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6. Januar
Dreikönigsfest / Heilige drei Könige / Epiphanias / Erscheinungsfest
Das Hochfest „Erscheinung des Herrn“ (Erscheinungsfest) wird am 6. Januar gefeiert und gehört damit zum Weihnachtsfestkreis. Der ursprüngliche Name dieses Festes ist das griechische Wort „epiphanieia“, zu Deutsch: Erscheinung. Deswegen wird es gleichbedeutend Epiphanias oder Erscheinungsfest genannt. Die volkstümliche Bezeichnung für diesen Feiertag ist „Heilige Drei Könige“, „Dreikönigstag“, „Dreikönigsfest“ oder einfach „Dreikönige“.
Inhalt:
1. Bedeutung des Erscheinungsfestes
2. Geschichtliches
2.1 Die Geburt des Aion
2.2 Die Entwicklung des Epiphaniastags
2.3 Die Heiligen Drei Könige
2.4 Konfessionelle Unterschiede
3. Biblische Erzählungen
4. Brauchtum
4.1 Dreikönigsspiele und Sternsingen
4.2 Wasserweihe
4.3 Gebäck
4.4 Ende der Weihnachtszeit
4.5 Räuchern
4.6 Aberglaube
4.7 Darstellung in der Kunst
Die Bedeutung des Erscheinungsfestes
In dem Namen „Erscheinungsfest“ bzw. „Epiphanias“ sind die Inhalte von Advent und Weihnachten verbunden. Es ging ursprünglich um die Erscheinung Jesu Christi, um sein Kommen, nicht nur als Kind, sondern als Mensch in dieser Welt und Zeit. Das Fest soll daran erinnern, dass die Menschwerdung Jesu über seine Geburt, derer man am 24. Dezember gedenkt, hinausgeht. Heute steht es in enger Beziehung mit dem Weihnachtsfest und wird besonders geprägt durch die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenlande aus dem Matthäus-Evangelium (Kap. 2,1–11; siehe auch die Abschnitte Die Heiligen Drei Könige und Die biblischen Erzählungen).
Im Lauf der ersten Jahrhunderte wurde im oströmischen Teil der Kirche als Geburtstag Jesu der 6. Januar festgesetzt, lange bevor man in West-Rom den 25. Dezember als Termin bestimmte. Bis zum 4. Jahrhundert feierte die alte Kirche an diesem Fest die Geburt Jesu. Heute noch ist dieser 6. Januar in den orthodoxen Kirchen Geburtstag Jesu Christi. Mit dem Erscheinungsfest geht die Weihnachtszeit zu Ende. Im Unterschied zum Weihnachtsfest, das geprägt ist durch die Geburtserzählung aus Lk 2 vom Krippenkind, beruht das Erscheinungsfest auf der Tradition des Matthäus-Evangeliums vom „neugeborenen König der Juden“ (Mt 2,2: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten“).
Das Thema „Macht und Herrschaft des Christus“ steht hier im Vordergrund. Deswegen wird auch in den Liedern dieses Festes nicht so sehr vom Kind in der Krippe gesungen, sondern von dem starken Erlöser, dem königlichen Herrscher („Jesus ist kommen, der König der Ehren“, „O König aller Ehren, Herr Jesu, Davids Sohn“), sogar von dem Schöpfer („Du Schöpfer aller Dinge, du väterliche Kraft“), und symbolisch von Christus als dem Morgenstern („Wie schön leuchtet der Morgenstern“, „Der Morgenstern ist aufgedrungen“).
Der griechische Begriff Epiphanie ist in der Religion von hoher Bedeutung. Er bezeichnet das Erscheinen eines Gottes, vor allem auch sein erstmaliges Erscheinen und das Offenbarwerden oder auch den Einzug eines als Gott verehrten Herrschers in einer Stadt, wo er als „Retter“ gefeiert wird. Die Erstmaligkeit ist beim Erscheinungsfest stark betont, verbunden mit dem öffentlichen, sogar weltweiten Charakter dieses Erscheinens. Der Sinn dieses Festes ist, dass Jesus von Nazaret als der erwartete Messias aus dem Geschlecht Davids und als der Sohn Gottes offenbar geworden ist.
