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6. Dezember
Nikolaustag
Der Heilige Nikolaus von Myra ist wohl einer der bekanntesten Heiligen; selbst Kinder wissen sofort, von wem die Rede ist.
Inhalt:
1. Geschichtliches
2. Verehrung des Hl. Nikolaus
2.1 Nikolauslegenden
2.2 Nikolaus als Patron
2.3 Darstellung des Nikolaus
3. Brauchtum rund um den Nikolaustag
3.1 Geschenke am Nikolausabend
3.2 Nikolausstiefel
3.3 Spekulatius
3.4 Weckmann
4. Bastelidee
Geschichtliches
Über die geschichtliche Gestalt des Nikolaus ist sehr wenig bekannt. Wahrscheinlich ist er zu Beginn des 4. Jahrhunderts Bischof von Myra in Lykien im südlichen Kleinasien gewesen. Das Wirken dieses Bischofs ist in der Tradition antiker Retter-Gestalten gesehen worden. So erweisen die von ihm erzählten Legenden den Bischof Nikolaus als Retter aus verschiedenen Gefahren und Nöten.
Weil einer der Wunderberichte von der Rettung eines aus dem Schiff ins Meer gefallenen Kindes berichtet, haben die Seeleute ihn als ihren Schutzheiligen angenommen. Besonders in den Hafenstädten des nördlichen Europas sind ihm deswegen Kirchen geweiht worden. Bei uns ist der heilige Nikolaus als Patron der Kinder angesehen entsprechend seiner Legendentradition.
Die Verehrung dieses Heiligen war zuerst im Osten verbreitet. So wurde Nikolaus der Schutzheilige Russlands. Kaiser Justinian I. (527–565) hat ihm in Konstantinopel eine Kapelle geweiht und dadurch zur Ausbreitung seiner Verehrung viel beigetragen. Das Grab in Myra wurde ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Im 11. Jahrhundert wurden die Gebeine des Nikolaus nach Bari in Unteritalien überführt. So nahm die Verehrung dieses Heiligen in ganz Europa großen Aufschwung.
Als Retter-Gestalt aus vielerlei Not steht dieser Heilige in einer besonderen Nähe zu Christus selbst. Dadurch ist er in der Adventszeit gewissermaßen ein Vorbote des Christkindes geworden, der den Kindern in der Vorweihnachtszeit Geschenke bringt.
Verehrung des Heiligen Nikolaus
Nikolauslegenden
Im Hintergrund der Verehrung des Heiligen Nikolaus standen die Legenden, die sich bald um den Heiligen rankten. Sie gehen in der bis heute überlieferten Form auf Symeon Metaphrastes (auch Logothetes genannt) zurück, der in seinem „Menologium seu Vitae Sactorum“ die frühen Legenden um den Heiligen überliefert. Zum Urbestand gehören:
- Die Legende der Errettung von drei unschuldig Verurteilten und drei fälschlich angeklagten Feldherrn („Stratelatenlegende“);
- Die Legende von der Mitgift, die der Heilige dem Vater von drei Jungfrauen schenkt, damit sie ehrbar verheiratet werden können;
- Die Legende vom Kornwunder, nach der der Heilige in einer Hungersnot den Kapitän kaiserlicher Kornschiffe bewegt, Korn an die Leute von Myra zu verteilen, ohne dass die Fracht geringer wird;
- Die Legende von den Schiffern in Seenot, denen der Heilige erscheint und sie sicher führt, bis der Sturm gestillt ist;
- Die Legende von der Göttin Diana, deren (Baum-)Heiligtum St. Nikolaus zerstört hatte und die sich dadurch rächte, dass sie mit leicht brennbarem Öl die Kirche des Heiligen anzünden lassen wollte, was aber der Heilige vereitelte.
