Jesus Christus

Jesus Christus, davon abgeleitet die Bezeichnung Christen. Der Name Jesus leitet sich von der griech. Form des hebr. Namens „Josua" oder „Jehoschua" (hebr. Gott errettet) ab. Der Titel Christus stammt vom griech. „christos", der Übersetzung des hebr. Wortes „maschiach" (der Gesalbte, der Messias).

Jesus Christus ist im Islam und Judentum einer der Propheten, im Christentum jedoch Gott selbst bzw. Gottes Sohn (Trinität).

Die Daten seiner Geburt und seines Todes sind unsicher. Er wurde in Betlehem in Judäa geboren, und zwar während der Herrschaft von Herodes dem Großen (der allerdings 4 v. Chr. starb) und in einem Jahr, in dem im ganzen römischen Reich eine Zählung durchgeführt wurde.

Jüngste Forschungen deuten auf das Jahr 12 v. Chr. als tatsächliches Geburtsjahr hin, was auch recht gut mit einem anderen historischen Datum zusammenpassen würde, nämlich dem Erscheinen des Halleyschen Kometen. Auch andere Daten können als relativ gesichert gelten. So wurde er in Jerusalem zum Tod durch Kreuzigung verurteilt, als Pontius Pilatus Statthalter war (27 bis 36 n. Chr.); der Zeitpunkt seiner Kreuzigung liegt zwischen 30 und 35 n. Chr.

INRI

Im Markus-Evangelium Kapitel 15, Vers 15  ist nachzulesen, dass der römische Statthalter von Judäa und Samaria, Pontius Pilatus, die Kreuzigung Jesu vollziehen ließ. 

Am Kreuz ließ er eine Tafel mit der lateinischen Inschrift INRI – Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – anbringen, was soviel bedeutet wie: „Jesus von Nazareth, König der Juden“.

Die Anfänge

Maria, die Mutter Jesu und jung­fräuliche Verlobte Josefs von Nazaret in Galiläa, erfuhr vom Erzengel Gabriel, sie werde ein Kind vom Heiligen Geist empfangen, das sie Jesus nennen solle. Für die im römischen Reich durch­geführte Zählung mußte Josef, der aus dem kö­niglichen Haus Davids stammte, nach Betlehem gehen, wo das Kind in einem Stall zur Welt kam, da in der Herberge kein Platz war.

Von Betlehem aus flohen Josef und seine Familie nach Ägypten, um dem Mordplan von Herodes zu entkommen, der alle Neugeborenen töten lassen wollte. Sie blieben in Ägypten, bis sie nach Herodes' Tod si­cher nach Galiläa zurückkehren konnten.

Die Berichte über Kindheit und Jugend Jesu sind spärlich und werden von vielen Forschern als Legenden betrachtet, wenn auch manche Überlieferungen wie jene vom Besuch im Tempel wahr klingen. Danach war Jesus, den man zum Tempel in Jerusalem mitgenommen hatte, dort so versunken, daß er nur mit Mühe wieder heimgebracht werden konnte.

Dieser Hang zum Religiösen war erstes Anzeichen einer Laufbahn, die ganz der religiösen Lehre gewidmet sein sollte und die sich vor allem in Galiläa, aber auch in benachbarten Gebieten und im südlich gelege­nen Judäa abspielte, wo sie schließlich endete. Getauft wurde Jesus von seinem Vetter Johannes dem Täufer, der, obwohl nur wenige Monate älter als er, bereits für sein ungewöhnlich leiden­schaftliches Auftreten bekannt war.

Nach der Taufe zog sich Jesus in die Wüste zurück, wo er vierzig Tage blieb; während dieser Zeit wurde er dreimal vom Teufel versucht, der ihm Zauberkräfte und die Herrschaft über die Welt versprach.

In Galiläa wurde Jesus rasch als Wanderprediger bekannt und zog große Menschenmengen an. Er wählte sich eine Gruppe von Jüngern aus, die später zu den zwölf Aposteln und damit zum Stoßkeil der sich ausdehnenden Missionstätigkeit wurden. Seine natürliche Rednergabe wurde durch die vollbrachten Heilungen und Wunder noch verstärkt.

