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Josef und seine Brüder
nach Genesis 37,3-46,34
Diese Kurzgeschichten rund um Josef, seine Brüder, seinen Aufenthalt im Gefängnis und den Pharao zeigen den Kindern, wie wichtig es ist, den Glauben an Gott auch in schwierigen Zeiten nicht zu verlieren, denn Gott hat niemanden vergessen.
Josef im Gefängnis
Josef läuft durch die Gänge des Gefängnisses. Er geht in jede Zelle, um den Gefangenen das Essen zu bringen. Er findet es gut, dass er diese Arbeit für den Aufseher tun darf; das hilft ihm, die Langeweile zu vertreiben.
„Warum bist du eigentlich hier im Gefängnis?“, fragt einer der Gefangenen, „was hast du verbrochen?“ Josef schaut seinen Mitgefangenen an. „Eigentlich bin ich unschuldig hierher geraten“, sagt er langsam. Der andere will mehr hören. Josef erzählt:
Mundschenk und Pharao
› Zu den Malbögen
„Ich war Sklave bei Potifar, dem wichtigsten Minister des Pharaos. Potifar hatte mir eine verantwortungsvolle Aufgabe gegeben. Ich war der Vorgesetzte aller anderen Sklaven. Potifar überließ mir alles. Aber seine Frau verlangte Böses von mir. Sie wollte mich verleiten, ihren Mann zu betrügen. Aber ich wollte kein Unrecht tun und nicht gegen das Gebot meines Gottes verstoßen. Da wurde die Frau böse und sorgte dafür, dass ich ins Gefängnis kam.“
In der kleinen Zelle wird es still. „Du bist kein Ägypter“, sagt der andere Gefangene zu Josef. „Was hast du eigentlich gemacht, bevor du zu Potifar kamst?“
Bevor er zu Potifar kam… Josef schaudert. Er sieht alles wieder vor sich. Sein eigenes Land Kanaan, wo er einst mit seinem Vater Jakob und seinen Brüdern gewohnt hatte. Er war der Liebling seines Vaters gewesen. Aber seine Brüder mochten ihn nicht leiden. Dann träumte er eines Tages, dass seine älteren Brüder sich vor ihm verbeugten. Als er ihnen diesen Traum erzählte, wurden sie sehr zornig. Sie wollten ihn beiseiteschaffen. Als sie allein mit ihm auf dem Feld waren, warfen sie ihn in ein tiefes ausgetrocknetes Wasserloch. Am Abend kam eine Karawane vorbei, ägyptische Kaufleute mit Kamelen, Vieh und Sklaven. Da verkauften ihn seine Brüder kurzerhand den Ägyptern als Sklaven.
Nein, darüber spricht er lieber nicht. Er sagt nur: „Ich habe viel Schlimmes mitgemacht. Aber mein Gott hat mir stets geholfen. Er ist der lebendige Gott, der den Himmel und die Erde geschaffen hat.“
Der Mundschenk erzählt seinen Traum
› Zu den Malbögen
Der andere Gefangene erzählt Josef: „Ich bin Mundschenk an Pharaos Hof gewesen. Dort wurde ich verdächtigt, Gift in den Wein des Pharaos gemischt zu haben. So kam ich hierher ins Gefängnis. Heute Nacht habe ich etwas Seltsames geträumt. Ich möchte gerne wissen, was der Traum zu bedeuten hat.“
Josef lässt den Mann seinen Traum erzählen. Er hört aufmerksam zu. „Ich weiß, was dein Traum bedeutet“, sagt er, „nach drei Tagen wirst du wieder im Palast des Pharaos von Ägypten sein.“
Und so geschieht es. Aber Josef bleibt im Gefängnis zurück. Hat Gott ihn vergessen?
Der Traum des Pharaos
Am ägyptischen Hof herrscht eine sonderbare Spannung. Der Pharao hat einen Traum gehabt, und er will wissen, was der Traum zu bedeuten hat. Aber niemand am Hof kann ihn deuten. Die Diener flüstern miteinander darüber. Auch der Mundschenk hört, dass der Pharao wegen des Traumes schlechte Laune hat. Auf einmal fällt ihm der jüdische Sklave aus dem Gefängnis ein. Der Mundschenk geht zum Pharao. „Pharao“, sagt er, „ich kenne einen, der Euch vielleicht helfen kann. Er sitzt im Gefängnis.“
„Lass ihn sofort herkommen“, befiehlt der Pharao.
