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Inhalt:
1. Simeon
2. Ein Leben, in dem Hoffnung lebt
3. Beglänzt von seinem Lichte
4. Im Glanz des Kindes
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Simeon – ein Leben wird zum Advent
Andacht
Kaum etwas fällt uns so schwer wie das Warten. Kindern erscheint es unerträglich, sie werden unruhig und unleidlich. Sie quengeln in einer Tour. „Wie lange dauert es noch, wann sind wir endlich da, es ist so langweilig.“ Erwachsenen geht es ähnlich, sie schauen immer wieder auf die Uhr, gehen unruhig hin und her, versuchen sich zu zerstreuen – aber alles geschieht so halbherzig. Sie sind nicht bei der Sache. Das Warten ist für sie zu der einen, alles beherrschenden Sache geworden.
Von Simeon wird erzählt, dass für ihn das Warten zum Lebensinhalt geworden ist. Und dabei war er vermutlich deswegen nicht einmal ein unzufriedener Mensch gewesen. Ihm wurde verheißen, dass er den Heiland sehen werde, noch bevor er stirbt. Darüber ist er alt geworden. Tag für Tag ging er in den Tempel, um zu sehen, ob nun der Moment gekommen sei, endlich da sei, auf den er so lange gewartet hat. Nicht das Warten war im Grunde sein Lebensinhalt gewesen, sondern die Hoffnung. Die Verheißung konnte eine Täuschung gewesen, er konnte sich alles eingebildet haben, einem Irrtum aufgesessen sein. Das war das Risiko, es störte ihn nicht. Er vertraute Gott, er war seine Hoffnung.
Simeon ist eine der Personen, die uns im Advent begegnen. Die Bibel hat ihm nur wenige Verse eingeräumt. Aber in den paar Worten finden wir eine Gestalt, deren ganze Existenz in dem einen Gedanken besteht, der ihr ihr Leben bestimmt hat. In Simeon ist der Advent Wirklichkeit geworden. Und das ist mehr als Warten, das ist vor allem das Vertrauen zu Gott, der zu seinen Verheißungen steht. Mag sein, dass es Zeit braucht, bis eingelöst wird, was uns versprochen wird. Es kann auch sein, dass bisweilen auch Zweifel auftauchen und an uns nagen. Simeon hat nicht aufgehört zu warten, hat gehofft und gebetet, ist immer wieder zum Tempel gekommen, ist darüber alt geworden, war aber dennoch nie enttäuscht.
Einige werden gelästert haben, ihnen wird der Alte sonderbar vorgekommen sein, sie werden ihn womöglich für einen Narren gehalten haben, zumindest aber für jemanden, der mit den Jahren närrisch geworden ist. Irgendwann ist es gut, irgendwann muss es reichen, irgendwann muss das Leben normal weitergehen. So werden sie geredet haben, die Freunde, die Nachbarn und erst recht die Familie. Simeon hat sich nicht beirren lassen. Kann denn jemand, der auf Gott hofft, ein Narr sein? Paulus sprach von sich als einem Narren um Christi willen und er wird damit Recht gehabt haben. Ein Gott, der für die Menschen in den Tod geht, ist nicht zu verstehen. Ein Gott, der sich in die Abgründe dieser Welt begibt, widerspricht allen vernünftigen Vorstellungen. Und so folgt eine Narretei der anderen: ein alter Mann, der nicht aufhört, auf das Kommen des Messias zu hoffen; ein schutzloses Kind, das in einer Futterkrippe liegt, und das der Heiland der Welt sein soll; ein Gott, dessen Liebe zu den Menschen so groß ist, dass er alles auf sich nimmt, sogar das Leid und den Tod.