Von Galiläa aus zog er westlich in Richtung der Phönizierstädte an der Küste und östlich bis zur Dekapolis ( dem Gebiet rechts und links des Jordan südlich des Sees Gennesaret). Entweder wollte er damit seine Missionstätigkeit über Galiläa hinaus ausdehnen oder aber er be­fürchtete, das Schicksal Johannes' des Täufers zu erleiden, der auf Befehl des Tetrarchen von Galiläa enthauptet worden war.

Seine engsten Jünger, vor allem Petrus, erkannten in Jesus den Messias, den verheißenen Erlöser, der im Namen ihres einen Gottes Macht und Wohlergehen der Juden wiederherstellen würde. Jesus bekannte sich dazu, der Sohn Gottes zu sein, wies sie je­doch an, darüber zu schweigen.

Die Bestätigung - falls sie noch nötig war - erhielten sie, als Jesus sich mit drei der zwölf Apostel an einen abgele­genen Ort zurückzog, wo sie Zeuge seiner Ver­klärung wurden, bei der er als blendend weiße Gestalt erschien und mit Mose* und Elija* redete.

Die Lehrtätigkeit

Durch sein öffentliches Auf­treten erzielte Jesus in kurzer Zeit eine große Wirkung; sie resultierte aus dem, was er sagte und was er tat. Seine bevorzugte Art zu predigen war, in Gleichnissen zu sprechen, von denen mehr als dreißig überliefert sind.

Das Gleichnis ist eine kurze, aus dem Alltag gegriffene Ge­schichte, die nur von einer oder zwei Personen handelt. Sie dient der Verdeutlichung eines Ge­dankens, indem zu einem vertrauten Geschehen eine unerwartete Parallele gezogen wird.

Das Gleichnis wirkt zuerst verwirrend oder beunruhi­gend und ruft damit Aufmerksamkeit und das Verlangen nach Erklärung hervor. Jesus verwen­dete das Gleichnis als kurze moralische Er­zählung: Der Inhalt ist zwar alltäglich, enthält aber eine moralische Botschaft.

Jesus wurde in der jüdischen Tradition erzogen (und kannte ver­mutlich keine andere); er respektierte das Gesetz und die Propheten, wies jedoch immer wieder in fast subversiver Weise darauf hin, daß das Gesetz und die Propheten nicht alles seien. Wie einige der Propheten selbst, verlangte er mehr als die peinlich genaue Kenntnis des Gesetzes und die Einhaltung der Vorschriften, die er einem übergeordneten moralischen Verhaltenskodex unterwarf.

Er war damit in den Augen der Hohenpriester und der Schrift­gelehrten ein gefährlicher Mann, und je mehr Anklang er beim Volk fand, desto gewisser wurde es für die Hüter des Gesetzes, daß er bei­seite geschafft werden mußte.

Während seine Popularität sich vor allem auf seine Taten (und hier vor allem auf seine Wunder) gründete, waren es doch seine Reden, an denen die Behörden - jüdische wie römische - am meisten Anstoß nahmen.

Indem er das Gesetz eher als Ansatzpunkt oder Sprungbrett betrachtete denn als statisches, in sich geschlossenes Regelwerk, stellte er nicht nur die traditionellen Überzeu­gungen selbst in Frage, sondern auch die Autorität der Vermittler und Bewahrer dieser Überzeugungen, also der Pharisäer* und Saddu­zäer*. Zudem störte er damit die Kreise der römischen Behörden, denen vor allem an der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ge­legen war.

Auch auf andere Art rüttelte Jesus an den zeitlich und örtlich vorherrschenden Konventionen. Mehr als einmal äußerte er sich positiv über Außenseiter wie Huren, Aussätzige, Zöllner oder Samariter. Sowohl sein Umgang wie seine Worte riefen bei seinen Gegnern Stirnrunzeln hervor. Jesus verharmloste die im herkömm­lichen Sinne als Sünden verstandenen Vergehen nicht, wies aber darauf hin, daß der einzelne Sünder möglicherweise über Tugenden verfüge, die seine Sünden aufwiegen könnten.

