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Meist zwischen Ostern und Pfingsten:
Konfirmation
Die Konfirmation ist eine der gefragtesten Amtshandlungen in der evangelischen Kirche; fast alle getauften evangelischen Jugendlichen lassen sich auch konfirmieren. Die Konfirmanden bestätigen im Gottesdienst ihre Taufe und werden als mündige Bürger in die Gemeinde aufgenommen. Mit der Konfirmation ist auch die Zulassung zum Abendmahl verbunden. Volkstümlich gilt die Konfirmation auch als Übergangsritus, der das Ende der Kindheit anzeigt. Mit der Konfirmation endet das Amt der Patinnen und Paten.
Begriffsbedeutung
Als Konfirmation (lateinisch: confirmatio = Befestigung, Bekräftigung, Stärkung) wird der Gottesdienst bezeichnet, in dem die Konfirmanden in das Glaubensbekenntnis der Kirche einstimmen, einen Denkspruch und den Segen empfangen.
Mit der Konfirmation wird u. a. das Recht zugesprochen, in eigener Verantwortung in allen evangelischen Gemeinden am Abendmahl teilzunehmen, Pate zu werden, eine Nottaufe vorzunehmen und als Erwachsener an kirchlichen Wahlen teilzunehmen oder in kirchliche Ehrenämter gewählt zu werden.
Geschichtliches
Die Taufgesinnten der Reformationszeit, von ihren Gegnern „Wiedertäufer“ genannt, warfen der Kirche vor, indem sie Säuglinge tauften, tauften sie Menschen auf ein Bekenntnis, das sie noch gar nicht ablegen könnten, in dem sie nicht einmal unterwiesen seien, wie zweifelsfrei der Taufbefehl im Matthäusevangelium mit der Wendung „und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe“ verlangt.
Während die römisch-katholische Kirche sieben Sakramente hat (darunter die Firmung), lehnten die Reformatoren die Siebenzahl eindeutig ab und ließen als Sakramente nur Taufe und Abendmahl gelten, denn nur diese beiden gingen auf Jesus selbst zurück.
Begründer der Konfirmation
Straßburg (ev. Kirche mittig im Hintergrund)
Die Feier der Konfirmation in ihrer jetzigen Form geht auf das Jahr 1538/39 zurück. Der Reformator Martin Bucer (1491–1551), 1538 vom hessischen Landgrafen berufen, gilt als der Vater der Konfirmation. Er war es, der sie 1534 in Straßburg forderte und sie zuerst in der hessischen Kirche verwirklichte. Die Konfirmation beschloss den nachgeholten Taufunterricht, ließ zum Abendmahl und zum Patenamt zu. Aus dieser Zeit stammt auch die Konfirmationsformel: „Nehmet hin den heiligen Geist, Schutz und Schirm vor allem Argen, Hilfe und Stärke zu allem Guten durch Jesus Christus unsern Herrn.“
Veränderungen
Der Begründer des Pietismus, Philipp Jakob Spener (1635–1705), der als Senior in Frankfurt von der in hessischen Gemeinden durch das Jahrhundert der Orthodoxie lebendig gebliebenen Tradition der Konfirmation erfuhr, nutzte sie für seine Ziele: Zu den bisher gegebenen Zielen tritt nun die Einführung in die Praxis der Frömmigkeit und die Vertiefung der Bibelbekenntnisse. In der Zeit der engen Bindung von Thron und Altar wurde Konfirmandenunterricht, der damals zwei Jahre dauerte, sowie die auf die Konfirmation folgende mehrjährige Christenlehre oft dazu gebraucht, der Obrigkeit gegenüber ruhigen Untertanen zu schulen.
Und heute?
Mit der Trennung von Staat und Kirche in der Weimarer Verfassung weist die Kirche dem Konfirmandenunterricht die Aufgabe zu, Gemeinde aufzubauen. In der Nazizeit muss er auch noch die Defizite des schulischen Religionsunterrichtes aufarbeiten. Alle Ziele sind gültig geblieben, dazu wird seit der Mitte der 60er Jahre der Konfirmandenunterricht stärker als Teil der seelsorgerlichen Bemühung um die Jugendlichen in schwieriger Entwicklungsphase verstanden. Er hat deshalb stärker als zuvor Methoden der Jugendarbeit einbezogen.
Vorbereitung: Konfirmandenunterricht
Zur Konfirmation gehört die Vorbereitung im Konfirmandenunterricht, einer Unterweisung in den wichtigsten Grundlagen des evangelischen Glaubens und der kirchlichen Lehre. Dieser Unterricht dauert, je nach Landeskirche zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.
