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Jahreslosung 2023
Du bist ein Gott, der mich sieht.
(Genesis 16,13)
Auslegung von Pfarrer Christian Elias zum Jahreslosungsbild 2023 der Künstlerin Ute Wengenroth
Bildmeditation
Ich sehe eine Windrose oder einen Kompass, der ganz klar die vier Himmelsrichtungen anzeigt. Norden, Süden, Westen, Osten. Dieser Kompass zeigt dabei nicht strikt nach Norden. Er ist nicht eingenordet, er liegt leicht schief. Alle Richtungen sind möglich. Man könnte auch andere Wege einschlagen, denn der Kompass zeigt auch die Zwischenrichtungen, z. B. Nord-Ost oder Süd-West.
Ein Kompass für alle Himmelsrichtungen, wie ein Aufdruck auf einer Landkarte. Wie ein Wegkreuz, das in alle Richtungen zeigt.
Aus dem Kompass strahlen die vier Hauptrichtungen ab, wie eine Sonne ihre Strahlen nach allen Richtungen sendet.
Wohin führen die Strahlen? Zeigen Sie neue Wege auf? Leuchten Sie auf dem Weg?
Inmitten des Kompasses sehe ich auch ein Kreuz, das auch in vier Richtungen zeigt. Es ist, als ob die Strahlen genau aus der Mitte des Kreuzes erstrahlen. Die vier Strahlen bilden ebenfalls ein Kreuz. Die Strahlen kennen keine Begrenzung. Könnten wir hinter den Rahmen sehen, würden sie weiterstrahlen, wohl um die ganze Welt. Ein Strahlenkreuz erfasst die ganze Welt, eine Welt mit allen ihren Möglichkeiten, Wege einzuschlagen und Richtungen zu wählen.
Im Hintergrund sehe ich einen blauen Himmel mit weißen Wolken. Er scheint unendlich und frei. Als ob die Wege, die der Kompass uns zeigt, geradewegs ‚ins Blaue‘ hinein führen wollten. Unter einem solchen Himmel der Möglichkeiten möchten viele Menschen leben, gerade junge Menschen. Wie gut, dass wir in einem Land leben, das für viele Menschen gerade solche unendlichen Möglichkeiten eröffnet. In den meisten anderen Ländern hat man diese Lebens-Möglichkeiten nicht und meist keine Wahl.
Mit ein bisschen Phantasie sehe ich in dem Kompass auch ein rundes Auge, das aus dem Himmel schaut. Vielleicht ist hier die Verbindung zum Vers der Jahreslosung zu erkennen. Gott ist ein Gott, der mich und dich sieht. Er schaut auf unser Leben, das er uns in der Mannigfaltigkeit von Norden nach Süden und von Ost nach West gegeben hat. Wenn ich ein Auge sehe, dann sehe ich in den warmen Sonnenstrahlen auch einen wohlwollenden Blick. Wie sehr brauchen wir gerade das! Dass uns jemand warmherzig begegnet, dass wir Aufmerksamkeit erfahren und jemand einen Blick für unser Leben hat.
Unter einem blauen Himmel, der Freiheit verspricht, gibt es auch den warmen Segen, der die ganze Welt erstrahlen lässt. Wie sehr brauchen wir gerade diese Wärme in einer kalten Welt aus Krieg und Krankheit, die uns die letzten Monate und Jahre so vieles verändert und durcheinander gebracht haben.
Die Künstlerin: Ute Wengenroth
Ute Wengenroth wurde am 06. Dezember 1971 geboren und wuchs im Westerwald auf.
Die deutsche Künstlerin hat mit ihrer Berufung ihren Lebenstraum verwirklicht. Ihre Bilder entstehen in ihrem Atelier in Limburg an der Lahn, zu dem auch eine Einrahmungswerkstatt gehört und eine Galerie, in der einige ihrer Malereien bewundert werden können.
