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2. Februar
Darstellung des Herrn / Mariä Lichtmess
Die Weihnachtszeit wird abgeschlossen durch dieses Folgefest, das in den ältesten Quellen „Vierzigster Tag der Geburt unseres Herrn Jesus Christus“ genannt wurde.
Inhalt:
1. Inhalt & Bedeutung
2. Geschichtliches
2.1 Name
2.2 Terminierung
3. Brauchtum
3.1 Gottesdienst
3.2 Der Blasius-Segen
3.3 Geweihte Kerzen
3.4 Landwirtschaft
3.5 Pfannkuchen
4. Bibelstellen
5. Links
Inhalt & Bedeutung
Ursprünglich wurde das Fest als Christusfest aufgefasst und galt der Darstellung des Herrn im Tempel. Die den Bericht einleitende Bemerkung des Lukas „Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen“ (Lukas 2,22) führte zu der Festlegung des Festes auf den 2. Februar als den 40. Tag nach dem Weihnachtsfest.
Nach 3. Mose 12,1-4 galt eine Frau nach der Geburt eines Sohnes für sieben Tage als unrein und musste anschließend dreiunddreißig Tage der Reinigung zu Hause verbringen. Nach diesen vierzig Tagen war sie zu einem Reinigungsopfer im Tempel verpflichtet.
„Nach dem Gesetz des Mose“ bezieht sich auf 2. Mose 13,2.15, wo bestimmt wird, dass jede männliche Erstgeburt Gott angehört und durch das Opfer von zwei Tauben ausgelöst werden muss. Zu diesem Zweck mussten die neugeborenen Knaben im Tempel dargestellt werden.
Geschichtliches
Die Namen des Festes
Dieses Fest stammt aus Jerusalem. Im Osten wird es vielleicht schon im 4. Jahrhundert begangen, sichere Zeugnisse liegen für das 5. Jahrhundert vor. Fest der Begegnung wurde es zuerst genannt, in Anspielung auf die Begegnung des greisen Simeon und der Prophetin Hanna mit dem neugeborenen Christuskind.
Seinen Namen erhielt das Fest durch einen alten Brauch in Jerusalem: bereits im 4. Jahrhundert feierte man es dort mit Prozessionen. Im 8. Jahrhundert übernahm es das Abendland und zelebrierte es ebenfalls mit brennenden Kerzen. Die zuvor geweihten Kerzen symbolisierten Christus als "Licht der Welt".
Mit dem Anwachsen der Marienverehrung wurde das Fest als Marienfest verstanden und „Mariä Reinigung“ genannt. Die volkstümliche Bezeichnung als „Mariä Lichtmess“ kommt von der an diesem Tag vorgenommenen Kerzenweihe und Lichterprozession.
Terminierung
Zuerst feierte man es in Jerusalem am 14. Februar, dem 40. Tag nach Epiphanias. Nach der Verlegung des Geburtsfestes Christi auf den 25. Dezember verschob es sich dementsprechend auf den 2. Februar.
Brauchtum
Gottesdienst
Nach katholischem Brauch beginnt der Gottesdienst mit der Kerzenweihe in einer Nebenkapelle oder an einem anderen Ort, wobei der Priester zu Gott betet: „…wolltest du segnen und weihen diese Kerzen zum Gebrauche der Menschen und zur Gesundheit des Leibes und der Seele, für alle, seien sie zu Land oder zu Wasser“.
Auf die Kerzenweihe folgt als zweiter Teil des Gottesdienstes die Lichterprozession in die Kirche. Daran schließt die Eucharistiefeier als dritter Teil an.
Der Blasius-Segen
Oft wird für den Blasius-Segen keine gesonderte Messe am eigentlichen Tag des Heiligen Blasius, dem 3. Februar, gefeiert. Stattdessen wird der Blasius-Segen schon am Vorabend im Anschluss an die Gottesdienstfeier von Mariä Lichtmess am 2. Februar gespendet.
Geweihte Kerzen
Im bäuerlichen Bereich blieb das Fest das Fest der Kerzen, da alle Kerzen geweiht wurden, die die Höfe im Laufe des Jahres verbrauchen würden. Oft ließen die bäuerlichen Familien auch das Wachs weihen, aus dem sie Kerzen fertigen wollten. Sehr wichtig nahm man die Lichter, die zu besonderen Anlässen entzündet werden sollten: z. B. Tauf- und Hochzeitskerzen, aber auch Wetterkerzen, die bei Unwettern brannten:
Die im Gottesdienst geweihten Kerzen wurden zu Hause in bedrohlichen Situationen entzündet. Man erwartete Schutz von ihnen vor Gewitter, in Krankheiten und in der Sterbestunde. Manchmal vermischten sich Glaube und Aberglaube. So sollten geweihte Kerzen auch dem Schutz vor bösen Geistern dienen.
Aus der Landwirtschaft
Ein neues Arbeitsjahr stand nun an. Ganz allmählich spürten die Menschen: die Tage werden länger. Die "Spinnstubenzeit", in der vor allem Arbeiten im Haus verrichtet wurden – wie das Spinnen –, verabschiedete sich. Man stellte sich auf dem Lande auf einen anderen Arbeitsrhythmus ein: die Tätigkeiten verlagerten sich wieder mehr nach draußen.
Dienstboten, die Knechte und Mägde, erhielten Lohn und hatten das Recht, die Stellung zu wechseln. Zuvor erhielten sie noch einmal ein gutes Essen und als Proviant einen Laib Brot mit auf den Weg, damit sie ihre alte Dienststelle in guter Erinnerung behielten.
Im bäuerlichen Leben wurde die Pacht fällig.
Natürlich beachteten die Menschen im ländlichen Bereich an so einem Tag auch das Wetter. So lautet eine von vielen Wetterregeln: "Lichtmess im Klee – Ostern im Schnee".
Pfannkuchen
Früher wurden an Lichtmess als erste „Eierverbrauchsmaßnahme“ vor der nahenden Fastenzeit Pfannkuchen gebacken. › Zum Rezept für Mehlpfannkuchen
Laut Volksmund sollte das Gelingen des Kunststücks, den ersten Pfannkuchen zum Wenden in die Luft zu werfen und wieder in der Pfanne aufzufangen, eine Garantie dafür sein, dass das ganze Jahr das Geld nicht ausginge.
Bibelstellen zum Tag
Das Evangelium des Tages ist Lk 2,22–40.
Die beiden Lesungen sind Mal 3,1–4 und Hebr 2,14–18.
Weiterführende Links:
› Maria als Weinheilige (zum Tag der Darstellung des Herrn)
› Marientage und Feste zu Ehren der Muttergottes
› Arbeitshilfe zum Thema Licht
› Wichtige Hinweise zur Kerzenpflege in unserem Magazin
› Individuelle und persönliche Kerzen selbst gestalten
› Kerzen & Leuchten bei Pinterest
› Bilder zur Marienfeier bei Pinterest
Entdecken Sie unsere Kerzen-Vielfalt:
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)