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Impulse durch das Kirchenjahr
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Arbeitshilfen
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- Advent – Glanz
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- Elisabeth von Thüringen – Liebe, lache, bete
- Engel
- Franz von Assisi
- Fülle des Lebens – Reise in das gelobte Land
- Gebete
- Gemeinde für Menschen – Die Kirche der Zukunft
- Gesegnete Jahre
- Gute Fahrt! (Schulanfang)
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- Himmlische Plätzchen
- Hoffnungsvoll leben – Ihr seid das Salz der Erde
- Ichthys (Konfirmation/Firmung)
- Jubelkonfirmation
- Kirchenjahreskreis – Feste im Kirchenjahr
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- Martin Luther
- Martin Luther King
- Mutter Teresa
- Pfingsten
- Psalm 23
- Psalm 23 für Kinder
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- Reise ins Regenbogenland (Schulanfang)
- Segen
- Segenswünsche
- Spuren
- Stell die Sonne vor dein Haus
- Taufe – Lebenswegmotiv
- Taufe – Symbole
- Teresa von Ávila
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- Trauung
- Trauung – Zwei, die sich trauen
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Weihnachten – Leuchten
- Weihnachten – Segensreiche Zeit
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- Wer glaubt, ist nie allein
- Wieso Weihnachten?
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- Checklisten
- Fürbitten
- Gebete
- Gedichte
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Arbeitshilfen
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- Wissensbibliothek
- Jahreslosungen
- Gelebter Glaube
- Blog
Inhalt:
1. Nachgedacht
2. Dunkel und Licht
3. Weihnachten - das Fest der Menschlichkeit
4. Weihnacht
5. Fernöstliches Mitbringsel
6. Wer weiß ...
7. Licht erhellt die Herzen
8. Segen
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Nachgedacht
Advent
ist wie
eine Knospe,
die zum Licht
aufbricht
Hans Schwäble
Dunkel und Licht
Eine Sprechmotette zu Jesaja 60, 1-2
Ein vollständig verdunkelter Raum. Die Zuhörer sitzen in der Mitte des Raumes. Die 4 Sprecher stehen jeweils in den 4 Ecken des Raumes. Alle haben eine Kerze in der Hand.
Vorn steht ein kleiner Tisch mit einer Kerze, die erst im Laufe des Spieles entzündet wird.
1: Dunkelheit.
2: Finsternis.
3: Nacht.
4: Es fehlt das Licht!
1: Finsternis ist die Erfahrung unseres Lebens.
2: Wir leben in der Finsternis.
3: Uns fehlt das Licht. Wir brauchen das Licht.
4: Finsternis bedeutet Angst.
1: Angst vor der Zukunft.
2: Angst vor einem Atomkrieg.
3: Angst vor dem Tod.
4: Angst vor dem Abgeschoben werden.
1: Angst vor der nächsten Klassenarbeit.
2: Angst vor dem Versagen.
3: Angst vor dem Alter.
4: Uns fehlt das Licht, das die Angst vertreibt.
1: Wir brauchen Licht! Wo ist das Licht?
2: Finsternis bedeutet Ziellosigkeit.
3: Wo ist das Ziel, mit dem es sich zu leben lohnt?
4: Was ist der Sinn des Lebens?
1: Wir haben die Orientierung verloren.
2: Wer gibt uns das Licht? Wir brauchen das Licht.
3: Finsternis kommt mit der Schuld.
4: Schuld bedroht unser Leben.
1: Sie bringt uns unruhige Stunden.
2: Sie bringt uns schlaflose Nächte.
3: Sie macht unser Leben unsicher.
4: Sie nimmt uns die Freude am Leben.
1: Wir brauchen das Licht. Kennst du das Licht?
2: Finsternis bedeutet Einsamkeit.
3: Keiner findet den andern.
4: Wenn er zufällig jemanden findet, sieht er ihn nicht, weil es dunkel ist.
1: Finsternis bedeutet Einsamkeit.