Zu dieser ganz und gar nicht der gängigen Meinung ent­sprechenden Auffassung kam noch sein Ein­treten für die kleinen Leute, denen er Hoffnung zusprach, wobei er so weit ging zu sagen, daß bei jenen, die mehr Reichtum und Macht hätten als sie, die Liebe zu den irdischen Gütern ein Hindernis auf dem Weg zum Heil sein könnte.

Nicht weniger ungewöhnlich war seine Ableh­nung von Gewalt. Er wies Petrus scharf zurecht, als dieser bei der Gefangennahme Malchus* das Ohr abschlug, und er verurteilte rückhaltlos jegli­chen Griff zum Schwert.

Jesus war kein Eremit und verbrachte sein Leben nicht wie Johannes der Täufer in der Wüste; und doch stand er jenem Teil der jüdischen Tradition erstaunlich fern, der die Kriegstaten der Richter, der Könige von Israel und Juda sowie der Makkabäer glorifizierte.

Sein radikaler Idealismus – der auch nach zweitausend Jahren noch als nicht praktizierbar betrachtet wird und doch immer noch lebendig ist und diskutiert wird – läßt sich am besten anhand der Bergpredigt studieren.

In der Form, in der sie im Evangelium nach Matthäus erscheint, ist diese Predigt möglicherweise niemals gehalten worden. Vermutlich hat Matthäus verschiedene Aussprüche Jesu gesammelt und bearbeitet. Doch für seine Echtheit der Aussage spricht, daß sie sowohl von der herkömmlichen Lehre als auch von den üblichen Formen der Mahnreden der Propheten abweicht.

Frieden und Leibe, Gerechtigkeit und Gebet sollten die charakteristischen Merkmale des kommenden Reiches Gottes sein. Obwohl Jesus Vorbote dieses Reiches war, äußerte er sich nicht dazu, wann es kommen würde – er sagte, er wisse es nicht.

Es ergab sich also die Dringlichkeit seiner Botschaft nicht daraus, daß diese vage beschriebene Umwandlung der Gesellschaft unmittelbar bevorstand, sondern daraus, daß sie jeden Moment er­folgen konnte. Dass sie aber erfolgen werde, das war das Kernstück seiner Lehre.

Die Wunder

Die Gefolgschaft, die Jesus beim Volk fand, gründete sich mehr auf seine Taten als auf seine Worte. Die Menschen strömten ihm zu, weil sie davon gehört hatten, was er tat und was er den Erzählungen nach zu tun imstande war. Wenn auch zur damaligen Zeit Wunder als gar nichts so Besonderes galten, waren doch die Wunder Jesu erstaunlich zahlreich und einige Male auch spektakulär.

Oft waren es Heilungen: Behandlung von Krankheiten, Wiedererlangung des Augenlichts und die - in der Sprache der da­maligen Welt - Austreibung von Teufeln, die so­wohl als Ursache der Krankheit galten als auch im äußeren Erscheinungsbild zutage traten. In ei­nigen Fällen glaubte man, diese Kraft zu heilen erstrecke sich sogar bis auf den Tod. Solche Beispiele für die Wiedererweckung bereits Ver­storbener sind die Tochter von Jaiius, der Sohn der Witwe in Nain und Lazarus.

Außerdem gab es wundersame Geschichten, die nichts mit Krankheiten oder Tod zu tun hatten: auf dem Wasser gehen, einen Sturm zum Abflauen brin­gen, Tausende von Menschen mit einer läppi­schen Anzahl von Brotlaiben und Fischen spei­sen, auf einer Hochzeit in Kana Wasser in Wein verwandeln.

Alle vier Evangelisten berichten detailliert von einer ganzen Reihe von Wundern und von vielen weiteren in allgemeinerer Form. Dabei ging es ihnen darum, deutlich zu machen, daß Jesus nicht nur kein gewöhnlicher Mensch, auch nicht nur ein gewöhnlicher Prophet, sondern daß er der Messias war.

Alle vier Berichte der Evan­gelisten gipfeln im Prozeß und im Tod Jesu, und die Autoren führen auf diese gewaltigen Ereig­nisse hin, indem sie immer und immer wieder von Wundern berichten, die neben ihrer Magnetwirkung auf die Menschen die Einzigartigkeit des Lebens – und damit auch des Todes – Jesu demonstrierten.

