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Die Kirche der Gegenwart
Theaterstück
Idee: | Eine Reporterin interviewt vor einer Kirche in „Hinterwalden“ die Gottesdienstbesucher zum Thema „Kirche der Zukunft“ für die RPL-Sendung „Aktuelles kontra Zeitgeist“. Dabei spricht sie mit unterschiedlichen Typen, die ganz begeistert von dieser Kirche sind. Jedoch nennen sie Gründe für ihre Begeisterung, die viele Menschen normalerweise nennen, wenn es darum geht, was ihnen in der Kirche nicht gefällt. Zum Schluss ist sogar die Reporterin selbst total begeistert von dieser (eigentlich altmodischen, traditionellen und unattraktiven) Kirche. Das Stück kann mit insgesamt 4 Personen gespielt werden (schneller Personenwechsel). |
Darsteller: |
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Ort: | Vor der Kirche in Hinterwalden |
Requisiten: |
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Kleidung: |
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1. Szene:
Reporter(in) und Kameramann kommen zusammen auf die Bühne.
Reporter: | Ah, da vorne ist ja die Kirche. Sie stellen sich am besten hier hin,dann kann ich die Leute interviewen, wenn sie gerade in die Kirche hineinwollen. Wir haben jetzt 9:45 Uhr – die Leute müssten jetzt langsam kommen – sind Sie so weit, dass wir anfangen können? |
Kamera: | Ja, in fünf Minuten sind wir auf Sendung. (Hebt die Hand und zählt mit den Fingern: 5, 4, 3, 2, 1) |
Reporter: | Guten Tag, liebe Zuschauer zu Hause vor dem Bildschirm. Ich begrüße Sie zu unserer Sendung „Aktuelles kontra Zeitgeist“. Zu unserem heutigen Thema „Kirche der Zukunft“ befinden wir uns an einem ganz besonderen Schauplatz. Sie sehen hinter mir die 150 Jahre alte Simeon-Kirche in dem bezaubernden Städtchen Hinterwalden. Angesichts der vielen Kirchenaustritte fragen wir uns: Hat die Kirche denn überhaupt noch eine Zukunft? Gibt es eine Kirche der Zukunft? Hier in Hinterwalden behaupten es die Leute. Wir wollen es zusammen herausfinden. Warum gehen die Menschen hier regelmäßig in die Kirchen? |
2. Szene:
Oma kommt von der rechten Seite hinter der Stellwand hervor. Wenn möglich, sollte sie in einem Dialekt sprechen.
Reporter: | Ach, da kommt ja schon ein Gottesdienstbesucher. Guten Tag! Sie kennen bestimmt die Sendung „Aktuelles kontra Zeitgeist“, dürfte ich Ihnen eine Frage stellen? Warum besuchen Sie heute Morgen den Gottesdienst? |
Oma: | Wie bitte? |
Reporter: | (lauter) Warum besuchen Sie heute morgen den Gottesdienst? |
Oma: | Weil ich das schon immer so mache. Ich gehe schon über 60 Jahre hier jeden Sonntag in den Gottesdienst. |
Reporter: | Was, schon 60 Jahre? Das ist ja wirklich schon eine Beträchtliche Zeit. Das spricht ja für sich. Was fasziniert Sie denn so an den Gottesdiensten, dass Sie so regelmäßig kommen? |
Oma: | Wie, was meinen Sie? |
Reporter: | Was gefällt Ihnen denn so gut hier im Gottesdienst? Die Predigt? (spricht recht laut) |
Oma: | Ja, ja, die Predigt. Das ist so schön, dem Pfarrer seine Stimme zu hören. |
Reporter: | Ja, verstehen Sie denn auch, was der Pfarrer von der Kanzel predigt? |
Oma: | Hä? (Oma guckt auf die Uhr) Wissen Sie, Fräulein, ich hab’ jetzt keine Zeit mehr, mich mit Ihnen zu unterhalten, ich muss jetzt in die Kirche, sonst setzt sich jemand auf meinen Platz. |
Die Oma geht wieder hinter die Stellwand, aber linksherum. Gleichzeitig kommt der Philologe von rechts hinter der Stellwand hervor und will gerade an dem/der Reporter(in) vorbei.
3. Szene:
Reporter: | Augenblick, entschuldigen Sie. Dürfte ich Ihnen eine Frage stellen? |
Philologe: | Ja, selbstverständlich, Fragen erweitern das intellektuelle Sein. „Cogito ergo sum“. (Der Philologe spricht sehr gewählt und distinguiert.) |
Reporter: | Ah, ja! – „Ich denke, also bin ich“ – Ja?! Wie recht Sie haben, mein Herr. Aber nun zu meiner Frage: Was bewegt so einen intellektuellen Menschen wie Sie, den Gottesdienst zu besuchen? |
Philologe: | Das Altertum. |
Reporter: | Wie bitte? |
Philologe: | Na, die fromme kirchliche Sprache, die hier gesprochen wird. Sie müssen wissen, ich bin Philologe und Professor für Sprachwissenschaften. Ich bin total begeistert von der beständigen Liturgie und dem mittelalterlichen Liedgut. Ich fühle mich um Jahrhunderte zurückversetzt. |
Der Philologe zitiert ganz hingerissen die Liedstrophe, bis er von dem/der Reporter(in) unterbrochen wird. Während seines Zitates kommt die vornehme Frau hinter der Stellwand hervor und beobachtet neugierig, was hier vor sich geht. Sie versucht, sich so zu stellen, dass sie von der Kamera gesehen wird.
Philologe: | „Schmücke dich, o liebe Seele, lass die dunkle Sündenhöhle, komm ans helle Licht gegangen, fange herrlich an zu prangen …“ |
Der/die Reporter(in) würgt den Philologen brutal ab.
Reporter: | Ah, ja. Sehr schön. Ich bedanke mich für das Interview. |
Er/Sie wendet sich abrupt der vornehmen Frau zu, während der Philologe hinter der Stellwand verschwindet.
Reporter: | Und was meinen Sie zu unserem Thema „Kirche der Zukunft“? Werden Sie auch in Zukunft noch in die Kirchen gehen? |
Frau: | Aber ja, auf jeden Fall! |
Während des Gesprächs versucht die vornehme Frau, immer gut im Blickfang der Kamera zu stehen, und spricht sehr selbstsicher und arrogant.
Reporter: | Ja, und was ist denn der Grund? Gibt Ihnen der Gottesdienst etwas Besonderes? |
Frau: | Der Gottesdienst mir was geben? Nein! Das habe ich doch nicht nötig. Im Gegenteil. Ich gebe der Kirche etwas. Und das ist eine ganz tolle Sache. Ich freue mich jedes Mal schon auf die Kollekte. Man hat ja immer so viel unnötiges Kleingeld im Portemonnaie. |
Reporter: | Ach, Sie haben aber eine gute Einstellung. – Und wie gefällt Ihnen denn die Atmosphäre im Gottesdienst? |
Frau: | Ach, wissen Sie, ich finde es einfach überwältigend. Es ist so kalt. Einfach eiskalt. Man hat ja heutzutage keine Gelegenheit mehr, seinen Pelzmantel zu zeigen. |
Die vornehme Frau geht bei dem letzten Satz etwas auf die Kamera zu und demonstriert ihren schönen Pelzmantel. Der/die Reporter(in) hält das Interview für beendet und versucht nun wieder, die Kamera auf sich zu lenken. Dabei schiebt sie die vornehme Frau etwas zur Seite, die dann empört „in die Kirche“ geht.
