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15. August
Mariä Himmelfahrt
Der 15. August ist schon im 5. Jahrhundert in Jerusalem als Termin eines Marienfestes bezeugt. Das Fest stand zuerst in der Tradition der Märtyergedenktage. In der christlichen Kirche wurde der Tod der Märtyrer als ihre Geburt in den Himmel betrachtet. Dementsprechend feierte man am 15. August den Heimgang Mariens in den Himmel als ihren Geburtstag zum ewigen Leben.
Für die Bedeutung des Festes wurde wichtig, dass Papst Pius XII. im Jahre 1950 die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel zum Dogma erklärt hat. Dieser wichtige katholische Festtag, offiziell Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel genannt, ist in Deutschland im Saarland und teilweise in Bayern ein gesetzlicher Feiertag sowie in Teilen der Schweiz, in Österreich und weiteren katholisch geprägten Ländern.
Legende
Der Glaube an die Verherrlichung der Gottesmutter nach Leib und Seele ist zum ersten Mal greifbar in einer ostkirchlichen Marienlegende. In ihr wird von der wunderbaren Bewahrung des Leibes Marias vor der Verwesung berichtet. Die Legende kommt in zahlreichen Varianten vor. Ein Teil erzählt, dass Maria in wiederentdeckter Leiblichkeit in den Himmel aufgenommen worden ist. Die meisten Legenden sagen, dass Jesus selbst (oder auch der Erzengel Michael) die Seele der Gottesmutter geholt und in den Himmel getragen habe.
Weil nach katholischer Lehre Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins an von der Erbsünde bewahrt worden ist, ist ihr auch als erster die endgültige Vollendung in Christus geschenkt worden. Maria wird als Urbild der Kirche verstanden. Einzig an ihrer Person wird die Vollendung des Heils in Ganzheit jetzt schon sichtbar.
Geschichtliches
Von einem Tag der Gottesmutter Maria am 15. August ist bereits im Armenischen Lektionar von Jerusalem (5. Jahrhundert) die Rede. Der Tag wurde als natale im Sinne des Märtyrergedenkens begangen: Man feierte den Heimgang der Gottesmutter zugleich als ihren Geburtstag zum ewigen Leben. Kaiser Maurikios (582–602) schrieb ihn in diesem Sinne für das Reich von Byzanz vor.
In Rom gab es ein Fest zum Heimgang Mariens (Natale Sanctae Mariae) am 15. August spätestens in der Mitte des 7. Jahrhunderts. Papst Sergius I. (687–701) feierte es mit einer Prozession von der Hadriankirche zur Kirche Santa Maria Maggiore. Das Fest erhielt Vigilfeier und Oktav. Ende des 8. Jahrhunderts tauchte in Rom die Bezeichnung Aufnahme der heiligen Maria auf (vermutlich einem gleichnamigen gallischen Marienfest entlehnt). Nach der Verkündung des Dogmas von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel gewann das Fest weiter an Bedeutung, die auch durch seine Auszeichnung als Hochfest im neuen Messbuch unterstrichen wird. Was nach katholischer Überzeugung den Heimgang Marias vom Heimgang anderer Märtyrer und Heiliger unterscheidet und die Gottesmutter in einzigartiger Weise auszeichnet, kommt im Tagesgebet der Festmesse zum Ausdruck: „Allmächtiger, ewiger Gott, du hast die selige Jungfrau Maria, die uns Christus geboren hat, vor aller Sünde bewahrt und sie mit Leib und Seele zur Herrlichkeit des Himmels erhoben.“
Brauchtum an Mariä Himmelfahrt
Festgottesdienst
Wie andere Hochfeste ist Mariä Himmelfahrt mit einer Vorabendmesse und einer Tagesmesse ausgestattet. Die 1. Lesung des Festgottesdienstes ist Offb 11,19a; 12,1.3–6a.10a.b (die Vision des Sehers Johannes vom Kampf des Drachens mit der Frau und ihrem Sohn). Die 2. Lesung wird 1 Kor 15,20-27a entnommen (Christus ist „von den Toten auferstanden als Erstling derer, die entschlafen sind“). Das Evangelium ist das gleiche wie an Mariä Heimsuchung (Lk 1,39–56). Die Präfation (Vorspruch) umschreibt das Festgeheimnis wie folgt: „Denn heute hast du die jungfräuliche Gottesmutter in den Himmel erhoben, als erste empfing sie von Christus die Herrlichkeit, die uns allen verheißen ist, und wurde zum Urbild der Kirche in ihrer ewigen Vollendung. Dem pilgernden Volk ist sie ein untrügliches Zeichen der Hoffnung und eine Quelle des Trostes. Denn ihr Leib, der den Urheber des Lebens geboren hat, sollte die Verwesung nicht schauen.“
Kräuterweihe
Ein tausend Jahre alter Brauch ist es bis heute, an diesem Feiertag Heilkräuter zur Kräuterweihe zum Gottesdienst mitzubringen, wo sie im Schlussteil der Messe mit Weihwasser besprengt werden. Durch die Fürbitte der Kirche soll die Heilkraft dieser Kräuter dem ganzen Menschen zugutekommen. „Deshalb bezieht die Liturgie die Aussagen der Schrift über die göttliche Weisheit auf Maria und bringt Palmen, Rosen, Zimt, Myrrhe, Weihrauch, Wein und wohlriechende Kräuter (vgl. Sir 24) herbei, um Maria zu ehren. Mit den Blumen bringen wir die Schönheit der Schöpfung in den Gottesdienst, der so zu einem sommerlichen Fest der Freude wird“ (Buch der Segnungen / Benediktionale).
