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Impulse durch das Kirchenjahr
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Arbeitshilfen
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- Psalm 23 für Kinder
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- Segenswünsche
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- Taufe – Lebenswegmotiv
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Taufe – Symbole
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Inhalt:
1. Von Gott gesegnet
2. Fünf Fragen zur Taufe
3. Tradition
4. Symbole
5. Predigt
5.1 Homiletische Vorüberlegung
5.2 Mögliche Symbole
5.3 Gottesdienstverlauf
5.4 Erklärungen zum Ablauf
6. Gebetsvorschläge
7. Kurzgeschichten
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Von Gott gesegnet
Taufe bedeutet auch: Gottes guter Segen ruht auf dem Täufling.
Unter seinen Händen findet es Schutz. Gott gibt seinen Segen zum Lebensweg Ihres Kindes.
Segen hat mit Kraft und Fülle zu tun, mit Lebenslust und Lebensmut.
Segen wird geschenkt, man kann ihn nicht „machen“. Segen ist unverfügbar.
Segen kommt aus der Tiefe des Raumes und der Zeit – Segen kommt vom Anfang der Welt. Gott segnet die Kreatur, und er segnet die Ruhe, den Sabbat. Segen verbindet die Tage der Schöpfung, die Tage gelebten Lebens bis hin zum Ende mit dem Urgrund des Lebens.
Gebet
Lieber himmlischer Vater,
heute bringen wir unser Kind,
dass es die Taufe empfange.
Wir danken Dir für Deine Zusage,
auch diesem Kind Schutz und Hilfe
auf seinem Lebensweg zu geben.
Wenn wir heute unser Versprechen ablegen,
dieses Kind im christlichen Glauben
zu erziehen, so gib Deinen Segen dazu.
Segne unser Kind
und lass uns zu einer Familie
zusammenwachsen,
die aus Deiner Liebe und Zusage lebt.
Gisela Zimmermann
Fünf Fragen zur Taufe
1. Warum tauft die christliche Gemeinde?
Jesus ließ sich taufen im Jordan, und wir folgen seinem Wort: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,18-20
2. Wie wird die Taufe gefeiert?
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit Wort und Wasser bei denen, die bekennen und vertrauen, dass Christus sei ihr Herr.
3. Was geschieht in der Taufe?
Eine neue Geburt. Der Mensch wird geboren aus dem Mutterleib ins natürliche Leben, aus Liebe und Sprache in die Gemeinschaft der Menschen, aus Gottes Geist und Wort mit Wasser in die Gemeinde Jesu.
4. Was bedeutet die Taufe fürs tägliche Leben?
Du bist ein Licht für die Welt. Fürchte Dich nicht und leuchte mit dem, was Du sagst und tust. Wenn Du auch der Macht des Bösen erliegst, Gott lässt keinen Schuldigen fallen.
5. Wer wird getauft?
Gott macht uns zu Erben seines Reiches. Jetzt noch verborgen, dann im Licht. Töchter und Söhne sind wir ihm. Wer das glaubt, lässt sich taufen. Und die Kinder? Wenn Dein Glaube sie trägt, so komm und bring sie zur Taufe.
Tradition
In den letzten Tagen hatte ich in unserem Familienstammbuch nach einer Eintragung gesucht. Dabei sah ich die Taufurkunden unserer beiden Kinder. Ich erinnerte mich. Unsere Tochter wurde an einem 4. Adventssonntag getauft. Die Kirche war schon für Weihnachten geschmückt. „Tochter Zion, freue dich“ spielte der Organist zu Beginn des Taufgottesdienstes. „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein“, hatte der Pastor als Taufspruch ausgesucht. Er hatte uns auch getraut. Vor der Taufe hatte er uns gefragt, ob wir mit diesem Bibelvers aus dem Propheten Jesaja einverstanden seien. Ich war von der Taufe unserer Christiane sehr beeindruckt. Ich erinnere mich noch genau.
Zwei Jahre später wurde unser Martin getauft. Das war in der Osterzeit. Christiane konnte schon laufen. Und als die Mädchen mit ihren Blockflöten spielten, tanzte sie im Altarraum. Die Großeltern waren wieder sehr ernst, aber auch stolz auf das vierte Enkelkind. „Der Herr ist mein Hirte, mit wird nichts mangeln“, das war der Taufspruch bei unserem Sohn. Der 23. Psalm vom „Guten Hirten“ ist mir seit diesem Tage immer in Verbindung mit unserem Martin geblieben. Als er einmal schwer krank wurde, dachte ich an den Psalmvers: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück.“
Von beiden Taufen habe ich noch in Erinnerung, dass das Fließen des Wassers über die kleinen Köpfe eindrucksvoll war. Der Pastor sagte: „Ich tue das im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ „Das ist ja doch ein großer Anspruch“, dachte ich damals. Und ich erinnerte mich an Luthers Katechismus-Antwort, die ich lernen musste: „Wasser tut’s freilich nicht, sondern das Wort Gottes, so mit und bei dem Wasser ist.“ In der Ansprache sagte uns der Pastor, dass wir als Eltern das Kind zur Taufe bringen und es in die Gemeinde aufgenommen wird, dass aber Gott in diesem äußeren Geschehen selber handelt und unser Kind als sein eigenes annimmt. Bei dem ersten Gespräch mit dem Pastor fragte er uns, ob wir unser Kind taufen lassen wollten. Eigentlich ja eine Selbstverständlichkeit, wenn man ein Kind zur Taufe anmeldet und einen Tauftermin vereinbart. Aber wir sollten zusammen mit den Paten ja noch einmal öffentlich und gemeinsam erklären, dass wir zur Taufe unserer Kinder stehen. Wenn die Kirche kleine Kinder tauft, dann müssen Erwachsene zunächst für diese Kinder sprechen und dafür sorgen, dass es nicht bei diesem Taufgottesdienst bleibt. Beim Erwachsenen kann es ja umgekehrt sein: Der kommt zum Glauben an Jesus Christus und lässt sich dann taufen; bei unseren Kindern muss es umgekehrt sein – und das hing und hängt von uns ab. Deshalb war uns später auch nicht gleichgültig, welches Verhältnis zur Kirche sich bei unseren beiden Kindern entwickelte. Eine Frage hat sich bei meiner Frau und mir nie gestellt, ob wir nämlich unsere Kinder heranwachsen lassen sollten – ungetauft, und die Kinder sich dann als junge Erwachsene selbst entscheiden, ob sie getauft werden wollen. Es ging dabei sicher auch um die Tradition in beiden Familien, in der immer die Kleinkinder-Taufe üblich war. Wenn uns Erwachsenen der Glaube wichtig ist, dann sollten auch unsere Kinder möglichst früh damit in Berührung kommen. Und die Taufe ist der erste Anfang: Bei beiden Taufen ist mir deutlich geworden, dass in der Taufe auch eine Verheißung, ein Versprechen Gottes gegeben wird. Als Schöpfer ist er Vater aller Menschenkinder, aber in der Taufe lässt er sagen: „Mit diesem Kind will ich in besonderer Weise zu tun haben, weil es mit den Eltern meinem Sohn Jesus Christus nachfolgt!“
Ich blätterte noch in alten Stammbüchern unserer Familien. Taufen in evangelischen und in katholischen Kirchen sind dort verzeichnet. Die Taufe ist so etwas wie das einigende Band, auch wenn sich später die Kirchenwege mit Konfirmation und Kommunion trennen. Was hat sich in den Kirchen nicht alles geändert im Laufe der Jahrhunderte. Die Taufe ist dieselbe geblieben: „Ich taufe dich auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!“ Da gibt es noch die volle Ökumene – und das spricht auch für die Taufe heute und in der Zukunft.
