- Impulse durch das Kirchenjahr
- Kinderseite
-
Wissensbibliothek
- Christliches Lexikon
-
Feiertage & Brauchtum
- Advent
- Allerheiligen
- Allerseelen
- Aposteltage
- Aschermittwoch
- Buß- und Bettag
- Christi Himmelfahrt
- Darstellung des Herrn
- Dreifaltigkeitssonntag (Trinitatis)
- Dreikönigsfest - Heilige drei Könige
- Erntedank
- Erstkommunion
- Ewigkeitssonntag / Christkönig
- Fastenzeit / Passion
- Fastnacht / Fasching / Karneval
- Firmung
- Fronleichnam
- Gründonnerstag
- Heiligstes Herz Jesu
-
Hochzeit / Trauung
- Hochzeitsjubiläen
- Johannistag
- Karfreitag
- Karsamstag
- Karwoche
- Kirchenjahreskreis
- Kirchweihfest
- Konfirmation
- Losungen
- Maiandachten
- Mariä Himmelfahrt
- Marienfeste
- Sankt Martin
- Michaelis
- Muttertag
- Neujahr
- Nikolaustag
- Ostern
- Palmsonntag (Palmarum)
- Pfingsten
- Rauhnächte
- Reformationsfest
- Silvester
- Sonntage nach Epiphanias
- Sonntage nach Trinitatis
- Taufe
- Vatertag
- Verkündigung des Herrn
- Weihnachten
- Heilige & Namenstage
- Jahreslosungen
- Gelebter Glaube
- Blog
Hochzeit / Trauung
Die Hochzeit bzw. Trauung ist die Feier der Verbindung eines Paares zur Ehe. In religiösem Zusammenhang steht diese Verbindung auch gleichzeitig für die Gemeinschaft mit Gott.
Inhalt:
1. Wortherkunft
2. Bedeutung
3. Lebenslänglichkeit
4. Geschichte
5. Kirchliches Eheversprechen
5.1 Voraussetzungen
5.2 Katholisch
5.3 Evangelisch
6. Konfessionsverschiedenheit
6.1 Ehehindernis
6.2 Dispens
6.3 Unterstützung
7. Bräuche & Gepflogenheiten
7.01 Verlobung
7.02 Vorbereitung
7.03 Einladung
7.04 Polterabend
7.05 Kirche schmücken
7.06 Traugottesdienst
7.07 Hochzeitskleid
7.08 Brautstrauß
7.09 Blumen auf dem Weg
7.10 Brautkerze
7.11 Urkunden
7.12 Brot & Licht
7.13 Hochzeitsgeschenke
7.14 Tischgebet
7.15 Alte Bräuche
8. Nachtrauung
9. Hochzeitsjubiläen
10. Zum Weiterklicken
Wortherkunft
Das Wort „Ehe“ stammt von dem althochdeutschen êwa oder dem altsächsischen êo ab und ist etwa mit „Bündnis“, „Vertrag“ oder „Gesetz“ zu übersetzen. Der alte Begriff lebt in süddeutschen Dialekten noch fort in „ehaft“ = ehrhaft (rechtsgültig).
„Heirat“ stammt von dem althochdeutschen „hirat“ ab und meint „Obsorge für das Heim“.
Wie sich zwei Menschen nicht von heute auf morgen durch und durch kennen können, so ist auch die geschlechtliche Beziehung eines Paares ein längerer Weg mit unterschiedlicher Intensität, mit einem Reichtum von Ausdrucksformen und Stufen der Zärtlichkeiten. Wenn in der Hl. Schrift von Geschlechtsverkehr die Rede ist, dann wird das Wort „erkennen“ gebraucht: Mit dem Partner eins werden, ihn so erkennen, wie er ist, in seinem Handeln und Denken, in seinem Wollen und Fühlen, in seiner Sehnsucht und Liebe. Dieses „Erkennen“ will hören, sehen, riechen, schmecken, tasten, berühren.
Bedeutung
Die Hochzeit bzw. Ehe ist in vielen Religionen Sinnbild für die Vereinigung göttlicher Kräfte untereinander oder des Menschen mit Gott.
Das Alte Testament spricht von der Ehe zwischen Jahwe und dem Volk Israel.
Im Neuen Testament finden sich verschiedentliche Hinweise auf die christliche Kirche als Braut Christi. Die Nonnen einiger Ordensgemeinschaften erhalten bei der Aufnahme ins Kloster einen Schleier, einen Kranz und einen Ring als symbolischen Ausdruck der Vermählung mit Christus.
In der römisch-katholischen Kirche ist die Ehe ein Sakrament, das die Eheleute vor dem Priester einander reichen. Daraus folgt für die katholische Kirche eine grundsätzliche Unauflösbarkeit der Ehe, die eine Trauung Geschiedener unmöglich macht.
Martin Luther lehnte hingegen diese Zuordnung ab. Er erklärte die Ehe zu einem „weltlich Ding“, legte aber den Pfarrern die Pflicht auf, für das Brautpaar zu beten und es zu segnen.
Die kirchliche Trauung galt seit dem 16. Jh. n. Chr. als rechtsgültige Eheschließung. Seit 1876 ist in Deutschland der staatliche Rechtsakt von der kirchlichen Trauung getrennt.
› Weitere Informationen zu dem Symbol Ehe in der Bibel
Lebenslänglichkeit der Ehe
Manche Brautpaare finden es heute nicht mehr zumutbar, das Versprechen „bis dass der Tod uns scheidet“ abzulegen. Dies spricht sicher für die Ehrlichkeit der Menschen, aber auch von ihrer Unsicherheit und Angst.