Verschiedene Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass dieses alte und traditionsreiche Fest durch Weihnachten etwas in den Schatten gestellt worden ist. Es hat jedoch mit der Erzählung von den Weisen aus dem Morgenlande eine ebenso spektakuläre wie volkstümliche Tradition als Zentrum. Sie eröffnet astronomische, eigentlich sogar astrologische Überlegungen; sie berührt das Thema Wissenschaft und religiöse Erkenntnis; sie erschließt einen weltweiten Horizont, wo Grenzen überschritten und aufgehoben werden: Sie erzählt in kräftiger Symbolik und Bildhaftigkeit davon, dass wir uns mit unseren besten und wertvollsten Möglichkeiten und Gaben dem Reiche Gottes zuwenden können, und sie ermöglicht ein reiches und buntes Brauchtum.
In der Bundesrepublik Deutschland ist das Erscheinungsfest lediglich in drei Bundesländern als gesetzlicher Feiertag anerkannt (Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt). Parteien halten an diesem Tag ihr traditionelles Dreikönigstreffen.
Geschichtliches zum Erscheinungsfest
Das Erscheinungsfest hat seinen Ursprung in Ägypten, in Alexandria. Es ist ein interessantes Beispiel dafür, dass die christlichen Feste den Platz älterer religiöser Feste eingenommen haben. Diese boten in der Regel sinnvolle Anknüpfungspunkte und wurden im Sinne des christlichen Glaubens umgedeutet und neugestaltet.
Die Geburt des Aion
In Ägypten ist der Kult eines Gottes bezeugt, der Aion genannt wird. Aion ist Gott der Zeit, woran unser Begriff „Äon“ heute noch erinnert. In Alexandria berichten Texte aus der Zeit um 200 n. Chr. vom Kult dieses Gottes. In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar wurde die Geburt des Aion gefeiert, der Neuanfang der Zeit, eine alljährlich sich wiederholende Verjüngung der Zeit. Zu diesem Anlass wurde heilbringendes Wasser aus dem Nil geschöpft. Hin und wieder wird der Gott Aion identifiziert mit früheren ägyptischen Göttern – mit Osiris z. B., der die lebensspendende Kraft darstellt und deswegen selbstverständlich in Beziehung steht mit dem Sonnengott Re. Das Datum der Neugeburt des Zeitgottes Aion gehört darum zu dem Ereignis der winterlichen Sonnenwende.
Die Entwicklung des Epiphaniastags
Als im 4. Jahrhundert im Orient begonnen wurde, am 6. Januar den Epiphaniastag zu feiern, wollten die Christen dadurch auch das Fest der Geburt des heidnischen Gottes Aion durch die Jungfraugöttin Kore ersetzen, das man in der Nacht vom 6. Januar feierte. Zum ursprünglichen Festinhalt des Epiphaniastages gehörten: die Geburt Christi, die Anbetung durch die Magier, die Taufe Christi, das Weinwunder zu Kana. Somit war der 6. Januar auch das erste „Weihnachtsfest“.
Schon bald löste die christliche Kirche aber das Fest der Geburt Christi vom Epiphaniastag ab und feierte es am 25. Dezember (schon um 350 in Rom bezeugt) – nur die armenische Kirche feiert heute noch am 6. Januar Christi Geburt als Epiphaniasfest. Für den Inhalt von Epiphanias blieb dann vor allem die Anbetung Christi durch die Magier übrig – so heißen die Besucher des neugeborenen Jesus im Matthäusevangelium (Kapitel 2).
Die Heiligen Drei Könige
Schon um 200 nach Christi bezog man in bildlichen Darstellungen des Epiphaniasfestes die in Jesaja 60 und Psalm 71 erwähnten Könige auf die Magiergeschichte auf Matthäus. Dort ist von Magiern die Rede, die aus dem Osten kommen und einem Stern folgen, der sie zum Neugeborenen Jesus führt. Sie möchten dem König der Juden huldigen und fragen daher bei Herodes nach dem Baby, der ihnen jedoch nicht weiterhelfen kann. Als sie Jesus finden, bringen sie ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe dar, woraus die Dreizahl der Magier abgeleitet wurde. Dass man heute von Königen spricht und ihnen die Namen Caspar, Melchior und Balthasar gibt, ist der späteren Legendenbildung sowie der Anlehnung an Jes 60,3 und Ps 72,10 zu verdanken. So entwickelte sich das Erscheinungsfest mehr und mehr zum Fest der Heiligen Drei Könige. Am Ende der Erzählung werden die drei Magier im Traum vor der Rückkehr zu Herodes gewarnt, der nichts Gutes mit dem neugeborenen König im Sinn hat, daher ziehen sie auf einem anderen Weg zurück in ihr Heimatland.