› Exklusives Interview mit der Künstlerin Ute Wengenroth bei LOGO
Die Bibelstelle im Kontext
Abraham und Sarah haben keine Kinder. Da verheißt Gott ihnen so viele Kinder, wie es Sterne am Himmel gibt. Abraham glaubte Gott (Genesis 15). Dann geschieht zehn Jahre lang nichts. Sarah schickt daraufhin Abraham zu ihrer ägyptischen Magd Hagar, damit diese ein Kind für Abraham bekommen soll. Das ist historisch gesehen nichts Unübliches. Hagar wird schwanger. Es entbrennt ein Konflikt zwischen den beiden Frauen. Hagar flieht vor den Demütigungen ihrer Herrin in die Wüste. An einer Wasserquelle erscheint ihr Gott. Diese Gotteserfahrung prägt Hagar und sie kehrt schließlich zurück. Hagar bekommt einen Sohn mit Namen Ismael (Genesis 16). Als Sarah später doch einen Sohn, Isaak, bekommt, entbrennen die Konflikte wieder neu und Hagar flieht mit Ismael wieder in die Wüste. Wieder errettet Gott Hagar. Die beiden führen ihre Leben nun eigenständig (Genesis 21). Das historische Gedankengut einer halbnomadischen Lebensweise in patriarchaler Prägung ist deutlich zu erkennen.
Der Vers der Jahreslosung aus Genesis 16,13 entstammt dieser Geschichte und besteht im Hebräischen aus nur drei Worten: atta el roi / du Gott sehend. Der Satz ist eine Antwort auf die Gotteserfahrung, die Hagar in ihrer Not in der Wüste gemacht hat. Als Sklavin ist sie ihrer Herrschaft entflohen, vermutlich ohne jegliche Hilfe oder eigene Mittel. Immerhin findet sie in der Wüste, in die sie geflohen ist, eine Wasserstelle. Dort begegnet ihr Gott. Gott verheißt ihr in dieser ausweglosen Situation doch eine Zukunft für sich und ihren Sohn. Hagar fühlt sich in ihrer Not gesehen und benennt Gott als El Roi, als einen sehenden Gott. Wie so oft stellt Gott sich auf die Seite der Schwächsten. Gott wird für Hagar zu einem persönlichen Gott, der unmittelbar als ansprechbar und rettend erfahrbar ist.
Insbesondere im angloamerikanischen Bereich hat dieser Bibelvers Wirkung entfaltet. Dort ist der Gottesname El Roi zu einer bekannten theologischen Figur geworden.
Weitergehende Literatur:
Art. Thomas Naumann, https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/20293/
Art. Klaus Koenen, https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/17436/
Gerhard von Rad, Das erste Buch Mose. Genesis, Göttingen, 10. Auflage 1976
Der Autor: Christian Elias
Christian Elias ist Jahrgang 1984 und Pfarrer der EKHN für die drei Landgemeinden Löhnberg, Selters und Drommershausen. Seine Schwerpunkte sind Familien- und Kindergottesdienste sowie die Sterbebegleitung.
Er sagt: „Die Botschaft von Jesus Christus ist die Quelle meiner Kraft in meiner Arbeit und in meinem Leben.“ Bei seiner Arbeit bestärkt ihn die Gewissheit: „Ich weiß mich selbst behütet von Gott und vertraue darauf, dass er für uns da ist.“
Du bist ein Gott, der mich sieht. – Auslegung
Du
Du. Einfach ‚Du‘. Nicht König, Allmächtiger, Ewiger oder Herr. Als ob Gott um die Ecke kommt, dich sieht, zu dir kommt und dir das ‚Du‘ anbietet. „Mensch, sag doch einfach ‚Du‘ zu mir.“
Gott ist ein Gott, den ich duzen darf. Ein Gott wie ein Freund, wie ein Familienmitglied. Gott ist mein Nächster, er ist mir ganz nah, mit ihm kann ich ganz vertraut sein. Gott ist ein Du. Nicht irgendwer und irgendwas ganz Fremdes. Ein Du kennt man, man ist mit Gott per Du. Näher und inniger geht nicht. Das ist ein wunderbares Gottesbild.