Wilhelm Drühe
Symbole
Als deutsches Wort verwenden wir gerne das Wort „Zeichen“. Das Wort „Symbol“ kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet ursprünglich als Zeitwort: zusammenwerfen, zusammenfügen. Im Symbol kommen zwei verschiedene Welten zusammen, sie fügen sich zusammen: Vordergründiges und Hintergründiges, Sichtbares und der dahinterliegende Sinn kommen zusammen. Dinge und Zeichen unserer Welt weisen über sich hinaus auf den Urgrund allen Daseins, auf Gott und unser Heil. Gute christliche Symbole sind Zeichen, die zum Heil führen: Hinweise zur Mitte.
Die Symbole sind keine Abbilder, sondern sie haben etwas Wichtiges zu sagen, sie enthalten einen wichtigen Hinweis. Im Symbol vereinigt sich zweierlei, scheinbar sogar ein Gegensatzpaar. Das Symbol will etwas weitersagen, etwas offenbaren und gleichzeitig ist es selbst ein kleines Geheimnis. Das Symbol ist Offenbarung und Geheimnis zugleich. Wir müssen gleichsam erst die Türe öffnen, dann sehen wir, was sich im Inneren befindet. Eine Reihe bunter Zeichen soll Ihnen vorgelegt werden. Woher kommen diese Zeichen? Wie kann man sie ordnen und einteilen?
Regenbogen
Der Regenbogen wurde (nach 1. Mose 9,12-16) nach der Sintflut von Gott als Zeichen des Bundes zwischen Schöpfer und Geschöpf in die Wolken gesetzt. Germanen, Römer und Griechen sahen im Regenbogen eine Brücke. Der Bogen, sonst zum Schießen verwendet, ist jetzt das Zeichen des Friedens. In Offenbarung 4,3 erinnert der farbenreiche Strahlenkranz an den siebenfarbigen Regenbogen. Drei Hauptfarben werden gesehen: Blau = Sintflut, Rot = künftiger Weltbrand, Grün = neue Erde. Andere deuten die sieben Farben als die sieben Geister Gottes (die Gaben des Heiligen Geistes) oder als die sieben katholischen Sakramente. Der Regenbogen ist Zeichen des Friedens und ein Hinweis darauf, dass Gott uns versorgen will; denn „solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (1. Mose 8,22).
Kreuz
Das Kreuz, an dem Jesus starb, ist das Hauptsymbol der Christen. Im ersten Jahrhundert der Kirche scheute man sich allerdings, das Kreuz zu zeichnen. Das Kreuz ist ein altes Symbol, ist Sinnbild für die Verbindungen von weit Entferntem (Himmel und Erde). Im Kreuz finden sich Raum und Zeit. Das Kreuz verbindet, vermittelt. Es macht aber auch deutlich, dass unsere zeitlichen Wünsche (Waagerechte) durch Gottes ewige Liebe (Senkrechte) durchkreuzt werden. Das Kreuz, an dem Jesus starb, wird T-Form gehabt haben, wie es bei den Römern üblich war.
Die Kreuzformen sind heute vielfältig und kaum zählbar, einige besondere seien genannt:
Ankerkreuz: vier zusammengesetzte Anker
Krückenkreuz: vier zusammengesetzte "T"
Jerusalemkreuz: vier kleine Kreuze in den Winkeln eine Krückenkreuzes
Lothringer Kreuz: zwei Querbalken
Johanniter- bzw. Malteserkreuz: jedes Kreuzbalkenende ist gespalten
Russisches Kreuz: zwei waagerechte Balken, ein schräger Querbalken
Radkreuz: das Kreuz in einem Rad (ein vierspeichiges Rad, welches die Herrschafr Jesu über die Welt darstellt)
Das Kreuz ist das Zeichen unserer Rettung und des Sieges Jesu über den Tod.
Fisch
Der Fisch ist das Symbol Christi. Das griechische Wort für Fisch heißt „Ichthys“. Jeder einzelne griechische Buchstabe wird als Anfangsbuchstabe eines eigenen Wortes verstanden: I = Jesus, Ch = Christus, Th = Gottes, Y = Sohnes, S = Retter. Bei späteren Abendmahlsdarstellungen findet man neben Brot und Wein auch den Fisch, in Erinnerung an die Geschichte (Johannes 21), in der Jesus Brot und Fisch zum Mahl reicht. Damit ist die Geschichte von der Speisung der 5000 zu vergleichen. Der Fisch ist auch Symbol der Christen, der Christus-Nachfolger. Petrus wird vom Fisch-Fischer zum Menschen-Fischer (Lukas 5,10). Und der Fisch im Wasser stellt den Christen und Christus im Taufwasser dar. Der Fisch war und ist Kenn- und Erkennungszeichen der Christen und ein Bekenntnis zu Christus.
Hand
Die Hand ist Symbol der Rechtschaffenheit, Aufrichtigkeit und Ehre, aber auch der Macht. Wenn sich Menschen die Hand geben, dann sind sie sich wohlgesonnen. Wenn sie sich die Hand fürs Leben geben, gehen sie eine Ehe ein. Wenn Gott uns die Hand reicht, dann ist er uns wohlgesonnen und lädt uns ein, den Bund mit ihm zu schließen. Wenn im Alten Testament von der Hand Gottes (2. Mose 33,22) die Rede ist, dann ist das eine Umschreibung für Gott. Wenn Gottes Hand „handelt“, dann ist Gott da und handelt. Manche nennen die linke Hand Gottes die Hand der Gerechtigkeit, die rechte die der Barmherzigkeit. Beides zusammen ist Gottes Tun. Wo auf Bildern oder auf Schlusssteinen (in Kirchen) eine Hand zu sehen ist (ausgestreckt oder als Schwurhand mit verschiedenen Fingern), ist die Hand Gottes gemeint, in der Christen auch Jesus Christus erkennen: Jesus Christus ist Gottes rechte Hand. Die Hand zeigt uns: Gott ist uns zugewandt, er hält uns, schützt uns, gibt uns seine Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
A und O
A und O, also Alpha und Omega, sind der erste und der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Die Bedeutung ist: von A bis Z, von Anfang bis Ende. Die beiden Buchstaben umschließen alle Buchstaben und alle Wörter und Sätze, die man aus den Buchstaben bilden kann. „Ich bin das A und das O“, sagt Gott in Offenbarung 1,8. Jesus spricht dieselben Worte in Offenbarung 22,13. Mit dieser Aussage wird der alttestamentliche Gottesname „Jahwe“ (Ich war, der ich war, ich bin, der ich bin, ich werde sein, der ich sein werde) auf eine kurze Formel gebracht, wie auch in der Aussage des Hebräerbriefes (13,8): „Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“
A und O, Anfang und Ende, besagen: Gott (und mit ihm Jesus) ist Herr über Raum und Zeit.
