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Impulse durch das Kirchenjahr
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Arbeitshilfen
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- Advent – Diese Erde werde licht
- Advent – Glanz
- Auferstehung
- Bernhard von Clairvaux
- Brot
- Das Leben blüht auf
- Dietrich Bonhoeffer
- Elisabeth von Thüringen – Liebe, lache, bete
- Engel
- Erntedank mit Karli der Maus
- Franz von Assisi
- Fülle des Lebens – Reise in das gelobte Land
- Gebete
- Gemeinde für Menschen – Die Kirche der Zukunft
- Gesegnete Jahre
- Gottes großer Garten – Erntedank
- Gute Fahrt! (Schulanfang)
- Hildegard von Bingen
- Himmlische Plätzchen
- Hoffnungsvoll leben – Ihr seid das Salz der Erde
- Ichthys (Konfirmation/Firmung)
- Jubelkonfirmation
- Kirchenjahreskreis – Feste im Kirchenjahr
- Lebensbaum
- Lieber Gott, schau, was ich kann! (Schulanfang)
- Martin Luther
- Martin Luther King
- Mutter Teresa
- Pfingsten
- Psalm 23
- Psalm 23 für Kinder
- Regenbogen
- Reise ins Regenbogenland (Schulanfang)
- Segen
- Segenswünsche
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- Stell die Sonne vor dein Haus
- Taufe – Lebenswegmotiv
- Taufe – Symbole
- Teresa von Ávila
- Trauer
- Trauung
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Trauung – Zwei, die sich trauen
- Weihnachten – Leuchten
- Weihnachten – Segensreiche Zeit
- Wein
- Wer glaubt, ist nie allein
- Wieso Weihnachten?
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Arbeitshilfen
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Inhalt:
1. Nähe und Distanz
2. Kleines Ehe-ABC
3. Gedankenaustausch
4. Segensbitte
5. Immer wieder verzeihen
6. Ein ganzes Leben
7. Fünfzig Jahre Höflichkeit
8. Traugottesdienst
8.1 Begrüßung
8.2 Lesung (Buch Ruth)
8.3 Trauversprechen
8.4 Ringformel
8.5 Glückwünsche
8.6 Segensfülle
8.7 Fürbittengebete
8.8 Segen oder Schlussgebet
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Die Ehe ist und bleibt
die wichtigste Entdeckungsreise,
die der Mensch unternehmen kann.
Außerhalb der Ehe lernt man das Leben
nur oberflächlich kennen.
Sören Kierkegaard
Nähe und Distanz
Zwei kleine Igel haben sich in einem Laubhaufen ein kuschliges Nest gebaut. Es wird kalt, und sie suchen in ihrem Nest die Wärme. Sie rücken nah aneinander. Sie spüren die Wärme und Nähe des anderen wohlig und gemütlich.
Es wird noch kälter. Sie rücken noch näher zusammen. Aber da pickt es und tut weh. Sie rücken auseinander, und sie frieren. Sie rücken wieder zusammen und tun sich weh. So versuchen sie ihr Miteinander zwischen Nähe und Distanz so zu leben, dass Nähe nicht verletzend und Distanz nicht frierend macht.
Das ist im Miteinander von Menschen nicht so einfach, dem anderen so nah zu sein, ohne ihm weh zu tun, und ihn freizulassen, ohne ihn allein zu lassen. Wie oft war die Nähe erdrückend und die Distanz erkältend. Wie oft war eine Nähe belastend und eine Distanz zum Erfrieren. Die Nähe muss den anderen freilassen und die Distanz den anderen festhalten. Wenn ich die Nähe brauche, macht sie den anderen vielleicht kaputt. Wenn ich Distanz möchte, macht sie den anderen vielleicht gerade todeinsam.
Wir müssen es immer wieder versuchen, uns so nah wie möglich und so entfernt wie nötig zu sein.
Nur die Liebe wird die Nähe und Distanz zugleich sein.