Ihnen zugeschriebene Reliquien wurden am 23. Juli 1164 von Mailand nach Köln überführt. Kaiser Friedrich Barbarossa hatte sie nach der Zerstörung Mailands seinem Kanzler Erzbischof Rainald von Dassel übereignet, der sie in seine Kathedrale, den Kölner Dom, überführen ließ. Von dort aus hat ihre Verehrung großen Aufschwung genommen. Für die Reliquien wurde unter Mitwirkung des Nikolaus von Verdun ein kostbarer Schrein geschaffen, der eines der bedeutendsten Wallfahrtsziele geworden ist.
Konfessionelle Unterschiede
Als Fest der Heiligen Drei Könige ist der alte Epiphaniastag in der katholischen Christenheit erhalten geblieben, die lutherischen Kirchen ließen das Fest weithin verfallen, die Reformierten haben es niemals gefeiert.
Die biblischen Erzählungen zum Erscheinungsfest
Entsprechend dem religiösen Sinn dieses Festes als Feier der göttlichen Epiphanie (Erscheinung, Offenbarung) Jesu Christi sind aus der Überlieferung der Evangelien drei grundlegende Offenbarungsgeschichten mit ihm verbunden worden:
- Aus Mt 2,1–11 die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenlande, die als erste von der Geburt des messianischen Königs erfuhren, einem Stern folgend zu ihm nach Bethlehem kamen und ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten (= Huldigung durch die Sterndeuter).
- Aus Mk 1,9–11 der Bericht von der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer im Jordan, wo nach der Darstellung dieser Evangelisten die Stimme Gottes vom Himmel zum ersten Mal Jesus von Nazareth als den Sohn Gottes öffentlich ausgerufen hat. Generell wird am Sonntag nach dem Erscheinungsfest der Taufe Jesu gedacht.
- Aus Joh 2,1–11 die Geschichte vom Weinwunder auf der Hochzeit zu Kana, wo der Evangelist abschließend anmerkt: „Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit.“
Jes 60,1–6 ist ein wichtiger alttestamentlicher Text zum Erscheinungsfest, weil darin von Heiden und von Königen die Rede ist, die zum Zion wallfahrten und als königliche Geschenke Gold und Weihrauch mitbringen.
Die Epiphaniaszeit erstreckt sich bis zum 40. Tage nach Weihnachten (2. Februar), wo die Darstellung Jesu im Tempel (Lk 2,22–40) das Thema des Tages ist. Ursprünglich endete die Festzeit mit dem 14. Februar, also dem 40. Tage nach dem Erscheinungsfest.
Das Fest ist in den Kirchen mit dem Thema Mission verbunden, was seinen Grund darin hat, dass die drei Weisen aus dem Morgenland als Vertreter der heidnischen Völker angesehen werden, die gekommen sind, um Christus als den Messias zu ehren. In der katholischen Kirche stellen sich heute die Sternsinger in den Dienst des missionarischen Gedankens. Sie ziehen von Haus zu Haus und sammeln Spenden für weltweite Kinderhilfsprojekte. Dazu werden sie im Gottesdienst gesegnet und ausgesandt: „Segne diese Sternsinger, die diese Freude Christi in die Häuser unserer Gemeinde tragen wollen. Öffne die Herzen und Hände der Menschen, dass sie durch ihre Spenden mithelfen, das Licht des Glaubens in alle Welt zu tragen“, lautet der Segensspruch im Kirchenbuch der Segnungen (Benediktionale).
Brauchtum
Das Erscheinungsfest nahm teilweise den Charakter eines Heiligenfestes an. Deshalb ist es in katholischen Gebieten populärer und viel reicher an Brauchtum ausgestattet als in evangelischen Gegenden.