Niemand kann garantieren, dass eine Ehe bis zum Tod eines Partners gelingt. Es wird immer wieder Krisen geben, die überwunden werden müssen. Nicht unendliche Harmonie macht eine Ehe glücklich, sondern gerade das Meistern von Krisen und Spannungen bringen dauerhaften Zusammenhalt. Sie sind die Chance und das Geheimnis glücklicher Ehen. Deshalb ist die Antwort auf die Traufrage auch nicht unser menschliches ‘Ja’ alleine, sondern das ‘Ja, mit Gottes Hilfe’, denn gerade in Krisen gibt uns Gott Kraft.
Geschichte der Eheschließung
Die Ehe ist eine Wirklichkeit, die mit der Entwicklung des menschlichen Zusammenlebens gewachsen ist und sich auch gewandelt hat. Von alters her gehört die Ehe zu den festen Einrichtungen dieser Welt. Ehe war nie eine private Angelegenheit zweier Menschen, sondern unterlag immer dem Interesse und dem Schutz der weltlichen und religiösen Gemeinschaft. Das Christentum versteht die Ehe im doppelten Sinne:
- Sie ist unter Menschen eine irdische und natürliche Wirklichkeit.
- Sie ist gleichzeitig Bund vor Gott.
Die Form der Eheschließung richtete sich nach den Bräuchen und Gesetzen des Landes, in dem die Christen lebten. Bereits im 4. Jahrhundert ist der priesterliche Segen und das Gebet bei der Eheschließung nachzuweisen. Im 5. Jahrhundert wird in Rom die Eheschließung mit der Eucharistiefeier verbunden.
Vom heiligen Augustinus ausgehend, entwickelt sich im frühen Mittelalter die Lehre von der Sakramentalität der Ehe. Im 12. Jahrhundert wird die Ehe in die Reihe der Sieben Sakramente aufgenommen. Im Unterschied zu den anderen Sakramenten spenden sich die Eheleute das Sakrament der Ehe selber.
Immer war die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Eheschließung gefordert, die Weise der Beteiligung war jedoch unterschiedlich. Im Mittelalter konnte man, wenn man wollte, einen Priester bitten, den Segen über die Ehe zu sprechen.
Auf dem Konzil von Trient im 16. Jahrhundert schuf die Kirche eine verbindliche Form. Es wurde Pflicht, die (sakramentale) Ehe vor dem Priester und zwei Zeugen, also öffentlich, zu schließen. Diese Rechtsform wurde Voraussetzung für die kirchlich-öffentliche Anerkennung der Ehe. Der Grund für diese Rechtsform (Formpflicht) war: Damals registrierte der Staat die Eheabschlüsse noch nicht, und auch von der Kirche wurden sie nur mangelhaft festgehalten. Dies führte zu einer Anhäufung von „heimlichen Ehen“ (Klandestinehen = Eheabschluss vor nur zwei Zeugen ohne jede Registrierung oder Bekanntmachung in der Öffentlichkeit); dadurch wurde die Gefahr von Untreue oder Doppelehen sehr groß.
Nach der Französischen Revolution erhob auch der Staat die Forderung des öffentlichen, rechtssicheren Eheabschlusses. Die standesamtliche Trauung wurde eingeführt. Einige Länder vermieden die Doppeltrauung (standesamtlich und kirchlich) und erkannten die kirchliche Eheschließung als Ehe im Sinne des Staates an. In anderen Ländern – so in der Bundesrepublik Deutschland – blieben es getrennte Vorgänge; vor der kirchlichen Eheschließung findet auf dem Standesamt der zivile Eheabschluss statt.
Die Feier des kirchlichen Eheversprechens
Bei der kirchlichen Trauung sprechen zwei Glieder der Kirche vor Gott und seiner Gemeinde ihren Willen zur christlichen Ehe aus (Traubekenntnis). Für die gemeinsame Ehe empfangen sie den Segen Gottes (Einsegnung). Die Trauung findet grundsätzlich in einem Gottesdienst statt und ist damit öffentlich. Ist einer der Brautleute nicht Mitglied einer christlichen Kirche, so kann ein Gottesdienst anlässlich der Eheschließung zwischen einem Christen und einem Nichtchristen stattfinden.
Voraussetzungen für eine kirchliche Trauung
Taufe und ...
Die Taufe ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die kirchliche Trauung, denn mit ihr erfolgte die Aufnahme in die christliche Kirche. Um diese Voraussetzung zu erfüllen, gibt es die Möglichkeit der Erwachsenentaufe vor der Trauung.
... Konfirmation/Kommunion
Der als Kind getaufte Christ erfährt im Konfirmations- oder Kommunionunterricht, was das Geschenk der Taufe bedeutet; er lernt, was es heißt, ein christliches Leben zu führen; er erfährt, was Gott uns geschenkt hat und von uns erwartet. Im Regelfall wird deshalb auch die Konfirmation / Kommunion (als Nachweis der Teilnahme am jeweiligen Unterricht) für die kirchliche Trauung vorausgesetzt. Denn auch die Grundlagen über das christliche Eheverständnis sollten dort vermittelt worden sein.
Katholisch
Die kirchliche Trauung findet innerhalb eines Gottesdienstes statt. Der Priester (oder Diakon) leitet mit folgenden oder ähnlichen Worten zu den Fragen nach der Bereitschaft zu einer christlichen Ehe über:
Liebe Brautleute, wir haben das Wort Gottes gehört und seine Botschaft vernommen. Gott hat die Ehe zu einem Abbild seiner Liebe zu uns Menschen gemacht. Er segnet und heiligt die Liebe von Mann und Frau und macht ihre Verbindung unauflöslich, wie auch seine Liebe zu uns unwiderruflich ist. Im Sakrament der Ehe schenkt er den Ehegatten seinen Beistand, damit sie einander ihr Leben lang treu bleiben und die übernommenen Pflichten in Ehe und Familie gemeinsam tragen können.