Oliver Salzmann
Kleines Ehe–ABC
Einst war die Ehe ein Hafen,
aus dem einige Paare mit vollen Segeln sicher ausfuhren,
andere lagen darin vor Anker und verrosteten,
noch andere erlitten Schiffbruch an der Küste.
Heute ist sie eine Fahrt auf offenem Meer,
ohne jeden Hafen im Hintergrund,
und jeder der beiden Partner
ist zu Wachsamkeit und tiefer Verantwortung verpflichtet,
wenn das Schiff überhaupt flott bleiben soll.
Jede Form der Ehe
kann ihren Lohn und Würde in sich tragen,
wenn die Menschen sich nur entschließen,
sie ihr zu verleihen.
Margaret Mead
Gedankenaustausch
- Kannst du dich an ein Erlebnis erinnern, das nicht deinen Erwartungen oder dem was dir versprochen wurde, entsprach?
- Nenne ein Sprichwort, ein Zitat oder einen Bibelvers, mit dem du dich stark identifizierst.
- Gibt es etwas Lustiges aus den ersten Wochen unserer Beziehung, an das du dich erinnerst?
- Wenn du jetzt in diesem Moment etwas in deinem Leben ändern könntest, was würdest du ändern?
- Eine der größten Freuden im Leben ist es, jemanden zu überra-
schen. Erinnere dich an eine wunderbare Überraschung, an der
du beteiligt warst:
– ein besonderes Geschenk
– eine Überraschungsparty, die du vorbereitet oder an der du teilgenommen hast
– einen unerwarteten Besuch oder Anruf, den du getätigt hast. - Wenn du jemanden von einer Last befreien könntest – was würde es sein?
Segensbitte
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr,
sondern um Kraft für den Alltag.
Verleihe mir die nötige Fantasie,
im rechten Augenblick
ein Päckchen Güte – mit oder ohne Worte –
an der richtigen Stelle
abzugeben.
Antonie de Saint-Exupéry
Immer wieder verzeihen
Ein neugeweihter Priester machte sich sehr viele Gedanken um seine Hochzeitspredigt. Auf einem Spaziergang begegnete er einer alten Walliserin, der er seine Schwierigkeiten gestand. „Eigentlich weiß ich nicht, was ich den Brautleuten sagen soll!“ „Ach“, antwortete sie spontan, „sagen Sie ihnen doch, sie sollen einander immer wieder verzeihen.“
Johannes Brantschen
Ein ganzes Leben
„Weißt du noch“, so frug die Eintagsfliege
Abends „Wie ich auf der Stiege
Damals dir den Käsekrümel stahl?“
Mit der Abgeklärtheit eines Greises
Sprach der Fliegenmann: „Gewiss, ich weiß es!“
Und er lächelte: „Es war einmal –“
„Weißt du noch“, so fragte weiter sie,
„Wie ich damals unterm sechsten Knie
Jene schwere Blutvergiftung hatte?“
„Leider“, sagte halbverträumt der Gatte.
„Weißt du noch, wie ich, weil ich dir grollte,
Fliegenleim–Selbstmord verüben wollte?? –
Und wie ich das erste Ei gebar?? –
Weißt du noch, wie es halb sechs Uhr war?? –
Und wie ich in Milch gefallen bin??“ –
Fliegenmann gab keine Antwort mehr,
Summte leise, müde vor sich hin:
„Lang, lang ist’s her – lang –“
Joachim Ringelnatz
Fünfzig Jahre Höflichkeit
Ein älteres Ehepaar feierte nach langen Ehejahren das Fest der Goldenen Hochzeit. Beim gemeinsamen Frühstück dachte die Frau:
„Seit fünfzig Jahren habe ich immer auf meinen Mann Rücksicht genommen und ihm immer das knusprige Oberteil des Brötchens gegeben. Heute will ich mir endlich diese Delikatesse gönnen.“
Sie schmierte sich das Oberteil des Brötchens und gab das andere Teil ihrem Mann.