Taube
Die Taube erinnert an zwei Bibelstellen. Die eine: Noah war in der Arche. Er ließ nach dem Sinken der Flut Tauben ausfliegen. Die zweite Taube trug ein frisches Ölblatt im Schnabel (1. Mose 8,11). Die Taube ist somit die Botin des Friedens, der jetzt einkehrt.
Die andere Bibelstelle: Bei der Taufe Jesu (Matthäus 3,16) kommt „der Geist Gottes wie eine Taube“ herab. So gehört die Taube zur Taufe. Die Taube macht das Liebeswort des Vaters an seinen Sohn sichtbar: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Später wird die Taube zum Symbol des Heiligen Geistes, der die Kraft Gottes ist und am Menschen handelt. Die Taube erinnert uns an das stetige Handeln Gottes an uns durch seinen Heiligen Geist.
Das Licht der Kerze
Auf unseren Altären leuchten Kerzen. Im Kirchenjahr sind Advents- und Weihnachtszeit ohne Kerzen und Lichter nicht zu denken. Die Kerze leuchtet, sie wärmt und sie verzehrt sich bei ihrem Leuchten und Wärmen. Hinter einer jeden Kerze steht das Wort unseres Herrn selbst: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Johannes, 8,12). Das Licht erleuchtet die Finsternis. Es gibt Orientierung in der Dunkelheit. Vom Sohn Gottes her finden wir Orientierung in mancher Undurchdringlichkeit und mancher Undurchschaubarkeit unserer Zeit.
Christus ist unter uns als Hoffnungslicht, als Licht auf unserem Lebensweg. Er bleibt auch bei uns mit seinem Licht, wenn es ganz dunkel wird. Die Kerzen in unseren Kirchen, die Kerzen in unseren Wohnungen sind leuchtende Hinweise auf das „Licht der Welt.“
Die Taufe ist eines der wichtigsten Ereignisse im Chirstentum. Sie reinigt den Täufling von seien Sünden und gilt als Aufnahmeritual in die christliche Gemeinschaft. Getauft werden können Gläubige jeden Alters, jedoch ist die Säuglingstaufe heutzutage die gängigste Art der Taufe. Bei LOGO finden Sie viele Geschenke und Utensilien rund um die Taufe, wie Taufkerzen, Patenbriefe oder Taufurkunden. |
Die Taufe ist eines der wichtigsten Ereignisse im Chirstentum. Sie reinigt den Täufling von seien Sünden und gilt als Aufnahmeritual in die christliche Gemeinschaft. Getauft werden können Gläubige jeden Alters, jedoch ist die Säuglingstaufe heutzutage die gängigste Art der Taufe. Bei LOGO finden Sie viele Geschenke und Utensilien rund um die Taufe, wie Taufkerzen, Patenbriefe oder Taufurkunden. |
Wasser, Licht, Regenbogen, Baum (Predigt zu einer Taufe mit Symbolen)
Homiletische Vorüberlegung
Die Geburt eines Kindes verändert alle Beziehungen. Aus Mann und Frau werden Vater und Mutter, aus Vater und Mutter werden Großvater und Großmutter. Alle Beziehungen werden neu. Die Geburt eines Kindes ist eine Übergangssituation im Leben, die wie jeder Übergang aus gewohnten Lebensumständen in neue ambivalent ist: Eltern freuen sich über die Geburt eines Kindes, sind fasziniert von dem neuen Leben und suchen sich selbst in diesem Neuanfang („Das Kind hat die Augen des Vaters, den Mund der Mutter …“). Sie wissen, dass in jedem neu geborenen Kind das Leben weitergeht und doch neu anfängt, so wie ein jüdisches Sprichwort sagt „In jedem Kind wird der Messias neu geboren.“ Zugleich spüren sie und sprechen es auch aus, wie gefährdet und wie bedroht das Leben ist, dass es geschützt und gehegt, getragen und gefördert werden muss. Sie wollen alles ihnen Mögliche tun, damit dieser Neuanfang unter günstigen Vorzeichen steht. Eltern wissen, dass es nicht nur in ihrer Macht und Kraft steht, wie dieser Neuanfang des Lebens weitergeht. Sie spüren in diesem neuen Leben das Geheimnis des Lebens, das nicht zu entschlüsseln ist. Die Ambivalenz dieser Übergangssituation spiegelt sich auch im paulinischen Bekenntnis zur Taufe als Teilnahme an Tod und Auferstehung Jesu (Römer 6). In Übergangssituationen suchen Menschen Ermutigung, Zuspruch, gute Wünsche und Begleitung. Sie ahnen, dass Segensworte und Segenshandlungen nicht wirkungslos sind und bleiben. Deshalb lassen sie ihre Kinder taufen. Die Taufe vollzieht sich in einem Stimmungs-, Anschauungs- und Handlungsraum. Von daher können die Stimmungen, Gefühle, Ängste und Freuden der Eltern zur Sprache kommen, sie können anschaulich werden in auf den ersten Blick ganz alltäglichen „Lebensmitteln“ Wasser, Licht oder Baum. Symbole, die die Taufe inhaltlich prägen, spiegeln die Ambivalenz des Lebens wider. Wasser ist lebenspendende und lebenzerstörende Kraft, ebenso wie das Licht. Im Symbol entdecken Menschen das Außergewöhnliche und suchen das Heilvolle im Alltäglichen. Das Wasser der Taufe ist nicht einfach nur das alltägliche Wasser, es wird mit neuen Augen gesehen. Zum Stimmungs- und Anschauungsraum Taufe kommt der Handlungsraum hinzu, wenn Eltern, Großeltern und Paten aktiv an der Taufe beteiligt werden, ihre Wünsche und Ängste äußern können, selbst ein Licht anzünden, das Kind mittaufen oder einen Baum neben der Kirche oder nach der Taufe in ihren Garten pflanzen.