Ich bitte Sie nun, vor allen Anwesenden zu bekunden, dass Sie bereit sind, eine solche christliche Ehe miteinander einzugehen.
Der Priester / Diakon fragt die Brautleute einzeln, zunächst den Bräutigam, dann die Braut: N., ich frage Sie: Sind Sie hierhergekommen. um nach reiflicher Überlegung aus freiem Entschluss mit Ihrer Braut N. den Bund der Ehe zu schließen?
Bräutigam: Ja.
Priester / Diakon: Wollen Sie Ihre Frau lieben und achten und ihr die Treue halten alle Tage Ihres Lebens, bis der Tod Sie scheidet?
Bräutigam: Ja.
Priester / Diakon: Sind Sie bereit, die Kinder, die Gott Ihnen schenken will, anzunehmen und sie im Geiste Christi und seiner Kirche zu erziehen? (Diese Frage unterbleibt, wenn die Umstände – z. B. das Alter der Brautleute – es nahelegen.)
Bräutigam: Ja.
Danach richtet der Priester / Diakon an beide gemeinsam die Frage: Sind Sie beide bereit, als christliche Eheleute Ihre Aufgaben in Ehe und Familie, in Kirche und Welt zu erfüllen?
Beide antworten: Ja.
Es folgt der Große Vermählungsspruch:
Priester: Da Sie also beide zu einer christlichen Ehe entschlossen sind, so schließen Sie jetzt vor Gott und der Kirche den Bund der Ehe, indem Sie das Vermählungswort sprechen. Dann stecken Sie einander den Ring der Treue an.
Der Bräutigam nimmt den Ring der Braut und spricht: N., ich nehme dich an als meine Frau und verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und in Krankheit. Ich will dich lieben, achten und ehren, solange ich lebe. Er steckt ihr den Ring an und fährt fort: Trag diesen Ring als Zeichen der Liebe und Treue. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Mit den gleichen Worten verspricht die Braut ihre Treue und überreicht den Ring.
Danach wird das neuvermählte Paar gesegnet.
Evangelisch
Die evangelische Trauung findet als Wortgottesdienst mit den Hauptbestandteilen Predigt, Ehebekenntnis, Gebet und Segen statt. Für die weitere Gestaltung gibt es vielen Möglichkeiten, wovon die folgende Gottesdienstordnung ein Beispiel darstellt:
Glockengeläut, Abholung an der Kirchentür, Einzug (Orgelmusik)
In der Regel werden am Ende des Glockenläutens die Brautleute und die Gäste vom Pfarrer / von der Pfarrerin an der Kirchentür abgeholt. Zum Einzug wird Musik gespielt.
Es sind aber auch folgende Varianten möglich: Die Gäste befinden sich bereits im Kircheninnern und der/die Pfarrer/in holt nur das Brautpaar ab oder der Bräutigam wartet vor dem Altar und die Braut wird von ihrem Brautführer in die Kirche geleitet (Brautführung).
Lied der Gemeinde, Gottesdiensteröffnung (Vorspruch und Gebet)
Der Gottesdienst beginnt mit einer kurzen Begrüßung der Gemeinde und einem gemeinsamen Lied. Zur Unterstützung kann der Kirchenchor dazugebeten werden. In der kirchlichen Tradition sind es Lob- und Danklieder, die am Anfang der Trauung erklingen.
Nach einem kurzen Vorspruch kann sich der/die Pfarrer/in direkt an das Brautpaar wenden.
Ein Gebet könnte sich anschließen. Danach kann ein Lied gesungen werden.
Trauwort und Predigt
Als Überschrift für die Trauung selbst dient der Trauspruch. Er soll aber auch Segensspruch und Zuspruch für den gemeinsamen Lebensweg sein. Zur Erinnerung an diesen Tag wird er in die Trauurkunde eingetragen.
Das Paar kann seinen Trauspruch selber auswählen und dadurch sicher sein, dass ein ganz persönlicher Bezug zu seiner gemeinsamen Zukunft hergestellt wird. Es ist in der Regel ein Spruch oder auch eine längere Stelle aus der Bibel. Ein Zitat oder ein Gedicht kann ergänzend hinzugefügt werden.
› Eine Liste schöner Trauverse finden Sie in unserer kostenlosen Hochzeits-Checkliste als Download!
Es folgt die Auslegung in Form der Predigt. Darin wird der Trauspruch zum ersten Mal gedeutet.
Lied der Gemeinde
Lesung zur Ehe
Die Lesung ist das Vorlesen einer oder mehrer Bibelstellen, die nach vorheriger Absprache auch von einem Verwandten oder Freund übernommen werden kann. Sie kann entweder in die Predigt eingebunden werden oder vor der eigentlichen Trauhandlung stattfinden. Die Aussage der Lesung soll die Zielvorstellungen zeigen und Perspektiven für die Ehe eröffnen.
Bei der Trauung werden üblicherweise folgende Texte gelesen: Hohelied 8,6–7 / Johannes 15,9–10.12–13 / 1. Korintherbrief 13,4–7 / 1. Johannesbrief 4,16 oder folgende Kombination: 1. Mose 2, 18 / Markus 10, 6–9 / Kolosser 3, 12–17, alternativ auch diese: 1. Mose 2 / Sprüche 18 / Matthäus 19 / Epheser 5 / Epheser 4 / 1. Johannesbrief 4. Ebenso ist diese Bibelstelle möglich: Römer 12,1–3.9–13.