Entgegen ihrer Erwartung war dieser hocherfreut, küsste ihre Hand und sagte: „Mein Liebling, du bereitest mir die größte Freude des Tages. Über fünfzig Jahre habe ich das Brötchen-Unterteil nicht mehr gegessen, das ich vom Brötchen am allerliebsten mag. Ich dachte mir immer, du solltest es haben, weil es dir so gut schmeckt.“
Nossrat Peseschkian
Dankbarkeit macht das Leben erst reich.
Man unterschätzt wohl leicht
Das eigene Wirken und Tun
In seiner Wichtigkeit gegenüber dem,
Was man nur durch andere geworden ist.
Dietrich Bonhoeffer
Die Treue macht wesentlich das eheliche Leben aus und ist vornehmlich das ganze eheliche Leben, die Treue, die sie einander verheißen haben. Darum besteht das eheliche Leben darin, dass einer zum anderen sagt: Ich bin dein, und du bist mein. Das ist Ehe.
Martin Luther, Aus den Tischreden
Traugottesdienst
Begrüßung
Eingangsgebet:
Herr, unser Gott,
wir sind nun ein Ehepaar.
Wir freuen uns über diesen Tag und danken dir.
Mit den Familien sind wir glücklich,
dass wir uns lieben und dass du es gut mit uns meinst.
Segne diesen Tag, diesen Gottesdienst,
alles, was vorbereitet ist.
Lass uns nun auf dein Wort hören.
Was kommt, wissen wir nicht,
aber wir vertrauen darauf,
dass du uns begleitest.
Lied
Lesung (Buch Ruth)
Traupredigt
Liebes Brautpaar, liebe Hochzeitsgemeinde!
Zu den schönsten Erzählungen des Alten Testaments gehört das Buch Ruth. Goethe nannte es das „lieblichste kleine Ganze“, das uns in der Bibel episch und idyllisch überliefert ist. Es handelt sich allerdings in diesem kleinen Buch um mehr als um eine Idylle, – wo wie eine Ehe auch nicht nur aus junger Liebe und Hochzeitstag besteht. Ich will die Geschichte von Ruth mit ein paar Strichen nachzeichnen und sie uns so ins Gedächtnis zurückrufen.
Zur Frühzeit Israels lebte in Bethlehem ein Mann, der hieß Elimelech. Als eine Hungersnot übers Land kam, verließ er mit seiner Frau Naemi und seinen beiden Söhnen die Heimat und zog über den Jordan nach Osten ins Land Moab. Dort blieben sie eine Zeit lang. Die Söhne heirateten Töchter des Landes; und diese Frauen hießen Orpa und Ruth. Nach zehn Jahren traf die Familie Unglück. Die Männer starben, erst Elimelch, dann die Söhne. So blieben die drei Frauen allein zurück, drei Witwen. Naemi beschloss in die alte Heimat, nach Bethlehem, zurückzukehren. Sie sagte ihren Schwiegertöchtern, dass diese in ihr Elternhaus zurückgehen sollten, um nicht in die Fremde auszuwandern. Was sollten sie als fremde, verwitwete Frauen fern der Heimat?
Naemi sprach: „Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich euch noch einmal Söhne gebären, die eure Männer werden könnten? Ja, selbst wenn – wollt ihr so lange warten? Nicht doch, meine Töchter! Mein Los ist zu bitter für euch, denn des Herrn Hand ist bitter gegen mich gewesen.“
Unter Tränen trennte sich Orpa von ihrer Schwiegermutter. Ruth aber sprach – und das sind nun die berühmten Worte: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der Herr tue mir dies und das: nur der Tod wird dich und mich scheiden.“
So zog also Ruth mit in die Fremde, die Heimat ihrer Schwiegermutter. Und beide Frauen waren arm. Wie man sich leicht vorstellen kann.
Nun war die Zeit der Gerstenernte, und die Frauen nahmen das alte Armenrecht in Anspruch. Ruth las auf dem Felde die liegengebliebenen Ähren auf, wie wir das nach dem letzten Krieg auch getan haben. Das Feld aber gehörte einem Mann namens Boas, der ein entfernter Verwandter des verstorbenen Elimelech war. Boas war offenbar ein großherziger Mann. Er gab der jungen Frau zu essen und erlaubte ihr reichlich von dem Korn mitzunehmen. Abends hatte Ruth ihrer Schwiegermutter Erfreuliches zu erzählen.