Mögliche Symbole
Licht | (Psalm 36,10; Lk 2,32; Joh 8,12; 1. Joh 1,5; Offb 21,23) Eltern bringen eine Taufkerze mit. |
Baum | (Jer 17,7 f; Psalm 1) Eltern bringen einen Baum mit, der während der Taufe neben der Kirche eingepflanzt wird). |
Wasser | (Joh 4,14f; Mk 4,53-41; Offb 21,6) Eltern bekommen ein Fläschchen mit Taufwasser geschenkt oder Eltern und Paten erhalten einen kleinen Glastropfen, der einen Wassertropfen symbolisiert. |
Regenbogen | (Gen 8,15 ff) Eltern bringen eine Taufkerze mit. |
Gottesdienstverlauf
Begrüßung:
Liebe Eltern, liebe Großeltern,
liebe Paten und Verwandte, liebe Gemeinde!
Wir feiern heute die Taufe eines Kindes, in dem Gott den Menschen nahe ist. Ich wünsche uns, dass wir die Nähe Gottes im Menschen spüren. Jeder Mensch ist sein Ebenbild, ein schützenswertes Leben. Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, in dem das Leben wohnt, im Namen des Sohnes, der das Leben ist und im Namen des Geistes, der sich nach heilem, ganzem Leben sehnt.
Begrüßung zum Symbol Licht:
Zum Feiern in Familien gehören Lichter, Kerzen. Das ist beim Geburtstag so, bei Hochzeiten und anderen großen und kleinen Festen.
Kerzen sind kleine Feuer. Sie leuchten, zeigen den Weg im Dunklen und wärmen. Heute in diesem Gottesdienst wollen wir ein Kind taufen, ihm unsere guten Wünsche und Gedanken mit auf den Lebensweg geben. Wir taufen heute N. N. Die Eltern spüren ihre Verantwortung für dieses Kind, aber auch die Paten werden Verantwortung übernehmen. (Namen der Paten nennen).
Wenn ein Kind geboren ist, dann sagen wir: „Dieses Kind erblickt das Licht der Welt.“ Wir sagen nicht, wenn ein Kind nachts geboren wird: „Dieses Kind erblickt die Finsternis der Welt“, obwohl wir alle wissen, dass es auch Nacht- und Schattenseiten im Leben gibt: Dunkles, Unrecht, Leid und Not. Trotzdem sagen Menschen: „Ein Kind erblickt das Licht der Welt.“ Damit wollen sie ausdrücken, dass sie auf das Leben setzen, dass sie das Leben für stärker halten als die Finsternis.
Ich wünsche Eltern, Großeltern und Paten und allen, die heute in der Kirche sind, dass sie das Licht des Lebens für stärker halten als die Finsternis und nicht daran zweifeln, dass der dunkelsten Nacht ein heller Tag folgt.
Hände reichen mit Text zum Symbol Baum:
Eine Hand liegt in deiner Hand und du spürst den Halt. Glücklich sind wir, wenn wir uns gegenseitig stützen und tragen, wenn wir unseren Kindern Raum geben und Freiraum gewähren, wenn wir für uns und unsere Kinder diese Erde erhalten, dann sind wir wie Bäume, die am Wasser gepflanzt sind.
Ein Baum das ist Leben und Großwerden.
Ein Baum das ist Verwurzelung und Verdichtung.
Ein Baum das ist Krönung und Wachsen.
Ein Baum das ist Freundschaft und jährliches Jungsein.
Ein Baum das ist tägliches Reifen und Lichtertasten.
Ein Baum das ist mitten im Leben stehen, niemals die Hoffnung aufgeben.
Ein Baum das ist Leben. (nach Roland Schönfelder)
Eine Hand liegt in deiner Hand und du spürst den Halt.
Lieder
- „Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit“, in: Lele und Detlev Jöcker, Licht auf meinem Weg, Menschenkinder Musikverlag, An der Kleinmannbrücke 91 a, 48157 Münster, Tel.: (02 51) 32 96 69
- „Regenbogen – buntes Licht“, in: Detlev Jöcker, Da hat der Himmel die Erde berührt, Menschenkinder Musikverlag.
- „Mein Lebenstraumbaum“, in: Detlev Jöcker, Da hat der Himmel die Erde berührt, Menschenkinder Musikverlag.
- „Wir haben Gottes Spuren festgestellt“, EG 648
Einleitung zum Anzünden der Lichter
Haben Eltern das Symbol Licht gewählt, erhalten alle GottesdienstteilnehmerInnen vor dem Gottesdienst ein Teelicht oder eine Schwimmkerze.
Viele Lichter gibt es in der Welt. Grelle Lichter, die den Augen weh tun, Blitzlichter, das verheerende Licht eines Atompilzes oder das verzehrende Licht eines Brandes, Neonlichter, künstliche Lichter, das kalte Licht des Mondes und das wärmende Licht einer Kerze oder das wärmende Licht der Sonne. (Verschiedene Lichter können im Gottesdienst gezeigt werden). Ein wärmendes, warmes Licht, das ermutigt und behagt Menschen, es stärkt das Leben und gibt Kraft zum Leben. So sprechen wir von heller Freude und von strahlenden Gesichtern, wünschen „Hab’ Sonne im Herzen“, und sagen, wenn jemand etwas verstanden hat „Ihm geht ein Licht auf“ oder „Das leuchtet mir ein“. Licht ist in uns wie eine Uhr. Menschen, die unter Tage und nachts arbeiten müssen ohne Sonne, leiden an Schlafstörungen und werden eher krank als andere. Wenn es hell ist und die Sonne scheint, dann leben viele Menschen auf. Kerzen sind wie diese Taufkerze kleine Feuer und schon immer haben sich Menschen vom Feuer faszinieren lassen. Feuer leuchtet und wärmt, verwandelt die Atmosphäre, es wirkt einladend, und doch ist da in uns ein Wissen um seine Gefährlichkeit. Jedes Feuer will bewacht und gehütet sein – auch eine brennende Kerze. Jeder erlebt einmal dunkle Tage, einsame oder schwere Zeiten. Dann kann ein kleines gutes Wort, eine Melodie, wie ein Licht empfunden werden. Licht tut aber auch den Augen weh, es schmerzt. Ein Neugeborenes muss sich erst an das Licht gewöhnen, es fühlte sich wohl in der warmen, es bergenden Dunkelheit des Mutterleibes wie in einer schützenden Höhle. Es ist für ein Neugeborenes ein Schock, das helle Licht zu sehen. Licht macht die Erde hell, die nicht nur Liebevolles und Schönes birgt. Ein Kind hat einmal gesagt: „Ich kenne ein Licht, das nicht brennt und doch wärmt. Ich kenne ein Licht, das nicht brennt und doch hell ist und leuchtet.“ Auf die verständnislose Reaktion der Erwachsenen antwortete das Kind: „Das sind wir selbst, wir Menschen!“ Einer kann für einen anderen zu einem Licht werden. Die Eltern sind das Licht ihrer Kinder, sie wärmen sie, schenken ihnen Liebe und Herzenswärme und leuchten ihnen auf ihrem Lebensweg, zeigen, wie sie leben. Jesus wird das Licht der Welt genannt, das in der Finsternis leuchtet, er führt Einsame in sein Haus, streichelt und segnet Kinder, sättigt Hungernde, tröstet Traurige, nimmt Fremde gastfreundlich auf, heilt Kranke und gibt Armen, was sie zum Leben brauchen.
