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Jahreslosung 2009
Was bei den Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.
(Lk 18,27)
„Bei Gott ist alles möglich“ – Gedanken von Dr. Reinhard Abeln zum Jahreslosungsbild 2009 des Künstlers Otmar Baulig
Einleitung
„Was bei den Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich“, sagt Jesus den Leuten, die sein Gespräch mit dem jungen reichen Mann hörten. Dieser schöne und tröstliche Satz steht im Lukasevangelium (18,17) im Gleichnis „vom Reichtum und der Nachfolge“ (und in ähnlicher Formulierung im Matthäusevangelium 19,26). Er ist zur Jahreslosung 2009 geworden und des Nachdenkens wert.
Die Frage des jungen Mannes
Was ist geschehen? Eines Tages kommt zu Jesus ein junger Mann, der sehr reich ist. Trotz seines Reichtums ist er nicht zufrieden. Er will mehr als das Geld, das er hat. Er hat gehört, dass Jesus vom Reich Gottes und vom ewigen Leben spricht. Das interessiert ihn und deshalb fragt er Jesus: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“
Jesus erzählt ihm von den Geboten. Er meint die Zehn Gebote, die Mose dem Volk Gottes gegeben hat. Er sagt ihm: „Halte dich an diese Gebote, dann ist dein Leben mehr als ein Rennen nach Ruhm und Geld!“ Der junge Mann erwidert: „Ja, das mache ich doch schon. Ich befolge die Gebote seit meiner Jugend. Aber das reicht mir nicht. Ich will mehr tun.“
Jetzt spürt Jesus: Dieser junge Mensch ist wirklich ganz ideal eingestellt. Aber Jesus merkt auch: Der Reichtum des Mannes, das viele Geld, das er besitzt, ist ihm hinderlich. Deswegen sagt er zu ihm: „Gib dein Eigentum den Armen und folge mir nach!“ Als der junge Mann dies hört, ist er bestürzt und geht traurig weg, „denn er war überaus reich“ (Lk 18,23).
Darauf sagt Jesus zu den Leuten und zu den Jüngern, die das Gespräch mit dem jungen Mann mitbekommen haben: „Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen!“ (181,24). Da erschrecken die Jesu Zuhörer und sie fragen ihn: „Wer kann dann noch gerettet werden?“ Und Jesus erwidert ihnen: „Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich!“
Auslegung: Reiche und Arme
Wer erschreckt nicht bei den Worten Jesu? Die Leute, Jesu Jünger und auch wir. Ist es ein Unglück, reich zu sein, großen Besitz zu haben? Nein, Jesus verurteilt keineswegs die materiellen Güter dieser Welt. Das geht deutlich aus dem anschließenden Gespräch mit Petrus hervor: „Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird dafür schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben“ (18,30).
Für Gott ist alles möglich! Es gibt viele Reiche, die in den Himmel, in das Reich Gottes, kommen, weil sie ihren Besitz „besitzen“ und nicht von ihm „besessen“ sind. Und es gibt viele Arme, die nicht in den Himmel kommen, weil sie voller Neid auf die Reichen sind und ihnen nichts gönnen.
Die Reichen sollen es machen wie die Kamele: Sie gehen vor dem Stadttor in die Knie, werden klein, lassen sich die Lasten abnehmen, dass sie hindurchschlüpfen können. Es kommt immer darauf an, was einer aus seinem Reichtum und seiner Armut macht. Denn unumstößlich gültig bleibt Jesu Wort: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (18,25).
Beide – Reiche und Arme – müssen lernen, „drüberzustehen“, sich nicht von Reichtum und Armut vereinnahmen zu lassen. Beide müssen sich sagen: Ich muss nicht „alles“ haben, was es „an sich“ zu haben gibt. Den Jüngern Jesu ist es gelungen, diesen Schritt zu tun (18,28), dem jungen reichen Mann nicht, weil ihn sein Reichtum beim Gehen gehindert hat.
Botschaft an uns
„Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.“ Dieses Wort im Gleichnis vom Reichtum und der Nachfolge ist so etwas wie ein Schlüssel-Satz. Er sagt den Menschen zur Zeit Jesu und auch uns heute, woher unser Heil kommt. Bei Gott zählt nicht, was ein Mensch besitzt, was er „vorweisen“ kann, sondern die Bereitschaft, Jesus nachzufolgen.
Hab und Gut sättigen nicht wirklich das Herz des Menschen. Sie sind bis zu einem gewissen Grad notwendig, aber sie sind nicht die letzte und volle Antwort auf die innere Sehnsucht des Menschen. Auch der junge reiche Mann in unserem Gleichnis hat gewusst, dass es „mehr als alles“ geben muss, aber er brachte es nicht über sich, seinen Besitz zu verlassen und Jesus nachzufolgen.
Zu dem jungen reichen Mann gibt es ein positives Gegenbeispiel: Franz von Assisi (um 1181/82-1226). Er war auch ein junger reicher Mann, der Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns. Auch er wurde von Jesus eingeladen, alles zu verkaufen und ihm nachzufolgen. Dieser Ruf hat ihn umgekrempelt: Sein reiches Erbe betrachtete er fortan als „Krempel“. Er verließ es und folgte Jesus nach.
Ähnlich handelte Nikolaus von Flüe (1417 – 1487), ein tüchtiger Schweizer. Er besaß einen schönen Bauernhof, war verheiratet, hatte zehn Kinder und galt als reicher und angesehener Mann. Eines Tages wollte er nur noch für Jesus da sein, legte seine öffentlichen Ämter nieder und zog sich als Einsiedler in einer Schlucht zurück. Hier, wo er seine Tage nur mit Gebet und Nachdenken verbrachte, wurde er zum Ratgeber und Helfer für unzählige Menschen. An „Bruder Klaus“ können wir ablesen, was Gott aus einem Menschen machen kann, wenn er den Mut hat, sich ganz auf Gott einzulassen.
