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40 Tage nach Ostern
Christi Himmelfahrt
Am 40. Tag nach dem Osterfest endet die Frist, in der der auferstandene Christus seinen Vertrauten erschien. Dann feiert die Kirche das Fest der Himmelfahrt Christi, seiner Aufnahme in den Himmel, seiner Teilhabe an der göttlichen Macht. Die Menschen meinten früher, der Himmel würde an diesem Tage weit offen stehen. So erflehten sie Segen für den Hof und das Feld.
Inhalt:
1. Was und wann wird gefeiert?
2. Brauchtum an Christi Himmelfahrt
2.01 Himmelfahrtskränzchen
2.02 Himmelsaufnahme
2.03 Höhengänge
2.04 Brunnenwasser
2.05 Gottesdienste
2.06 Prozession
2.07 Osterkerze löschen
2.08 Osterlicht zu den Gräbern
2.09 Mission
2.10 Frühlingsbrauchtum
2.11 Vatertag
2.12 Geflügeltes Wort
3. Die biblische Überlieferung zu Christi Himmelfahrt
Was und wann wird gefeiert?
Nach der Darstellung der lukanischen Schriften im Neuen Testament ist Jesus Christus am vierzigsten Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel erhöht worden. Das Fest bezieht sich auf die Aussage im Apostolischen Glaubensbekenntnis: „Aufgefahren in den Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.“
Ursprünglich hatte das Himmelfahrtsfest (bis zum 4. Jahrhundert) keinen festen Termin. Man beging es an irgendeinem Tag zwischen Ostern und Pfingsten oder eben an diesen beiden Tagen. Als eigenständiges Fest lässt es sich seit 370 n. Chr. nachweisen. Da es 40 Tage nach Ostern gefeiert wird, fällt es immer auf einen Donnerstag: den Donnerstag in der 6. Woche nach Ostern.
Brauchtum an Christi Himmelfahrt
Es bildeten sich verschiedene Volksbräuche heraus, die aber teils weitgehend vergessen sind.
Himmelfahrtskränzchen
So galt als ein wirkungsvolles Mittel gegen Blitzschlag das "Himmelfahrtskränzchen". Dafür mussten morgens schweigend Blumen gepflückt werden. Daraus flocht man einen Kranz, der an das Haus oder den Stall gehängt wurde.
Himmelsaufnahme
Im Gottesdienst wurde eine Christusfigur in das Gewölbe emporgezogen. Anschließend "regnete" es Blumen von oben. In manchen Gegenden stürzte nach der "Aufnahme Christi in den Himmel" eine Teufelsfigur hinab. Das zeigte an, dass seine Macht nun endgültig gebrochen war. Etwas abmildernd zu diesen Bräuchen hoben manche Gemeinden eine Christusstatue zu einer Öffnung in der Decke und trugen sie umher.
Höhengänge
Es gab auch die Sitte, morgens ganz früh auf einen Hügel oder eine Anhöhe zu steigen. "Höhengänge" hießen diese Wanderungen.
Brunnenwasser
Auch schmückten die Menschen hier und dort Brunnen mit Blumen als Dank für das frische Wasser. Diese Sitte treffen wir jedoch öfter zu Ostern oder Pfingsten an.
Gottesdienste
Der Gottesdienst am Himmelfahrtsfest ist einer der Gottesdienste, die am schlechtesten besucht sind. Es ist darum verständlich, dass viele Gemeinden dem Himmelfahrtsfest besondere Themen geben und so den Festtag mitten in der Woche erhalten helfen; Missionsfeste, Gemeindefeste, Diasporafeste usw.
Prozession
Die Jerusalemer Gemeinde hat schon in alter Zeit das Geschehen des Himmelfahrtstages durch die Veranstaltung von Prozessionen zum Ölberg nachvollzogen. Die bildhafte Darstellung des Geschehens ist auch später in mehr oder weniger geglückten Formen versucht worden.
Dass nach der Erzählung des Lukas eine Wolke Christus in den Himmel getragen hat, wurde im Spätmittelalter so dargestellt, dass zwei Priester das Weihrauchfass schwangen und auf diese Weise in der Kirche eine sichtbare Wolke erzeugt haben.
Osterkerze löschen
Einen stärker symbolischen Charakter hat das Auslöschen der in der Osternacht entzündeten Osterkerze nach der Verlesung des Evangeliums im Gottesdienst am Himmelfahrtsfest. Es zeigt an, dass nach den 40 Tagen der Erscheinung des Auferstandenen vor seinen Jüngern nunmehr die Zeit seiner sichtbaren Gegenwart abgelaufen ist.
Osterlicht zu den Gräbern
Der Bezug der Fest-Erzählung zur Himmelsreise jedes Menschen nach dem Tode führte teilweise zu dem Brauch, am Himmelfahrtstag die Gräber mit dem österlichen Licht zu schmücken.
Mission
Es hat sich eingebürgert, die Woche über Himmelfahrt (von Rogate bis Exaudi) als Missionsopferwoche zu halten, in Erinnerung an den Missionsbefehl Jesu.
Frühlingsbrauchtum
Entsprechend der Jahreszeit gab es in Verbindung mit diesem Fest auch Frühlingsbrauchtum. Religiöse Bedeutung und Naturerleben sind miteinander verschmolzen, wie der Schweizerische Dichterpfarrer Jeremias Gotthelf zu Beginn seiner Erzählung „Die schwarze Spinne“ sagt: „Es war der Tag, an welchem der Sohn wieder zum Vater gegangen war, zum Zeugnis, dass die Leiter noch am Himmel stehe, auf welcher Engel auf- und niedersteigen und die Seele des Menschen, wenn sie dem Leibe sich entwindet, und ihr Heil und Augenmerk beim Vater droben war und nicht hier auf Erden; es war der Tag, an welchem die ganze Pflanzenwelt dem Himmel entgegenwächst und blüht in voller Üppigkeit, dem Menschen ein alle Jahre neu werdendes Sinnbild seiner eigenen Bestimmung.“
Vatertag
Ein mit Bier gefüllter Bollerwagen
für den Vatertagsausflug
Die Himmelfahrt Jesu ist für viele Menschen, auch für Christen, zum Problem geworden: Es ist das kirchliche Fest, mit dem auch die Christen am wenigsten anfangen können. Darum wird der Tag umgedeutet. Er wird zum Vatertag, an dem die Männer ihren eigenen Ausflug machen, der nur allzu oft in Trinkgelagen endet.
› Zur ausführlichen Erklärung des Brauchtums am Vatertag
Geflügeltes Wort
Wenn eine Aufgabe sehr schwierig ist, nennt man sie „Himmelfahrtskommando“.
Die biblische Überlieferung zu Christi Himmelfahrt
Am Ende des Lukas-Evangeliums (Lk 24,50–53) und am Anfang der Apostelgeschichte (Apg 1,1–14) stehen die Texte, die zur Bildung dieses Feiertages geführt haben.
Im Messbuch der katholischen Kirche finden sich als weitere Lesungen für diesen Tag der Missionsbefehl nach Matth. 28,16–20 und nach Mk 16,15–20.
Die evangelische Kirche verbindet mit diesem Feiertag besonders auch Texte, welche die Himmelfahrt Christ als Abbild des christlichen Lebens im irdischen Bereich aufzeigen: Kol 3,1–4; Joh 17,20–26; Eph 20b–23.
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)