Wir wollen nicht auf die Dunkelheit schimpfen, sondern jetzt ein Licht anzünden. Kinder aus unserer Gemeinde haben Fotos ausgesucht, auf denen zu sehen ist, was sie einem neugeborenen Kind für sein Leben wünschen (Liebe, Freunde, Gesundheit, Gesunde Umwelt, Frieden, Arbeit, Vertrauen, Gemeinschaft). Diese Wunschbilder stehen auf dem Altar. Jeder von Ihnen kann sich jetzt nach seinen Gefühlen einen Wunsch aussuchen, den er für das Kind, das wir heute taufen, für den wichtigsten und schönsten Wunsch hält. Wir zünden dann unsere Teelichter an der brennenden Taufkerze an und stellen das brennende Teelicht vor die Karte mit dem Wunsch, den wir für den wichtigsten halten. Wenn jemand eine Schwimmkerze erhalten hat, dann denkt er an seinen Wunsch für das Kind, und legt die brennende Schwimmkerze in die Schüssel mit Wasser, die neben dem Taufbecken auf einem Tisch steht.
Wir wollen Lichter anzünden für N. N. In diesen Lichtern verbergen sich unsere Wünsche, Träume und Hoffnungen für dieses Kind und alle Kinder dieser Erde. Sinnvoll ist es nur da ein Licht anzuzünden, wo es dunkel ist, deshalb tragen wir mit diesen Lichtern auch unsere Ängste und Befürchtungen zum Altar.
Einleitung zum Schmücken des Taufbaumes
Wenn Eltern einen Baum als Symbol zur Taufe ausgesucht haben, bekommen sie zu Beginn des Gottesdienstes ein buntes Blatt Papier in Form eines Baumblattes, das an einem Wollfaden hängt und einen Filzstift.
Wir Menschen können Bäumen gleichen. Zwischen Menschen und Bäumen bestehen ganz enge Beziehungen. In der Bibel ist der Baum Zeichen für das Leben, so wie jedes Kind, das geboren ist, ein Zeichen des Lebensmutes und des Lebenswillens der Eltern ist. Wir sprechen von Stammbäumen einer Familie und von Lebensbäumen. Die ersten Gottesdienste, die Menschen feierten, wurden unter Bäumen gefeiert. Schon vor 4.000 Jahren wird im Ersten Testament der Bibel die Eiche als Baum erwähnt, unter dem Gottesdienst gefeiert, Recht gesprochen wird und Feste gefeiert werden.
Jedes Dorf hatte früher einen Dorfbaum, unter dem Gericht gesprochen und Feste gefeiert wurden. Wir Menschen können Bäumen gleichen. Erst ist er klein, der Baum, ein Zweig nur, ein zarter Trieb. Er muss gehegt und gepflegt werden. Er braucht Wasser und Licht, guten Boden und viel Platz. Erst ist er winzig, der Mensch, zart und zerbrechlich. Er muss umsorgt und geschützt werden. Er braucht Nahrung und Liebe, Gemeinschaft und viel Freiheit.
Dann wachsen sie heran, der Baum und der Mensch. Jedes Jahr ein bisschen. Jeder Baum und jeder Mensch entwickelt sich auf seine Weise. Nicht einer ist genauso wie der andere, obwohl sich manche sehr gleichen. Man sieht ihnen schon die Herkunft an, den Menschen und den Bäumen. Und doch: Jeder ist einmalig, einmalig schön – ein Wunder der Schöpfung. Tief streckt der Baum seine Wurzeln in die Erde. Er saugt daraus Wasser und Nahrung, Kraft zum Leben.
Wo sind wir verwurzelt? Was spendet uns Lebenskraft? Sicheren Halt geben die Wurzeln dem Baum. Er schwankt wohl im Winde, aber er krallt sich fest im Erdreich. So schnell stürzt er nicht um.
Was gibt uns und diesem Kind Halt? Was bewahrt uns davor, umzusinken in den Stürmen des Lebens?
Seine Äste und Zweige streckt der Baum aus zur Seite und zum Himmel. Er berührt andere Bäume, die neben ihm wachsen, und er reckt sich zum Licht nach oben, das ihm Leben spendet. Wohin strecken wir uns aus? Wen möchten wir berühren, mit wem möchten wir verbunden sein im Leben? Und wo ist unser Licht, das unser Leben erhellt?
Ähnliche Gedanken können entwickelt werden, wenn verglichen wird, was der Baum braucht, um zu wachsen und was das Kind braucht: Erde/kindgerechter Stadtteil; Wasser/gesunde Umwelt; Licht/Sonne/Herzenswärme und Liebe der Eltern; Stamm, an dem er festgebunden wird, um im Sturm nicht entwurzelt zu werden/Erziehung; Blüten/Träume eines Menschen, Visionen; Früchte/Was wird aus dem Kind werden?; Wald/Gemeinschaft; Rinde mit Rissen/Verletzungen, Narben, Enttäuschungen.
Jeder von Ihnen kann jetzt auf das Blatt schreiben, was er dem Kind, das wir heute taufen, für sein Leben wünscht. Sie hängen dann bitte Ihren Wunschzettel an den Baum, der neben dem Taufbecken steht. Wenn Sie möchten, dann lesen Sie bitte den Wunsch, den Sie aufgeschrieben haben, vor. Alternativ können auf den Blättern schon aufgeschrieben Menschen stehen, die dem Kind begegnen werden und es begleiten oder Einfluss auf seine Entwicklung nehmen: Vater, Mutter, Großvater, Großmutter, Pate, Patin, Schwester, Bruder, ErzieherIn, LehrerIn, Arzt, Pastor, FreundIn, PolitkerIn… Jeder überlegt, wie die Menschen zu dem Kind sein sollen und schreibt das auf das Blatt.
Einleitung zur Aktion mit Wasser
Wenn Kinder bei der Taufe dabei sind, können sie das Taufwasser fühlen und an den Händen spüren. Das Wasser ist weich. Es ist das Weichste und das Nachgiebigste, das es auf der Welt gibt, es passt sich jeder Form an. Wasser ist weich und doch übertrifft es alles Harte und Starke. Das weiche Wasser bricht sogar harte Steine und höhlt sie aus. Wasser ist Leben und alles Leben kommt aus dem Wasser. Ohne Wasser kann kein Leben wachsen und gedeihen. Blumen, Tiere und Menschen können ohne Wasser nicht leben. Das erste, was ein Kind im Leib der Mutter hört, ist der Pulsschlag der Mutter und das Wasser. Jedes Baby schwimmt im Fruchtwasser. Noch ungeboren spüren Kinder das Wasser und hören seine Geräusche. Aus dem Wasser wird die Welt und das Leben erschaffen (1. Mose 1).