2: Wenn dein Freund dich sitzengelassen hat,
3: wenn du mit deinen Eltern und Geschwistern im Streit lebst,
4: wenn dich keiner mag, so wie du bist,
1: wenn du dich vor dir selber schämen musst,
2: wenn einfach alles schief läuft,
3: in der Schule,
4: im Beruf,
1: in der Familie.
2: Wir brauchen das Licht. Hast du dieses Licht?
3: Das die Angst vertreibt?
4: Das dir das Ziel zeigt?
1: Das die Schuld wegleuchtet?
2: Das dich aus der Einsamkeit befreit?
3: Gibt es dieses Licht?
4: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis! (1. Joh. 1,5 b) Während der Vers gelesen wird, zündet einer die Kerze an.
1: Seht, ein Licht!
2: Das gibt es nicht, du siehst eine Fata Morgana!
3: Licht? Gibt es Licht in der Finsternis?
4: Woher sollte das Licht kommen?
1: Seht doch, es ist da! Es ist das Licht, das wir suchen.
2: Es ist eine Täuschung. Das Licht gibt es nicht.
3: Licht? Es wäre eine Chance.
4: Wir müssen mit der Finsternis leben, uns mit ihr arrangieren.
1: Ich werde auf das Licht zugehen. Er geht nach vorn, betrachtet staunend das Licht und entschließt sich zögernd, seine Kerze daran zu entzünden. Währenddessen geht das Gespräch weiter.
2: Du spinnst! Das ist alles großer Bluff.
3: Licht? Hoffnung? Darf ich wieder hoffen?
4: Lass doch das Licht in Ruhe! Wer weiß, was geschieht, wenn du dem Licht zu nahe kommst!
1: Licht! He, Freunde, das ist echtes Licht! Meine Kerze brennt.
2: Alles Selbsttäuschung. Das kann man erklären. Du hast dir eingebildet, dass es ein Licht gibt, und nun glaubst du daran.
3: Licht? Ob das auch für mich da ist?
4: Wer mit der Dunkelheit nicht fertig wird, erdichtet sich sein Licht. Licht ist für die Schwachen, ich brauche kein Licht.
1: (ist inzwischen zu 2 gegangen) Willst du auch Licht?
2: Lass mich zufrieden. Ich lass mich nicht täuschen. Ich muss mir selber mein Licht machen. Dabei kann mir niemand helfen. (Joh. 1,5)
1: (geht zu 3) Willst du Licht?
3: Ob ich es probiere? Das ist meine Chance! (3 entzündet sein Licht an 1) Das Licht ist echt. Meine Kerze brennt auch. (und folgt ihm zu 4)
1: Lass uns zusammen weitergehen.
1 und 3: Willst du Licht?
4: Lasst mich. Das ist mir zu unsicher. Wer weiß, was das für Konsequenzen hat. Ich habe zu viele Bedenken.
3: Probier’s doch mal! Schau, meine Kerze!
4: Nein! Nein! Ich werd‘ schon so mit der Finsternis fertig.
1 und 3: (gehen vor an die Kerze und setzen sich mit ihren Kerzen um die eine Kerze)
Otto-Erich Juhler
Weihnachten - das Fest der Menschlichkeit
Immer wieder neu wird er laut, der Ruf nach dem „starken Mann“, der endlich wieder Ordnung schafft, damit man in Ruhe und Wohlstand leben kann. Die einen rein ins Gefängnis, die anderen raus aus dem Land. Am besten mit Gewalt, denn dann geht es am schnellsten. Und je bedrückender die Situation, umso lauter wird der Ruf.
Zur Zeit der Geburt Jesu war es im damaligen Palästina ähnlich: Das jüdische Volk schrie nach dem Retter und Erlöser, der es befreien sollte aus Unterdrückung, Not und Elend. Ein starker Mann sollte die Römer aus dem Land jagen und die alte Ordnung wiederherstellen. Aber statt eines starken Mannes kam ein schwaches Kind zur Welt, das mit seiner Hilflosigkeit und seinem Lächeln die Herzen der Menschen anrühren und verwandeln wollte. Ganz anders als die Menschen hatte Gott nicht auf Stärke und Macht gesetzt, sondern auf Verletzlichkeit und Ohnmacht; nicht auf den Obermenschen, sondern auf den, der ganz und gar ein Mensch war, der lachen und weinen konnte, der Angst genauso empfand wie Liebe – und der sich nicht aus allem heraushielt, um seine Ruhe zu haben, sondern der sich einmischte und einsetzte, wenn es anderen an Leib und Leben ging. Gott hatte auf Jesus gesetzt.