Advent ist mehr als Warten und auch mehr als Vorfreude. Es ist die Zeit der Vorbereitung, die Zeit, Menschen wie Simeon aufzusuchen, um mit ihm zu hoffen, mit ihm dem Gott zu vertrauen, der uns verheißen ist und der zu uns kommen will. In vier Wochen schreiten wir die Zeit ab, die uns zum Weihnachtsfest bringt. Wir gehen in der Zuversicht, dass Gott uns auf unserem Weg entgegen kommt, mehr noch, dass er schon längst da ist und auch diesen Weg mitgeht.
Ein Leben, in dem Hoffnung lebt.
Meditation (alternativ)
Am Ende hat er Recht behalten:
Simeon, über den alle
nur den Kopf geschüttelt haben.
Der heilige Geist, so heißt es,
soll ihm verheißen haben,
dass er den Messias sehen werde,
den Retter, den Trost Israels,
ihn werde er sehen,
bevor er sterben werde.
Simeon wartete
Tag um Tag,
Jahr um Jahr,
sein ganzes Leben.
Tag für Tag
ging er zum Tempel,
ein Jahr ums andere
hoffte er.
War das ein leeres Versprechen,
waren es Worte, nichts mehr?
Simeon vertraute ihnen,
er vertraute seinem Gott.
Sein ganzes Leben wurde
zu einem einzigen Advent:
zu einem Leben,
das Hoffnung lebt.
Beglänzt von seinem Lichte.
Gedanken zu einem Adventslied: Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16,1+3)
Noch umgibt die Nacht das Dunkel, aber am Horizont lässt sich schon der kommende Tag erahnen. Noch umgibt uns die Finsternis, gehen wir durchs Ungewisse. Unser Schritt tastet sich nur mühsam voran, aber den Wartenden und Suchenden wird eine neue Zukunft verheißen:
„Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg;
Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht;
erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas:
Siehe, da ist euer Gott, siehe, da ist Gott der HERR!
Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen.“
(Jes 40,9+10)
Dieses Wort geht durch die Zeit, hat Jahrhunderte durchmessen und hat auf diesem langen Weg nichts von seiner Kraft und seiner Macht verloren. Es ergeht an uns noch wie vor Jahrtausenden und auch wie vor Jahrzehnten. 1938 steht Europa vor einem neuen Krieg, in Deutschland nimmt der Druck auf die jüdische Bevölkerung immer mehr zu. Und dennoch wird auch in diesem Jahr Weihnachten begangen. Seine Botschaft ist wie ein wärmendes Licht in diesen dunklen Tagen, die alten Prophezeiungen hallen in den Herzen vielfach wider, diesen sich nach Frieden sehnenden Herzen. Sie beleben die vertrauten Bilder neu, machen sie zu Orten dieser Sehnsucht. Der Stall wird zum Fluchtpunkt, er gewährt Schutz, verspricht Sicherheit, verheißt das Heil für diese Welt. Der Morgenstern leitet die Suchenden, er kündet die kommende Zeit an. Die Nacht vergeht, das Heil zieht am Horizont auf. Keine irdische Allmachtsphantasie – wie ist dieses Wort entwertet worden! Dieses Heil vermag nur Gott zu schenken. Er wird den senden, um den Riss, der durch diese Welt geht, zu heilen. Er allein ist der Heiland.
Noch leben wir in dieser Welt, noch erleben wir Tod und Leiden, gibt es Verbrechen und Schuld, aber das Licht ist erschienen und es wird nicht mehr weichen. Sein Glanz ist über uns aufgegangen und wir nehmen ihn mit in unser Leben und in unseren Alltag. Kein Dunkel wird uns mehr schrecken, keine Finsternis uns mehr ängstigen.
Das Leben Jochen Kleppers, der das Lied von der schwindenden Nacht geschrieben hat, endete tragisch. Seine Gedichte aber tragen seine Hoffnung und seine Zuversicht weiter. Seine Gemeinde hat sie gelesen und gesungen, ist mit ihnen durch die dunkle Zeit der Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges gegangen. Sie sind zum Allgemeingut der evangelischen wie römisch-katholischen Christen geworden, in ihnen leuchtet das Licht der Hoffnung, der Glanz der künftigen Herrlichkeit. Und indem wir diese Lieder singen, tragen wir dieses Licht weiter, werden wir zu den Freudenboten Jesajas, bezeugen wir das Kommen Gottes in unsere Welt.
