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31. Dezember
Silvester, Altjahresabend
Der 31. Dezember ist ein so genannter „Buchhaltertermin". Das heißt, der Jahresschluss ist ohne religiösen Hintergrund festgesetzt worden. Es gab im Abendland verschiedene Jahresanfänge. So war zum Beispiel auch Weihnachten als Jahreswechsel üblich. 1691 verlegte die päpstliche Kanzlei ihn auf den 31. Dezember.
Inhalt:
1. Geschichtliches
2. Bräuche
2.1 Feuerwerk und Silvesterknallerei
2.2 Blick auf das alte und das neue Jahr
2.3 Fettgebackenes
2.4 Gottesdienste
3. Ideensammlung
Geschichtliches
Der Name "Silvester" erinnert an den gleichnamigen Papst, der am 31. Dezember 335 starb. Er lebte zur Zeit des Kaisers Konstantin des Großen und bekleidete sein Amt von 314 bis 335 in einer großen Umbruchszeit. In der Legendenbildung seit dem 5. Jahrhundert wird der Heilige Silvester als besonders standhaft während der noch anhaltenden Christenverfolgung geschildert. Unter seinem Regiment wurden die Christenverfolgungen schließlich beendet. Nach der Legende soll Papst Silvester I. den Kaiser Konstantin vom Aussatz geheilt und getauft haben: Kaiser Konstantin entschied sich für die christliche Religion und enthob damit die Kirche der immer drohenden staatlichen Verfolgung. So wurde aus der verfolgten Kirche erst eine vom Staat begünstigte Religionsgemeinschaft, später dann eine Staatskirche.
In den evangelischen Gemeinden heißt der Tag des Silvester „Altjahresabend“. Der Altjahrabend „Silvester“ ist kein offizieller kirchlicher Feiertag.
Bräuche zu Silvester
Feuerwerk und Silvesterknallerei
Nächtliches Feuerwerk und Silvesterknallerei sind allgemein verbreitet. Abgesehen vom ästhetischen Genuss mag hierbei durchaus etwas mitschwingen vom Vertreiben trauriger, als schlecht und störend erlebter Gefühle und Gedanken. Da diese Art der „Vertreibung böser Geister“ genau um Mitternacht zum Jahreswechsel am heftigsten ausbricht, trägt sie auch die Züge einer überschäumenden Begrüßung des neuen Jahres.
Blick auf das alte und das neue Jahr
An dieser Stelle werden auch Orakelbräuche wie z. B. Bleigießen geübt. Viele Orakel bezogen sich auf das Wetter, weil die Menschen früher auf dem Lande sehr abhängig von ihm waren.
Auch Lärm, den wir von den Feuerwerkskörpern her kennen, gehörte dazu. In vorchristlicher Zeit versuchte man mit ihm die Dämonen auszutreiben.
Zu einem solchen Zeitpunkt neigt der Mensch auch zur Erstellung von allerlei Bilanzen, Rück- und Überblicken und zu guten Vorsätzen.
In den Alpenländern verkleidete sich ein junger Mann als Silvester und verbrachte den Abend auf der Ofenbank. Um Mitternacht wurde er als "altes Jahr" mit Zweigen hinausgetrieben.
Fettgebackenes
In Holland verspeist man die Oliebollen, in denen kleine Glücksbringer oder Zettel mit guten Wünschen für das neue Jahr versteckt sind. In anderen Ländern werden Berliner, ostpreußische Purzel, rheinische Kräbbelche, Schweizer Schlüferli, Mutzenmandeln oder Schmalztöpfe an Silvester gegessen.
Gottesdienste
Ein christlicher Feiertag ist Silvester nicht, ebenso wenig wie Neujahr. Im Allgemeinen werden aber beide Tage mit einem abendlichen Gottesdienst begangen, meistens mit Abendmahlsfeiern verbunden. Oft werden auch Mitternachtsgottesdienste gehalten, und die Kirchenglocken läuten das neue Jahr ein. Themen der Altjahresgottesdienste sind Rückblick auf das vergehende Jahr, Dank, Bekenntnis der Schuld, Bitte um Vergebung, Besinnung über das Enteilen der Zeit und über die Vergänglichkeit des Lebens. Kirchengemeinderäte ziehen da und dort öffentlich Bilanz. Die Statistik der Gemeinde wird verlesen. Als Predigttext bietet sich die Jahreslosung des zu Ende gehenden Jahres an.
Weiterführende Links:
› Wissenswertes & Brauchtum rund um die Rauhnächte, Neujahr und die Losungen
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Literaturhinweise
- www.logo-buch.de
- Durch das Jahr – durch das Leben. Hausbuch der Christlichen Familie. Kösel (1982)
- Feste des Lebens. Ein biblisches Hausbuch. Deutsche Bibelgesellschaft (1993)
- Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel (1995)
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch (1996)
- Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Beck‘sche Reihe (2001)