- Impulse durch das Kirchenjahr
- Kinderseite
-
Wissensbibliothek
- Christliches Lexikon
-
Feiertage & Brauchtum
- Advent
- Allerheiligen
- Allerseelen
- Aposteltage
- Aschermittwoch
- Buß- und Bettag
- Christi Himmelfahrt
- Darstellung des Herrn
- Dreifaltigkeitssonntag (Trinitatis)
- Dreikönigsfest - Heilige drei Könige
- Erntedank
- Erstkommunion
- Ewigkeitssonntag / Christkönig
- Fastenzeit / Passion
- Fastnacht / Fasching / Karneval
- Firmung
- Fronleichnam
- Gründonnerstag
- Heiligstes Herz Jesu
- Hochzeit / Trauung
- Hochzeitsjubiläen
- Johannistag
- Karfreitag
- Karsamstag
- Karwoche
-
Kirchenjahreskreis
- Kirchweihfest
- Konfirmation
- Losungen
- Maiandachten
- Mariä Himmelfahrt
- Marienfeste
- Sankt Martin
- Michaelis
- Muttertag
- Neujahr
- Nikolaustag
- Ostern
- Palmsonntag (Palmarum)
- Pfingsten
- Rauhnächte
- Reformationsfest
- Silvester
- Sonntage nach Epiphanias
- Sonntage nach Trinitatis
- Taufe
- Vatertag
- Verkündigung des Herrn
- Weihnachten
- Heilige & Namenstage
- Jahreslosungen
- Gelebter Glaube
- Blog
Der Kirchenkreis
Beim Mitfeiern der Feste im Kirchenjahr kann man das Wesentliche des christlichen Glaubens erfahren. Die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben Jesu sind in einen Kalender eingeordnet, so dass alle Themen, die für den Glauben zentral sind, im Kirchenjahr ihren Niederschlag finden. Dieses beginnt mit dem 1. Advent und endet mit dem Totensonntag.
Das Kirchenjahr wird in drei Festkreise gegliedert:
- den › Weihnachtskreis
- den › Osterkreis
- den › Trinitatiskreis
Die farbliche Kennzeichnung der einzelnen Feste spiegelt sich auch in der Verwendung der verschiedenen Tücher (Paramente) auf Altar und Kanzel wider. Jede Farbe hat ihre besondere Bedeutung:
Weiß steht für die Freude über Jesus Christus und kennzeichnet so Weihnachten, Erscheinungsfest, Ostern, Himmelfahrt, Totensonntag (Ewigkeitssonntag), Fronleichnam und Allerheiligen.
Violett bedeutet Vorbereitung, Zeit der Stille und des Nachdenkens: Advent, Passionszeit, Buß- und Bettag und Allerseelen sind in dieser Farbe gestaltet.
Rot ist die Farbe der Kraft Gottes und des Heiligen Geistes. Sie findet sich an Pfingsten, am Dreieinigkeitsfest, Kirchweihfest, Reformationsfest, aber auch an Konfirmation und anderen Festen wieder.
Grünbedeutet Wachsen und Reifen und steht für die Epiphaniaszeit, Trinitatiszeit und das Erntedankfest.
Der Weihnachtskreis
Der Weihnachtskreis wird mit den vier Adventssonntagen eröffnet, die auf das Kommen Jesu in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hinweisen. Sie sind zugleich die Einleitung in das ganze Kirchenjahr, den letzten Sonntagen des Trinitatiskreises vergleichbar, die zugleich den Abschluss des Kirchenjahres bilden. Die Adventssonntage sind gewissermaßen das Inhaltsverzeichnis des Kirchenjahres.
Zwei Christfeste bestimmen den Weihnachtskreis: am 25. Dezember gedenken evangelische und katholische Christen der Geburt Jesu Christi (der „Heilige Abend“ ist als „Heilige Nacht“ davorgelegt), während die orthodoxen Christen am 6. Januar die Geburt Jesu feiern. Bei uns ist dieser 6. Januar zum Erscheinungsfest (Epiphanias) geworden.