Wasser ist Leben, es löscht den Durst, es lässt alles wachsen, es macht aus einer Wüste einen blühenden Garten. Wasser kann aber auch Leben bedrohen und zerstören. Die Sintflut überschwemmte die Erde (1. Mose 6,7), wenn Flüsse über die Ufer treten, reißen sie alles mit sich, Menschen ertrinken in den Fluten. Wasser kann lebensgefährlich sein. Wasser ist wunderbar, das spüre ich erst, wenn ich Durst habe und ganz lange nichts getrunken habe, wenn es mir fehlt. Gott selbst wird in der Bibel ein wasserspendender Fels in der Wüste genannt. Aus seinem Inneren werden Ströme lebendigen Wassers hervorfließen (Johannes 4,37 f). Er ist der Anfang und das Ende. Er will dem Dürstenden aus dem Quell des lebendigen Wassers umsonst geben (Offenbarung 21,6).
taufe oder: mit allen wassern gewaschen
wir möchten nicht
dass unser kind
mit allen wassern gewaschen wird
wir möchten
dass es
mit dem wasser der gerechtigkeit
mit dem wasser der barmherzigkeit
mit dem wasser der liebe und des friedens
reingewaschen wird
wir möchten
dass unser kind
mit dem wasser
christlichen geistes
gewaschen
übergossen
beeinflusst
getauft
wird
wir möchten selbst das klare lebendige wasser
für unser kind werden und sein
jeden tag
wir möchten auch dass seine paten
klares kostbares lebendiges wasser
für unser kind werden
wir hoffen und glauben
dass auch unsere gemeinde in der wir leben
und dass die kirche zu der wir gehören
für unser kind das klare kostbare
lebendige wasser
der gerechtigkeit
der barmherzigkeit
der liebe und des friedens ist
wir möchten
und hoffen
dass unser kind
das klima des evangeliums findet
wir möchten nicht
dass unser kind mit allen wassern
gewaschen wird
deshalb
in diesem bewusstsein
in dieser hoffnung
in diesem glauben
tragen wir unser kind
zur kirche
um es der kirche
der gemeinde zu sagen
was wir erwarten
für unser kind
was wir hoffen
für unser kind
wir erwarten viel
wir hoffen viel
Wilhelm Willms
Einleitung zur Aktion mit den Farben des Regenbogens
Wir werden dieses Kind mit Wasser taufen. Wasser ist eine Lebenskraft, alles Leben kommt aus dem Wasser und braucht lebendiges Wasser. Wenn es regnet und die Sonne scheint, wenn Licht und Wasser zusammentreffen, dann taucht am Himmel ein Regenbogen auf. Er ist das Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen nach der Sintflut, das Zeichen dafür, dass das Leben weitergeht. „Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt: der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.“ (Genesis 9,12 f). Ich habe hier bunte Tücher.
Kinder können nach vorne kommen und sich ein buntes Tuch aussuchen, die Farben der Tücher sind die Farben des Regenbogens, Kinder halten die Tücher hoch. Anhand der Farben können Wünsche für das Kind entwickelt werden. Rot: Farbe des Lebens, des Blutes, der Liebe, des Feuers und der Freude. Gelb: Farbe der Sonne, der Wärme, des Wachsens und Reifens. Grün: Farbe der Natur, der Bäume, der Hoffnung. Blau: Farbe des Wassers und des Himmels.
Regenbogen – buntes Licht, deine Farben sind das Leben
Gott verlässt die Erde nicht, hat sein Zeichen uns gegeben.
Rot das Feuer, Glut und Flamme, Wärme und Stärke fühle ich
und ich ahne das Geheimnis: Gottes Liebe trägt auch mich.
Gelb die Ähren auf dem Felde. Reichtum und Fülle träume ich
und ich ahne das Geheimnis: Gottes Hände segnen mich.
Grün die Pflanzen – grün die Bäume. Wachsen und Werden spüre ich
und ich ahne das Geheimnis: Gottes Kräfte stärken mich.
Blau das Wasser – blau der Himmel. Tiefe und Weite suche ich,
und ich ahne das Geheimnis: Gottes Treue leitet mich.
Lieder
- „Kind du bist uns anvertraut“, nach der Melodie „Liebster Jesu, wir sind hier“, EG 161, in: Taufe für Große und Kleine, Beratungsstelle für Gestaltung, Frankfurt 1994, Seite 45
- „Segne dieses Kind“, T.: Lothar Zenetti, M.: Herbert Beuerle, Strube Verlag, München/Berlin, in: Taufe für Große und Kleine, Seite 51
- Regenbogenlied: „Weil der Himmel nicht mehr weint“, in: Solange die Erde lebt, Menschenkinder-Musikverlag.
Wir bekennen unseren Glauben
Gott, der du uns sein willst wie Mutter und Vater,
zu dir kann ich reden wie ein Kind.
Weil ich neu gehört habe, dass du das Leben willst
und denen nahe bist, die dafür einstehen,
fühle ich mich aufgehoben bei dir
mit meiner Sehnsucht nach Leben, nach heilem, ganzen Leben.
Gott, der du uns sein willst wie Mutter und Vater,
dir legen wir dieses Kind ans Herz,
lass uns über sein Leben wachen
soweit das in unserer Kraft und Macht steht
und den Mächten entgegenstehen, die sein Leben bedrohen.
Gott, der du uns sein willst wie Mutter und Vater,
wir bitten um deinen Geist.
Lass uns Liebhaber des Lebens sein,
Beschützer der Schwachen, furchtlos gegenüber den Mächtigen.
Wir bitten um deinen Geist,
Schenk uns Tapferkeit nach versagten Träumen
und aufmerksame Augen für gewährtes Glück.
Erklärungen zum Ablauf des Taufgottesdienstes:
Taufeinleitung
Liebe Eltern, liebe Paten und Patinnen, liebe Gemeinde!
In unserer Gemeinde taufe ich die Kinder nicht alleine. Jeder von Ihnen, der mittaufen möchte, kann auch etwas Wasser über den Kopf des Kindes laufen lassen. Damit können Sie ausdrücken, dass sie das Kind lieben und Verantwortung für dieses Kind übernehmen wollen.
Patinnen, Paten, Eltern, Großeltern, alle, die mittaufen möchten, treten um das Taufbecken.
Tauffrage
Wollen Sie versprechen, für den Leib und für die Seele dieses Kindes zu sorgen, es zu begleiten in seinem Glück, es zu schützen und zu trösten in der Unruhe und in der Trauer des Lebens?
Wollen Sie versprechen, dieses Kind aufmerksam zu machen auf den Glauben an Christus und es einführen in die Hoffnung, die Sie für Ihr eigenes Leben haben?
Wollen Sie versprechen, dieses Kind nicht zu Ihrem Abbild zu machen, seine Freiheit zu achten und für seine Würde einzustehen?