Reporter: | Wir haben jetzt fünf Minuten vor zehn, und immer noch stürmen die Leute in den Gottesdienst. Bisher hörten wir schon einige sehr interessante Beiträge, die uns erahnen lassen, wie die Kirche in Zukunft bestehen und für Menschen zum Anziehungspunkt werden kann. Ja, damit kommen wir fast schon zum Schluss unserer Sendung … |
4. Szene:
Während der letzten Sätze kommt ein Vorstandsmitglied der Kirche auf die Bühne. Der Mann unterbricht den/die Reporter(in) während des letzten Satzes im forschen Ton.
VM: | Was soll denn hier die Kamera? Stellen Sie das sofort ab! – Dürfte ich mal erfahren, was Sie hier tun? |
Reporter: | Selbstverständlich – Wir kommen von den Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten und drehen eine Reportage zu unserer Sendung „Aktuelles kontra Zeitgeist“. |
Das VM räuspert sich daraufhin, zupft seinen Anzug zurecht und zieht seine Krawatte gerade. Der Mann bekommt einen ganz freundlichen Gesichtsausdruck.
Reporter: | Und Sie, nehme ich an, sind der Herr Pfarrer? |
VM: | Nein, nein (etwas verlegen). Ich bin bloß der 1. Vorsitzende des Kirchenvorstands. (Er betont dabei: „1.“) |
Reporter: | Ah, das trifft sich ja gut. Sie als Kirchenvorstandsvorsitzender haben dann ja bestimmt schon eine Vision für Ihre Kirche? Wie sehen Sie denn im Angesicht der vielen Kirchenaustritte die Zukunft Ihrer Kirche hier vor Ort? |
VM: | (räuspert sich) Also von Kirchenaustritten kann man bei uns nicht reden. Natürlich scheiden auch ältere Mitglieder durch ihr Ableben aus, aber durch die Taufen gleicht sich das wieder aus. Ich will jetzt nicht prahlen, aber ich denke, wir können mit Stolz sagen, dass wir schon bereits seit 50 Jahren einen Mitgliederstand von 650 Personen haben. |
Reporter: | Puah, für so einen kleinen Ort wie Hinterwalden ist das nicht schlecht. Und wie hoch ist denn der Gottesdienstbesuch? |
VM: | Soweit ich das weiß und beurteilen kann, haben wir einen durchschnittlichen Besuch von ca. 20 - 30 Personen. Aber das schon seit ca. 20 Jahren. Also, Sie sehen, von einer Kirchenaustrittswelle ist bei uns überhaupt nicht die Rede. |
Reporter: | Was würden Sie denn meinen, was das Geheimnis des Erfolges Ihrer Kirche ist? |
VM: | Ja, ich würde sagen, vieles liegt an der guten Zusammenarbeit innerhalb unseres Vorstandes. Vor kurzem zum Beispiel haben wir es geschafft, obwohl die ganze Kirchengemeinde dagegen war, dass unser neuer Pfarrer gleich wieder wegversetzt wurde. Der hatte so neumodische Gedanken. Nun ja, und ein anderer Grund unseres Erfolges ist bestimmt auch unsere praktizierte Nachfolge in Demut. |
Reporter: | Vielen Dank für das Interview. |
5. Szene:
Der Punk kommt auf die Bildfläche, und VM geht ab. Der Punk ist sehr flapsig und flippig in der Art, wie er spricht und sich gibt.
Reporter: | Oh, noch ein verspäteter Kirchenbesucher. Hallo, willst du da etwa auch hinein? |
Punk: | Ey, Mann, ey klaro. Da geht voll der Punk ab. |
Reporter: | Also, jetzt bin ich doch baff. Darf ich mal nach deinem Alter fragen? |
Punk: | Ich bin 17, ey 17 wow, jea 17 |
Reporter: | Was treibt dich in deinem jugendlichen Alter am Sonntagmorgen in die Kirche? |
Punk: | Ey, das ist so abgefahren. Wenn ich da reingeh, ey, das ist der Trip. Da steh ich total im Mittelpunkt. Alle starren mich an, wenn ich mich in die erste Reihe nach vorne setz’. Das ist ein Feeling, sag ich dir. |
Reporter: | Ja, und macht dir das nichts aus, dass du so früh aufstehen musst, um dir dann eine Predigt anzuhören? |
Punk: | Nö, das ist doch echt stark, so ne Predigt. Weißte, das, was der da vorne quasselt, hat ja überhaupt nichts mit mir zu tun. Ich geh nach dem Gottesdienst hier wieder raus und fühl mich endlich mal wieder fit. Zu Hause komm’ ich ja nicht zum Schlafen. |
Reporter: | Weiß du was, du hast mich jetzt wirklich neugierig gemacht. Den Gottesdienst muss ich erleben. |
Alle verschwinden hinter der Stellwand.
Predigtskizze
Gliederung
- Ausgangspunkt: Wie müsste eine Gemeinde aussehen?
- Liebe zu den gottvergessenen Mitmenschen
- Weltzugewandtheit
- Glaubwürdigkeit
- Leben nach der Bibel
- Echte Gemeinschaft und Fürsorge innerhalb der Gemeinde
- Förderung des Einzelnen
- Das Beste ist gerade gut genug
- Gelebte Frömmigkeit
- Konzentration auf das Wesentliche
- Weltweiter Horizon
- Zielpunkt: Einladung zum Mitleben in der Gemeinde
„Die Zukunft der Kirche entscheidet sich in den Gemeinden“, sagte der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Engelhardt.
Wie müsste so eine Gemeinde sein, und was müsste sie tun, um 1. dem Anliegen Gottes und ihrer eigentlichen Bestimmung, die Jesus Christus ihr gegeben hat, gerecht zu werden und 2. den Menschen, für die sie da sein soll, gerecht zu werden?
1. Herzenssache
Es sollte eine Gemeinde sein, der wirklich die Menschen am Herzen liegen, weil sie Gott wichtig sind. Denn sie sind ihm wichtig: Das hat er in Jesus Christus gezeigt und gelebt. Die Kirche der Zukunft liegt deshalb in konkreten örtlichen Gemeinden, denen die Nöte, die Bedürfnisse der Mitmenschen und ihre Gottvergessenheit und Gottverlorenheit am Herzen liegen. So sehr, dass diese brennende Liebe zur helfenden und rettenden Tat wird. Sie liegt in Gemeinden mit einem dienenden Herzen: Bei denen nicht die Suche nach Anerkennung und Einfluss an erster Stelle stehen, die störungsfreie Fortsetzung des gewohnten Programms oder die Mitgliederwerbung oder -bindung, sondern der Mensch mit seinen Bedürfnissen und seinen Nöten.
