- Impulse durch das Kirchenjahr
- Kinderseite
-
Wissensbibliothek
- Christliches Lexikon
-
Feiertage & Brauchtum
- Advent
- Allerheiligen
- Allerseelen
- Aposteltage
- Aschermittwoch
- Buß- und Bettag
- Christi Himmelfahrt
- Darstellung des Herrn
- Dreifaltigkeitssonntag (Trinitatis)
- Dreikönigsfest - Heilige drei Könige
- Erntedank
-
Erstkommunion
- Ewigkeitssonntag / Christkönig
- Fastenzeit / Passion
- Fastnacht / Fasching / Karneval
- Firmung
- Fronleichnam
- Gründonnerstag
- Heiligstes Herz Jesu
- Hochzeit / Trauung
- Hochzeitsjubiläen
- Johannistag
- Karfreitag
- Karsamstag
- Karwoche
- Kirchenjahreskreis
- Kirchweihfest
- Konfirmation
- Losungen
- Maiandachten
- Mariä Himmelfahrt
- Marienfeste
- Sankt Martin
- Michaelis
- Muttertag
- Neujahr
- Nikolaustag
- Ostern
- Palmsonntag (Palmarum)
- Pfingsten
- Rauhnächte
- Reformationsfest
- Silvester
- Sonntage nach Epiphanias
- Sonntage nach Trinitatis
- Taufe
- Vatertag
- Verkündigung des Herrn
- Weihnachten
- Heilige & Namenstage
- Jahreslosungen
- Gelebter Glaube
- Blog
Sonntag nach Ostern, Weißer Sonntag:
Erstkommunion
Bei der Feier der Erstkommunion empfangen getaufte Mädchen und Jungen der römische-katholischen Kirche im Alter von 8–9 Jahren zum ersten Mal das Sakrament der Heiligen Kommunion, also die geweihte Hostie im Gottesdienst. Zuvor wurden sie im Kommunionunterricht gründlich darauf vorbereitet. Fast alle katholisch getauften Kinder gehen tatsächlich auch zur Erstkommunion.
Inhalt:
1. Begriffsbedeutungen
1.1 Kommunion
1.2 Weißer Sonntag
1.3 Quasimodogeniti
2. Terminierung
3. Vorbereitung
3.1 Kommunionunterricht
3.2 Familienkatechese
3.3 Beichte
4. Brauchtum
4.1 Kommunionkleidung
4.2 Kommunionkerze
4.3 Geschenke
4.4 Familienfeier
5. Frühkommunion
6. Weltweite Verbundenheit
7. Ideensammlung
Begriffsbedeutungen
Kommunion
Das Wort „Kommunion“ stammt aus dem Lateinischen (communio) und heißt wörtlich „Gemeinschaft“.
„Zur Kommunion gehen“ bedeutet also: „In die Gemeinschaft gehen“ – in die Gemeinschaft mit Jesus Christus und seiner Kirche.
„Die Kommunion empfangen“: Gemeinschaft kann man nicht selbst „machen“, man kann sie nicht erzwingen. Christen glauben, dass ihnen die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen geschenkt wird.
Weißer Sonntag
Der Name „Weißer Sonntag“ leitet sich nicht von weißen Kommunionkleidern ab, sondern von weißen Taufgewändern. Zur Zeit der frühen Christen war es üblich, dass Erwachsene in der Osternacht getauft wurden. Dabei trugen sie zum Zeichen der Freude und der Reinigung durch das Taufwasser weiße Gewänder. Die Neugetauften erhielten bei dieser Feier auch zum ersten Mal die Kommunion – daher stammt der Name auch für diesen Tag.
Etwa ab dem 7. Jahrhundert behielten die in der Osternacht Getauften die weißen Gewänder für die Dauer der Osteroktav (auch „Weiße Woche“ genannt) acht Tage lang – bis zum ersten Sonntag nach Ostern – an. Dieser wird daher Weißer Sonntag (lateinisch "Dominica in albis") genannt.
Ursprünglich wurde allerdings der erste Fastensonntag als "Weißer Sonntag" bezeichnet . Denn an diesem Tag zogen in Rom die Täuflinge erstmals in weißen Taufkleidern in die Kirche ein. Erst später setzte sich diese Bezeichnung dann für den ersten Sonntag nach Ostern durch.
Quasimodogeniti
Ein weiterer Name dieses Tages ist „Quasimodogeniti“. Er leitet sich von den ersten Worten des gregorianischen Einzugsgesanges ab: „Quasi modo geniti infantes“ (lat. „Wie neugeborene Kinder“ – hier werden die Neugetauften mit neugeborenen Kindern verglichen).