Die Nacht ist schon im Schwinden (EG 16,4)
Der Advent ist die Zeit in der sich die Christenheit auf die Geburt Jesu vorbereitet. Zudem beginnt mit dem ersten Adventssonntag das neue Kirchenjahr. Im LOGO-Onlineshop bieten wir Ihnen viele passende Adventsprodukte um die Weihnachtszeit passend zu gestalten und das neue Kirchenjahr einzuleuten. |
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Im Glanz des Kindes.
Bildbetrachtung – Rembrandt, Simeon im Tempel (1669)
Als Rembrandt van Rijn am 4.10.1669 für immer seine Augen schloss, stand auf der Palette ein unvollendetes Bild. Bis zuletzt hatte er daran gearbeitet, seine Fertigstellung glich am Ende einem Wettlauf zwischen Leben und Tod.
Was war das für ein Leben, das da hinter ihm lag! Erfolg und Misserfolg lösten sich ab, Reichtum und Verschuldung, Ruhm und Vergessenheit. Beides hat er erlebt und durchlebt, auch erlitten. Dazu kam privates Glück und Leid, dieses Leben hat beides in seiner ganzen Tiefe durchmessen. Und seine Bildern sammeln all diese Erfahrungen, dieses Suchen und Hoffen, diese Freude und diese Not. Hat er am Ende gefunden, was er gesucht hat? Ist dieses Bild die Summe seines Lebens und auch Glaubens, ist dies sein Vermächtnis an uns?
Mit der Bibel ist Rembrandt aufgewachsen, seine Familie besaß eine Lutherbibel, seine Mutter las regelmäßig darin, dem Sohn waren ihre Geschichten von Kindheit an vertraut. Er wird Maler, zeichnet Landschaften, porträtiert die Honoritäten seiner Stadt und er malt auch biblische Geschichten. Im reformierten Amsterdam hält man zu den religiösen Malern eine zurückhaltende Distanz. Die beliebten Marienbilder kommen für evangelische Maler kaum in Frage und die weitverbreiteten Heiligendarstellungen erst recht nicht. Es bleiben allein die biblischen Erzählungen, Rembrandt arbeitet immer wieder an ihnen. Er fertigt Zeichnungen und Radierungen an, er malt sie auch in Öl. Anfangs nimmt er die vertrauten Szenen auf, noch bewegt er sich im Fahrwasser der Tradition. Aber das reicht ihm nicht, immer wieder studiert er den Bibeltext, seine Bilder beginnen sich zu verändern. Er wird zu einem evangelischen Maler im tiefsten Sinne, er löst sich von der Tradition und konzentriert sich auf das Evangelium. Die Botschaft der Bibel steht im Mittelpunkt, sie will er verkündigen. Nach ihr fragt und sucht er.
Rembrandt geht zu den Rabbinern. Jesus war Jude, wie sahen die Gebräuche und Sitten aus? Wie sah zum Beispiel die Beschneidung aus, wie er hat er sie sich vorzustellen? Und findet sie in seinen frühen Bildern noch im Tempel statt, so wird sie später im Stall vorgenommen, denn, so hat er gelernt, die Bescheidung fand im Haus statt. Manche Bilder hat er im Gefühl eines tiefen Glückes gemalt. Als seine Frau Saskia das erste Kind bekam, schuf er eine Radierung von der Anbetung des Kindes und die Freude über diese Geburt geht auf den Betrachter über. Und später, viel später, als Hendrickje Stoffels, seine Lebensgefährtin, ein Kind zu Welt brachte, und der reformierte Kirchenrat sie und den Vater vom Abendmahl ausschloss, da erstellte er wieder eine Radierung, trotzig und glücklich. Einen Zaun setzt er an den Rand des Bildes und dahinter sieht man die Vertreter der jüdischen Gemeinde. Sie bleiben außen vor, dieses Glück gehört allein Eltern und den Hirten. Für Rembrandt ist die Bibel zum Halt geworden, für ihn kann sie auch einmal gegen die Mächtigen der Religion stehen. Sie steht bei den Menschen, die sich nach ihr sehnen, die sie brauchen, die aus ihr die Kraft und die Freude zum Leben schöpfen. „Euch ist heute der Heiland geboren“, das ist die Botschaft des Glaubens, die Botschaft dieses Tages.