Der Termin hat sowohl praktische als auch theologische Gründe: Einerseits stehen viele Heilkräuter im Hochsommer in ihrer vollen Blüte. Andererseits ist ein ganzheitliches Heilwerden, was diese Pflanzen symbolisieren, der Gottesmutter Maria bereits zuteil geworden. Vor allem im süddeutschen Raum treffen sich die Menschen in den Gemeinden, um gemeinsam die Kräuter zu binden.
Die Zahl der Kräuter, die die Menschen zur Weihe mitbrachten, war genau festgelegt, – landschaftlich allerdings unterschiedlich. Meist bezog sie sich auf eine heilige Zahl: drei, sieben, neun (drei mal drei), zwölf (für die Apostel) oder gar 77 sind möglich. Es soll aber auch die Sitte bestanden haben, neunundneunzig Kräuter zu sammeln. Die Kräuterbüschel hängten die Menschen im Haus und im Stall auf. Auch bereiteten sie heilkräftige Tees daraus.
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› Verwendung der Kräuter als Heilpflanzen
Fast jede einzelne Pflanze hat eine bestimmte Bedeutung: Die Mitte bilden Rose (Maria) und Lilie (Josef). Rosmarin soll zum guten Schlaf verhelfen, Salbei zu Wohlstand, Weisheit und Erfolg. Wermut verspricht Kraft, Mut und Schutz, Minze Gesundheit. Arnika schützt gegen Feuer und Hagel. Für Glück und Liebe steht die Kamille, Getreide für das tägliche Brot.
Die geweihten Kräuter (oft in Form von Kräutersträußen) werden im Hause aufbewahrt, meist im sogenannten „Herrgottswinkel“, und sollen bei allerhand Gefahren (Feuer, Gewitter usw.) Schutz gewähren.
Die Kräuterweihe dürfte im deutschsprachigen Raum im 10. Jahrhundert entstanden sein, um heidnische Bräuche abzuwehren bzw. zu verchristlichen. Seine Wurzeln reichen bis in die biblische Zeit hinein, als Pflanzen ganz selbstverständlich mit dem Schöpfergott in Verbindung gebracht wurden und man sie als Ausdruck seines umfassenden Heilswillens verstand.
Wo genau der Ursprung des Brauchs liegt, lässt sich jedoch schwer klären. So erzählt eine Legende: Christus kam drei Tage nach dem Tod seiner Mutter zur Erde, um sie selbst in den Himmel zu leiten. Während dieser Zeit habe sich ein wunderbarer Duft, dem Kräuterduft ähnlich, verbreitet. Vermutlich wurden aber jahreszeitliche Bräuche mit diesem katholischen Hochfest verbunden.
Mariae Himmelfahrt in alter Zeit
Wenn "Unsere Liebe Frau" schon so viele wunderbare Kräuter hat wachsen lassen, und einem jeden auch noch eine Fülle an Heil- und Segenskräften hat mitgegeben, dann wäre es geradezu undankbar, an ihrem "Großen Frauentag" nicht auch ein Büscherl davon zu binden und es dann, mit dem Segen der Kirche ausgestattet, daheim an einem würdigen Platz aufzuheben.
Nun kennt man sie alle! Dass sich's die Kinder aber auch merken können für das Suchen und Sammeln, da ist es schon besser, wenn sie ihnen der Herr Pfarrer vor dem Feiertag von der Tafel hat abschreiben lassen. Wer könnte sie schon selber richtig schreiben, die herrlich wohlklingenden Namen von Baldrian und Arnika, von Schafgarbe und Pfefferminze, von Königskerze und Kornblume; und "Teeblüten" müssen noch dazu und ein paar Zweiglein von der Haselstaude. Das weiß doch ein jeder, dass diese das Haus schützen vor dem wilden Gewitter, wenn man nur ein geweihtes Zweigerl davon an Tür oder Fenster steckt, und dass in eine Haselstaude kein Blitz einschlägt, weil doch die hl. Maria auf der Flucht nach Ägypten unter einer solchen hat Zuflucht gesucht und gefunden.
Lichterprozession
Am Starnberger See, in Bernried, findet an Mariä Himmelfahrt eine große Lichterprozession statt, in die auch die Pflanzen einbezogen sind: Bäume und Büsche tragen Lichter.
Weiterführende Informationen zu Maria
Weiterführende Links:
Gebete für die Marienverehrung:
› Gegrüßet seist du, Maria
› Rosenkranzgebet
› Video über den Rosenkranz auf YouTube (Theologisches mit Kalle)
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Weitere Marientage und Feste zu Ehren der Muttergottes:
› Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn)
› Verkündigung des Herrn / Mariä Verkündigung
› Maria als Weinheilige (zum Tag der Verkündigung des Herrn)
› Maiandachten
› Überblick über alle Marienfeste und -tage
› Video über Mariahilf auf YouTube (Theologisches mit Kalle)
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)