Traufrage
Bei ihrer Trauung geloben die Brautleute, dass sie in Liebe und Treue immer beieinander bleiben wollen. Dafür erbitten sie Gottes Segen. Folgende Möglichkeiten der Formulierung stehen zur Wahl:
1. Form der Frage: Der Pfarrer/die Pfarrerin fragt die Brautleute
„N. N., willst du N., die (den) Gott dir anvertraut, als deine Ehefrau (deinen Ehemann) lieben und ehren und die Ehe mit ihr (ihm) nach Gottes Gebot und Verheißung führen – in guten wie in bösen Tagen – bis dass der Tod euch scheidet, so antworte: Ja, mit Gottes Hilfe. (Oder: Ja)“
oder
„Sie wollen einander lieben und achten. Sie sehen im anderen nicht ein Eigentum, sondern die Partnerin, den Partner. In Freude und Leid wollen Sie zueinander halten, solange Sie leben. Dazu wünschen Sie sich Gottes Segen. Ist das Ihr aufrichtiger Wille, so antworten Sie: Ja.“
2. Form der Erklärung: Die Brautleute sprechen dem/r Pfarrer/in abschnittweise nach – oder die Brautleute lernen die Worte auswendig und sprechen das Traugelöbnis selbst. Dabei können sie sich einander zuwenden und sich die Hand reichen.
„N., ich will dich als meine Ehefrau (meinen Ehemann), die (den) Gott mir anvertraut, lieben und ehren und die Ehe mit dir im Vertrauen auf Gottes Hilfe führen, in guten wie in schlechten Tagen, bis der Tod uns scheidet. Dazu helfe mir Gott.“
oder
„N., ich will dich lieben und achten, dir vertrauen und treu sein.
Ich will dir helfen und für dich sorgen.
Ich will dir verzeihen und gemeinsam mit dir immer wieder einen neuen Anfang suchen.
Ich will zusammen mit dir auf Gott vertrauen, für die Mitmenschen da sein
und die Schöpfung bewahren, solange wir leben.
Dazu helfe mir Gott.“
Ringwechsel
Der/die Pfarrer/in reicht beiden die Ringe und spricht dazu: „Zum äußeren Zeichen für dieses Versprechen, das ihr euch eben gegeben habt, steckt euch nun bitte eure Ringe auf, weil einer sich dem anderen für immer anvertraut hat.“
Es ist aber auch möglich, dass der Bräutigam zur Braut und umgekehrt sagt: „Nimm diesen Ring als äußeres Zeichen meiner Liebe und Treue.“
Gebet
Nach dem Ringwechsel fordert der/die Pfarrer/in das Paar auf: „Reicht einander die Hand.“ Die Eheleute wenden sich einander zu – wenn nicht schon zum Ringwechsel geschehen – und geben sich die rechte Hand. Der/die Pfarrer/in legt seine Hand auf die zusammengelegten Hände und spricht: „Gott bewahre den Bund, den ihr geschlossen habt. Er lasse euch wachsen und reifen zur Güte und Menschlichkeit, dass ihr einander immer wieder begegnet mit jener Gesinnung, die uns vor Augen steht in Jesus Christus, unserem Herrn.“
Segnung des Brautpaares
Der/die Pfarrer/in spricht:
„Liebe Gemeinde, lasst uns für diese Eheleute beten.
Herr, unser Gott:
Du hast Mann und Frau füreinander geschaffen.
Wir bitten Dich für diese Eheleute:
Bewahre sie in ihrer Ehe.
Lass sie Dich suchen und finden.
Erhalte sie in Deiner Liebe.
Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.“
Das Paar kniet nieder. Der/die Pfarrer/in legt die Hände auf:
„Gott der Herr segne eure Ehe.
Er schütze und erhalte eure Liebe.
Er bewahre euch vor Gefahr.
Er schenke euch Freude.
Er gebe euch Kraft und Mut, wenn euch das Leben schwer fällt.
Geht und lebt in Gottes Schutz.
Durch Jesus Christus, unsern Herrn.
Friede sei mit euch. Amen.“
oder:
„Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, komme über euch und bleibe bei euch, jetzt und immerdar. Amen.“
Das Paar erhebt sich.
Übergabe der Traubibel
Der/die Pfarrer/in spricht: „Empfanget als Gabe der Gemeinde die Heilige Schrift. Christus spricht: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren.“
Die Brautleute treten zurück.
Lied der Gemeinde
Feier des Abendmahls
In manchen Gemeinden ist es ein schöner Brauch, im Traugottesdienst das Abendmahl mit den Angehörigen und Gästen zu feiern. Das Teilen des Brotes und des Weines macht uns bewusst: Gott ist mit uns! Wir leben in seiner Güte – nicht nur am Hochzeitstag, sondern auch an allen anderen Tagen.
Bestandteile: Abendmahlgebet / Einsetzungsworte / Christe, du Lamm Gottes / Austeilung des Mahls / Dankgebet / Lied der Gemeinde – Eine Gestaltungsmöglichkeit:
Der/die Pfarrer/in spricht zum Brautpaar: „Friede für euch, alles was gut ist und glücklich macht, komme über euch beide. Friede sei mit euch allen und in der ganzen Welt.“
Der/die Pfarrer/in wendet sich zum Altar und spricht ein längeres Abendmahlgebet. Danach teilt er/sie Brot und Wein aus.