Dreikönigsspiele und Sternsingen
Sehr früh gab es Wechselgesänge und Spiele, die das Mt 2,1 ff. berichtete Geschehen besangen und darstellten.
Der früheste diese Wechselgesänge – zwischen Maria und den Magiern – geht auf Ephräm, den Syrer (gest. 378) zurück. Die dem 9. und 11. Jahrhundert zugeordneten Freisinger (Münchener) Handschriften, deren Text – ergänzt aus den Mysterienspielen von Orleans und den Ritualien von Rouen – bei Weinhold zu finden ist, haben die Titel: „Herodes sive Magorum adoratio“ und „Ordo Rachelis“. Beide stellen das bei Matthäus Gesagte dramatisch dar.
Der ursprüngliche Ort der Dreikönigsspiele ist die Liturgie des Gottesdienstes gewesen. Um die Festgeschichte des 6. Januar augenfällig darzustellen, zogen drei Priester verkleidet als die Heiligen Drei Könige mit ihren Gaben zunächst zum Lesepult, von wo aus das Festevangelium vorgelesen wurde. Von dort brachten sie dann ihre Gaben zum Altar.
Die Dreikönigsspiele sind Teil einer alten Spieltradition. Ursprünglich bildeten die Spiele eine Trilogie: Paradeisspiel (Advent), Krippenspiel (Weihnachten), Dreikönigsspiel (Epiphanias). Die Paradeisspiele waren und sind selten und nur noch in alten Spielvorlagen zu finden. Dagegen sind die Krippenspiele die häufigsten. Die Dreikönigsspiele, in denen die Weisen aus dem Morgenland zur Krippe ziehen, sind meistens nahtlos mit den Krippenspielen verbunden. Diese Spiele machten es nötig, den Spielern Namen zu geben: Caspar (persisch = „Schatzmeister“), Melchior (hebräisch = „König des Lichts“), Balthasar (hebräisch = „Gott wird helfen“ oder „Gott schütze sein Leben“). Selbständige Dreikönigsspiele sind selten.
Wichtiger noch als diese Darstellung im Rahmen der gottesdienstlichen Liturgie wurden die sog. Stubenspiele. Die Sternsinger zogen von Haus zu Haus. In den Stuben führten sie ihre Dreikönigsspiele auf, indem sie volkstümliche und oft mundartliche Lieder sangen und Verse sprachen. Die Handlung drehte sich um die Geburt Christi, die Anbetung durch die Sterndeuter und das Schicksal von Herodes. Der Ton des Vortrags war eher liturgisch geprägt und monoton. Auf schauspielerische Leistung kam es dabei nicht an. Als Belohnung erhielten die Spieler Süßigkeiten oder Geld. Früher war der Segenscharakter dieser Sternsingerbesuche stärker betont. Kein Haus der Dorfgemeinschaft durfte übergangen werden. Der weihnachtliche Friede wurde in die Dorfgemeinschaft hineingetragen, indem die Heiligen Drei Könige unabhängig vom sozialen Status jede Familie aufsuchten.
Kinder und Jugendliche ziehen von Haus zu
Haus, verkleidet als Sternsinger, auch bekannt
als Caspar, Melchior und Balthasar
Auch heute ziehen am 6. Januar in katholischen Gegenden Sternsinger durch die Straßen und bringen ihre guten Wünsche für das neue Jahr. Die Kinder sind als Heilige drei Könige verkleidet mit Mantel und Krone, tragen einen Stern bei sich, singen ihre Lieder, sagen ihre Sprüche und erbitten Geld für die Armen weltweit (jedes Jahr steht die Sternsinger-Aktion unter einem anderen Thema und unterstützt Kinder auf der ganzen Welt). An die Haustüren malen sie dann meist mit Kreide das Segenszeichen 20*C+M+B*21. Die drei Buchstaben stehen dabei nicht etwa für "Caspar, Melchior und Balthasar", wie viele denken, sondern für den lateinischen Satz „Christus Mansionem Benedictat“, zu Deutsch: „Christus segne dieses Haus.“ Die Zahlen bedeuten das aktuelle Jahr, im Beispiel 2021. Der heutige Brauch hat sich erst in den letzten Jahrzehnten zu seiner heutigen Gestalt entwickelt und hat seine Wurzeln in einem alpenländischen „Heischebrauch“, bei dem Gaben gefordert und erbeten werden. Meistens sind es Schüler gewesen, die den Brauch ausübten und nach der Art des Kurrendesingens (lat. currere = laufen) sich dafür mit Gaben belohnen ließen. Sternsingerlieder sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Einer der drei Könige hat in der Regel schwarze Hautfarbe, weil die drei Könige als Repräsentanten der damals bekannten drei Kontinente Asien, Afrika und Europa angesehen wurden. Besonders in der Malerei werden sie außerdem als Vertreter der drei Lebensalter gezeigt (Jugend, Lebensmitte, Greisenalter).