Terminierung der Erstkommunion
Seit es üblich ist, schon im Säuglingsalter zu taufen, ist der Empfang der ersten heiligen Kommunion nicht mehr eng mit der Taufe verbunden. Jedoch blieb der Weiße Sonntag als Taufgedächtnis-Tag bestehen. Im 17./18. Jahrhundert wurde es Sitte, am Weißen Sonntag – dem Sonntag nach Ostern – die Erstkommunion der Kinder zu begehen, die ja als Tauferneuerung und bewusster Eintritt in die christliche Gemeinde gilt.
Auch in evangelischen Gemeinden war und ist es üblich, die Konfirmation mit dem ersten Abendmahlsgang um das Osterfest herum (hier freilich oft am Sonntag Palmarum) zu feiern. Vermutlich hängt beides weniger mit dem theologischen Gehalt der Osterfeier als mit bestimmten Gegebenheiten des bürgerlichen Jahres und des damaligen Bildungswesens zusammen (Schulpflicht, Schulkatechese, Schulabschluss usw.).
Mittlerweile hat längst nicht mehr jede Gemeinde ihren eigenen Pfarrer. So kommt es, dass diese in mehreren Gemeinden die Erstkommunionfeier leiten müssen und so vielerorts die Feiern auf einen späteren Sonntag nach Ostern verschoben werden, häufig beispielsweise auf den Tag Christi Himmelfahrt.
Vorbereitung
Vor dem 17./18. Jahrhundert waren die Erstkommunionkinder je nach Region 7–14 Jahre alt. Die Vorbereitung sowie die Festsetzung des Termins waren Sache der Eltern.
Kommunionunterricht
Auf ihren „großen Tag“ werden die angehenden Kommunionkinder gut vorbereitet. Die einige Monate dauernden Kommunionkurse werden in kleineren Gruppen von den sogenannten Katecheten geleitet. Dies sind ehrenamtliche Kirchengemeindemitglieder, häufig auch Eltern der Kommunionkinder.
Diese Vorbereitungszeit dient dazu, den Glauben auf spielerische Art und Weise zu erfahren und zu vertiefen, Fragen zu stellen, die Messfeier und die Bibel näher kennen zu lernen. Auch ethische und moralische Themen, die das Christentum prägen, wie Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft etc. werden angesprochen und Glaubensinhalte kindgerecht vermittelt.
Zusätzlich zu den Kommuniongruppen treffen sich alle Kommunionkinder einer Gemeinde oder darüber hinaus auf Wochenendfreizeiten und in gemeinsamen Familien- und Kindergottesdiensten.
Familienkatechese
Auch durch die eigenen Eltern (oder andere nahestehende Familienangehörige, Großeltern und Paten) können Kinder in wöchentlichen Gesprächen und durch Vorlesen von Familienbüchern zur Erstkommunion im Glauben unterrichtet werden.
Beichte
Zur Vorbereitung auf den Tag der Erstkommunion zählt auch eine Einführung in die Bedeutung der Beichte und die damit verbundene sogenannte "Erstbeichte".
Brauchtum zur Erstkommunion
Kommunionkleidung
Kommunionkind mit Albe
Es ist ein schöner und alter Brauch, dass Jungen und Mädchen am Tag ihrer Erstkommunion festlich gekleidet sind. Das bedeutet nicht, dass sie wie kleine Erwachsene herumlaufen müssen, vielmehr soll die Kleidung darauf hinweisen, dass heute ein besonderer Tag ist, ein Festtag. Die Mädchen tragen ein weißes Kommunionkleid in Erinnerung an das Taufkleid. Die Jungen stecken oft einen kleinen Zweig an ihren Kommunionanzug. Er kann ein Symbol sein für das neue Leben, das in der Taufe geschenkt wurde.
Mancherorts tragen alle Erstkommunionkinder eine Albe. Für das Tragen dieser einheitlichen, weißen und schlichten Gewänder gibt es einige Argumente: Es kommt nicht auf die Äußerlichkeiten, sondern die innere Haltung an; Eltern müssen kein teures Kleid / Anzug kaufen. Außerdem erinnert die Albe an das Taufgewand der frühen Christen und der heutigen Taufkinder.