2. Menschlichkeit
Die Kirche der Zukunft liegt in Gemeinden, die den Menschen ein menschliches und kein sakrales, fromm abgehobenes oder bigottes Gesicht zeigen. Deshalb wollen ja so viele Menschen nichts mehr mit Kirche zu tun haben: wegen der frommen und leeren Worte, der verstaubten Traditionen, einer als langweilig und nichtssagend empfundenen Liturgie. Menschen wollen eine Gemeinde mit einem menschlichen Gesicht. Gott wurde für sie Mensch! „Das Wort wurde Fleisch“ – Jesus unser Bruder. Die Menschen um eine christliche Gemeinde müssten den Eindruck gewinnen: diese Gemeinde, dieser engagierte Christ – mein Bruder, meine Schwester.
3. Glaubwürdigkeit
Die christliche Gemeinschaft weltweit hat ein Riesendefizit in Sachen Glaubwürdigkeit! Es ist ihr Hauptproblem! Das christliche Ideal einerseits und wie Gemeinde und Christen andererseits erlebt werden, klaffen zu weit auseinander. Auch Christen unterliegen den Versuchungen durch Macht, Geld und Sexualität. Zu dieser Situation kommt das Problem, dass es weltweit sehr viel mehr Namenschristen als engagierte Jünger und Jüngerinnen Jesu Christi gibt, die ein entsprechendes Licht auf das Christentum werfen.
Die Kirche der Zukunft liegt in Gemeinden, in denen glaubwürdige Einzelpersönlichkeiten leben. Unsere Zeit ist hungrig nach Idolen und Vorbildern, aber in der Regel denkt jeder nur an sich.
Eine Gemeinde, die wirklich Christus und den Menschen gerecht wird, besteht aus Menschen, die in ihren öffentlichen und privaten Stunden das Geheimnis eines gelingenden Lebens leben. Es gibt nichts Ansprechendes als solche Menschen.
Zur Glaubwürdigkeit gehört aber auch die Echtheit, Authentizität. „Viele christliche Gemeinschaften fliegen in einem Luftkissenboot über ihre eigentlichen menschlichen Probleme hinweg“ (Bill Hybels)
4. Bibel
Die Kirche der Zukunft liegt in Gemeinden, in denen die geheimnisvolle Kraft des Evangeliums, das Menschen verändert und wirkliche, zutiefst beglückende Lebenshilfe bietet, glaubwürdig gelehrt und lebensnah umgesetzt wird.
Jesus hat ja dazu den Auftrag gegeben: „Lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe.“ Und von den ersten Christen wird gesagt: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel.“
Wer sich darauf eingelassen hat weiß, dass biblische Lehre, lebensnah angewandt, wirklich funktioniert. Danach sehnen sich die Menschen unserer Zeit. Sie fragen: „Wie funktioniert mein Leben?“ Christliche Gemeinde hat die Antwort!
5. Gemeinschaft
Die Kirche der Zukunft liegt in Gemeinden, in denen erkämpfte, gelebte und gefeierte wohltuende Gemeinschaft ganz großgeschrieben wird und die Atmosphäre und das Image bestimmt. Auch hier gilt: Glaubwürdig sein ist alles!
Und so könnten die Verhaltensweisen der Gemeinschaft aus den vielen Einzelnen aussehen:
- Offene Kommunikation
- Annahme des ganz anderen
- Erleben des anderen als Quelle der Bereicherung, nicht die Angst erleben
- Vergebung und Neuanfang
- Aufeinander Zugehen
- Offenes und faires Austragen von Konflikten
- Respekt und Achtung vor der Entwicklung des anderen
- Gegenseitige Fürsorge
- Gegenseitige Seelsorge
Das Binnenleben einer glaubwürdigen Gemeinde wird aus dem Herzen der Liebe Gottes gespeist.
6. Profil
Die Kirche der Zukunft liegt in Gemeinden, in denen jeder Mann und jede Frau so gefördert und unterstützt wird, dass sein persönliches Leben, sein Leben in Ehe und Familie, in seiner Gemeinde und im Gemeinwesen ein interessantes, seiner Originalität entsprechendes Profil gewinnt.
Die Gemeinde hilft durch Begleitung, Förderung und Supervision, in Kooperation mit den gesellschaftlichen Programmen wie Schule und Gesundheitswesen, den eigenen Charakter positiv zu gestalten, die persönlichen Begabungen zu entdecken und zu entwickeln und die ganz persönliche Berufung zu erleben.
Mit anderen Worten: In der Gemeinde der Zukunft blühen Menschen auf und werden stabile Persönlichkeiten.
7. Qualität
Neulich erzählte mir ein guter Freund, wie in den USA Kirche erlebt wird. „It’s only Church!“ Harmlos, nichtssagend, nichts bewegend, ein Club für Fromme, Heilige. Für unseren Kulturkreis kann man noch hinzusetzen: mit oft schlechter Qualität in Sachen Ausrüstung, Technik, Räumen (ungeheizt) und Programm. Jedes billige Kabelprogramm hat ein besseres Niveau als die Mannschaft des Herrn der Herren und des Königs der Könige!
So empfinden das die Leute, und so sehen sie uns. Qualität ehrt Gott und motiviert Menschen. Eine christliche Gemeinde, die wirklich Menschen hilft und für sie da ist, gibt deshalb ihr Bestes!
8. Dynamik
Die Kirche der Zukunft liegt in Gemeinden, die aus der Kraft einer lebendigen Gottesbeziehung leben: Frömmigkeit – Spiritualität.
Solch eine Gemeinde entwickelt darin ihr ganz einzigartiges Profil: Die Menschen in dieser Gemeinde meinen es wirklich ernst, wenn sie miteinander beten, weil sie hier Gemeinschaft miteinander und Gemeinschaft mit Gott haben. Die Beziehung zu ihrem Herrn, die Kommunikation mit ihm und die dadurch entstehende Veränderung prägen die Gemeinde der Zukunft.
Die drei klassischen Gebetsformen: Dank, Anbetung und Bitte spielen eine entscheidende Rolle. Die Gemeinde ist voller Erwartung an einen barmherzigen, eingreifenden, liebevollen und nahen Gott im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist.
Jede Gemeinde wird hier nach neuen Wegen und Möglichkeiten suchen müssen (vgl. das Buch von Manfred Beutel „Leidenschaft einüben“)
9. Konzentration
In der ersten christlichen Gemeinde, der Gemeinde in Jerusalem, gab es eine sehr kritische Situation. Ihre Leiter standen vor Gericht. Was würden sie sagen, was war ihnen am Wichtigsten? Lesen Sie dazu Apostelgeschichten 4,12 + 20-21.
Wie würden Sie Ihren Glauben zusammenfassen? Auch unsere Gemeinden sollten Kirchen sein, die Jesus Christus als Mitte haben, und die bekennen: Er ist unser Friede!
„Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen.“ (Bitte beachten Sie Joh. 20,19 ff. und die neue Konzentration, die Jesus seinen Jüngern schenkt.)
