Gerne verehren auch heutzutage noch viele Männer und Frauen einen Heiligen als ihren Namenspatron.
Der Ursprung dieser Tradition geht auf Johannes Chrysostomus um 388 n. Chr. zurück. Er forderte die Eltern auf, ihren Kindern Namen von heiligen Frauen und Männern zu geben. Inzwischen gibt es viele Heilige, deren Leben und Wirken nachgewiesen und bekannt ist. Von einigen allerdings ist von ihrem Leben und Sterben kaum etwas überliefert. Die Menschen möchten jedoch genauere Angaben über ihren Namenspatron wissen und so wurden um das Leben dieser Heiligen fromme Geschichten gesponnen, um die Lücken in der Überlieferung auszufüllen – die Heiligen-Legenden entstanden.
Die Heiligen und Namenspatrone nach Monaten
Heutige Namenstage
19.04
Leo IX.
Der Heilige wurde 1002 im Elsass als Sohn des Grafen von Egisheim-Dagsburg geboren und hieß mit bürgerlichem Namen Bruno. 1026 wurde er zum Bischof von Toul ernannt und wurde ein wichtiger politischer Vermittler zwischen den Mächtigen. 1048 bestimmte ihn Kaiser Heinrich III. zum Papst und er trat sein Amt als Leo IX. Ende Februar 1049 an. Er bemühte sich auf zahlreichen Reisen um die Reform der Kirche und wandte sich auf mehreren Synoden besonders gegen Simonie und Priesterehe. Die Verwaltung des Bistums Rom wurde damit zur Kurie der Weltkirche. Als Förderer des Ordenslebens gewährte Leo mehr als 160 Klöstern besondere Privilegien und stärkte damit ihre Bedeutung. Trotz aller Bemühungen konnte er die Abspaltung der Orthodoxen Kirche von Rom nicht verhindern. Er starb am 19. April 1054 und wurde in der Peterskirche in Rom bestattet. Seine Reliquien liegen auch in Eguisheim, Buchsweiler/Bouxwiller im Département Haut-Rhin.
Erkennungszeichen:
päpstliches Ornat mit Kirchenmodell, mit Aussätzigen
Patron:
der Musiker und Organisten
19.04
Marcel Callo
Der Selige wurde am 6. Dezember 1921 in Rennes/Frankreich geboren und lernte zunächst den Beruf des Buchdruckers. Mit 13 Jahren trat er in die Christliche Arbeiter-Jugend ein und wurde nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Er gründete eine katholische Aktionsgruppe und wurde 1944 wegen seines religiösen Einsatzes unter den Kameraden verhaftet. Er starb 19. April 1945 im KZ Mauthausen. Am 4. Oktober 1987 wurde Marcel Callo durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
19.04
Werner [Ahdt.: „Verteidiger des Heeres“]
Der Selige wurde wahrscheinlich in Wormrath im Hunsrück in einer armen Familie geboren und arbeitete als Tagelöhner in den Weinbergen. Den Jungen fand man 1287 auf einem Feld bei Bacharach erschlagen auf und machte zu Unrecht die Juden dafür verantwortlich. Es folgte eine blutige Judenverfolgung und über 40 Juden wurden hingerichtet. Werner wurde in der Kuniberts Kapelle von Bacharach beigesetzt. Die Gebeine Werners sind verschwunden.
Erkennungszeichen:
Bauernjunge mit Messer oder Schwert, Schaufel und Wanne, Palme und Märtyrerkrone
Patron:
der Winzer
19.04
Friedrich [Ahdt.: „schützender Herrscher“]
Er war Mönch des Ordens der Zisterzienser in der Abtei Altzelle und war als Missionar in den heutigen Staaten Estland und Lettland tätig. Er wurde am 19. April 1215 bei einem Ostergottesdienst ermordet.
19.04
Gerold [Ahdt.: „Speer“ und „herrschen“]
Der Heilige wurde in einer adligen Familie geboren und schenkte seine Güter dem Kloster Einsiedeln. Um 960 ließ er sich als Einsiedler in Frisun im Groß-Walsertal/Vorarlberg nieder und starb wahrscheinlich am 10. April 978. Seine Reliquien befinden sich in Einsiedeln und sein Haupt seit 1663 in Friesen.
Erkennungszeichen:
Ritter oder Einsiedler, bei ausgehöhltem Baum betend, mit Esel
19.04
Timo [Timon], [altgr.: „der Gottesfürchtige, der im Volk Berühmte“]
Der Märtyrer Timo war einer jener ersten sieben Diakone, die von den Aposteln als „Sozialfürsorger“ eingesetzt wurden, um die Witwen und Waisen der Heidenchristen zu versorgen. Er verkündete zuerst das Evangelium in Aleppo (Syrien), dann in Korinth, wo er von Christenverfolgern ans Kreuz geschlagen wurde.
Erkennungszeichen:
am Kreuz
19.04
Autbert [Otbert]
Der Heilige war Mönch in dem Benediktiner Kloster von Corvey. Corvey ist seit 2014 Weltkulturerbe der UNESCO und liegt an der Weser auf dem heutigen Stadtgebiet von Höxter in Nordrhein-Westfalen. Autbert begleitete den zum Christentum bekehrten Dänenkönig Harald von Ingelheim zurück in seine Heimat. Kurze Zeit darauf erkrankte Autbert und kehrte in das Kloster Corvey zurück. Er starb am 19. April 829.
19.04
Emma [Imma, Hemma]
Emma von Paderborn wurde um 975 geboren und war die Gemahlin eines westfälischen Grafen. Nach dessen frühen Tod verteilte sie nach und nach ihr Vermögen unter den Bedürftigen und behielt nur das zum Leben Notwendigste. Als angesehene Witwe wurde sie bei Auseinandersetzungen immer wieder wegen ihrer Unvoreingenommenheit als Friedensvermittlerin angerufen. Die rechte Hand der Wohltäterin ist bis heute unversehrt geblieben. Sie starb am 19. April 1040.