Nach 1087 sind weitere Legenden im Abendland hinzugefügt worden, so etwa
- Die bekannte Legende von den drei Schülern, die einem Verbrecher zum Opfer fielen und nach der Ermordung eingepökelt wurden, aber vom Heiligen wieder zum Leben erweckt wurden. Die Legenda aurea des Jakobus de Voragine kennt um 1298 diese Legende noch nicht.
- Die Legende, dass er goldene Gerätschaften seiner Kirche verkaufte, um Kindern das Leben zu retten. Hieraus entstand der Brauch, dass Kinder am Abend vor dem 6. Dezember ihre Schuhe vor die Tür stellen, um sie am nächsten Morgen mit Naschwerk gefüllt zu finden (siehe Nikolausstiefel).
Nikolaus als Patron
Die Patronate und Patrozinien des Heiligen gehen weithin auf diese Legenden zurück. Die größte Wirkungsgeschichte dürfte die (späte) Legende von den „eingepökelten Knaben (Schülern)“ gehabt haben, da sie zur „Pädagogisierung“ des Heiligen im Mittelalter (und bis heute) die Grundlage gab.
Die Darstellung des Heiligen Nikolaus
Auch zur Darstellung des Heiligen gaben die Legenden wichtige Impulse. Auf den ältesten Darstellungen des Westens ist er bis ins 14. Jahrhundert ohne Attribute in bischöflichen Gewändern dargestellt, mit Buch und (später) mit Stab und Mitra (seit dem 15. Jahrhundert allgemein mit der Kasel). Danach sind die drei goldenen Kugeln aus der Mitgiftlegende die häufigsten Attribute des Heiligen, die meistens auf dem Buch in der Hand des Bischofs liegen. (Seltener sind es drei Goldbarren oder drei goldene Äpfel). Von den übrigen Legenden dürften am häufigsten die drei eingepökelten Knaben nach ihrer Wiederbelebung mit dem Bischof dargestellt sein.
Brauchtum rund um den Nikolaustag
Geschenke am Nikolausabend
Früher war die Bescherung der Kinder mit dem Nikolaustag verbunden (anstatt mit Weihnachten). Vor allem die Reformatoren haben versucht, die Bedeutung des Heiligen Nikolaus einzudämmen. An seine Stelle trat der „Heilige Christ“. Luthers Kinder beschenkte noch im Jahr 1535 der Nikolaus, ein Jahrzehnt später ist daraus der Heilige Christ geworden. Seitdem wanderte die Bescherung immer mehr zum Weihnachtsfest ab.
Ein als heiliger Nikolaus verkleideter Mann besucht jedoch auch heute noch am Nikolausabend (5. Dezember) Familien und bringt den Kindern Geschenke. Er erfreut sich bei Kindern großer Beliebtheit, solange er nicht erzieherisch missbraucht und zu einer Drohfigur umfunktioniert wird. Die Legendentradition weist ihn vor allem als Helfer und Beschützer von Kindern und jungen Menschen aus.
Nikolausstiefel
Die Kinder stellen am Vorabend des 6. Dezember ihre Schuhe vor die Türe und freuen sich darauf, am nächsten Morgen allerhand kleine Geschenke und Überraschungen darin zu finden. Dieser kleine Brauch illustriert spielerisch den Grundzug der Nikolauslegenden.
Spekulatius
Der Nikolaus wurde früher auch Spekulator genannt: der in geistliche Betrachtung Versunkene. Der Name Spekulatius für ein weihnachtliches Gebäck stammt wohl daher. Die kunstvollen Backmodeln, mit denen man Figuren in den Teig einprägt, zeigen sehr oft die Figur des Nikolaus.
Weckmann
Zum Nikolaustag gehören auch Weckmänner – regional auch besser bekannt als Buggemann, Stutenkerl, Hirzemann oder Ditzemann.
› Rezept zum Selbstbacken von Weckmännern
Weiterführende Links:
› Mini-Nikolaus basteln
› Geschenke zu Nikolaus
› Christliche Weihnachtsgeschenke
Entdecken Sie alles für Ihre Adventszeit:
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)