Ich erinnere mich an andere Gottesbilder und Titel, die Gott von Menschen bekommt. Für den Herrn über Universen, Galaxien und Sterne reicht aber ein „Du“. Ich denke an die Titel und Ehrentitel von Königen, die sich ellenlang hinziehen. Schaue ich nach den Titeln der Königin von England, so füllen sich damit ganze Seiten beginnend mit den unterschiedlichsten Königreichen und Ländereien über mannigfaltige Orden, Medaillen und diverse Großkreuze am Bande. Bei Gott reicht ein „Du“.
So verstehe ich auch die Geschichte von Hagar, aus der dieser Vers der Bibel stammt. Hagar ist eine ganz unbedeutende, unfreie Frau, die verstoßen wurde, in größter Not, hochschwanger und ganz allein auf der Flucht und fast ohne Hoffnung auf Rettung. In dieser Not darf Hagar Gott ganz persönlich und unwahrscheinlich intim als Du erfahren. Und sie spricht ihn ganz unverblümt und direkt als ihren Gott und Retter an. Diesem Du können auch wir uns in unseren Wüstensituationen anvertrauen.
Gott ist ansprechbar und benennbar. Gott ist eine Adresse, an die ich mich wenden kann. ‚Du‘ ist ein Gott, nach dem ich suchen kann, nach dem ich ausschauen darf – und dieses Du findet mich, das Du sieht mich. Dann darf ich ich sein und er ist mein Du. Ganz nah bei mir. Ich und du, wir sind zwei miteinander. Freund(in) und Freund(in). Vater und Kind. Gott und Mensch in Beziehung.
Wir erleben viel zu oft, dass das Ich in dieser Welt mehr zählt als das Du. Da ist es wohltuend zu wissen, dass Gott sich ganz und gar auf das Du einlässt und keine großen Titel und Anreden braucht.
Ich spüre in diesem Du von Hagar auch das Gottesbild von Jesus. Jesus spricht von Gott in sehr familiären und so zärtlichen Tönen als seinem Abba, was so viel wie Papa bedeutet. Wie für Hagar ist Gott für Jesus nicht irgendein Gott, sondern ein nahes Du, das bei seinen Menschen ist. Ein Gott, der Vater und Mutter sein wird, der bei mir ist, mich sieht, mich versteht und zu mir hält.
Du bist (ein) Gott
Hagar hat in ihrer Not ein Gegenüber gefunden, das sie ansprechen kann. Sie findet einen Gott, über den sie etwas erfährt. Du bist ein Gott, der mich sieht. Aus dieser einfachen und doch so tiefen Glaubenserfahrung, dass Gott als „Du“ ansprechbar ist, wird ein klares Bekenntnis. Du bist Gott. Im Hebräischen Original ist das noch kürzer in zwei Worten ausgedrückt: „Du Gott!“
Als ob Hagar die Augen aufgegangen wären in ihrer Not oder ihr Herz. Am tiefsten Punkt ihres Lebens erfährt sie etwas, das ihr Leben verändert. In ihrem Suchen und Fragen findet sie einen persönlichen Gott.
Es gibt viele Menschen, die gerade das aus ihrem Leben berichten können. Dass sie in ihren schwierigsten Situationen von Gott Hilfe und Kraft bekommen haben und dass es anfangs aussichtslos schien und sich doch ein Weg auftat. Wir alle, jede und jeder von uns, ist schon einen langen Weg gegangen im Leben und wir tragen das Erlebte mit uns. Und manchmal wird es uns auch zur unendlichen Last, manchmal stehen wir wie vor einer unüberwindlichen Wand und können nicht weiter, physisch oder psychisch. In solchen Momenten ist es wichtig, stehen zu bleiben und nicht mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Es ist wichtig, im Trubel des Lebens einmal Halt zu machen, so wie Hagar es an der Wasserquelle tut. Hagar trinkt in der Wüste an der Quelle, stärkt sich und in dieser Pause findet sie auch Zeit für sich und Gott. Wie frisch dieses Wasser wohl geschmeckt hat? Und wie gut es wohl tat? Und wie viel frischer und wohltuender war wohl das, was ihrer Seele gut tat, nämlich die Begegnung mit Gott. Unsere Seele braucht das Innehalten, Nachdenken, Beten oder Meditieren.