10. Bewegung
Jesus hat der Gemeinde in allen Zeiten einen großen Auftrag gegeben; siehe Matthäus 28,16-20. Die örtliche Gemeinde ist ein Teil der großen Mission. Die (Mission Gottes), die in Jesus Christus begonnen hat.
Zusammenfassung
Was wäre, wenn Kirche der Zukunft so wäre? – Wie finden Sie das vorgetragene Modell? (Zusammenfassend die 10 Kriterien nochmals nennen. Eine Liste der 10 Kriterien kann bei der Zusammenfassung auf einer Stelltafel oder Leinwand sehr hilfreich sein.)
So wollen wir sein! – Sind Sie dabei?
„Lebendige Steine“
Es gibt viele gute Gründe in der Gemeinschaft der Christen, also in unserer Kirche, zu sein und ihr zugehörig zu bleiben. Ich weiß mich mit Millionen anderen Christen und Christinnen verbunden, die sich, trotz aller Unterschiedlichkeit im Einzelnen, im Kern in den wesentlichen Wertfragen einig sind. Meine Kirche tritt ein gegen die Zerstörung des Lebens durch Krieg, Gewalt, Rohheit oder Macht des Geldes. So kann ich über mich selbst hinausdenken und anderen Hilfe sein.
Unsere Kirche vertritt die Werte der Güte, die jedem Einzelnen nützlich sind oder werden können. Darum unterhält sie Einrichtungen der Diakonie und der Caritas, die kranken, alten, behinderten Menschen, Perspektivlosen oder Sinn suchenden, Hilfe und neue Hoffnung bieten.
Ich finde es einfach gut, dass meine Kirche – um ein paar Beispiele zu nennen – sich gegen Kinderprostitution und Drogenmissbrauch, gegen Frauenunterdrückung und Ausbeutung der Armen wendet. Darum gibt es kirchliche Beratungsstellen. Viele Millionen werden in die Entwicklungshilfe vor Ort gesteckt. Es ist mir einfach wichtig, dass den Außenseitern der Gesellschaft unsere Solidarität nicht verweigert wird. Sicher macht und hat meine Kirche auch Fehler, aber wer hat die nicht? Aber ich finde, dass die positiven Seiten bei weitem überwiegen. Auch denke ich, dass sich nichts verbessert, wenn ich ihr den Rücken zukehren würde. Nur wenn ich meinen Standpunkt vertrete und für eine Änderung einsetze, bewirke ich etwas Positives.
Manchmal frage ich mich: „Was kann ich als Einzelner tun?“ Ich kann aktiv in Gruppen mitdiskutieren und gestalten, ich kann mich völlig freiwillig zu aktivem Mittun zur Verfügung stellen und durch meinen monatlichen Kirchensteuerbetrag andere in die Lage versetzen, diese Werte, die mir wichtig sind, durchzusetzen und zu verwirklichen. Ich erfahre, dass mein Leben auch dadurch einen Sinn hat, für mich selbst und für andere Menschen. Diesen Sinn, den mein Leben durch aktives Handeln erfährt, ist das eine. Das andere ist der Sinn, der mir persönlich zugesagt wird:
Auch wenn ich scheitere, finde ich in meiner Kirche Zuspruch. Jeder weiß, wie wichtig Anerkennung ist, damit ein Leben gelingt, glücklich wird. Sinnvolles, gelingendes Leben – das will ich.
Zugleich weiß ich, wie bedroht von lebensfeindlichen Mächten mein Leben und das Leben der mir nahestehenden Menschen ist. Ich ahne, dass ich mir mit Geld nicht alles kaufen kann. Auch ich fürchte, dass alles sinnlos sein und mein Leben scheitern könnte. Darum, ja aus dieser Besorgnis heraus brauche ich den Zuspruch eines anderen, den ich in meiner Kirche bekomme: „Du bist unendlich wertvoll so, wie du bist. Dein Leben hat einen Sinn in sich selbst, den Du nicht selber stiften kannst. Dein Wirken ist nicht umsonst, denn Du bist nicht allein. In der Gemeinschaft der Getauften erfährst Du Hilfe und kannst mit Deiner kleinen Kraft Großes bewirken.“ Und genau das möchte ich!
Die Kirche soll an den Lebensübergängen für mich da sein, weil ich eine feierliche Begleitung bei Taufe, Hochzeit, Jubiläum und Beerdigung möchte. Familienfeiern werden erst dann richtig schön und feierlich, wenn sie im Haus Gottes gefeiert werden. Essen und Trinken, Fotografieren und Geschenke, Glückwünsche und ein Programm je nach Brauch sind wundervoll.
Solche Feiern sind teuer genug. Da ist es gut, dass in der Regel die Benutzung der Kirchenräume und die Handlung nichts kosten, das ist mit meiner Kirchensteuer abgegolten. Würde es diese Kirchensteuer nicht geben, müsste meine Kirche für jede dieser lebensbegleitenden Gottesdienste und Handlungen ca. eintausend bis zweitausend Euro verlangen. Das wäre für manche nicht bezahlbar. Und weil ich an den genannten Lebensübergängen von unserer Kirche begleitet werden will, trage ich gerne mein Scherflein bei.
Mein Geld hilft anderen
Ich bin in der Kirche, weil mein Geld dort unter anderem in einem internationalen Hilfswerk arbeitet und mich das monatlich nicht mehr kostet als ein gutes Essen. Womit hängt das zusammen? Nun, die Kirchensteuer kann ich beim Lohnsteuerjahresausgleich oder bei der Einkommensteuer als Sonderausgabe abziehen.
Das vermindert die steuerliche Bemessungsgrundlage um den Betrag der Jahreskirchensteuer und spart – je nach Einkommen – schon ein paar Hunderter Steuer. So gesehen zahle ich eben im Monat kaum viel mehr als bei einem Essen im Restaurant. Und das ist mir die Hilfe für andere wert! Wenn einer oder eine aus der Gemeinschaft austritt, tut das meiner Kirchen vielleicht nicht weh. Wenn aber Hunderte oder Tausende austreten, spürt sie das schon deutlich. Was sind die Folgen? Zu aller Erst werden überall 8 % eingespart. Das erscheint nicht weiter schlimm. In der Wirtschaft oder in unserem privaten Budget gibt es solche unschönen Notwendigkeiten manchmal auch. Aber bitte, rechnen Sie mit mir das Ganze einmal hoch: Drei Jahre jeweils 8 % Einsparungen machen bereits 24 % knappere Kassen. Und genau die daraus resultierenden Folgen möchte ich nicht: dass nämlich Kindergärten geschlossen werden, dabei ist mir die christliche Erziehung meiner Kinder so wichtig; dass kirchliche Krankenhäuser, Altersheime, Behindertenheime, kirchliche Sozialstationen, diakonische Beratungsstellen, Obdachlosenasyle geschlossen werden, dass Arbeitnehmer bei der Kirche ihren Arbeitsplatz verlieren!
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Folgen diejenigen bedacht haben, die kurzerhand wegen der steuerlichen Belastung durch Solidarzuschlag und Pflegeversicherung aus meiner Kirche ausgetreten sind. Wir alle, auch die Ausgetretenen, würden es bald spüren: Wenn die kirchlichen Kindergärten von Städten und Gemeinden übernommen würden, was würden dann die Kommunen, Länder und der Staat tun? Doch die Steuern für alle erhöhen, weil sie nun mitfinanzieren müssen, was zuvor teilweise die Kirchen aus Kirchensteuermitteln getragen haben.