In diesem Menschen kam er selbst in unsere Welt. Und das wollen wir an Weihnachten feiern: Dass Gott in Gestalt eines Menschen kommt, der sein ganzes Leben und seine ganze Liebe hergibt und aufbraucht, um diese Welt zu verändern – aber nicht mit den mächtigen Mitteln eines „starken Mannes“, sondern mit den Schwächen eines Menschen.
Das ist es, was wir an Weihnachten feiern: Dass Gott auch heute immer noch auf Menschen setzt; auf Menschen, die andere nicht ausgrenzen, sondern in ihre Gemeinschaft und ihr Leben einbeziehen; auf Menschen, die eine geballte Faust so zärtlich berühren können, dass sie sich öffnet; auf Menschen, die sich auf eine neue Kultur des Miteinanders einlassen: Wo Sein mehr zählt als Haben und wo das Teilen, die Friedfertigkeit und das Verzeihen wichtiger sind als die Macht, das Gesetz und der Besitz; wo ein Mensch nicht nach Hautfarbe, Sprache und gesellschaftlicher Stellung beurteilt wird, sondern wo er geachtet wird, weil er da ist, weil er ein Mensch ist, in dem Gott wieder Gestalt angenommen hat.
Weihnachten ist das Fest der Kleinen und Schwachen, der Hilflosen und Ohnmächtigen. Es ist das Fest all jener, deren Stärke in ihrer Menschlichkeit liegt und deren Macht die Friedfertigkeit ist. Denn sie dürfen gewiss sein, dass Gott auf ihrer Seite steht und auf sie setzt, um ihnen seine Macht aufleuchten zu lassen. Und das nicht nur „alle Jahre wieder“ an Weihnachten, sondern jeden Tag von neuem.
Richard Baus, Regionaldekan
Weihnacht
Nun vergesst der Traurigkeit,
Kommt mit freudigem Verlangen:
Euer Stern ist aufgegangen,
Euer Trost bereit.
Die gewartet und gewacht,
Wanderer im Tal, im Dunkeln,
Blickt empor und schaut das Funkeln
Mitten in der Nacht.
Seht den Boten, seht den Stern!
In die Schatten, ins Gefängnis
Eurer Blindheit, eurer Bangnis
Schallt der Ruf des Herrn.
Fürchtet nicht und seid’s gewiss:
Weil ihr euch verloren wähnet,
Trat das Licht, das ihr ersehntet,
Vor die Finsternis.
Bringt dem Sohn die Gaben dar;
Seufzer, Drangsal, Angst und Plagen
Werft auf ihn, er will sie tragen,
Er heißt: Wunderbar.
Kniet zur Krippe, da er liegt,
Gott aus Gott, für euch gegeben,
Euer Bruder, Heil und Leben,
Der den Tod besiegt,
Euren Tod und allen Tod,
Eure Sorg und alle Sorgen:
Krippe, Kreuz und Ostermorgen,
Was hat’s weiter Not?
Rudolf Alexander Schröder
Fernöstliches Mitbringsel
Peking-Hongkong-Bangkok. Es sollte eine Traumreise werden. Renate jubelte, als Fred ihr diese Überraschung zu ihrem 50. Geburtstag schenkte. Was für eine wunderbare Idee. Endlich würde sie alles Gelesene über die alten Kulturen hautnah erleben können. Wie freute sie sich auf die verbotene Stadt, auf die Minggräber und die Terrakottakrieger. Bald würde sie den riesigen lachenden Buddha im Lamatempel bewundern können und persönlich vor der haushohen Bodhisattva-Figur stehen. Sie würde Asien erleben mit all seinen architektonischen Perspektiven, würde die Pracht seiner verzierten, farbenfrohen Pagoden in sich aufnehmen und ehrfürchtig die meditierenden Mönche betrachten können.