In der Seelsorge frage ich ganz einfach, was den Menschen körperlich gut tut. Ist das ein Spazieren im Wald oder der Café-Besuch, ist das das Spielen mit den Enkeln oder die eine kostbare Stunde in der Woche, wo es nur um mich geht? Und wenn wir uns dann körperlich schon besser fühlen, kann auch Zeit da sein, im Gebet mit Gott oder im Gespräch mit anderen Menschen auch etwas für die Seele zu tun. Und wir entdecken gerade mitten in der Krise, da ist auch Gott. Er ist ansprechbar als Du und Gott sieht mich und mein Leben an.
Gott ist ein Gott, der da ist. Das erfährt Hagar. Auf die Frage: Bist du da? Da gibt es die Antwort: Ich bin da. Ich bin Gott, der dich sieht. Und so erfuhren die Menschen schon vor Zeiten etwas von diesem unbekannten Gott, der doch da ist und erfahrbar. Ich denke da an die Selbstauskunft Gottes bei Mose, als er im brennenden Dornbusch ihm sagt: Ich bin, der ich bin. Ich werde sein, der ich sein werde. Gott ist ein „Ich bin!“ Und Hagar antwortet auf das „Ich bin bei dir!“ mit ihrem Bekenntnis „Du bist Gott!“
Im Neuen Testament findet sich dazu eine Parallele. Im Markusevangelium, Kapitel acht, gehen auch Petrus die Augen auf und er erkennt in Jesus den von Gott geschickten Retter. Petrus bekennt aus vollem Herzen: „Du bist der Christus!“ Und so wie für Petrus Jesus jetzt nicht mehr nur irgendein Lehrer ist, sondern der Messias, so ist für Hagar Gott nicht mehr nur irgendein Gott, sondern ein Gott, der sieht.
Du bist ein Gott, der mich sieht
Niemand hat Gott jemals gesehen – aber er ist einer, der mich sieht. Vielleicht ist das die tiefste Erkenntnis aus dem Bekenntnis von Hagar.
Menschen sind Augen-Menschen geworden. Wie sehr prägt uns das Sehen, wo es früher eher das Hören war. Jetzt sind es Bildschirme allerorten in unseren Wohnzimmern, immer mehr auch in den Kinderzimmern. Wir tragen die Bildschirme auch in unserer Hosen- oder Handtasche. Selbst im Supermarkt an der Kasse sehe ich neuerdings Bildschirme mit Werbung, damit das Warten an der Kasse nicht zu langweilig wird. Sehen ist unser Hauptsinn und vielleicht verlieren wir dabei umso mehr die anderen Sinne. Wir hören weniger aufeinander, wir spüren weniger uns selbst und die Bedürfnisse der anderen. Und vielleicht haben viele auch einfach den Geschmackssinn für das Echte und Wahre verloren. Jedenfalls wird von vielen genau das beklagt, das wir im vielen Sehen und Gesehen-werden-wollen den Sinn für das Wichtige verloren haben. Auf den Kanälen und Plattformen im Internet zeigen sich Menschen auf schönen Bildern und Videos und ersehnen sich Aufmerksamkeit und ‚fame‘, also Ruhm und Ehre. Es ist geradeso, als ob wir nicht mehr unser eigenes Leben führen wollen, sondern nur das „tolle“ Leben der anderen sehen und es am Bildschirm nachleben, wie jemand sein Essen und seine Reisen aufnimmt und uns ein Leben vorzeigt, das es so dann doch nicht gibt.
Als das Vorzeigepaar des deutschen Internets, Bibi und Julian sich trennten, konnten viele meiner Konfirmand:innen das gar nicht fassen. Auf meine Frage hin, ob das nicht alles auch schon vorher gespielt gewesen sei, verneinten sie ganz entschieden.
Augen-Menschen wollen gesehen werden, sie brauchen Beachtung. Und ich fühle mich auch selbst ertappt. Weil es auch unserem Grundbedürfnis entspricht, Beachtung zu finden. Wie traurig ist es, wenn eben keiner mich anruft, wenn niemand mich ansieht und bemerkt.
Wenn aber Gott in der Glaubenserfahrung von Hagar ein Sehender ist, dann ist diese Losung für das Jahr 2023 und uns Menschen, die wir darin leben, gerade so wichtig.