Die Wunder waren somit nicht einfach nur seltsame Geschichten, sondern wesentlicher Bestandteil des messianischen Anspruchs und, nach der Auferstehung, des christlichen Anspruchs. Beides machte es schwierig für Judenchristen, in guten Einvernehmen mit den anderen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde zu leben, deren Führer von den Christen des Gottesmordes beschuldigt wurde. (Dieser Vorwurf, der ursprünglich nur den Hohenpriestern galt, die zur Zeit der Kreuzigung in Jerusalem im Amt waren, wurde von der christlichen Kirche später auf die Juden im allgemeinen ausgedehnt und damit zu einem Hauptelement des christlichen Antisemitismus.)

Der letzte Abschnitt seines Lebens

Die Passion Jerusalem war Schauplatz des letzten Abschnitts im Leben Jesu. Zwar machen die Evangelisten unterschiedliche Angaben über die Zahl seiner Besuche in Jerusalem insgesamt, doch alle betonen diesen letzten Aufenthalt als den wichtigsten. Und das mit Recht und nicht nur wegen der dramatischen Ereignisse, die sich dabei abspielten, sondern auch, weil der Tod Jesu an jedem anderen Ort ein Ereignis von erheblich geringerer Bedeutung gewesen wäre.

Judäa und die Hauptstadt Jerusalem waren Mittelpunkt einer Gesellschaft, für die Galiläa, wo Jesus den größten Teil seines Lebens verbrachte, nicht mehr als eine entlegene Provinzgegend darstellte. Zwar war Galiläa vor allem dank des Fischfangs und der Olivenhaine eine recht wohlhabende Region, doch war es weder ein religiöses Zen­trum noch Sitz der römischen Behörden. Jesus ging mit Vorahnungen nach Jerusalem und begab sich gefaßt in die Höhle des Löwen.

Sein Einzug in die Stadt glich einem Triumphzug und stellte damit auch eine Herausforderung dar, die noch durch sein ganz untypisch heftiges Auftreten im Tempel verstärkt wurde, wo er gegen jene vorging, die normale, wenn auch un­fromme Geldgeschäfte abwickelten.

In den Ge­sprächen mit seinen Jüngern bemühte er sich, sie auf ein Leben ohne ihn vorzubereiten, ihnen ihre zukünftigen Aufgaben klarzumachen und - vor allem beim letzten gemeinsamen Mahl - feierlich den Bund zu bekräftigen, der zwischen ihm und ihnen als Jünger wie auch mit der zukünftigen christlichen Gemeinde bestand.

Eine Zeitlang hielten sich die Hohenpriester und die römischen Behörden zurück, bis dann Judas Iskariot, einer der zwölf Apostel, zu den Hohenpriestern ging und Jesus im Garten Getsemani, den er in offenkundiger banger Unruhe aufgesucht hatte, mit einem Kuß verriet. Das alles geschah in der Nacht, vielleicht, weil sich die Hohenpriester nicht getrauten, am hellichten Tag gegen Jesus vorzugehen.

Jesus wurde von einem durch die Hohenpriester ausgesandten Trupp bewaffneter Soldaten gefan­gengenommen; seine Hinrichtung erfolgte je­doch auf Befehl des römischen Statthalters. In den Evangelien und in der christlichen Überliefe­rung wird Pontius Pilatus so dargestellt, als habe er unter dem Druck der Hohenpriester gehan­delt, die mehr als er daran interessiert waren, Jesus aus dem Weg zu räumen.

Doch auch die Römer hatten Gründe, Jesus gegenüber mißtrauisch zu sein, da es ihnen, wie gleichgültig sie auch immer seinen Lehren oder seinen Auseinander­setzungen mit den Pharisäern und Sadduzäern gegenüberstanden, nicht entgangen war, daß er irgendwie den Anspruch erhob, König einer Provinz zu sein, die sie erst vor kurzem annek­tiert hatten und die ihnen immer noch Scherereien bereitete.

Zuerst wurde Jesus vor den Hohen Rat, den Sanhedrin, geführt, bei dem der Hohepriester Kajaphas den Vorsitz inne­hatte. Im Johannes-Evangelium wird Jesus zuvor noch zu Hannas, dem Amtsvorgänger und Schwiegersohn von Kajaphas, zum Verhör ge­bracht.