Die Spannung wuchs mit jedem Tag und doch ahnte keiner, wie ungewöhnlich diese Reise für alle enden sollte. Ihre Bekannten beneideten sie. Manche erzählten von eigenen Erlebnissen und berichteten, was sie von ihren Reisen für tolle Geschenke mitgebracht hatten. „Man bekommt alles ganz billig“, versicherten sie. Dann setzte ein wahrer Run ein. Jeder drückte Renate Geld in die Hand für eine schicke Handtasche, für handsignierte Seidenschals, exquisite Seidenkrawatten, Uhren und T-Shirts mit bekannten Markennamen drauf. Renate fühlte sich unbehaglich. Aber sie wollte nicht unhöflich erscheinen und die Freunde nicht enttäuschen. Die Reise hielt, was sie versprach. Es war wie die Aneinanderreihung leuchtender Bilder. Die jahrtausendealten Kulturen übten noch immer eine ungeheure Faszination aus. Wie viel handwerkliches Geschick steckte in manchem monumentalen Rundtempel, der aus Holz gefertigt war, ohne dass er eine einzige Querverstrebung aufwies! Welche Grazie lag in den Pagodendächern und den exotisch bemalten Häusern!
Renate und Fred waren begeistert. Und doch schlich sich ganz allmählich in ihre euphorische Betrachtungsweise ein heimliches Erkennen und dann Erschrecken über die kaum verhüllte Armut rundum. Sie war allgegenwärtig. Renate hatte plötzlich keine Freude mehr an den glänzenden Marmorpalästen und den Sechs-Gänge-Menüs im verspiegelten Speisesaal des Hotels. Dann kam der Tag, der alles veränderte.
Es war Samstag und kein Programm für die Gruppe vorgesehen. Auf eigene Faust machten Renate und Fred sich auf. Sie durchstreiften die Straßen und Gassen nach aussagekräftigen Fotomotiven. Irgendwann sahen sie einen Glockenturm zwischen den Bäumen. Eine christliche Kirche mitten im Zentrum des Buddhismus – das wollten sie sehen.
Das Innere der Kirche war ganz anders als erwartet. Mehrere große Bilder mit Jesus und Maria waren umrahmt von roten, gelben und blauen Glühbirnen, die wie ein laufendes Lichtband aufblinkten. Überall steckten bunte Fähnchen, was Renate zu einem etwas geringschätzigen Lächeln verleitete. Der Küster – ein alter Asiate – sah es, deutete es falsch und sagte: „Schön, nicht wahr? Aber schließlich ist morgen Sonntag. Da soll es doch festlich aussehen.“ Während der ganzen Zeit huschten seitlich an den Säulen vorbei Frauen und Kinder und verschwanden durch eine kleine Pforte. „Wohin gehen alle diese Leute?“ wollte Renate wissen. Statt einer Antwort winkte der Küster: „Kommen Sie.“ Er öffnete die Seitentür, die in einen großen Innenhof mündete. Unter einem umlaufend überdachten Gang hockten ärmlich gekleidete Frauen mit ihren Kindern, still und geduldig. Es waren so viele, dass die Gänge alle besetzt waren. Dazwischen eilten Schwestern hin und her. Renate stand fassungslos vor so viel stummem Elend. Doch der Küster winkte sie weiter. Sie gingen vorbei an vielen offenen Räumen, in denen Kinder auf Pritschen oder rostigen Bettgestellen lagen. Ein großer Ventilator kämpfte vergeblich gegen die heiße stickige Luft. „Das ist der Boss“, sagte der Küster ehrfürchtig, als eine ältere Schwester sich ihnen näherte. Sie lächelte freundlich. Renate stürmte auf sie zu und ließ ihr kaum Zeit zu einem Gruß. „Was ist das hier?“ fragte sie. „Ein Kinderkrankenhaus?