› Zum Weiterlesen: Als Sternsinger noch beschimpft wurden
Mancherorts existierten auch organisierte Spielvereine, gewöhnlich von Schülern getragen, aber z. B. auch von Bergleuten, welche die Dreikönigsspiele aufführten. Außer den drei Königen wurde als Gegenfigur auch der König Herodes als Tyrann und Feind des Christuskindes dargestellt.
Für die Ausgestaltung und Verbreitung der Spiele hat die „Dreikönigslegende“ des Johannes von Hildesheim („Historia trium regum“ von 1364) wohl entscheidend beigetragen.
Wasserweihe
Ein alter Brauch des Festes ist die Wasserweihe. Sie fand am Virgiltag statt und war fester Bestandteil der orientalischen Liturgie des Festes. Das Wasser wurde geweiht, weil Jesus in seiner Taufe das Wasser des Jordan (und alle Wasser der Welt) geheiligt hatte. Der Brauch wurde im späteren Mittelalter auch im Geltungsbereich des römischen Ritus übernommen. Das bis heute gültige Formular der Weihe geht auf ein römisches Dekret vom 6.12.1890 zurück.
In vielen Orten (vor allem Süddeutschlands) wird nach wie vor das „Dreikönigwasser“ am Fest geweiht und von den Leuten in das Haus getragen.
Gebäck
In vielen Ländern Europas hat deshalb der Dreikönigskuchen einen festen Platz auf der Festtagstafel am Dreikönigstag. Wer eine im Teig versteckte Bohne findet, der darf für einen Tag König/in sein. Dieses Samenkorn steht für das Jesuskind: ein König, wer es findet! › Zum Rezept für den Dreikönigskuchen
Ende der Weihnachtszeit
Da die Weihnachtszeit an diesem Tag zu Ende geht, hat es sich in den Familien und Gemeinden eingebürgert, Weihnachtsfeiern und Weihnachtssingen höchstens bis zum 6. Januar abzuhalten. Auch die Übung, die Christbäume nach dem 6. Januar aus Kirchen und Wohnzimmern fortzuräumen, hängt damit zusammen. Natürlich lassen die Christbäume bald die Nadeln fallen. Und doch ist der 6. Januar ein Stichtag für den Christbaum.
Räuchern
Da die Nacht vor dem Epiphaniasfest die letzte der Rau(c)hnächte ist, räuchert in Bayern und Österreich der Bauer zum letzten Mal Haus, Hof und Stall, alles Vieh und die Wintervorräte.
Aberglaube
Andere Bräuche stammen aus heidnischer Zeit, die mit Epiphanias nichts zu tun haben. Die Nacht vor dem Dreikönigstag gilt als die letzte der heiligen zwölf Nächte, eine Zeit, in der es neben allem Glauben auch von Aberglauben wimmelt. Es sei die letzte Nacht, in der man die Zukunft träumen kann. Und das an Silvester vergessene Bleigießen könne man hier noch nachholen. Es ist auch hier so wie überall: Der Glaube hat es schwer, sich gegen Unglauben und Aberglauben durchzusetzen.
Darstellung der Heiligen Drei Könige in der Kunst
Die Darstellung der heiligen drei Könige ist ein häufiges Motiv in der christlichen Kunst. Die Barbarentracht der frühen "Dreikönigsbilder" stammt aus der Übernahme der Darstellungen huldigender Barbaren in der römischen Kunst.
Auch in den meisten Krippendarstellungen sind die Heiligen Drei Könige enthalten.
Ebenso handeln viele Lieder von ihnen.
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)