* * *
Mit einer unnachahmlichen Meisterschaft handhabt Rembrandt den Pinsel, er zaubert seine Bilder geradezu auf die Leinwand. Kein Künstler zuvor und nach ihm hat so die Magie des Lichtes beherrscht, diese Wechselbeziehung von Hell und Dunkel, all diese feinen Nuancen des Lichtes. Das Licht, wurde das nicht immer wieder von Jesus Christus gesagt? Hat er es nicht selbst gesagt, dass er das Licht sei? Ist nicht diese Botschaft schon wie das Licht, das diese Erde erhellt? Er fertigt Radierungen von der Botschaft der Engel an die Hirten an. Von links oben fällt das Licht auf die Hirten und ihre Tiere. Es durchdringt alle Dunkelheiten, es verwandelt die Erde. Gottes Botschaft kommt zur Erde, trifft von oben die Menschen und sie stehen mit einem Mal im Lichte Gottes, sie werden zu Boten dieses Lichtes. Und sie kommen zum Stall, aus dem Dunkel dieser längsten Nacht kommen sie in diesen ärmlichen Stall und doch breitet sich dieses Licht aus, ist die Wärme und die Geborgenheit überall zu spüren.
Wie aber kann das Göttliche in unserem Alltag dargestellt werden? Zu uns kommen keine Engel, uns trifft nicht ein Lichtstrahl. Es geht doch so einfach und nüchtern bei uns zu. Wie kann unser Leben für das Göttliche transparent werden? Für Rembrandt wird das zu der alles entscheidenden Frage. Er malt die Mutter und das Kind und auch den Vater, er malt sie wie eine ganz gewöhnliche holländische Familie. Da brennt das Ofenfeuer, da rollt sich die Katze ein, da steht ein Krug, da sieht es so aus wie in unzähligen Häusern seines Landes. Und doch ist hier mehr zu sehen und zu erkennen und es soll auch den ersten Blick zu sehen und zu erkennen sein.
Rembrandt weiß, dass in der Antike der wahre Seher blind ist. Es ist dies Sehen von Innen heraus, das ist das wahre Sehen. Es lässt sich von nichts ablenken, es bleibt auf das Wesentliche konzentriert. Das vernimmt es mit dem inneren Auge, das nimmt es mit dem Herzen auf.
Darum sieht der Weise mehr, erkennt der Blinde die Wahrheit. Rembrandt ist dieser alte Mann. Was hat er nicht alles gesehen und sich so oft blenden lassen, hat sich von Ruhm und Reichtum umgarnen lassen, hat auf das kurze Glück gesetzt, hat alles zerbrechen sehen. Und darüber ist er nun alt geworden und hat doch nicht aufgehört zu warten.
Dieser verrückte Alte, das werden die Menschen wohl über Simeon gesagt haben. Er kam ihnen immer wunderlicher vor. Gott soll ihm gesagt haben, dass er nicht sterben werde, bevor er den Heiland gesehen habe. Er hat daran fest gehalten, sein Leben lang. Und nun war er darüber alt geworden. Und nichts war geschehen. Und was sollte auch geschehen? Man sollte nicht so leichtgläubig sein, man sollte den Blick für die Realitäten nicht verlieren. So wurde Simeon alt, er ertrug den Spott und den Zweifel, diese nicht enden wollende Reihe der Enttäuschungen und am Ende – hat er selbst noch daran geglaubt? – sieht er den Heiland, hält er ihn in seinen Händen!