Die Hohenpriester versuchten, Jesus zu gotteslä­sterlichen Äußerungen zu verleiten, doch bleibt unklar, ob ihr Vorwurf, er habe solche Äußerun­gen getan, zutreffend war. Auf jeden Fall stand es nicht in ihrer Macht, einen Beschuldigten zum Tode zu verurteilen, weshalb sie Jesus dem Statthalter übergaben.

Pilatus versuchte, sich her­auszuwinden, vielleicht, weil er sich durch den Druck der Hohenpriester einerseits und die Unterstützung des Volkes für Jesus andererseits in der Zwickmühle sah. Er bot an, dem Brauch entsprechend, zum Paschafest auf Verlangen der Menge einen Gefangenen zu begnadigen, Jesus freizulassen.

Als er aber zwischen Jesus und dem verurteilten Verbrecher Barabbas wählen ließ, forderte die Menge unter dem Einfluß der Hohenpriester oder einer Gruppe von Barabbas­ Anhängern die Freilassung von Barabbas, wo rauf Pilatus seine Hände in Unschuld wusch und der Sache ihren Lauf ließ.

Es folgte das schauerliche und ausgedehnte Verfahren einer römischen Hinrichtung: Geißelung, Verspottung, Kreuzigung  bei lebendigem Leib. Die Kreuzigungsstätte war ein Ort nahe Jerusalem mit dem Namen Golgata, was >>Schädelhöhle<< bedeutet.

Simon von Zyrene der zufällig vorbeikam, wurde gezwungen, das Kreuz mitzutragen, auf dem Jesus zum Spott als König der Juden bezeichnet. Rechts und links von ihm wurden gleichzeitig zwei Verbrecher gekreuzigt.

Als Jesus starb, ereigneten sich ungewöhnliche und übernatürliche Dinge, die nur dadurch erklärbar schienen, daß Jesus Gottes Sohn gewesen war. Viele Menschen waren anwesend, die dann die Jünger benachrichtigten. Unter ihnen befand sich Josef aus Arirnathäa, der sich von Pilatus den Leichnam Jesu erbat, um ihn in einem Grab in einem nahegelegenen Garten zu bestatten.

Das Grab

Das Grab wurde zur Sicherheit mit einem großen Stein am Eingang verschlossen. Einen Bericht zufolge war dies die Idee der Hohenpriester, die befürchteten, man könnte den Leichnam stehlen und dann behaupten, der Tote sei wunderbarerweise auferstanden.

An diesem Grab machten einige Frauen (die in den Evangelien unterschiedliche Namen tragen, --> Maria) am Sabbatabend eine folgendschwere Entdeckung. Sie waren Jesus zur Hinrichtung gefolgt und am Fuß des Kreuzes geblieben, bis er starb, während seine männlichen Jünger offenbar alle geflohen waren. Als sie dann zwei Tage nach der Kreuzigung zum Grab kamen, fanden sie den Stein weggerollt und das Grab leer.

Nach der anschaulichen Schilderung (von Johannes) war es Maria aus Magdala, die die Entdeckung machte, zwei Apostel herbeiholte und dann Jesus selbst sah, den sie zuerst für einen Gärtner hielt. Später erschien Jesus auch anderen, so auf dem Weg nach Emmaus (--> Kleopas) und in Galiläa; nachdem er ihnen gezeigt hatte, daß er von den Toten auferstanden war, wurde er in den Himmel aufgenommen.

Die meisten Menschen, die Jesus während seines Lebens auf Erden begegneten, hielten ihn entweder für den Messias, und damit für eine in der jüdischen Tradition festverwurzelte Gestalt, oder aber für einen Betrüger.

Doch die beiden Pole seines Lebens – die Inkarnation am Anfang und die Auferstehung am Ende – kamen in dieser Tradition nicht vor. Weder sollte der Messias des Judentums menschengewordener Gott sein, noch sollte er von den Toten auferstehen. Als diese beiden Elemente sich kurz nach dem Tod Jesu als feste Glaubenssätze durchsetzten, war dies der Anfang einer neuen Religion.

 

Mehr über Jesus Christus:

Jesus von Nazareth
› Jesus, Sohn von Sirach

 

Literaturhinweise


 

 

 

 

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