Die beiden Geburtstage Jesu bekommen zur Unterscheidung verschiedene Akzente: am 25. Dezember kommen die Hirten (Lukas 2), am 6. Januar die Weisen aus dem Morgenland (Matthäus 2; irrtümlich Könige, darum auch „Dreikönigstag“ genannt) zur Krippe. Die folgenden Sonntage werden nach dem Erscheinungsfest bezeichnet. Der 26. Dezember, der 2. Christtag, heißt auch Stephanus-Tag. Mit dem Denken an den ersten Märtyrer der Christenheit (vgl. Apostelgeschichte 7,54–59) am Christfest soll deutlich werden, wie nahe Freude und Leid, Geburt und Tod, Krippe und Kreuz beisammen liegen, soll deutlich werden, was Nachfolge heißt.
Advent
Die erste Fest- und Fastenzeitzeit im Kirchenjahr ist die Adventszeit. Christen sehen in Jesus den Befreier, der im Neuen Testament die Namen Messias, Christus, Menschensohn, Gottessohn oder Sohn Davids trägt. Es ist die Zeit des Fastens und Wartens auf die Ankunft des Messias.
Weihnachten
Am Hl. Abend (24.12) feiern wir die Geburt Christi – mit ihm beginnen die Feiern zum Weihnachtsfest. Weihnachten ist für viele Menschen das wichtigste Fest im Jahr. Sie wollen im friedlichen Zusammensein die Festtage genießen.
Erscheinungsfest
Der ursprüngliche Name des Festes am 6. Januar ist „epiphanieia“ (griech. = Erscheinung). Deswegen wird es gleichbedeutend Epiphanias oder Erscheinungsfest genannt. Dabei ging es um das Kommen Jesu Christi als Mensch in dieser Welt und Zeit. Heute wird das Fest besonders durch die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland geprägt. Die volkstümliche Bezeichnung ist daher „Heilige Drei Könige“, „Dreikönigstag“ oder „Dreikönige“.
Der Osterkreis
Ostern ist das grundlegende Fest des Christentums und – mit Pfingsten – das älteste christliche Fest. Wie der Name in vielen anderen Sprachen offenbart (frz. Pâques, span. Pascua, russ. Pascha etc.), ist es eng verwandt mit dem jüdischen Passafest. Dessen theologischer Grundgedanke – die Feier der Befreiung und des Exodus (Auszug) des jüdischen Volkes aus ägyptischer Knechtschaft wurde von den Christen aufgegriffen und christlich umgedeutet: Jesus Christus hat durch seinen Opfertod am Kreuz und durch seine Auferstehung die Freiheit durch die Liebe und den Exodus auch aus den Fesseln des Todes verwirklicht.
Der Osterkreis beginnt mit der Passionszeit, der drei Sonntage vorausgehen: Septuagesima (70. Tag vor Ostern), Sexagesimae (60. Tag vor Ostern) und Quinquagesimae (50. Tag vor Ostern) bzw. Estomihi (Psalm 31,3). Die vierzigtägige Passionszeit selbst (Leidenszeit Jesu, auch Fastenzeit genannt) fängt mit dem (Ascher-)Mittwoch nach Estomihi an. Dann folgen Invocavit (Psalm 91,15; Landesbußtag), Reminiscere (Psalm 25,6), Oculi (Psalm 25,15), Laetare (Jesaja 66,10), Judica (Psalm 43,1).
Der Höhepunkt der Passionszeit ist die Karwoche (Klagewoche; stille Woche). Sie wird eingeleitet vom Palmsonntag (Matthäus 21,8; Palmarum), und führt über Gründonnerstag (Abendmahlseinsetzung) und Karfreitag (Sterbetag Jesu) zum Karsamstag (Jesus im Grab).
Im Zentrum des Osterfestes steht die zweitägige Feier der Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
Am 40. Tag nach Ostern wird der Himmelfahrt Jesu gedacht. ist. Als österliche Freudenzeit gelten die 50 Tage nach Ostern bis Pfingsten (pentekoste = der Fünfzigste), die als Quinquagesima (fünfzig Tage) bezeichnet werden. Die Sonntage zwischen Ostern und Pfingsten heißen: Quasimodogeniti (1.Petrus 2,2), Misericordias Domini (Psalm 89,2), Jubilate (Psalm 66,1), Cantate (Psalm 98,1), Rogate (Matthäus 7,7) und Exaudi (Psalm 27,7).
Passionszeit
Die sieben Wochen vor Ostern sind die zweite lange Fastenzeit des Kirchenjahres. In der Karwoche (Woche vor dem Osterfest) gedenken wir dem Leiden und Sterben Christi. An Gründonnerstag und Karfreitag denken wir an das letzte Abendmahl und die Kreuzigung Christi und daran, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz die Menschen von den Sünden erlöst hat.