“ „Nein, nein, wir sind eine Missionsstation. Aber es hat sich herumgesprochen, dass wir keinen wegschicken. Und so kommen viele von weit her. Alte, Kranke, vor allem aber junge Mütter mit ihren kleinen Kindern. Viele sind schwer krank und die meisten auch unterernährt. Wir versorgen sie, so gut es geht. Aber es werden täglich mehr, und an manchen Tagen können wir kaum jedem eine Schale Reis anbieten. Gott sei Dank wachsen in unserem Garten reichlich Äpfel und Orangen.“ Renate und Fred boten der Schwester spontan ihre finanzielle Hilfe an. Doch angesichts dieser betäubend röchelnden Not entwickelte Renate mit stürmischer Entschlossenheit einen Plan. Sie unterbreitete ihn der Schwester. Diese wiegte bedenklich den Kopf. „Fotos? Das geht nur mit Einwilligung der Mütter. Die zu bekommen, wird nicht einfach sein. Viele sind abergläubisch und misstrauen allen Fremden.“ „Bitte, versuchen Sie es“, bettelte Renate. Die Überraschung kam, als Renate und Fred wieder zuhause waren. Sie luden alle ihre Freunde ein. Nach der ersten stürmischen Begrüßung hieß es immer wieder: „Wir sind gespannt, was für tolle Sachen ihr gekauft und mitgebracht habt.“ Dann begannen die Gastgeber zu erzählen. Sie machten einen ausführlichen Spaziergang durch ihre Reiseerinnerungen und verteilten nebenbei an jeden Anwesenden ein Couvert mit einem Namen darauf. Neugierig und verwundert betrachtete jeder das Foto eines Kindes. Es waren keine hübschen, lachenden Kinder, sondern erbärmliche, todtraurige, apathisch daliegende Häufchen Elend. Auf der Rückseite stand ein Name. „Was soll das?“ meldete sich unmutig Peter zu Wort. Renate nahm sein Bild, drehte es um: „Sieh, das ist Mei. Sie ist zwei Jahre alt, völlig unterernährt und rachitisch. Dadurch, dass du auf deine schicke Designer-Krawatte verzichtet hast und deine Frau auf ihre Handtasche, wird Mei leben, gesund gepflegt werden und später bei den Schwestern arbeiten dürfen. Sie haben es uns versprochen.“ Mit dem sprühenden Feuerwerk ihrer Wortkünste schilderte Renate noch einmal ihre Eindrücke und verteidigte beredt ihr Handeln. „Wir haben euer Geld nämlich nicht für Geschenke ausgegeben, sondern schenkten es den Schwestern, damit es jedem dieser Kinder zugutekommt.“ Betretenes Schweigen breitete sich aus und einen Augenblick lang befürchtete Renate einen Proteststurm ihrer Gäste. „Das habt ihr gut gemacht“, sagte dann jemand in die Stille hinein, und mit einem Mal schwirrten viele positive Stimmen durch den Raum. Renate und Fred lächelten erleichtert. Doch die anschließende Diskussion brachte erneut manch kritischen und bedenkenswerten Standpunkt zutage – Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit, Drogen und dergleichen. „Ich bin nicht für Almosen, lieber Hilfe zur Selbsthilfe“, bemerkte Alfred. „Was nützt es, wenn ich ein Kind rette und tausend andere verhungern?“ „Also nichts tun?“ fragte Fred. „Ich weiß nicht, ob wir das Richtige getan haben“, räumte Renate ein. „Aber passiv zuzuschauen, wäre mir unmöglich gewesen. Ich dachte an das alte chinesische Sprichwort: Besser ein kleines Licht anzünden, als über die Dunkelheit jammern.“
Ursula Berg
Wer weiß ...
Jesu Geburt
Wer weiß, wie es war?
Wer weiß es genau?
Vor zweitausend Jahr,
Maria, die Frau,
uns Jesus gebar!
Wer weiß,
wie’s geschah?
So arm und so klein
uns allen doch nah?
Jahraus und jahrein
Gott selbst in ihm da?
Kannst du
das versteh’n? -
Ein Licht will’s uns sein;
will immer besteh’n;
für Groß und für Klein,
will’s niemals vergeh’n!