Ich bin in der Kirche, auch weil ich dem größten Sozialwerk in der Bundesrepublik und einem internationalen Hilfswerk angehören möchte.
Mit meiner Kirchensteuer trage ich direkt dazu bei, dass in unserem Land die Vielfalt der Anbieter im diakonischen und karitativen Bereich erhalten bleibt, dass es gesunde Konkurrenz gibt. Ich will das soziale Netz erhalten wissen, und wenn ich einmal angewiesen bin auf die Hilfe eines Krankenhauses oder Altersheimes, dann möchte ich mir eines aussuchen können, das meinen Wünschen entspricht. Keinesfalls will ich in ein Haus zugewiesen werden oder auf einer jahrelangen Warteliste landen. Ich will, dass mit meiner Kirchensteuer auch anderen Menschen geholfen werden kann. Damit trage ich, der ich gesund bin, dazu bei, dass andere, die ärmer oder kränker sind, menschenwürdig gepflegt werden.
Für die Behinderten, Alkoholkranken, Drogenabhängigen finde ich wichtig, was meine Kirche da macht.
Ich will einfach nicht, dass es noch mehr Arbeitslose gibt. Deshalb gibt es die Kirchen und deren soziale Hilfswerke.
Die will ich erhalten wissen, darum bin ich in der Kirche. In letzter Zeit sind viele Klagen darüber zu hören, dass die Kriminalität, der Alkoholkonsum, die soziale Desintegration, der Drogenmissbrauch auch bei Jugendlichen zunimmt.
Die Gründe hierfür sind sehr vielschichtig. Deshalb ist es mir wichtig, dass meine Kirche für die Kinder und Jugendlichen da ist und dass wir Wertvorstellungen, die sie in unserer Familie vermittelt bekommen, dort wiederfinden und vertiefen können.
Denn bei der Suche nach Sinn und Orientierung wird heute unserer Jugend eine große Palette an Versuchungen verschiedenster Art angeboten, z. B. Sekten, obskure Kulte, Psycho- und Selbsterfahrungstipps. Orientierung nur an materiellen Werten, am Nützlichkeitsprinzip oder der Rücksichtslosigkeit als Lebensphilosophie gaukeln ihnen die Werbung, das Fernsehen und die Konsumwelt vor.
Genau darum ist es wichtig, dass meine Kirche als gesellschaftliche Institution unserer Jugend noch die traditionelle Werte, die allein das Überleben einer Gesellschaft sichern, vermittelt: Güte, Nächstenliebe, Achtung vor dem Leben, Verzichtbereitschaft, Leistungswillen, Zukunftshoffnung, Gerechtigkeitssinn, nicht zuletzt Ehrfurcht vor Gott.
In unserer Kirche wird den Jugendlichen die Möglichkeit geboten, sozial zu reifen und z. B. auf Freizeiten eigene Perspektiven für ihre Zukunft zu entwickeln. Die SozialarbeiterInnen in unserer Gemeinde, ErzieherInnen vor Ort bieten durch ihr großes Engagement in Jugendgruppen und Kinderkreisen, Kinderbibelwochen, diversen Ferienspielwochen, bei Zeltlagern und Camps die Möglichkeit, soziale Erfahrungen zu sammeln und Glaubensorientierung zu gewinnen und zu vertiefen.
Das Kapital unser aller Zukunft ist die heutige Jugend. Wenn ich die soziale Solidarität in der Zukunft, auf der nicht zuletzt die Sicherheit meiner Rente basiert, einfordern will, dann muss ich heute mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb bin ich in einer Gemeinschaft, die die tragfähigen Solidarwerte weitergibt und will ihr damit die finanzielle Basis erhalten. Sollen die Kirchen denn ihre Kinder- und Jugendarbeit einstellen? Wer gibt dann der nächsten Generation das Wissen um die 10 Gebote weiter?
Ich bin in der Kirche, damit ich als Vorbild der nächsten Generation zeige, dass der materielle Egoismus als Wert bei mir nicht höher veranschlagt ist als eine generationsübergreifende Solidarität. Ich will im Alter, wenn ich auf die Solidarität und Leistungsbereitschaft der Jüngeren angewiesen bin, nicht die eiskalte Schulter von meinen Enkeln gezeigt bekommen.
Meine Kirche bleibt erhalten
Gerne sehe ich mir Kirchen an. Das hat für mich etwas mit Kultur zu tun. In Kirchen kann man sehen, wie die Menschen vergangener Jahrhunderte über Gott und die Welt dachten.
Welche Kraft mögen die Menschen früherer Jahrhunderte aus der Andacht vor solchen Altären geschöpft haben. Wie dankbar mögen sie für Bewahrung vor Krankheit und Pest Kerzen gestiftet und Messen haben lesen lassen. Ich sehe die glänzenden Augen und dankbaren Hände vor mir, mit denen Generationen von Menschen aus Kelchen und von Schalen das Brot des Lebens und den Trank der Freude zur Vergebung der Sünde in Empfang genommen haben.
Alles nur Vergangenheit? Werden unsere Kirchen zusehends Museen? Nun, eine wichtige Funktion haben sie allemal: Bewahrer von Kunstschätzen und Kulturwerten zu sein, die menschliche Phantasie und Arbeitskraft ersonnen und verwirklicht haben. In den früheren Jahrhunderten war die Kirche neben dem Adel der einzige Auftraggeber für Kunstwerke. Und so bewahren Kirchen und Klöster bis heute Kunstwerke von unschätzbarem Wert. Wer im Ausland war, weiß, dass nicht überall die Kirchen so gepflegt und die kirchliche Kunst so hervorragend restauriert ist wie bei uns. Dank unserem Kirchensteuersystem sind die Kirchen in so gutem Zustand. Damit unsere Kirchen und Kapellen auch in Zukunft so schön erhalten bleiben sollen, dafür zahle ich gerne.
Der Tourismus und die damit zusammenhängende Freizeitbranche lebt vielerorts davon. Ich glaube, dass wir unsere Kirchengebäude auch als kunsthistorische Denkmäler schützen und pflegen sollten. Denn auch in der Zukunft möchte ich Kirchen als Kirchen besuchen – und nicht umgebaut zur Diskothek, verfallen als Ruine oder eingerichtet als Kinosaal.
Lebendige Gemeinschaft spüren
Weihnachten ist erst dann wirklich Weihnachten, wenn ich das „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen kann. Nicht aus dem Lautsprecher im Kaufhaus will ich es hören, nicht aus dem Radio, nicht von den Wiener Sängerknaben im Fernsehen gesungen, nein „live“ möchte ich die Orgel hören und selbst meine Lippen bewegen.