Zum Abschluss spricht der/die Pfarrer/in: „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich.“ Die Gemeinde antwortet: „Und seine Güte währet ewiglich.“
Der/die Pfarrer/in spricht ein Dankgebet.
Ein Lied, das gemeinsam gesungen werden kann, leitet zum Fürbittengebet und zum Abschluss des Gottesdienstes über.
Fürbitten
Im Fürbittengebet werden die Wünsche für das Brautpaar umgewandelt in Bitten an Gott, dass er sie auf ihrem Weg leite und führe, dass er ihnen die Kraft, den Mut und die Fantasie gibt, die gemeinsame Zukunft miteinander zu gehen. Sie können vom Pfarrer / von der Pfarrerin vorgetragen werden. Es ist aber auch eine gute Möglichkeit, Verwandte, Gäste und/oder Freunde zu bitten, diese Fürbitte zu übernehmen.
Vaterunser
Der/die Pfarrer/in, Gemeinde und Brautleute beten: „Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich ...“
Allgemeiner Segen
Der/die Pfarrer/in spricht: „Wir bitten Gott um seinen Segen: (alle stehen auf) Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.“
oder:
„Der Herr segne euch und behüte euch. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Amen.“
Auszug aus der Kirche (Orgelmusik)
Eheschließung bei Konfessionsverschiedenheit
Wenn sich ein Paar bewusst dazu entscheidet kirchlich zu heiraten, können die Begründungen für eine kirchliche Heirat häufig so lauten:
- Weil die kirchliche Trauung besonders feierlich ist.
- Weil wir um den Segen Gottes für unsere Ehe bitten.
- Weil der Glaube unsere Ehe fester bindet und sicher hält.
Für ein konfessionsverschiedenes Paar können jedoch verschiedene Fragen zum Problem werden:
- „Trauung durch den katholischen oder den evangelischen oder beide Pfarrer?“
- „Kindererziehung in welcher Konfession?“
- „Wohin zum Gottesdienst?“
- „In welcher Gemeinde mitmachen?“
Die evangelische und katholische Kirche sind sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten näher gekommen. So ist es auch im Interesse beider Kirchen, dass beide Partner guten Gewissens in ihrer konfessionsverschiedenen Ehe leben können.
Ehehindernis der Konfessionsverschiedenheit
In der katholischen Kirche ist die Konfessionsverschiedenheit der Partner zunächst einmal ein Ehehindernis. Um von ihm befreit zu werden, muss man sich an den zuständigen Pfarrer wenden. Die Deutsche Bischofskonferenz erkennt an, dass bei den Konfessionsgegebenheiten in Deutschland in jedem Fall ein Grund zur Befreiung (Dispens) von diesem Ehehindernis vorliegt.
Dies bedeutet: Der katholische Pfarrer befreit (dispensiert), wenn der katholische Partner folgende Fragen bejahen kann, die im Brautexamen vorgelegt werden:
- Wollen Sie in Ihrer Ehe als katholischer Christ leben und den Glauben bezeugen?
- Sind Sie sich bewusst, dass Sie als katholischer Christ die Pflicht haben, Ihre Kinder in der katholischen Kirche taufen zu lassen und im katholischen Glauben zu erziehen?
- Versprechen Sie, sich nach Kräften darum zu bemühen, dieses sittliche Gebot zu erfüllen, soweit das in Ihrer Ehe möglich ist?
Bei diesem Versprechen steht das Gelingen der Ehe im Vordergrund. Die gemeinsam verantwortete Gewissensentscheidung ist hier entscheidend.
Befreiung (Dispens) von der Formpflicht
Formpflicht meint: Die kirchlich gültige Eheschließung eines Katholiken erfolgt bei der kirchlichen Trauung, indem die Brautleute vor dem katholischen Pfarrer und zwei Zeugen ihren Ehewillen erklären. Hinweis: Die evangelische Kirche erkennt schon die Willenserklärung der Brautleute vor dem Standesamt als Eheschließung an – dadurch genießen Ehe, Familie und Kinder den Schutz der Gesellschaft.
Auch bei einer „Mischehe“ sollte zunächst versucht werden, die kirchliche Trauung vor einem katholischen Priester in der katholischen Kirche zu feiern. An dieser liturgischen Feier der Eheschließung kann sich auch der nichtkatholische Pfarrer beteiligen.
Dispens bedeutet, dass sich ein katholischer Christ (seit 1970) von dieser Verpflichtung befreien lassen kann, ohne damit seine kirchlichen Rechte zu verlieren. Von der Formpflicht kann nur der zuständige Bischof befreien, wenn das Brautpaar erklärt, dass eine katholische Eheschließung aufgrund der Überzeugung eines Partners oder seiner Familie schwierig ist. Den Dispensantrag stellt der katholische Partner bei seinem Pfarrer. Von ihm wird der Antrag an den Bischof weitergeleitet.
Die Trauung kann in der gewünschten Kirche, aber nach der Gottesdienstordnung (Agende) der jeweiligen Kirche stattfinden. Nach der Dispensregelung sind – neben der katholischen Trauung – verschiedene Trauungsformen möglich, die für die katholische Kirche gültig sind:
Eine gemeinsame Trauung
Die kirchliche Trauung findet vor einem evangelischen Pfarrer in einer evangelischen Kirche statt. Der evangelische Pfarrer erfragt den Ehewillen der Partner. Der katholische Geistliche wirkt bei dieser Trauung liturgisch mit, indem er etwa Gebete spricht oder predigt. Der volkstümliche Ausdruck „Ökumenische Trauung“ ist verkehrt und irreführend. Ebenso lehnen beide Kirchen eine Doppeltrauung – nacheinander evangelisch und katholisch – ab.
