
muss in dem Brunnen baden.“
So wichtig der Heilige Urban als Weinheiliger auch ist, so ist doch kein einziger Weinberg nach ihm benannt, auch ist er in keiner der ca. 140 katholischen Pfarrgemeinden im Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer der Pfarrpatron. Trotzdem lässt sich an der Mosel auch ein Urbanswein trinken. Denn in Leiwen gibt es den St. Urbanshof. Das Weingut verfügt über bekannte Weinlagen an Mosel und Saar, z. B. Leiwener Laurentiuslay, Piesporter Goldtröpfchen oder Ockfener Bockstein. Das Weingut ist Mitglied im VDP und zählt seit Jahren zu den besten Weingütern Deutschlands.
Weiterführende Links:
› Informationen zum heiligen Urban
› Die Weinheiligen – Bedeutung, Festtage, Erkennungszeichen
Weitere Weinheilige: Maria (Verkündigung), Georg, Johannes der Täufer, Laurentius, Michael, Martin, Stephanus & Johannes, Maria (Darstellung des Herrn)
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