Dann strahlen die Kerzen an den großen Weihnachtsbäumen rechts und links vom Altar, der große Stern leuchtet und bewegt sich sacht und unzählige bekannte und unbekannte Menschen feiern mit – die Botschaft des Lebens, der Hoffnung, der Freude
Nicht auszudenken, wenn an Weihnachten die Kirchen wegen Baufälligkeit oder Unbeheizbarkeit geschlossen blieben. Auch die Osternacht ist eine Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lasse. Ich brauche einfach ab und zu eine neue Anregung für meinen Glauben, festliche Orgelmusik und Gebete für mein eigenes Wohlergehen und das der Welt. Eine Stunde Besinnung gibt mir neue Kraft und lässt ein Gefühl der Dankbarkeit in mir aufsteigen. Ja, das war gut, Balsam für die Seele. Warum sonst sind eigentlich die Feiertage da? Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam, Allerheiligen – sie machen uns das Leben Jesu und was es für unseren Glauben bedeutet, bewusst. Das Christentum ist so heilsam, dass es allen diese Feiertage beschert, auch denen, die sie nur zur Erholung nutzen.
Wir sollen die Gelegenheit zur Muße und seelischen Erbauung erhalten, weil der Mensch eben kein Roboter ist und noch aus anderen als materiellen Quellen lebt. Die Ehrfurcht vor dieser Macht des Lebens, die unseren Segen will, die uns die Ereignisse der Heilsgeschichte feiern heißt, macht mir deutlich, dass Kirchengebäude nötig und erhaltungswürdig sind. Denn es sind Orte, an denen sich die feiernde Gemeinde versammeln kann – jeden Sonntag und jeden Feiertag. Besonders gern und zahlreich aber an den großen Festen und an Weihnachten!
Dass dies so bleibt in einer Welt, in der sich vieles ändert, dafür will ich in der Kirche sein und gern mein Scherflein dazu beitragen.
Als Christ oder Christin stehe ich in einer weltweiten Gemeinschaft, der der Segen Gottes verheißen ist. Die Kirche ist die Versammlung derer, die das Wort Gottes hören und sich den Segen immer wieder zusprechen lassen. Inwiefern sichert der Segen Gottes meine persönliche Zukunft? Nun, im Segen liegt eine Kraft verborgen, die mir geschenkt wird. Ich bitte Gott um seine schützende, helfende Begleitung.
Er wünscht dem Gesegneten Gutes, Schutz und Güte auf seinem Weg durch das Leben. So erhalte ich eine unsichtbare Kraftquelle, die ich körperlich und seelisch spüren kann. Die Abwehrkräfte meines Körpers werden psychisch aktiviert. Die Spannkraft der Seele erhöht sich spürbar durch den Glauben, gesegnet, behütet zu sein. Meine Antriebskräfte im Leib-Seele-Bereich werden mobilisiert, positive Ströme freigesetzt. Der Heilige Geist wirkt in mir, wenn ich gesegnet bin. Als Christ bin ich genauso wie jeder Mensch in die Ambivalenz des Lebens gestellt. Mir kann auch Missgeschick, Leid, Verlust widerfahren. Aber als Gesegneter lerne ich aus Gottes Fügungen. Mein Unmut wird gedämpft. Leiden und Verluste werden Gelegenheiten zum Reifen. Egal, was passiert, Gott geht an meiner Seite.
Damit verliert die Zukunft ihre bedrohende Macht. Die Angst vor der Zukunft weicht. Meine geheimen Sorgen, mir könne dies oder jenes misslingen, sind gebannt. Unsicherheit und die Furcht vor Versagen verklingen. Wie kann der „Segen“ und „Gesegnet werden“ solches bewirken? Genau kann ich das auch nicht erklären, es gibt auch keine wissenschaftlichen Beweise. Aber es gibt die Erfahrung in meinem eigenen Leben und bei denen, die an ein gesegnetes Leben glauben. Wer an den Segen Gottes glaubt, dem dienen „alle Dinge zum Besten“.
Wer sich in einer Gemeinschaft der Gesegneten, die von derselben Kraftquelle zehren, aufgehoben und bestärkt weiß, dem bleiben persönliche Niederlagen nicht erspart, aber er kann daran wachsen. Segen kann ich mir nicht selber geben, Segen muss ich mir schenken lassen, den muss ich abholen, in der Kirche. Wie gut, dass es die Kirche gibt, in der Menschen den Segen Gottes als lebensfreundliche Macht für jeden anbieten.
Ein tröstendes Wort tut gut
Sie werden überrascht sein, welch reiches Angebot meine Kirche hier anbietet. Sie lebt aus einem Erfahrungsschatz, der Jahrtausende alt ist. Die Bibel enthält zu fast jeder menschlichen Konfliktsituation oder Tragik eine Geschichte oder eine Erzählung, mit deren Personen man sich identifizieren kann und die uns aus Angst zum Vertrauen, aus Schuld und Erlösung, aus Leid zum Trost führt.
Als Christ kenne ich auch die Tiefen des Lebens. Aber ich weiß eben auch, wie ich mein „schlechtes Gewissen“ loswerde, wie ich mit meiner Schuld umgehen kann. Diese Gespräche führen zu einer wohltuenden Entlastung, an deren Ende ein freimachendes Gebet stehen kann, in dem ich Gott bitte, mir meine Schuld zu vergeben. Meine Kirche dient damit der seelischen Gesundheit unserer Gesellschaft. Gut, dass es sie gibt, wenn andere sie brauchen. Und wenn ich einmal in einer seelischen Not bin, soll ein Pfarrer oder eine Pfarrerin da sein, die mich tröstend und stützend auffangen.
Und am Ende?
Die letzte Lebensstrecke, das Sterben und der Abschied nach dem Tod haben etwas mit Würde zu tun. Ich wünsche mir in meinen letzten Lebenstagen, wenn ich gebrechlich und leidend sein sollte, in Würde gepflegt zu werden und in Frieden zu sterben.
Ich bin mir sicher, dass eine gute Seelsorge auch meine Familie in ihrem Schmerz begleitet und dass die kirchliche Trauerfeier meinen Wünschen entspricht.
Am Grabe will ich nicht gerühmt werden, wie das freie Prediger tun. Damit würde der Abschiedsschmerz nur vergrößert. Nein, Gottes Wort von der Gnade soll laut werden, von der Auferstehungshoffnung und davon, dass nichts im Leben umsonst war. Alles, auch das Schwere, hatte seinen Sinn.
Im Gebet soll mein Name vor Gott genannt und die Sterbeglocke für mich angeschlagen werden. In das Gebet sollen meine Hinterbliebenen eingeschlossen sein. Ein Gottesdienst nach meiner Beerdigung soll noch einmal meiner gedenken. Am Totensonntag wird mein Name unter allen im letzten Kirchenjahr Gestorbenen genannt werden – den Menschen zum Gedenken und zur Mahnung („Memento Mori"); meinen Anverwandten zum Trost. So bin ich vor Gott und den Menschen unvergessen.
Meine Kirche ist in unserer Gesellschaft die einzige Institution, die eine lange Erfahrung mit der Deutung der letzten Lebensschwelle hat. Es ist mein letzter Wunsch und mein Vermächtnis an meine Nachkommen, dass sie genauso wie ich der Kirche die Treue halten.