Wer weiß,
wie das ist?
Wer lebt schon im Licht?
In Tücke und List,
da leuchtet es nicht! -
Wer setzt eine Frist?
Es will
uns sein Wort
erfreuen das Herz;
bringt hier uns und dort
in Frohsinn und Schmerz
bewahrenden Ort!
Ich merk
es mir an;
es wird mir nun hell;
wo Dunkles ich sann,
kam Rettung mir schnell:
Gott selbst hat’s getan!
Licht erhellt die Herzen
Vom Licht möchte ich Euch und Ihnen nun eine kleine Geschichte erzählen:
Es war ein trüber Novembertag gewesen und nun war es besonders früh dunkel geworden. In dem abgelegenen Dorf gab es keine Straßenlaternen und auch hinter den Fenstern sah man kein Licht. Das war ungewöhnlich. Denn elektrischen Strom hatten die Dorfbewohner, und wenn es draußen dunkel wurde, dann gingen hinter vielen Fenstern die Lichter an, und warfen einen milden Schein auf die Wege und Straßen, und man konnte von draußen in die hell erleuchteten Zimmer sehen, denn nur wenige Leute zogen Vorhänge zu. Sie hatten nichts zu verbergen. Und wenn einer im Dunkeln draußen vorbeiging und bei einem ins Zimmer sah, dann klopfte er schon mal an die Scheibe, und man ließ ihn zu einem Plauderstübchen ein.
Aber an jenem Abend blieb es auch hinter den Fenstern dunkel. Die Leute knipsten an ihren Lichtschaltern herum, es brannte kein Licht, denn weit draußen vor dem Ort war bei Bauarbeiten das einzige Stromkabel, das zum Dorf führte, zerstört worden. Was tun in den dunklen Häusern und in dieser dunklen Nacht, in der auch kein Mondlicht durch die Wolken schimmerte, denn es war Neumond, eine dieser dunklen Nächte, in denen man die Hand nicht vor Augen sah.
Da erinnerte sich ein Kind daran, dass vom letzten Weihnachtsfest her noch irgendwo einige Kerzen liegen müssten. Am Weihnachtsbaum hatten sie zwar alle Kerzen am letzten Abend, ehe sie den abschmückten, ausbrennen lassen, aber am Adventskranz waren nicht alle Kerzen runtergebrannt. Die Kerze vom 4. Advent hatte nur einmal gebrannt, denn im vergangenen Jahr war der 4. Advent auch der heilige Abend gewesen, und auch die Kerze vom 3. Advent müsste noch ganz schön groß sein. Aber wo waren diese Kerzen? Im Dunkeln nach Kerzen suchen, das war nicht so einfach. Wenn nur erst einmal ein bisschen Licht da wäre, dann würde es auch leichter sein, mehr Kerzen zu finden und anzuzünden. Dann könnte man das Licht weitergeben, und es würde hell und immer heller werden. Vorsichtig tastete sich das Kind durch das dunkle Zimmer an den Schrank. In der untersten Schublade lagen manchmal Kerzen. Es zog sie auf und fühlte vorsichtig nach den Gegenständen. Da, das war doch eine Kerze zum Brennen? Streichhölzer oder ein Feuerzeug brauchte man dazu. Aber das hatte die Mutter weggelegt und sie hatte dem Kind verboten, Streichhölzer oder ein Feuerzeug in die Hand zu nehmen. „Das sei viel zu gefährlich“, hatte die Mutter gesagt. Aber wo war eigentlich die Mutter. Erst jetzt erinnerte sich das Kind daran, dass die Mutter weggegangen war, um noch etwas zu besorgen. „Spiel nur ruhig mit Deinem Puzzle“, hatte sie gesagt, „ich bin bald wieder da.“ Und das Kind hatte sich so in das Puzzle vertieft, dass ihm erst jetzt auffiel, dass die Mutter noch nicht zurück war. Aber da hörte es die Haustür gehen. Die Mutter kam heim. Im Dunkeln suchten und fanden sich Mutter und Kind und fielen sich in die Arme. Die Mutter hatte auch bald die Streichhölzer gefunden und zündete die Kerze an, die das Kind in der Hand hielt. Ein warmer Glanz erhellte schwach den Raum und alle Angst war wie weggewischt. Sie fühlten sich beide geborgen, die Mutter und das Kind. Sie holten die anderen Kerzen vom alten Adventskranz, da wurde es dann schon etwas heller im Zimmer.