Glauben lernen
Glaubensbekenntnis, Zehn Gebote und Vaterunser lernen Mädchen und Jungen im Konfirmandenunterricht genauer kennen. Dort können sie Fragen stellen zu Glauben und Leben, Gottes Schöpfung und seinen Geboten, zur Weltverantwortung und eigenen Lebensgestaltung, zu Jesu Kreuz und Auferstehung.
Auch wenn das Auswendiglernen von Bibelversen und Katechismus vielen lästig ist: In Krisensituationen finden Menschen – Jugendliche wie Erwachsene – Trost und Hilfe in Worten, die ihnen im Gedächtnis haften geblieben sind. Gelebter Glaube wird aber nicht bei diesen vorgeprägten Formeln stehenbleiben. Sie sind wie ein gut verpacktes Geschenk, das die Christen auszuwickeln versuchen. Dazu gehört immer wieder das Suchen und Fragen, das sie wachsen lässt.
Die Feier der Konfirmation
Bis heute steht am Abschluss der Zeit des Unterrichts und der Einweisung ein Fest mit feierlichem Gottesdienst, Besuch von Paten und Verwandten und vielen Geschenken.
Dabei ist die Kasualie die gottesdienstliche Feier, bei der Jugendliche, aber auch Erwachsene, die jeweils als Kinder getauft wurden, sich zu ihrer Taufe und damit zum Glauben an den dreieinigen Gott (Trinität) bekennen und vollberechtigte evangelische Kirchenmitglieder werden.
Damit es ein gelungener Tag wird, können Sie unsere Chekliste für die Konfirmation kostenlos herunterladen und den großen Tag in Ruhe vorbereiten.
Das Alter
Das Alter für die Konfirmation ist nicht genau festgelegt. Es gehörte früher zum Ende der Volksschulzeit und ist heute das 14. Lebensjahr – es fällt damit in die zeitliche Nähe zur jüdischen Bar-Mitzwa-Feier, mit der ein jüdischer Junge am 13. Geburtstag Vollmitglied in der Synagoge wird.
Verbundenheit mit der Taufe
Konfirmationen hängen eng mit der Taufe zusammen. Im Konfirmationsgottesdienst verspricht der Konfirmand, christlich zu leben und nach den Geboten der Bibel zu leben. Der Konfirmand vollzieht nun selbstständig das, was seine Eltern in der Taufe stellvertretend für ihn getan haben. Somit ist der Konfirmandenunterricht nachgeholter Taufunterricht.
Beginn des Lebens in Gemeinschaft
Das Wort „Konfirmation“ (ebenso wie „Firmung“) wird vom Lateinischen „firmare“ = „fest machen, bestärken, ermutigen“ abgeleitet. Diese Feste sind kein feierlicher Abschluss, sondern wollen ein hoffnungsvoller Beginn sein, der Beginn eines Lebens in der Gemeinschaft der Kirche. Christ sein, das kann niemand für sich allein, dazu braucht man Menschen neben sich, die Gemeinde. Und es kann helfen, wenn in einem Festgottesdienst für die Konfirmanden deutlich wird: Du gehörst dazu!
Jubelkonfirmation
Es werden aber nicht nur die grünen Konfirmationen, sondern auch die silbernen (25 Jahre), goldenen (50 Jahre) und diamantenen (60 Jahre) Jubelkonfirmationen gefeiert. In der Praxis sieht es meist so aus, dass die 39- bis 40-Jährigen zur silbernen, die über 64-Jährigen zur goldenen und die 74-Jährigen zur diamantenen Konfirmation gehen. Die Jubilare können ihr Jubiläum entweder in ihrer Heimatgemeinde feiern oder sind zum Konfirmationstermin in der evangelischen Kirchengemeinde ihres Wohnorts eingeladen.
Weiterführende Links:
› Bastelanleitungen für Konfirmationskerzen
› Konfirmationssprüche
› Gebete für die Konfirmation
› Fürbitten für die Konfirmation
› Checkliste zur Vorbereitung der Konfirmationsfeier
› Brauchtum & Wissenswertes über die Konfirmation
› Konfirmationsgeschenke
› Materialien für den Konfirmandenunterricht & die Konfirmation
› Hilfen für die Vorbereitung von Konfirmations-Gottesdiensten
› Festtagsdekoration für die Konfirmationsfeier
› Arbeitshilfen für die Konfirmation und Jubelkonfirmation
Entdecken Sie alles rund um die Konfirmation:
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)