Eine evangelische Trauung
Die kirchliche Trauung findet in der evangelischen Kirche vor einem evangelischen Pfarrer statt. Die Trauung ist ein Wortgottesdienst mit Predigt, Ehebekenntnis, Gebet und Segen.
Eine nur standesamtliche Trauung
Bestehen unüberwindliche Schwierigkeiten auch zu einer kirchlichen evangelischen oder gemeinsamen Trauung, kann ebenso eine nur standesamtlich geschlossene Ehe nach katholischem Recht gültig sein. Die katholische Kirche bevorzugt jedoch die vorher genannten Formen gegenüber einer nur standesamtlichen Trauung.
Unterstützung für konfessionsverschiedene Paare
Beide Kirchen bieten zur Klärung all dieser Fragen ein Brautgespräch zwischen Pfarrer und Brautpaar an. Konfessionsverschiedene Paare sollten sich von den Seelsorgern beider Kirchen beraten lassen. Das Traugespräch kann auch mit beiden Pfarrern zugleich geführt werden. Bei allen Fragen, die die konfessionsverschiedene Ehe und damit auch das Verhältnis zu den Kirchen betreffen, sollte bedacht werden:
- Jede Kirche möchte dem ihr zugehörenden Partner zu einer guten Ehe helfen. Sie kann das nur, wenn dieser mit ihr in Kontakt bleibt, und sei es auch in kritischer Weise.
- Jede Kirche stellt die Entscheidungen, die in der Ehe getroffen werden müssen, in die Gewissensentscheidung der Eheleute und möchte, dass dabei das Gewissen des (anderskonfessionellen) Partners geachtet wird.
Von so begonnenen und gelebten Ehen kann eine Belebung, Vertiefung und Erneuerung der Gemeinschaft und des Näherrückens der Kirchen nach innen und außen erhofft werden.
Bräuche und Gepflogenheiten rund um die Hochzeit
Die Verlobung
Eine Verlobung ist das gegenseitige Versprechen eines Paares, die Ehe zu schließen. In früheren Zeiten gehörte die Verlobung zum festen Brauch auf dem Weg zur Hochzeit. Gerade im ländlichen Bereich hatte die Verlobung vertraglichen Charakter. Nach dem gegenseitigen Besichtigen von Haus und Hof fand recht schnell die offizielle Verlobung statt, an der die ganze Verwandtschaft teilnahm, sich möglicherweise erst kennenlernte und die Verbindung vertraglich festgemacht wurde. In manchen Gegenden schenkte der Bräutigam der Braut die „Treue“, das war ein Goldstück, eine Halskette oder sonstiger Schmuck. Diese „Treue“ musste zurückgegeben werden, wenn das Verlöbnis aufgelöst wurde, was jedoch nur selten vorkam.
Zur Verlobung gibt es einen eigenen Ritus im deutschen Benediktionale, bei dem die Ringe gesegnet werden, die sich die Verlobten anstecken. Der Ritus nimmt Bezug auf Joh 15, 12: „Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!“ Die Kirche versteht die Zeit der Verlobung als eine Zeit des Prüfens und der Vorbereitung auf die Ehe. In dieser Zeit können verlobte Paare beispielsweise einen Ehevorbereitungskurs (s. u.) besuchen.
Heute ist die – offizielle – Verlobung eher die Ausnahme. Es kann aber auch heute sinnvoll sein, Verlobung zu feiern – und dabei kirchliche und weltliche Feier miteinander zu verbinden:
- Das Paar möchte sich selbst den Wunsch, später die Ehe zu schließen, bestätigen und bekräftigen, z. B. zeichenhaft durch den Austausch und das Tragen des Ringes (Wortgottesdienst oder Eucharistiefeier mit Segnung der Ringe).
- Das Paar möchte seinen Verwandten, Bekannten und Freunden die eigene Verbindung bekanntmachen und mit ihnen zusammen feiern.
Die Feier der Verlobung kann so eine wichtige Station auf dem Weg der Liebe zur Ehe sein, auf dem die Verbindung verbindlicher wird und das Zusammensein eingeübt werden kann.
Die Vorbereitung
Planung
Die Hochzeit sollte sehr gut vorbereitet sein, denn in der Regel heiratet man nur einmal. Damit rechtzeitig an alles gedacht wird, ist das Führen einer Checkliste sinnvoll:
› Laden Sie kostenlos unsere Checkliste herunter! (PDF)
› Lesen Sie den dazugehörigen Magazinbeitrag „Checkliste auf dem Prüfstand“
Ehevorbereitungsseminar
Die katholische Kirche bietet – an manchen Orten in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche – für Brautleute Ehevorbereitungs-Seminare an. Meist werden sie von einem Team geleitet, das aus einem Ehepaar, einem Arzt und einem Priester besteht. In den Gesprächen geht es darum, mit anderen Paaren über die christlich gelebte Ehe, über Partnerschaft und Sexualität sowie über eine verantwortliche Familienplanung zu sprechen.
Traugespräch
Im Traugespräch spricht der Priester ausführlich mit dem heiratswilligen Paar über die Bedeutung der kirchlichen Trauung, über das christliche Verständnis der Ehe und die Verpflichtungen, die das Paar mit der kirchlichen Trauung eingeht (Brautexamen) und die es mit seiner Unterschrift einzuhalten verspricht. Es geht auch um die Gestaltung der Trauungsfeier.