Wollen Sie versprechen, in diesem Kind alle Kinder zu ehren, für ihre Zukunft einzutreten, an einer Welt zu bauen, in der die Schönheit und der Reichtum der Kinder möglich ist?
Taufhandlung
So taufen wir nun dieses Kind und hoffen und wünschen uns, dass unser Glaube sich bewährt.
N. N. wir taufen dich im Namen Gottes, der das Leben ist, im Namen Jesu, der Einsame in sein Haus führt, der Traurige tröstet … (wenn jemand Wasser über den Kopf des Kindes laufen lässt, wird ein Segenswort gesprochen).
Taufsegen
N. N. Gott sei Licht auf deinen Wegen und Halt unter deinen Füßen. Gott behüte dein Leben und deine Gesundheit. Gott gebe dir einen wachen Verstand und ein offenes Herz. Du bist gesegnet und kannst ein Segen sein. Gott, segne auch sie als Eltern und Patinnen und Paten. Das Lachen und Staunen dieses Kindes begleite sie. Die Neugier und das Vertrauen dieses Kindes lasse ihre Träume in den Himmel wachsen, dass sie gemeinsam Früchte der Liebe ernten.
Baumpflanzen (bei der Taufe mit dem Symbol Baum)
Wenn der Baum nicht in den Garten der Familie, sondern neben die Kirche gepflanzt wird, gehen alle nach draußen.
Wir sollen jetzt diesen mit unseren Wünschen geschmückten Baum einpflanzen. Später, wenn Ihr Kind größer ist, können Sie zu diesem Baum gehen, ihn Ihrem Kind zeigen und von der Taufe erzählen. Sie werden sehen, wie ihm Frühjahr die Knospen sprießen, wie sich der Baum grün einkleidet. Sie werden sehen, wie sich im Herbst die Blätter verfärben und abfallen. Vielleicht können Sie im Schatten des Baumes sitzen und seine Früchte ernten.
Lied zum Symbol Baum
„Komm, wir pflanzen den Hoffnungsbaum“,
in: Solange die Erde lebt, Menschenkinder Musikverlag.
Gemeinsam gesprochener Text
Ein Baum ist schön und wie ein Zeichen, wir Menschen können Bäumen gleichen.
Die Wurzeln greifen tief nach innen, um Halt im Erdreich zu gewinnen. Sie trotzen jedem Wind und Wetter und tragen Stamm, Geäst und Blätter. Wenn wir miteinander verbunden leben, dann können wir uns Halt und Stärke geben.
Ein Baum am Wasser kann gedeihen, hat frisches grünes Laub zum Freuen. Er blüht und öffnet sich dem Lichte und bringt zu seiner Zeit viele Früchte. Wenn wir mit Jesus verbunden leben, wenn wir ihm folgen nach, wird er uns Frucht und Freude geben.
Ein Baum ist schön und wie ein Zeichen, wir Menschen können Bäumen gleichen.
Schluss der Taufe in der Kirche
Überreichen der Patenbriefe an die Paten, danach: Vaterunser
Liedvorschläge
- „Komm, Herr segne uns“, EG 170
- „Herr, geh mit, Herr geh mit“, in: Licht auf meinem Weg, Menschenkinder-Musikverlag
- „Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit“, in: Licht auf meinem Weg, Menschenkinder-Musikverlag
- „Bewahre uns Gott, EG 171, Rolf Heinrich
Gebetsvorschläge
Auf dem Weg in das Land der Verheißung
Segne dieses Kind, Gott, und hilf uns,
ihm zu helfen.
Dass es gehen lernt
mit eigenen Beinen
auf den Straßen der Erde
auf den mühsamen Pfaden
auf den Spuren des Friedens
in das Land der Verheißung.
Segne dieses Kind, Gott, und hilf uns,
ihm zu helfen.
Dass es fühlen lernt
mit eigenen Sinnen
die Liebe der Menschen
die Frische des Wassers
die Schönheit der Sterne
die Berührung des Windes
den Zorn über Unrecht
auf dem Weg in das Land
der Verheißung.
Segne dieses Kind, Gott, und hilf uns,
ihm zu helfen.
Dass es lächeln lernt
mit eigenen Lippen
in die Augen des Vaters
in das Herz seiner Mutter
in die Schatten der Trauer
auf dem Weg in das Land
der Verheißung.
Lothar Zenetti
Wir bitten dich
Wir bitten dich, o Gott,
um Leben,
damit wir sehen können,
wie unsere Kinder heranwachsen;
um Geduld,
damit wir sie lehren können,
ohne sie zu bevormunden;
um Weisheit,
damit unsere Taten
sie nicht mit Vorurteilen belasten;
um Liebe,
damit wir sie
zu ihrem Ziele führen können;
um Segen,
damit wir zu dem Weg,
den sie einschlagen werden,
„Ja“ sagen können.
aus Bolivien
Lieber Gott, hab mich lieb
Lieber Gott!
Ich bin noch so klein.
Ich weiß heute nicht,
was ich beten soll.
Mit fällt einfach nichts ein
und müde bin ich auch.
Aber ich denke an dich
und liege ganz still.
Du weißt ja schon alles,
was ich sagen will.
Hab mich lieb.
Amen
Du bist ein Wunder
Weißt du, was du bist?
Du bist ein Wunder!
Du bist einmalig.
Auf der ganzen Welt gibt es kein zweites Kind,
das genauso ist wie du!
Und Millionen von Jahren sind vergangen,
ohne dass es je ein Kind gegeben hätte wie dich!
Schau deinen Körper an;
welch ein Wunder!
Deine Beine, deine Arme,
deine geschickten Finger, deinen Gang.
Aus dir kann ein Shakespeare werden,
ein Michelangelo, ein Beethoven.
Es gibt nichts, was du nicht werden könntest.
Pablo Casals
Bibelzitat: Durch die Taufe wie neu geboren
Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. (Römer 6,3–8)
Humor
Bei der Taufe.
Der Pastor zum Vater: „Wie soll denn Ihr Sohn heißen?“
Der Vater stolz: „Heinrich Karl Friedrich Wilhelm Theodor Otto Maximilian Schmitt.“
Der Pastor zum Küster: „Mehr Wasser, bitte.“
Mault der kleine Peter: „Mutti macht alles falsch!“ – „Was macht sie denn alles falsch, Peterchen?“ – „Am Abend, wenn ich noch munter bin, schickt sie mich ins Bett, am Morgen, wenn ich todmüde bin, muss ich aufstehen!“
Gedankensplitter (Nachgedacht)
Wenn du das Kind nicht achtest, wird es dich nicht achten.