In neuen Kleidern erscheint Josef einige Stunden später vor dem Pharao. Der Saal, in dem der Pharao auf seinem Thron sitzt, ist voller Menschen. Lauter hohe Regierungsbeamte sind da. „Kannst du Träume deuten?“, fragt der Pharao Josef. Aber Josef schüttelt den Kopf. „Selbst kann ich es nicht, Pharao“, sagt er, „aber Gott wird mir dabei helfen. Träume zu deuten, ist eine Gabe Gottes.“
Der Pharao berichtet: Er hat von sieben prächtigen, fetten Kühen geträumt, die aus dem Nil kamen. Und danach kamen sieben hässliche, magere Kühe und fraßen die fetten Kühe auf. Und gleich danach träumte der Pharao, dass sieben hässliche, leere Kornähren sieben schöne Ähren verschluckten, die voller Körner waren. Als der Pharao seine Träume erzählt hat, ist es ganz still in dem Saal.
Dann sagt Josef: „Pharao, es werden sieben Jahres des Überflusses kommen, in denen so viel Korn auf den Feldern wächst, dass das Volk es nicht aufessen kann. Aber danach kommen sieben Jahre großer Armut mit Missernten.“
Josef deutet die Träume der Menschen
› Zu den Malbögen
Josef wartet ein wenig. Dann rät er dem Pharao: „Stelle Beamte an, die in den Jahren des Überflusses alle Nahrungsmittel sammeln, die nicht benötigt werden. Sie sollen sie in Vorratshäuser einlagern, damit das Volk in den mageren Jahren zu essen hat.“
Der Pharao findet den Vorschlag ausgezeichnet. Er erhebt sich von seinem Thron und geht langsam auf Josef zu. Feierlich klingt seine Stimme durch die Stille: „Ich ernenne dich zu meinem höchsten Beamten. Du selbst sollst für die Kornvorräte in den kommenden Jahren sorgen.“
Josef ist ganz benommen. Gott hat ihn doch nicht vergessen. Er dankt Gott aus vollem Herzen.
Ein Wiedersehen
Es ist Jahre später. Des Pharaos Traum hat sich erfüllt. In allen Ländern herrscht Hungersnot. Nur in Ägypten gibt es noch das Getreide, das Josef in den guten Jahren aufgespart hat.
Auch Jakob und seine Söhne im Land Kanaan leiden Mangel. Jakob hat seine Söhne schon zum zweiten Mal nach Ägypten geschickt, damit sie dort Getreide einkaufen. Wie jeden Abend steht Jakob am Eingang seines Zeltes und wartet. Wo bleiben seine Söhne? „Wenn sie nur alle wohlbehalten wiederkommen!“, denkt Jakob. Meinen lieben Sohn Josef habe ich auch schon verlieren müssen.
Ist das eine Staubwolke? Das werden wohl meine Söhne sein. Gott sei Dank! Aber was ist das für ein langer Zug? Was für prächtige Wagen! Das können nicht meine Söhne sein.
Aber da kommt Juda herangesprengt: „Vater!“ ruft er, „wir alle sind wieder da, auch Simon und Benjamin.“ Jakob fällt ein Stein vom Herzen. Die Karawane hält vor seinem Zelt. Lauter wunderschöne Wagen. Was bedeutet das?
„Vater“, ruft einer, „wir haben Josef gesehen! Er lebt!“ Jakob fährt zusammen. „Warum sagt ihr das?“ fährt er auf. „Ihr wisst doch auch, dass ein wildes Tier ihn zerrissen hat, vor langer Zeit. Ihr habt mir doch selbst seinen blutverschmierten Rock gebracht!“
Die Brüder kommen alle heran und umringen den Vater. Sie müssen nun ihrem Vater gestehen, dass sie ihn böse betrogen haben. Ruben ergreift das Wort. Er erzählt, dass Josef nicht tot ist, sondern dass sie ihn vor langen Jahren an eine Karawane verkauft haben, weil sie ihn nicht leiden konnten. Dem Vater rinnen Tränen über die Wangen, als er das erfährt.
Ruben fährt fort: „Nun ist Josef Staatsverwalter in Ägypten. Er fragt, ob du nicht auch dahin kommen willst. Und wir alle mit. Dort gibt es genug zu essen, und Josef will uns ein besonders gutes Stück Land verschaffen, in dem wir wohnen können und Weiden haben für unser Vieh.“
Jakob kann es nicht fassen. Wie haben seine Söhne ihn so betrügen können! Aber er weiß auch, dass sie sich gebessert haben. Auf den Reisen nach Ägypten ist einer für den anderen eingetreten.
Ein paar Wochen später zieht Jakob mit seinen Söhnen nach Ägypten zu seinem Sohn Josef. Nach einer langen, beschwerlichen Reise kann Jakob seinen Sohn Josef endlich in die Arme schließen. Er hat seinen Sohn wieder. „Wie gut ist Gott zu mir!“, flüstert Jakob. Und Josef nickt. Er weiß, dass Gott seinen Bund mit seinen Vätern und mit ihm gehalten hat.
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Weiterführende Links:
Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Kinderbibel, Johannes Kiefel Verlag