Gerne verehren auch heutzutage noch viele Männer und Frauen einen Heiligen als ihren Namenspatron.
Der Ursprung dieser Tradition geht auf Johannes Chrysostomus um 388 n. Chr. zurück. Er forderte die Eltern auf, ihren Kindern Namen von heiligen Frauen und Männern zu geben. Inzwischen gibt es viele Heilige, deren Leben und Wirken nachgewiesen und bekannt ist. Von einigen allerdings ist von ihrem Leben und Sterben kaum etwas überliefert. Die Menschen möchten jedoch genauere Angaben über ihren Namenspatron wissen und so wurden um das Leben dieser Heiligen fromme Geschichten gesponnen, um die Lücken in der Überlieferung auszufüllen – die Heiligen-Legenden entstanden.
Die Heiligen und Namenspatrone nach Monaten
Heutige Namenstage
26.07
Titus Brandsma
Titus wurde am 23. Februar 1881 in Bolsward in den Niederlanden geboren und trat in den Karmeliterorden ein. Er wirkte als Professor für Philosophie und Mystische Theologie an der Universität Nimwegen. Titus organisierte den Widerstand der katholischen Presse gegen den Nationalsozialismus. Darum verhaftete man ihn im Januar 1942. Nach schwerem Leiden starb er am 26. Juli 1942 im Konzentrationslager Dachau. Am 3. November 1985 fand seine Seligsprechung statt.
26.07
Gloriosa [Lat.: „die Ruhmreiche“]
Die heilige Gloriosa soll nach der Überlieferung mit mehreren Gefährten in der Verfolgung Kaiser Diokletians um 303 in Laodicea den Märtyrertod erlitten haben.
26.07
Christiane [griech.: /Lat.: „die Christin“]
Die heilige Christiane war angeblich die einzige Tochter eines englischen Königs und lebte wohl im achten Jahrhundert in Dickelvenne in Flandern. Ihre Reliquien übertrug man Ende des neunten Jahrhunderts nach Termonde.
26.07
Giorgio Preca
Am 12. Februar 1880 kam Giorgio als siebtes von neun Geschwistern in La Valetta auf Malta zu Welt. Er wollte schon als Jugendlicher Priester werden und empfing am 22. Dezember 1906 die Priesterweihe. Daraufhin gründete er die Gesellschaft der christlichen Lehre und wirkte zunächst in eigenen Neugründungen. Wegen seines bekannten Tugendlebens und seiner außerordentlichen schriftstellerischen Begabung war Pater Preca ein gesuchter Beichtvater und Seelenführer sowie ein viel gelesener geistlicher Autor. Der erste heiliggesprochene Malteke starb am 26. Juni 1893.
26.07
Joachim [Hebr.: „Gott richtet auf“] und Anna [Hebr.: „Erbarmung“ oder „Gnade“ „Huld“]
Die heiligen Joachim und Anna sind nach dem „Protoevangelium des Jakobus“ (zweite Hälfte des zweiten Jahrhunderts) die Namen der Eltern Marias. Im fünften und sechsten Jahrhundert werden sie in Marienlegenden weiterverbreitet. Eine Hochblüte des Kultes setzt im Zusammenhang mit der wachsenden Marienverehrung im Spätmittelalter ein. Besonders die Orden der Karmeliten und Kapuziner förderten die Verehrung von Joachim und Anna. In der christlichen Kunst des Spätmittelalters erscheinen sie auf Darstellungen des Marienlebens und der „heiligen Sippe“. Zahlreich sind auch Plastiken und Gemälde der „Anna selbdritt“ (Anna mit Maria und Jesuskind). Das Haupt Annas wird seit 1501 in Düren im Rheinland verehrt. Joachim war der Ehemann der heiligen Anna. Über sein Leben berichten nur apokryphe Schriften. Diesen zufolge stammt er aus Galiläa. Er war ein frommer und wohlhabender Herdenbesitzer und lebte in Jerusalem. Zunächst blieb Joachim kinderlos und daher nahmen die Priester im Tempel sein Opfer nicht an. Häufig wird der Heilige mit zwei Tauben dargestellt. Sie sind ein Zeichen dieses zurückgewiesenen Opfers. Joachim zog sich daraufhin in die Einsamkeit zurück und betete vierzig Tage um Nachkommen. Sein Gebet wurde erhört: Ihm erschien ein Engel und verkündigte ihm die Geburt einer Tochter. Nach zwanzigjähriger unfruchtbarer Ehe wurde Maria geboren. Sie wurde später die Mutter Jesu. Der Legende nach war Anna nach Joachims Tod noch zweimal verheiratet. Im Mittelalter wurden Bilder der „Heiligen Sippe“ beliebt: Sie zeigten Anna mit ihren drei Ehemännern und den drei Töchtern (den drei Marien) sowie mit den Schwiegersöhnen und Enkelkindern.
![Test](https://img.youtube.com/vi/HV8AfsbhSSA/hqdefault.jpg)
Erkennungszeichen:
Joachim als älterer Mann mit Buch, Schäferstab, Schriftrolle und mit Tauben – Anna als Matrone, als ältere Frau mit Buch (Altes Testament), mit der jungen Maria, als Anna selbdritt mit Maria und dem Jesuskind
Patron:
der Ehe, Eheleute, Schreiner, Leinenhändler, Feuerwehr, Arbeiterinnen, Armen, Bergleute, Drechsler, Mütter, Hausangestellten, Hausfrauen, Krämer, Kunsttischler, Müller, Schiffer, Weber, Witwen – Angerufen für glückliche Geburt, glückliche Heirat, um Kindersegen und gegen Gewitter (Anna-Wasser gegen Fieber, Kopf-, Brust- und Bauchschmerzen)
26.07
Ratpero
Ratpero stammte aus thüringischem Adel. Er ließ sich als Einsiedler in Rötsee im Allgäu nieder und starb dort hochbetagt am 26. Juli nach 1034. Bei seinem Hochgrab in Rötsee entstand eine Wallfahrt.