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3. Freitag nach Pfingsten = Freitag nach der Fronleichnamsoktav
Heiligstes-Herz-Jesu-Tag
Das katholische Hochfest „Heiligstes Herz Jesu“ ist ausgerichtet auf die Liebe Jesu in seiner Hingabe durch seinen Kreuzestod, die durch sein Herz symbolisiert wird. Dieser besondere Herz-Jesu-Tag wird am dritten Freitag nach Pfingsten gefeiert. Die Herz-Jesu-Verehrung findet außerdem im Herz-Jesu-Freitag einen monatlich wiederkehrenden Gedächtnistag des Leidens Jesu.
Biblische Grundlage & Bedeutung
In der biblischen Sprache ist mit dem Ausdruck „Herz“ meist die Personenmitte des Menschen gemeint, z. B.: „Euer Herz erschrecke nicht!“ (Joh 14,1); „... euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen“ (Joh 16,22). Aussagen über das Herz Jesu kommen in der Bibel hingegen nicht vor (vgl. jedoch „meine Seele“, Mt 26,38).
Die Frömmigkeit rund um das Herz Jesu hat ihren Ursprung in der mittelalterlichen Christusmystik: In Überschwänglichkeit wurde damals das Leiden und Sterben Jesu (seine Nägelmale, die Seitenwunde, die Dornenkrone usw.) meditiert.
Im Mittelpunkt steht der neutestamentliche Abschnitt der Johannespassion (Joh. 19,34): „… einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“ Das so nach der Kreuzigung durchstochene Herz Jesu wurde zum Inbegriff seines Opferleidens und dieser sich Gott und den Menschen hingebenden Liebe Jesu.
Damit verband sich der Gedanke der Sühne für die Schmach, die dem Herzen Jesu zugefügt wird, weil es Menschen gibt, die seine Liebe ablehnen.
Geschichtliches zum Herz-Jesu-Tag
Bereits in der frühen Kirche und im Mittelalter entstand eine mehr und mehr ausgeprägte Herz-Jesu-Verehrung.
Im 16./17. Jahrhundert wurde diese generelle Herz-Jesu-Verehrung vor allem durch den Jesuitenorden und durch französische Oratorianer ausgebreitet: In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts regte sich der konkrete Wunsch nach einem eigenständigen Fest – besonders begründet durch die Visionen der Margaretha Maria Alacoque (1647–1690). Ihr war der auf sein Herz zeigende Jesus mit dem Verlangen nach einem besonderen Fest erschienen. Als Folge darauf erhielt der Oratorianer Johannes Eudes (1601–1680) im Jahr 1672 vom Bischof von Rennes die Erlaubnis, das Fest in seiner Gemeinschaft am Freitag nach der Fronleichnamsoktav – also am dritten Freitag nach Pfingsten – zu feiern.
Im 18. Jahrhundert breitete sich das Herz-Jesu-Fest in Frankreich, Italien und Deutschland aus und erhielt 1765 durch Papst Clemens III. eine erste kirchenoffizielle Anerkennung.
Unter Papst Pius IX. wurde das Herz-Jesu-Fest 1856 schließlich für die ganze Kirche verbindlich. Papst Leo XIII. erhöhte 1899 den Rang des Festes und ordnete für die Jahrhundertwende die Weihe der Welt an das Herz Jesu an. Eine weitere Rangerhöhung erfuhr dieser Herz-Jesu-Tag 1928 durch Papst Pius XI.
Seit dem römischen Missale von 1970 gilt es unter der Bezeichnung Heiligstes Herz Jesu als Hochfest.
Gottesdienstliche Feier & Bibeltexte
Die Texte des Messformulars am Fest „Heiligstes Herz Jesu“ berufen sich auf das „durchbohrte Herz“ Jesu (im Gabengebet) und beschreiben es als „Quelle göttlichen Erbarmens“ (im Tagesgebet 1). Sie sprechen von der Verwundung dieses Herzens durch unsere Sünden und erbitten die Kraft zur Umkehr (im Tagesgebet 2) und zur brüderlichen Liebe (im Schlussgebet).
Das Fest hat eine eigene Präfation: „Am Kreuz erhöht, hat er sich für uns dahingegeben aus unendlicher Liebe und alle an sich gezogen. Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche ...“
Man liest in der Messe im Lesejahr A Dtn 7,6-11 (Erwählung des Volkes), 1 Joh 4,7–16 (Gott ist die Liebe) und Mt 11,25–30 („Kommt alle zu mir“); im Lesejahr B Hos 11,3–4.8c–9 (Liebe Gottes zu Israel), Eph 3,8–12.14–19 (Liebe Christi) und Joh 19,31–37 (Seitenwunde); im Lesejahr C Ez 34,11–16 (Gott als Hirte seines Volkes), Röm 5,5b–11 (Liebe Gottes, ausgegossen in unser Herz) und Lk 15,3–7 (Gleichnis vom verlorenen Schaf).
Der Herz-Jesu-Freitag
Monstranz mit geweihter Hostie zur Anbetung
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts setzten die Herz-Jesu-Verehrung und die Herz-Jesu-Freitage (am ersten Freitag jedes Monats) in vielen Pfarreien einen spürbaren Akzent in der Frömmigkeit wie auch im Sakramentenempfang. Der Herz-Jesu-Freitag stellt einen monatlichen Gedächtnistag des Karfreitags dar.
In Vorbereitung auf den Herz-Jesu-Freitag wurde am Donnerstag davor bereits Gelegenheit zur Beichte gegeben, die gerne zur Ablegung einer Monatsbeichte angenommen wurde.
Am Herz-Jesu-Freitag selbst war schon früh morgens – sodass auch berufstätige Christen teilnehmen konnten – das festliche Hochamt, meist vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, umstrahlt von einer Vielzahl brennender Kerzen. Den ganzen Tag über war in der Pfarrkirche der Duft des Weihrauchs zu riechen.
Weiterführende Links:
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)