Ostern
Ostern ist das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Am Ostersonntag und Ostermontag feiern wir die Auferstehung von Jesus Christus, den Sieg des Lebens über den Tod.
Himmelfahrt
Der Himmelfahrtstag wird 40 Tage nach Ostern gefeiert und erinnert uns daran, dass Jesus zu seinem Vater zurückgekehrt ist und wir Menschen ihn nicht mehr sehen können. Dennoch ist Jesus bei uns, wenn wir uns daran erinnern was er uns zu tun aufgetragen hat. Die Christen in der ganzen Welt warten darauf, dass Jesus wiederkommen und Gottes Reich vollenden wird.
Pfingsten
Das Pfingstfest (Ausgießung des Heiligen Geistes) feiern die Christen 50 Tage nach Ostern. Die Jünger verloren alle Angst und begannen von Jesus zu erzählen. Deshalb bezeichnet man Pfingsten auch als die Geburtsstunde der Kirche.
Der Trinitatiskreis
Der Trinitatiskreis beginnt mit dem Trinitatisfest (Dreieinigkeitsfest) am Sonntag nach Pfingsten. Dieses Fest fasst die drei Hauptfeste der Christenheit zusammen: Weihnachten – die Liebe des Vaters; Karfreitag/Ostern – das Leben des Sohnes; Pfingsten – das Kommen des Geistes. Im Trinitatiskreis geht es um die Verkündigung des dreieinigen Gottes, der in den beiden anderen Festkreisen entfaltet wurde.
In diesem Festkreis werden alle Sonntage als „Sonntage nach Trinitatis“ gezählt. Einige Tage ragen aus dieser sogenannten „festlosen“ Jahreshälfte heraus: das Erntedankfest, das meist am ersten Oktobersonntag gefeiert wird, das Kirchweihfest, das an einem Oktobersonntag, und das Reformationsfest, das am 31. Oktober oder am Sonntag danach begangen wird.
Dieser Festkreis und mit ihm das ganze Kirchenjahr werden beschlossen mit dem Toten- und Ewigkeitssonntag, an dem die Christen an das Ende ihres Lebens, an das Ende der Welt und an die Zukunft bei Gott in Jesus Christus denken. Der Mittwoch vor diesem letzten Sonntag im Kirchenjahr ist der „allgemeine Buß- und Bettag“, an dem Volk und Kirche zur Umkehr zu Gott aufgerufen werden.
Dreieinigkeitsfest
Der Sonntag nach Pfingsten ist das Dreieingkeitsfest (Trinitatis). Wir erinnern uns an diesem Tag daran, dass Gott uns auf verschiedene Weise begegnen kann: im Heiligen Geist, wie den Jüngern Jesu zu Pfingsten; in Jesus Christus, dem auferstandenen Herrn; im Schöpfer von Himmel und Erde.
Erntedankfest
Am Sonntag nach Michaelis (29.09.) feiern wir das Erntedankfest und danken dabei Gott für die vielen Gaben, die er den Menschen schenkt. Es wird auch zum Anlass genommen an jene Menschen zu denken, die an anderen Orten der Welt an Armut und Hunger leiden.
Reformationstag
Der Reformationstag symbolisiert die Entstehung der evangelischen Konfession. Der Reformator Martin Luther rief zur Erneuerung der Kirche auf und hatte am 31.10. (einen Tag von Allerheiligen) im Jahre 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel veröffentlicht.
Buß- und Bettag
Dieser Tag im Kirchenjahr ist ein Aufruf für Christen zur Um- und Einkehr. Im Gottesdienst bekennen sie am Buß- und Bettag ihre Sünden vor Gott und ihren Mitmenschen und bitten um Vergebung.
Ewigkeitssonntag (Totensonntag)
Der Ewigkeitssonntag (ev.) bzw. Christkönigssonntag (kath.) schließt das Kirchenjahr ab. An diesem Tag gedenken evangelische Christen der Verstorbenen und viele Menschen gehen auf den Friedhof. Am Totensonntag schmücken viele Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. Wir wissen, dass nach der Botschaft des Alten und Neuen Testaments die Toten nicht für immer tot sein werden und daher feiern wir an diesem Tag die Hoffnung auf die Auferstehung. Katholische Christen feiern an diesem Tag Christus als den König des Weltalls.
Entdecken Sie Geschenkideen zu christlichen Festen & Feiertagen:
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)