Auch das Leiden und Sterben der zukünftigen Generationen soll gnädig und durch Gottes Wort erklärt sein. All die Gründe, die ich hier genannt habe, sind mir sehr wichtig. Deshalb bin und bleibe ich in meiner Kirche!
Das Haus für uns alle (Ein Gespräch zwischen Vater und Sohn)
Der Vater holt aus dem Schrank ein Glas Honig, lässt Klaus den wunderbaren Duft riechen und erklärt ihm dann: „Ein Bienenvolk besteht aus Tausenden von Bienen. Jede Einzelne hat genaue Aufgaben zu erfüllen. Die Arbeitsbienen bauen Waben, pflegen die Brut, nähren das Volk und verteidigen es gegen Feinde. Die Königin legt die Eier; bis zu zweitausend am Tag. Ein Hofstaat von jungen Bienen umgibt sie, wohin sie geht.
Sie reichen ihrer Königin das Futter, streicheln sie. Und das alles tun die Bienen von selbst, ohne lange zu fragen. Der Imker – der Bienenvater – hat ihnen das Haus gebaut. Die Bienen wissen, er ist da. Sie spüren seine Gegenwart an den Zeichen, die er hinterlässt, an der Fürsorge, die er für sie hat. Natürlich kann keine Biene den Bienenvater beschreiben. Aber jede weiß, dass es den Bienenvater gibt!
Und würde eine junge Biene einer alten Biene sagen: ‚Ich glaube nicht an den Bienenvater, er hat uns kein Haus gebaut’, glaubst du nicht, die alte Biene würde sich dann mit Recht ärgern?“ Auf den Einwand seines Sohnes, dass die Menschen aber keine Bienen seien, antwortet der Vater: „Ich weiß immerhin, dass wir uns nicht selbst erschaffen haben. So wenig wie die Bienen. Aber wir sollen an das Geheimnis unserer Herkunft denken. Und es gibt einen Ort, der sich dazu eignet: die Kirche. Deshalb eben gehen wir dorthin, deine Mutter, du und ich!“
Von der Mitte gehalten
Der Abt eines Klosters wurde von Besuchern gefragt: „Wie ist es möglich, dass alle Mönche trotz ihrer verschiedenen Herkunft, Veranlagung und Bildung eine Einheit darstellen?“
Statt einer theoretischen Erklärung antwortete der Abt mit einem Bild: „Stellt euch ein Rad vor. Da sind Felge, Speiche und Nabe. Die Felge ist die umfassende Mauer, die aber nur äußerlich alles zusammenhält. Von diesem Rand des Rades aber laufen die Speichen in der Mitte zusammen und werden von der Nabe gehalten. Die Speichen sind wir selbst, die einzelnen unserer Gemeinschaft. Die Nabe ist Jesus Christus. Aus dieser Mitte leben wir. Sie hält alles zusammen.“
Erstaunt schauten die Besucher auf, sie hatten etwas Wichtiges verstanden. Doch der Abt sagte weiter: „Je mehr sich die Speichen der Mitte nähern, um so näher kommen sie auch selbst zusammen. Ins konkrete Leben übertragen heißt das: Wenn wir uns Christus, der Mitte unserer menschlichen und geistlichen Gemeinschaft, wirklich und ganz nähern, kommen wir auch einander näher. Nur so können wir miteinander und füreinander und damit auch für andere leben.“
Gedankensplitter
Es gibt zwar einen Leib, aber trotzdem viele Glieder. Alle Glieder gehören zum Leib, obwohl es sehr viele sind, gehören sie zu einem Leib getauft, zu Christus (Vers 12). Denn wir sind durch den einen Geist alle zu einem Leib getauft, ob wir nun Juden oder Griechen, Unfreie oder Freie sind (die germanischen Barbaren hatte Paulus damals noch gar nicht im Blick) und alle sind mit einem Geist getränkt. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.
Wie schwer hat sich die Christenheit seit jeher mit dieser Vielfalt getan. Dabei ist diese Vielfalt etwas Herrliches, etwas Bereicherndes, sie zeigt uns, wie phantasievoll und individuell Gott uns angelegt und begabt hat, aber auch wie individuell er auf uns zugeht. Die Vielfalt, die wir erleben, ist letztlich nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus der großen, weltweiten Christenheit und schon hier tun wir uns manchmal schwer miteinander, verfallen wir in ideologische Grabenkämpfe und vergessen dabei die Liebe. Sowohl im Johanneskapitel kommt anschließend jeweils ein ausführliches und eindringliches Plädoyer für die Liebe: „Vergesst um Himmels willen die Liebe nicht – sie ist das Allerwichtigste“ (1. Korinther 13).
Auch bei Paulus wird deutlich, Glaube, Christ sein und Gemeinde ist etwas Ganzheitliches. Paulus differenziert das Bild vom Weinstock und den Reben, indem er den unterschiedlichen Gliedern unterschiedliche Funktionen zuweist und dabei lediglich logisch argumentiert: „Was wäre ein Leib, der nur aus Gehör bestünde, wo bliebe der Geruch!“ Das würde vermutlich so manchem Geistlichen gefallen, wenn die Gemeinde nur aus „Gehör“ bestünde, wenn sie den Mund halten und nur zuhören würde, dann könnte man sich den ganzen Schnickschnack sparen und sich ausschließlich auf das gesprochene und gepredigte Wort konzentrieren und niemand würde störend dazwischenrufen. Wir können uns die Gemeinde nicht so „backen“, wie wir sie gerne hätten. Die Gemeinde ist so, wie sie ist – in herrlicher und wunderbarer Unterschiedlichkeit, mit ganz verschiedenen Begabungen, die wir allerdings nur dann entfalten und entdecken können, wenn wir „dranbleiben“ am Weinstock.
„Gott hat die Glieder gesetzt (positioniert), ein jedes besonders an die Stelle im Leib, die er gewollt hat“ (Vers 18). Das kann ich entdecken, aber nur, wenn ich „dranbleibe“, kann ich entdecken: „Welchen Platz hat Gott für mich vorgesehen? Welche Aufgabe habe ich innerhalb des großen Ganzen?“ Das ist unglaublich spannend und manche, vor allem junge Erwachsene, fühlen sich überfordert und stehen wie der „Ochs vorm Berg“ und fragen sich und mich und andere, wo denn ihr Platz sein könnte, was denn ihre Aufgabe ist, warum Gott denn nicht mit ihnen spricht. Manche machen dann ein Soziales Jahr und hoffen auf Antwort auf die Frage: „Welchen Platz hat Gott für mich vorgesehen?“ Wer nur wie ein Karnickel im Scheinwerferkegel vor der großen Zukunft erstarrt und es nicht wagt, auch einmal etwas auszuprobieren, wird seinen Platz nur schwerlich finden.
Wer Jesus nachfolgt und so am Weinstock „dranbleibt“, begibt sich auf eine lange und spannende Entdeckungsreise hin zu der Originalität, die Gott uns gegeben hat.