Anmeldung der Eheschließung
Früher wurde das Aufgebot beim Standesamt bestellt und für eine bestimmte Zeit öffentlich ausgehangen. Heute entfällt der Aushang und es werden lediglich die Formulare zur Eheschließung ausgefüllt. Sofern alle notwendigen Papiere vorhanden sind, kann das Paar jederzeit die Ehe miteinander eingehen.
In vielen Kirchen und Gemeinden wird im Vorfeld durch Aushang oder Abkündigung bekanntgegeben, dass und wann die Trauung stattfindet wird. Die Gemeinde wird gebeten, die Brautleute in das Fürbittengebet einzuschließen.
Unterlagen
Für die katholische kirchliche Trauung muss der sogenannte Ledigkeitsnachweis erbracht werden, das heißt, beide Ehepartner müssen eine aktuelle Taufurkunde vorlegen, die nicht älter als sechs Monate ist. Sie ist bei dem Pfarramt zu erfragen, in dem die jeweilige Person getauft wurde.
Die vorherige Schließung einer Zivilehe, d. h. Heirat auf dem Standesamt, ist nicht (mehr) erforderlich; ohne diese ist jedoch eine Genehmigung des Bischofs nötig.
Folgende Urkunden oder Bescheinigungen werden schließlich bei der Anmeldung benötigt: Geburts-, Tauf- und Konfirmations- / Kommunionurkunden von beiden, zusätzlich die Bescheinigung über das Aufgebot, die vom Standesamt ausgestellt wird. Zur kirchlichen Trauung ist dann eine auf dem Standesamt erhaltene Urkunde der Eheschließung mitzubringen.
Die Hochzeitseinladung
Früher brachte ein vom Brautpaar beauftragter Hochzeitsbitter die Einladung zu den Gästen. Mit einem geschmückten Stock und einer (Schnaps-)Flasche ausgestattet, klopfte er an jedem Haus und sagte seinen „Hochzeitsbitter-Spruch“ auf, worin u. a. die Speisenfolge erwähnt wurde. Am Ende hieß es: „Nun macht euch fein, aber nicht zu fein, Braut und Bräutigam wollen gern die feinsten sein.“ Alle, die zur Hochzeitsfeier kommen wollten, gaben dem Hochzeitsbitter ein buntes Band für seinen Stock „zur Unterstützung seines Gedächtnisses“.
Heute kann das Brautpaar die Gäste besuchen und persönlich einladen. Es kann ihnen im Gespräch oder mit einer festlich gestalteten Einladungskarte mitteilen, was es als Hochzeitsgeschenk sowie als Programmpunkt bei der Feier (Tanzspiel, Hochzeitszeitung, gespielte „Liebeserinnerungen“, Ratespiel, eigene Hochzeitserinnerungen) erwartet und ausdrücken, was ihm am Hochzeitsfest und für die künftige Ehe besonders wichtig ist.
Der Polterabend
Das Polterfest ist älter als unsere christlichen Hochzeitszeremonien. Von alters her glaubte man, mit dem Lärm zerbrechender Töpfe und Pfannen, Kannen und Krüge vor dem Haus der Braut die bösen Geister fortzuscheuchen.
Weil Glas ein Symbol für Glück ist, das ja gerade in der künftigen Ehe heil bleiben soll, durfte kein Glas zerworfen werden. Die Polterscherben mussten auf jeden Fall aus Steingut oder Porzellan bestehen.
Der Polterabend wird meist als „offenes Haus“ betrachtet: Die Braut lädt zuvor ein, aber Nachbarn und Freunde können auch unangemeldet erscheinen und mitfeiern.
Kirche schmücken
Der Blumenschmuck in der Kirche sollte ein Thema im Traugespräch sein, denn in manchen Kirchen treffen die Gemeinden die Vorbereitungen selber, in anderen wird dies dem Brautpaar überlassen.
Der Traugottesdienst
Bei der Trauung vermischen sich Freude und Hoffnung mit Ungewissheit und Angst. Dies alles wird im Traugottesdienst vor Gott gebracht und sein Beistand für das gemeinsame Leben erbeten.
Die eigentliche Trauhandlung besteht aus
- den Traufragen
- dem darauffolgenden Trauversprechen
- dem Ringwechsel
- dem Segnen der geschlossenen Ehe durch Handauflegung
› Siehe dazu auch den Abschnitt „Die Feier des kirchlichen Eheversprechens“
Das weiße Hochzeitskleid
„Ganz in Weiß“ – so stellen wir uns eine „richtige“ Braut vor. Mit der Farbe Weiß verbinden wir Reinheit und Vollkommenheit, Freude und Festlichkeit, Leben und ungebrochenes Licht. So ist seit urchristlicher Zeit Weiß die Farbe des Taufkleides. Sie ist darüber hinaus die Farbe für die Kleidung bei allen Festen, an denen eine Lebenswende gefeiert wird.
In Verbindung mit dem (Braut-)Schleier drückt sich im weißen Brautkleid die Suche nach Schutz und Geborgenheit aus.
Ein schöner Brauch ist es, aus dem Brautkleid oder dem Schleier später das Taufkleid für das Kind zu nähen.
Der Brautstrauß
Blumen sind Zeichen des Lebens und waren deshalb in früherer Zeit ein Mittel der Geisterabwehr.
Blumen sind zugleich Symbol der Liebe und der guten Wünsche. Die besonderen Hochzeitspflanzen waren früher Rosmarin und Myrten. Der Brautstrauß kann auch etwas von den persönlichen Wünschen und der Blumenvorliebe der Braut bzw. des Paares ausdrücken.