Sprichwort der Jabo
Kurzgeschichten
Zeit haben
„Vati!“ Vati las Zeitung. Er brummte: „Was ist denn, Junge?“ – „Muss ich auch Zeitung lesen, wenn ich groß bin?“ – „Natürlich!“ – „Warum?“ Vati hörte nichts, denn er las schon wieder. „Warum, Vati, möchte ich wissen?“ – „Hm? Warum? Was Warum?“ – „Warum ich auch Zeitung lesen muss, wenn ich groß bin.“ – „Mein Gott, als Erwachsener liest man eben Zeitung. Da muss man sich auf dem Laufenden halten!“ – „Was ist, ‚auf dem Laufenden‘ Vati?“ – „Du lieber Himmel, Junge, das ist soviel wie … wie sich orientieren, verstehst du?“ – „Nein!“ – „Dann sprechen wir ein anderes Mal darüber. Jetzt lass mich aber endlich lesen!“ – „Warum kannst du nicht lesen, Vati, wenn ich mit dir spreche?“ – „Weil mich das stört, Junge! Reden stört immer. Man soll überhaupt so wenig wie möglich reden, merk dir das!“ – „Unser Lehrer redet aber sehr viel, Vati.“ – „Also, jetzt langt’s mir! Schließlich ist er ja Lehrer. Lehrer dürfen reden. Aber Kinder haben still zu sein, verstanden!“ – „Aber – aber wenn ich in der Schule die ganze Stunde nicht den Mund auftue, schimpft der Lehrer.“ – „Verflixt noch mal, jetzt ist’s aber genug! Ich will jetzt endlich lesen. Wenn du mich weiter so mit Fragen verrückt machst, bin ich bald reif fürs Irrenhaus!“ – „Musst du da auch Zeitung lesen, Vati?“ – „Nein, nein, nein, zum Donnerwetter! Da gibt es keine Zeitungen!“ – „Au fein, Vati“, sagte der Sohn, „da komme ich dich dann besuchen, und ich kann mit dir sprechen, ohne dass es dich stört!“
Die Liebe der Eltern ist unersetzbar
Ein berufstätiges Ehepaar hastet vor dem Geburtstag der kleinen Tochter in ein Spielwarengeschäft und erläutert der Verkäuferin: „Wir sind den ganzen Tag beruflich von zu Hause weg. Wir brauchen etwas, was die Kleine erfreut, sie lange beschäftigt und ihr das Gefühl des Alleinseins nimmt.“ – „Tut mir leid“, lächelte die Verkäuferin freundlich, „Eltern führen wir nicht!“
Verlorener Sohn
Da unser Dreijähriger den ganzen Tag unartig gewesen war, schickte ich ihn zur Strafe eine Stunde früher als gewöhnlich zu Bett. Er zog ohne Widerrede ab, kam jedoch fünf Minuten später mit seinem Lieblingskuscheltier, einem Sparschwein und ein paar Kleidungsstücken wieder und verkündete: „Ich laufe weg.“
„Und was machst du, wenn du Hunger kriegst?“, fragte mein Mann ihn ganz ruhig. „Dann komme ich zum Essen nach Hause.“
„Und wenn du kein Geld mehr hast?“ – „Dann hole ich mir welches bei euch.“
Mein Mann gab sich immer noch nicht geschlagen. Auf das Kleiderbündel deutend, bohrte er: „Und wenn deine Sachen schmutzig sind?“ – „Dann bringe ich sie her und lasse sie von Mutti waschen.“
Worauf mein Mann feststellte: „Der Bengel will ja gar nicht weglaufen, sondern auswärts studieren.“
Glücksspirale
„Wenn du nicht artig bist, Fräuleinchen“, drohte ich meiner Tochter mit gespielt strenger Miene, „dann pack’ ich dich, wirble dich durch die Luft und gebe dir ‘nen dicken Schmatz.“ – „Ich bin aber nicht artig, Mutti“, erwiderte sie mit halb zugekniffenen Augen.
Ich schloss die Kleine in die Arme, wirbelte sie ein paar Mal herum und tätschelte und küsste sie, bis wir alle beide lachen mussten. Es hätte nichts weiter sein können als einer der vielen flüchtigen sonnigen Momente im Alltag von Mutter und Kind, aber ich musste es wieder und wieder machen. Schließlich holte sie sogar noch meinen Mann, damit der es auch sehen konnte. Seitdem machen wir es gerade so oft, dass das Lachen sich frisch erhält.
Am meisten Spaß bringt es mir, wenn sie mich beim Mohrrübenschälen oder an der Schreibmaschine antrifft und mit schelmischem Gesichtsausdruck ruft: „Mutti, ich bin nicht artig.“
Inzwischen wiegt das Kind schon gut 16 Kilogramm. Eines Tages werde ich es nicht mehr hochnehmen und herumwirbeln können. Aber mir bleibt die Hoffnung, dass die Geschichte einmal zu den bleibenden Kindheitserinnerungen meiner Tochter zählt.
Anna – Wie sieht Gott aus?
Eines Tages war Anna mit Fynn im Gottesdienst, den Pfarrer Castle hielt. In der Predigt sprach der Pfarrer viel von Gott. Anna war aufgefallen, dass Pfarrer Castle ständig von „wissen“ und „sehen“ redete. So sprach er davon, dass die Menschen Gott von Angesicht zu Angesicht sehen würden. Anna hörte dem Pfarrer gut zu, aber Fynn merkte, dass das kleine Mädchen wohl nicht einverstanden war mit dem, was der Pfarrer sagte.
Plötzlich ergriff Anna die Hand von Fynn und flüsterte ihm zu, aber so, dass es auch die Nachbarn in den Bänken hören konnten: „Und was macht der Pfarrer, wenn sich rausstellt, Mister Gott hat überhaupt kein Gesicht? Nicht mal Augen? Dann kann der Mensch ihn gar nicht ‚von Angesicht zu Angesicht’ sehen.“ Und Anna rückte noch näher an Fynn heran, denn sie hatte ihm nun etwas Wichtiges zu sagen. Sie sagte ihm nämlich, was sie selbst über Gott wusste. „Ich sage dir, Fynn: Mister Gott hat überhaupt kein Gesicht. Er sieht uns alle auf der Erde, jeden einzelnen, und er muss sich dafür nicht mal umdrehen oder schielen oder so was. Sieh mal, Fynn, ich hab ein ‚vorne’ und ein ‚hinten’. Und wenn ich hinten was sehen will, muss ich mich umdrehen, weil ich hinten keine Augen habe. Aber Mister Gott hat nur ein ‚vorne’ und kein ‚hinten’. Er schaut überall hin gleichzeitig.“
Und nach dem Gottesdienst lief Anna ganz lustig und laut singend durch die Straßen: „Der liebe Gott hat kein ‚hinten’! Der liebe Gott hat kein ‚hinten’.“ Die Leute, die das hörten, drehten sich empört über das kleine freche Mädchen um, weil es in ihren Augen so gotteslästerlich daherredete. Anna aber hüpfte vor Freude weiter und lachte. Sie war nicht böse, sie war nur sicher: Gott war ihr Freund. Und sie wusste ganz genau: ihr Freund verstand sie.
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