Und dieser Platz ist bei Jedem und Jeder ein anderer und es gibt spektakulärere und nicht so spektakuläre Plätze im Reich Gottes, es können eben nicht alle „Hand“ oder „Fuß“ oder „Mund“ sein. Ein Leib, der nur aus Mündern bestünde, wäre eine ziemlich unappetitliche, laute und gefräßige Angelegenheit. Und wehe dem Mund, der vergisst, dass es auch die Ohren, die Hände, die Leber und das Gehirn gibt. Dazu passt der Satz eines bekannten Fußballers aus einem Interview: „Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich es gesagt habe?“
Und nun hält uns Paulus, gewissermaßen als Vorgeschmack auf 1. Korinther 13 einen Spiegel vor, wenn er schreibt: „… und die, von denen wir den Eindruck haben, dass sie am wenigsten ehrbar sind, die umkleiden wir mit besonderer Ehre; und die uns übel anstehen, die schmückt man am meisten (Vers 23).
Es geht also auch darum, alle Anteile meines Lebens in den Blick zu bekommen und zu verstehen, dass auch die Seiten meiner Existenz, die ich für nicht besonders wichtig halte, beachtet und geachtet werden wollen. Sie gehören auch zu mir. Das können Sie nun für sich persönlich, aber für Ihre Familie im weiteren und engeren Sinn, für Ihre Gemeinde und Ihre Arbeitskollegen in Betracht ziehen. Das Bild vom Weinstock und in Analogie das paulinische Bild von dem einen Leib und den vielen Gliedern lädt uns ein, alle, wirklich alle, die mit uns in irgendeiner Weise verbunden sind, in den Blick zu bekommen.
Es entsteht eine wohltuende Atmosphäre, wenn ich beginne andere, auch jene, die ich für nicht so wichtig erachte, mitzubedenken. Schließlich gehöre ich vielleicht auch in den Augen von so manch anderen zu den weniger wichtigen Mitgliedern des Gesamten.
Ein irisches Sprichwort sagt: „Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte.“ Das Lustige (oder Tragikkomische) an diesem Sprichwort ist die Tatsache, dass auch die darüber lachen können, die selbst zu diese Verwandten zählen!
Der Tod der Kirche St. Stefanus
Ein Pfarrer setzte folgende Anzeige in die Zeitung: „Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns gebe ich den Tod der Kirche St. Stefanus in Werenfurt bekannt. Die Trauerfeier ist am Sonntag um 11:00 Uhr.“ Natürlich war die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt. In seiner Predigt führte der Pfarrer aus: „Ich habe keine Hoffnung auf Wiederbelebung unserer Pfarrei, will aber ein Letztes versuchen. Sie gehen bitte alle an diesem Sarg vorbei und sehen sich den Toten an. Dann verlassen sie die Kirche durch das Nordportal. Sollten Sie es sich anders überlegen, kommen Sie durch die Tür im Osten wieder herein. Dann könnten wir gegebenenfalls einen Dankgottesdienst halten!“
Der Pfarrer trat an den Sarg und öffnete ihn. Alle fragten sich: „Wer würde wohl in dem Sarg liegen!“ Und jeder, der die tote Kirche von St. Stefanus sehen sollte und sich über den Sarg beugte, sah in einem Spiegel – sich selbst.
Der Fehltritt
Ihr Nachbar ist aus der Kirche ausgetreten? Meiner auch. Wenn ich am Fenster stehe, sehe ich sein Haus, sehe ihn hin- und hergehen, höre die Stimmen seiner Kinder. Er ist ein freundlicher, angenehmer Mensch und beträgt sich kaum anders als ich.
Sie möchten ihn gern fragen: „Warum sind Sie eigentlich …?“ Aber Sie wagen es nicht. Ich habe ihn einmal gefragt. „Ach“, sagte er, „wenn ich sowieso nicht an den Laden glaube, wieso soll ich dann …“ Laden, damit meint er Gott, die Kirche und all das.
Man möchte sagten: „Das ist wenigstens konsequent. Aber trotzdem: Es ist ein Fehltritt.“ Vielleicht würde Ihr Nachbar sagen: „Die Kirchensteuer! 60,00 € …! Die sind ja …“
Es wäre besser, Ihr Nachbar hätte zu Ihnen auch gesagt: „Ich glaube nicht mehr an den Laden; denn darauf kommt es immer hinaus. – Wieder ein Fehltritt. Fehltritt in einem zweifachen Sinn: er hat etwas Falsches getan. Er ist fehlgetreten. Nicht etwa, weil er nun nicht kirchlich bestattet wird.
„Das ist mir egal, wie sie mich einscharren“, sagt Ihr Nachbar. Meiner auch. Nur, er hat nicht bedacht, dass es nach dem Einscharren weitergehen könnte. Und als kluger Mann müsste er auch das bedenken.
Fehltritt. Da ist immer noch die Hoffnung, dass er einmal zur Besinnung kommt. Fehlgetreten, so müsste man in unsere Kirchenbücher eintragen, nicht: ausgetreten. Denn aus ist meistens aus. Aber Fehler kann man berichtigen.
Zeitungsartikel
Bei der 62. Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) in Bad Neuenahr hat Ministerpräsident Kurt Beck dazu aufgerufen, die Glaubens- und Religionsfreiheit als wichtiges Gut zu schützen. In seinem Grußwort an die Synodalen sagte Beck am Montagvormittag, es sei unerträglich, wenn Menschen wegen ihrer Religion bedroht würden, so wie zur Zeit die Kopten. „Wem mit Gewalt gedroht wird, dem müssen wir solidarisch zur Seite stehen“, sagte der Ministerpräsident. Er dankte dem Präses der EKiR und Vorsitzenden des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, dafür, dass dieser – ebenso wie andere hochrangige Vertreter der Kirchen und der Politik in Deutschland – nach dem blutigen Anschlag auf eine koptische Kirche in Ägypten in der Neujahrsnacht klar Stellung bezogen und in Wort und Tat seine Solidarität mit den koptischen Christen gezeigt habe. „Solidarität, Menschenliebe, Ethik sind Werte, von denen viele sprechen – aber die Kirche lebt sie und ist damit eine unverzichtbare Stütze des Gemeinwesens in unserem Land“, sagte Kurt Beck.
„Kirchliche Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Beratungsstellen sind wesentliche Bestandteile unsere Sozialstaates und zugleich Ausdruck der sozialen Verantwortung, die die Kirchen in Deutschland übernehmen.“ In diesem Zusammenhang wandte sich der Ministerpräsident noch einmal dagegen, das Verhältnis von Kirche und Staat zur Disposition zu stellen: „Seit Gründung der Bundesrepublik gibt es ein funktionierendes und den Menschen dienendes Miteinander von Kirche und Staat. Wer daran rühren will, beispielsweise indem er öffentlich über eine Kürzung oder gar Streichung der staatlichen Mittel zur Unterstützung der kirchlichen Arbeit nachdenkt, der muss auch sagen, wie er die Leistungen der Kirchen für die Gesellschaft ersetzen will. Und ich bin sicher: Das ist nicht möglich“, sagte Kurt Beck.
Pressemitteilung, Staatskanzlei Rheinland-Pfalz
Auszug aus einem Interview mit Frau Koelbl und Herrn Turner
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de