Blumen auf dem Weg
Viele Brautleute wünschen sich, dass Kinder vor ihnen in die Kirche gehen und Blumen streuen. Es ist ja auch ein schönes Bild. Aber nicht nur das. Denken Sie dabei zum Beispiel auch an die Zweige auf der Straße beim Einzug Jesu in Jerusalem. Ihr Weg wird geschmückt sein mit Blumen als Zeichen der Freude über den Schritt in die Gemeinsamkeit.
Die Brautkerze
Die Kerze gehört seit dem Mittelalter zu jeder Brautmesse. Die Kerzen sollen die Gebete um Glück und Segen zum Himmel tragen.
In manchen Gegenden trägt die Braut statt des Blumenstraußes eine reich verzierte Kerze, die während der Brautmesse neben ihr steht. In anderen Gegenden wird die Kerze von einem Kind getragen, das den Brautzug damit eröffnet. Diese Kerze brennt entweder schon oder sie wird zu Beginn der Trauung an der Osterkerze oder am ewigen Licht entzündet.
Die brennende Kerze kann auch als Symbol der Liebe schlechthin verstanden werden: Leuchten, sich verzehren, wärmen…
Die Brautkerze erinnert an den Hochzeitstag. Sie könnte aufgestellt und entzündet werden an den Hochzeitstagen oder an anderen wichtigen Familienfesten. Sie könnte später auch als Taufkerze verwandt werden.
Tipp: Gestalten Sie Ihre eigene Hochzeitskerze! Das geht ganz einfach mithilfe unserer Bastelanleitung. Wer sich das nicht selbst zutraut, wird sicher bei der Auswahl an Hochzeitskerzen und Zubehör in unserem Online-Shop fündig.
Urkunden
Nach der Trauung erhält das neuvermählte Paar eine kirchliche Urkunde, die es im Stammbuch aufbewahren sollte. Die Vorlage dieser Urkunde wird u. a. bei der Anmeldung der Kinder zur Taufe benötigt.
Brot und Licht
Brot und Licht spielten von jeher bei der Hochzeit eine große Rolle. So prangte in Westfalen inmitten der Hochzeitstafel ein Riesenbrot mit einer Kerze. Das Brot wurde anschließend an die Armen verteilt, die Kerze in die Kirche gestellt. In Schlesien oder in Hessen reichte der Bräutigam der Braut oder die Brautmutter dem Paar beim Einzug in das neue Heim ein Stück Brot von einem frischen Laib. Ein Stück verwahrte die Braut für alle Zeiten; der Rest des Brotlaibs wurde an die Armen verteilt.
Auch heute noch kann das Brot ein Zeichen für die Ehe sein:
- Brot miteinander teilen – den anderen teilnehmen lassen an meinem Leben.
- Für das tägliche Brot sorgen – den Alltag durchstehen.
- Brot für andere übrighaben – für andere Menschen offen sein.
- Bitte um das tägliche Brot – auf einen anderen angewiesen sein.
Hochzeitsgeschenke
Früher wurden die Gäste während des Festes sogar durch den Hochzeitsbitter in einem eigenen Gedicht zum Schenken aufgefordert.
Gerade bei einer Hochzeit waren sogenannte nützliche Geschenke zur Gründung des neuen Hausstandes sinnvoll. Oft wurden Wunschlisten angefertigt, von denen sich die Gäste etwas Passendes aussuchen konnten.
In der heutigen Zeit leben Paare jedoch häufig schon vor der Hochzeit eine Zeitlang zusammen. Daher wird oft ein Geldgeschenk gewünscht, um beispielsweise die Hochzeitsreise zu finanzieren. Ebenso sind Hochzeitsalben oder persönlich gestaltete Erinnerungsstücke beliebte Geschenke.
Tischgebet
In manchen Gegenden sprach einer der Brautführer vor dem Hochzeitsmahl einen „Hochzeitsspruch“ oder die „Einbetung“. Braut oder Bräutigam können heutzutage in Verbindung mit einer Tischrede mit allen Gästen vor dem Hochzeitsmahl beten.
Weitere alte Bräuche
› Zum Magazinbeitrag „Alte Bräuche für das junge Glück“
Nachtrauung
Wenn die kirchliche Trauung erst erhebliche Zeit nach der standesamtlichen Eheschließung stattfindet, so spricht man von einer Nachtrauung. Dies ist ohne Schwierigkeiten möglich, denn die Bitte um Gottes Segen kann niemals zu spät sein, auch nach Jahren nicht.
Hochzeitsjubiläum feiern
Viele Jahrestage der Vermählung – es sind noch nicht einmal immer die „runden“ – haben traditionelle, besondere Bedeutungen. Sie sind oft mit einem symbolischen Geschenk verbunden, das sich an der aktuellen Lebenssituation des Ehepaares orientiert.
› Schauen Sie sich dazu unsere Seite über die Hochzeitsjubiläen an!
Weiterführende Links:
› Arbeitshilfen für die Trauung
› Checkliste zur Vorbereitung der Hochzeitsfeier herunterladen
› Hochzeits-Gebete
› Gebete für die Ehe und das Ehejubiläum
› Fürbitten für die Hochzeit und das Ehejubiläum
› Hochzeits-Gedichte und Liebesgedichte
› Zitate und Bibelsprüche über die Liebe und zur Trauung
› Geschenkideen zur Hochzeit
› Kerzen, Urkunden & mehr für die Hochzeit
› Vorbereitungsmaterial für Traugottesdienste
› Wissenswertes & Brauchtum zum Hochzeitsjubiläum
Entdecken Sie Geschenke & mehr zur Hochzeit:
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)