Wenn wir alles sehen wollen, wie wichtig ist ein Gott, der uns sieht und wir werden gesehen. Wenn Gott hinschaut auf unser Leben, dann versteht er es auch. Dann sieht Gott das wahre Leben hinter den schönen Fotos und Videos. Wenn Gott sieht, wie du und ich sind und an was wir zu leiden haben und was uns gut tut, dann sind wir wirklich geborgen. Dann schaut Gott nicht weg, sondern sieht uns mit ganzem Herzen an und fühlt mit. Dann ist in Christus das auch vollständig wahr geworden, was Hagar erfahren hat. Dass Gott ganz und gar bei seinen Menschen ist und sie von allem erlöst.
Ein bekannten Liedvers sagt das ganz schlicht und doch wahr: „Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du Gott bei mir, wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch, du bist hier.“
Wenn Gott uns Menschen sieht, ist es so, als ob ein neues Licht auf unser Leben fällt. Wo wir in der Sackgasse sind und uns verloren haben, wo wir uns so sehr danach sehnen, dass wir beachtet werden, da ist ein Gott, der alles sieht und mein ganzes Leben wahrnimmt. Und weil er es wirklich für wahr nimmt und es nicht abtut, was wir durchzumachen haben, gerade deshalb ist Gott Gott. Gerade diesen sehenden Gott brauchen wir. Und weil er mit milden Augen und stärkend sieht und in Christus erlösend und helfend, gerade deshalb brauchen wir diesen Gott in unserem Leben. Wo andere nicht hinsehen, da schaut Gott genau hin. Er sieht, dass die schwangere Hagar in der Wüste hilflos ist. Gott sieht auch in unser Leben. Und er sieht gut.
Gebet und Gottesdienst
Fürbitten
Gott, du bist ein sehender Gott. Dein Blick für uns ist heilsam und tut gut. Wir bitten dich:
- Sieh auf unsere Welt. Es ist gerade so viel los, was uns beschäftigt.
- Sieh auf die Menschen in der Ukraine und in Russland. Lass das Wüten und Vernichten ein Ende haben. Lass Gedanken des Friedens und der Verständigung entstehen.
- Sieh auf die Menschen in den Krankenhäusern und Hospizen. Hilf, dass wir nicht müde werden, uns gegenseitig zu schützen. Sei bei allen Sterbenden. Hilf den Angehörigen, Kraft zu finden und neue Hoffnung. Schenke den Pflegenden jeden Tag neu genügend Ausdauer und ein Gefühl für die Menschen, die ihre Arbeit brauchen.
- [weitere aktuelle Beispiele]
- Sieh auf unsere Familien, was sie an Unterstützung brauchen. Schenke ihnen viel Zeit miteinander, lass Kinder ein offenes Ohr finden, Jugendliche Freiheit erleben und Verantwortung lernen. Stärke das Zusammenleben der Generationen.
- Sieh auf unser ganz persönliches Leben, was uns weh tut und was uns fehlt. Du schenkst neuen Mut und machst einen neuen Anfang wieder möglich.
Gott, du bist ein sehender Gott. Es gibt so viel, dass nicht gesehen wird, weil Menschen sich abwenden. Weil wir uns auch selbst nicht mehr verstehen. Du zeigst uns jeden Tag neu die Wärme deiner Zuwendung. Du siehst, was wir brauchen. Schau weiter auf unser Leben. Bleibe bei uns.
Amen.
Gestaltungsvorschlag
In einem Gottesdienst mit Jugendlichen kann das Lied von Joris, „Bis ans Ende der Welt“, verwandt werden, das von den Himmelsrichtungen singt und dem Suchen nach Erfüllung und dem Wunsch nach Gesehenwerden und Beachtung. Textbaustein: Von Ost nach West bis der Schmerz nachlässt. Dazu passend die Verse von der Allgegenwart Gottes aus Psalm 139,7–12.
Die Auslegung können Sie als PDF-Datei herunterladen:
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Weiterführende Links:
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› Geschenke und mehr mit dem Jahreslosungsmotiv
› Die Losungen für jeden Tag
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de