„Wir müssen das Licht weitertragen“, sagte das Kind. „Es war nicht schön so allein im Dunkeln. Ich bekam Angst und fühlte mich einsam und verlassen. Doch dann kamst Du und hast das Licht angezündet und gleich wurde ich froh. Ich fühlte mich geborgen und glücklich. Vielleicht geht es den Menschen in den anderen Häusern auch so. Wir müssen das Licht weitertragen.“
Sie suchten nach weiteren Kerzen in ihrem Haus und taten sie in eine Tasche, dazu die Streichhölzer. Mutter und Kind zogen sich ihre Mäntel an und gingen hinaus in die Dunkelheit. Jeder hatte eine Kerze in der Hand. Um die Flamme legten sie schützend die andere Hand, und da es windstill war, gingen die Kerzen nicht aus.
Sie kamen zum Nachbarhaus, in dem eine alte Frau wohnte. Sie saß in ihrem Sessel und hatte sich noch gar nicht getraut aufzustehen und in der Dunkelheit nach einer Kerze zu suchen. Sie freute sich, als das Kind und seine Mutter kamen und die brennende Kerze auf den Tisch stellten. Sie erzählten und lachten, und das Kind dachte: „Komisch, sonst habe ich die alte Frau immer nur traurig oder mürrisch erlebt, sie kann ja lachen und lieb und nett sein. Sie erzählte von ihren Enkelkindern, die weit weg wohnten. „Ich kann Dich ja mal wieder besuchen“, sagte das Kind, „aber jetzt wollen wir weitergehen und noch anderen Menschen Licht bringen.“
„Aber zündet mir zuerst noch ein paar Kerzen an“, bat die alte Frau, „damit ich besser sehen kann. Sie liegen dort im Schrank. Drei oder vier Kerzen könnt Ihr noch mitnehmen, wenn Ihr noch anderen Menschen das Licht bringen wollt.“
So gingen das Kind und seine Mutter weiter, und kamen zu einer Familie mit drei Kindern. Sie saßen noch im Dunkeln, denn sie hatten keine Kerzen im Haus, auch keine Taschenlampe, denn niemand hatte damit gerechnet, dass es mal kein elektrisches Licht geben könnte. Umso größer war natürlich die Freude, als die Kerzen aufgestellt und angezündet wurden. Und die Kinder meinten, sie wollten mitgehen und zu anderen Menschen, die noch im Dunkeln sitzen, das Licht bringen.
So wurde es langsam hell im Dorf, auch ohne elektrischen Strom. Die Menschen kamen zusammen, sprachen miteinander und lachten und noch nie war die Freude über das Licht so groß gewesen, wie an diesem Tag.
Erzählung von Brigitte Schrödter-Hoffmann
Segen
Der Weihnacht Licht
Und wieder strahlt das helle Licht,
das uns den Weg zur Krippe weist!
O freuet euch im Herrn und preist,
dass es die Dunkelheit durchbricht!
Und allen Menschen ward zuteil
die Liebe und Barmherzigkeit,
da Gott uns seinen Sohn geweiht,
der Christenheit Licht, Trost und Heil!
Der Heiland tilgt der Büßer Schuld!
Er starb für uns den Kreuzestod,
nahm selbst auf sich der Sünde Not,
beschenkte uns mit seiner Huld.
So fürchtet nicht die raue Welt
und nicht des Lebens Dunkelheit!
Der Heiland gibt uns das Geleit!
Er ist es, der uns schützt und hält!
Wir blicken auf zum Morgenstern!
In Demut beugen wir die Knie!
Was Gott uns mit dem Sohn verlieh,
O dankt dafür und preist den Herrn!
Ingeborg Gent
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de