Kommunionkerze
Die Kommunionkerze ist wie die Taufkerze ein Zeichen des Lichtes, das durch Jesus Christus in die Welt gekommen ist, in unser Leben. Es ist darum sinnvoll, die Taufkerze am Erstkommuniontag erneut anzuzünden, oder sie auch direkt, falls die Gemeinde es nicht anders vorsieht, als Kommunionkerze zu verwenden. Die Kerze kann mit kleinen Myrtenzweigen und weißen Schleifen geschmückt werden. In den folgenden Jahren kann sie bei besonderen Gelegenheiten wieder angezündet werden, um an diesen Festtag zu erinnern, z. B. zu Ostern, am Kommuniontag, am Geburtstag, zur Firmung …
Geschenke
Ein kleines Geschenk, in Liebe ausgesucht, kann das Anliegen des Erstkommuniontages besser unterstreichen als teures Spielzeug. Zum Beispiel:
- ein Leuchter für die Kommunionkerze
- ein Kinderbuch
- eine Bilderbibel
- eine CD mit religiösen Kinderliedern
- ein Kreuz
- das Gotteslob (Kath. Gebet- und Gesangbuch)
- eine Einladung zu einem Spielnachmittag
- ein Gutschein für einen gemeinsamen Besuch im Zirkus (Zoo, Märchenwald …)
- ein Poesie-Album, in das sich alle Gäste einschreiben
- ein größerer Wechselrahmen, in den Fotos zur Erinnerung an den Erstkommuniontag eingelegt werden (evtl. vorher die Bitte an alle Gäste, ein Foto von sich mitzubringen)
- ein Beitrag für Kinder in der Dritten Welt, die selten oder nie etwas geschenkt bekommen.
Familienfeier
Natürlich ist der Empfang der ersten heiligen Kommunion ein Anlass, die nahe und ferne Verwandtschaft einzuladen und den Tag groß zu feiern.
Mit unserer Checkliste zur Erstkommunion wird der Tag zu einem stressfreien und gelungenen Erlebnis.
Frühkommunion
Die sogenannte „Frühkommunion“ heißt eigentlich „Rechtzeitige Erstkommunion“. Wenn Eltern die Vorbereitung übernehmen und ihre Kinder für reif halten, den Unterschied zwischen gewöhnlichem Brot und dem Leib Jesu zu verstehen, können die Kinder auch schon früher die Kommunion empfangen.
Die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland ermutigt die Eltern dazu: „Wenn das Kind fähig ist zu verstehen, dass in dem eucharistischen Brot Jesus Christus selbst sich ihm schenkt, sobald es den Leib des Herrn zu unterscheiden vermag von gewöhnlicher Speise (vgl. 1 Kor 11,29), kann es auf den ersten Empfang der heiligen Kommunion vorbereitet werden. Dies kann durch Eltern geschehen, die ihr Kind schon früh zum Tisch des Herrn mitnehmen.“
Die Verbindung mit der Gemeinde kann dabei durch ein vorbereitendes Gespräch mit dem Priester zum Ausdruck kommen; vor allem aber auch dadurch, dass das Kind später an der feierlichen Erstkommunion zusammen mit den Kindern seines Alters teilnimmt und die Vorbereitung mitmacht. Bis dahin sollte das Kind nur gemeinsam mit den Eltern die Kommunion empfangen.
Weltweite Verbundenheit
Wer als Katholik in der Fremde Gast in einer katholischen Kirche bzw. Gemeinschaft ist, fühlt sich aufgrund der bekannten Riten rund um die Eucharistiefeier und den Kommunionempfang direkt wie zu Hause. Auch über Sprachbarrieren hinweg verbindet die gemeinsame Messfeier die Christen auf der ganzen Welt miteinander – in Erinnerung an das Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Die Taufe stellt dafür die Weichen und durch die Erstkommunion ist dann die volle Teilnahme möglich. Der nächste Schritt, die Bekräftigung der zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft, ist die Firmung im Teenager-Alter.
Weiterführende Links:
› Bastelanleitung für eine Kommunionkerze
› Bibelverse & Sprüche passend zur Erstkommunion
› Fürbitten für die Erstkommunion
› Gebete für die Erstkommunion
› Checkliste zur Vorbereitung der Erstkommunionfeier
› Brauchtum & Wissenswertes über die Erstkommunion
› Geschenke zur Erstkommunion
› Kreuze, Urkunden & mehr für die Erstkommunion
› Festtagsdekoration für die Erstkommunionfeier
› Hilfen für die Vorbereitung von Erstkommunion-Gottesdiensten
Entdecken Sie Geschenkideen für die Erstkommunion:
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)