Auch wir sind eingeladen, dem Ruf Jesu zu folgen. Jesus bietet auch uns – wie dem jungen reichen Mann – die Teilhabe an seinem Leben an. Nicht der steht Gott besonders nahe, der besonders wohlhabend ist, sondern der, welcher zu Jesus Christus gehört. Das ewige Leben gewinnt, wer ihm nachfolgt. Jesus ist der Weg und die Wahrheit und das Leben, der Heilsbringer. Niemand kommt zum Vater außer durch ihn.
Ein Geschenk Gottes
Jesus fordert nicht in erster Linie den Verzicht auf materielle Dinge. Er zeigt uns vielmehr den Weg zum Reichtum vor Gott, zum ewigen Leben. An uns liegt es, uns in unserem Denken und Handeln nach seinem Vorbild und nach seiner Botschaft auszurichten.
Dabei muss uns bewusst bleiben, dass wir „einen bleibenden Schatz im Himmel“ (18,22) nicht kaufen können. Es kann jemand noch so viel verkaufen und den Armen geben, er kann alle Gebote von Jugend an befolgen und täglich viele Gebete sprechen – das ewige Leben kann er sich dafür nicht „automatisch“ erwerben. Unsere Rettung verdanken wir nicht unserer Leistung, sondern in erster Linie der Gnade Gottes.
Mit anderen Worten: Das erfüllte Leben, nachdem der reiche junge Mann gefragt hatte, ist weniger ein Verdienst des Menschen, sondern vor allem ein Geschenk des himmlischen Vaters. Sich selbst zu retten, ist für den Menschen unmöglich, aber nicht für Gott; denn „für Gott ist alles möglich“.
Wenn wir offen sind für dieses Geschenk, können wir mit Dietrich Bonhoeffer (1906 – 1945) so sprechen:
„Gott, zu dir rufen wir.
In uns ist es finster,
aber bei dir ist Licht.
Wir sind einsam,
aber du verlässt uns nicht.
Wir sind kleinmütig,
aber bei dir ist Hilfe.
Wir sind unruhig,
aber bei dir ist der Friede.
Wir verstehen deine Weg nicht,
aber du weißt den Weg für uns."
Bibelgeschichten
„Ist beim Herrn etwas unmöglich?“
Eines Tages, so erzählt das Buch Genisis, besuchten drei Männer Abraham im Eichenwald Mamre bei Hebron. Abraham gab ihnen zu essen und zu trinken. Dann fragten sie: „Wo ist deine Frau Sara?“ Abraham antwortete: „Dort im Zelt.“ Da sprach einer der Männer: „Nach einem Jahr kommen wir wieder zu dir. Dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.“ Sara hörte am Zelteingang zu und sprach bei sich: „Ich bin schon sehr alt. Soll ich wirklich noch Kinder bekommen?“ Sie lachte ungläubig. Da sprachen die Männer: „Abraham, warum lacht Sara?“ Ist beim Herrn etwas unmöglich?“ (18,14).
Sara gebar einen Sohn. Abraham nannte ihn Isaak, das heißt: Gott möge freundlich lächeln.
„Du vermagst alles“
Ijob, ein frommer und gerechter Mann, setzt trotz des großen Leids, das er erfahren musste, seine ganze Hoffnung auf Gott. Er weiß, dass für Gott nichts unmöglich ist, und ergibt sich demütig in Gottes Willen. Ijob preist in seiner Not Gottes Weisheit und Macht und sagt zum Herrn: „Ich hab erkannt, dass du alles vermagst; kein Vorhaben ist dir verwehrt“ (Buch Ijob 42,2).
„Für Gott ist nichts unmöglich“
Dass für Gott nichts unmöglich ist, sagt der Engel Gabriel der Jungfrau Maria, als er sie in ihrem Haus in Nazareth besucht und ihr sagt, dass sie nach Gottes Plan die Mutter von Jesus werden soll.
Sinngemäß sagt ihr der Engel: Gottes Heiliger Geist wird das alles in dir bewirken. Darum wird dein Kind heilig sein und Sohn Gottes genannt werden. Auch deine Verwandte Elisabeth erwartet ein Kind und ist schon im sechsten Monat schwanger. Dabei dachten alle, dass sie keine Kinder bekommen kann. Aber „für Gott ist nichts unmöglich“ (Lukasevangelium 1,37).
„Du bist der Höchste, Herr“
Du bist heilig, Herr, unser Gott.
Du bist der alleinige Gott,
der Eine, der Wundertaten vollbringt.
Du bist der Starke, du bist der Große,
du bist der Höchste,
du bist allmächtig, du bist heilig,
der Vater und König des Himmels und der Erde.
Du bist der Dreifaltige und der Eine, Gott der Herr.
Du bist der Gute, das höchste Gut,
der lebendige und wahre Gott.
Du bist die Güte, die Liebe, du bist die Weisheit,
du bist die Demut, du bist die Geduld.
Du bist die Geborgenheit, die Ruhe,
die Fröhlichkeit und die Freude.
Du bist die Gerechtigkeit und das Maß.
Du bist aller Reichtum.
Du bist die Milde,
du bist unsere Zuflucht und Stärke,
du unser Glaube, unsere Hoffnung und unsere Liebe,
unsere große Glückseligkeit.
Du bist die unendliche Güte,
großer und wunderbarer Herr,
Gott, allmächtig, liebreich, erbarmend
und heilbringend.
Franz von Assisi
Die Auslegung können Sie als PDF-Datei herunterladen:
› Die „Auslegung der Jahreslosung 2009“ herunterladen |
Weiterführende Links:
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
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