* * *
Seine Augen müssen über das Warten müde geworden sein. So malt ihn Rembrandt, diesen wundersamen Alten, und dieses Erkennen, das ist dem Simeon in das ganze Gesicht geschrieben. Mag sein, das die eine Hälfte seines Gesichtes einem Lebenden und die andere der eines Toten gleicht. Dieser Mann steht an der Grenze zum Tod und an dieser Schwelle erfährt er die Erfüllung seines langen Wartens, erfüllt sich vor seinen Augen die Verheißung, die seinem Leben galt.
Als Titus, seinem einzig ihm verbleibenden Sohn, ein Kind geschenkt wurde, da kehrte in das Haus Rembrandt das Glück wieder ein. Aber auch dieses währte nur kurz, überraschend und viel zu früh starb Titus. Glück und Trauer, wie oft hat sich für Rembrandt das eine in das andere gewandelt. Aber in dem Kind hielt er das Unterpfand des Glückes in den Händen.
Dieses Kind? Vielleicht, aber dieses Glück war nur möglich, weil es das andere Kind gibt, das die Ewigkeit in die Zeit gebracht hat, das uns hier schon den Himmel spüren ließ. In dem Kind begegnet Simeon auf dem Weg zum Tod dem Leben. Das ist die Verheißung, aus der heraus er gelebt hat und die ihm auch der Tod nicht mehr rauben kann. Diese Begegnung überschreitet Grenzen, sie hebt sie auf, für Simeon, für Rembrandt, für uns.
Das Licht kommt vom Kind, kommt von Unten, schenkt sich dem Alten, erleuchtet und erwärmt sein Gesicht. Es ist dieses göttliche Licht, das den ganzen Menschen erfasst, das das ganze Bild verwandelt. Es strahlt und sein Leuchten geht auf uns über. Simeon ist Zeuge, wir sind Zeugen, wir stehen in diesem Licht. Dieses Kind ist die Verheißung auch unseres Lebens.
Inmitten der Arbeit an diesem Bild starb Rembrandt, andere haben die Prophetin Hannah hineingemalt und es so vollendet. Aber im Grunde war dieses Bild vollendet. Es ist eine Grenzüberschreitung auch im anderen Sinne, es ist schon der Schritt in die Moderne. Rembrandt ist seine Zeit vorausgeeilt. Wie grobflächig ist der Farbauftrag, so malte keiner, das wagte niemand. Und doch ist in jedem Pinselstrich das Licht zu erkennen, nein, es ist zu spüren. Rembrandt malt ja nicht die Realität, sondern die Wahrheit, die sich hinter und über und in allem verbirgt. Die Wirklichkeit Gottes lässt sich nur erahnen, zeigt sich nur dem glaubenden Auge.
Ein Vermächtnis ist dieses Bild. Gewiss, man braucht ein langes Leben, all die Erfahrungen, die das Leben ausmachen, um am Ende in einem einzigen Bild all das zusammenzufassen, um am Ende doch die Erfüllung zu finden und die Vollendung. Bei seinem Tod war Rembrandt bereits vergessen, aber er wird es gewusst haben, dass sein Werk nicht vergessen wird, denn seine Botschaft reicht weiter, keine Zeit vermag sie zu fassen, sie erzählt von der Ewigkeit, die in unsere Zeit einbricht und ihr den Abglanz des Göttlichen verleiht.
Simeon, als er das Kind sah, hob an:
Herr, nun lässt du deinen Diener
in Frieden fahren,
wie du gesagt hast;
denn meine Augen haben
deinen Heiland gesehen,
den du bereitet hast vor allen Völkern,
ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de