Daraufhin keimt in Naemi eine Idee. Boas war doch noch unverheiratet. Sie trägt Ruth auf, zur Nacht wiederum zu Boas zu gehen, und zwar auf die Tenne, wo das Getreide gedroschen wurde, und wo man zur Erntezeit auch schlief.
Nach dem Armenrecht wollen die beiden Frauen ein anderes, altes Recht in Anspruch nehmen. War nämlich eine Ehe kinderlos geblieben, wie im Falle der Ruth, und der Ehemann verstorben, so hatte der jeweils nächste unverheiratete Anverwandte die Pflicht, die Witwe zu heiraten, um dem verstorbenen Verwandten sozusagen stellvertretend Kinder zu zeugen. Das war eine sogenannte Leviratsehe. Ihr Sinn bestand darin, den Fortbestand einer Familie zu sichern und damit auch die Besitzrechte am ererbten Land zu bewahren. Familie und Besitzstand waren eng verknüpft.
Ruth geht also nachts zu Boas und legt sich, er schläft schon, wird erzählt, zu seinen Füßen. Als er aufwacht, erklärt ihm Ruth, weshalb sie da ist und was von ihm erwartet wird. Boas nimmt diesen Heiratsantrag, denn darum handelt es sich ja wohl, wiederum freundlich an. Er scheint wirklich eine sehr freundlicher Mensch gewesen zu sein. Oder hatte Ruth eine solche Ausstrahlung? Wer weiß, wie Liebe entsteht? Jedenfalls, – sie entstand, ganz offenbar.
Aber da gibt es nun ein Problem. Boas erklärt, dass da noch ein anderer Verwandter existiert, der die näheren Rechte am Acker des Elimelech, aber eben auch an der jungen Frau hat. Wenn der aber darauf verzichte, dann wolle er, Boas, den Vertrag gerne eingehen. Und er schenkt ihr erst einmal, gewissermaßen als vorläufiges Verlobungsgeschenk, Getreide, damit sie nicht mit leeren Händen zur listigen Naemi zurückgehen muss.
Gleich am nächsten Morgen nimmt Boas die Sache in die Hand. In der Stadt verhandelt er mit dem anderen Verwandten. Der will den Acker natürlich gerne übernehmen. Als er aber hört, dass es da auch eine Frau zu heiraten gibt, winkt er ab. Nein, bitte, keine Fremde, keine Ausländerin. Boas ist also frei und nun kann die Hochzeit gefeiert werden. Vielleicht sind dabei Lieder aus dem Hohen Lied, dem Buch der Liebeslieder, gesungen worden.
Den beiden wird dann ein Sohn geboren, der Großvater des späteren Königs David. Damit aber gerät Ruth in den Stammbaum eines anderen Kindes, das in Bethlehem geboren wurde, Jesus. Im Matthäusevangelium wird ihr Name genannt.
Es ist ja wohl auch kein reiner Zufall, dass diese Geschichte in Bethlehem spielt. Bethlehem heißt „Brot Haus“ auf Deutsch. Und worum dreht sich die Geschichte? Ums täglich Brot und um die Liebe. Und wird nicht der ferne Nachkomme der jungen Moabiterin, Jesus, wird er nicht von sich sagen: „Ich bin das Brot des Lebens“, er, der die Liebe Gottes verkörperte?
Heute feiern wir eine Hochzeit und hören die Geschichte von der Treue und vom Glück. Wir hören aber auch, dass lange Wege zu gehen waren. Da gab es Not und Tränen, Entbehrungen und eine ungewisse Zukunft. Da haben sich zwei Frauen tapfer durchgeschlagen, ganz auf sich gestellt. Oder doch nicht ganz auf sich gestellt. Denn Gott gab Trost und Halt und sorgte sozusagen für das Happy End.
Führung Gottes? Hier jedenfalls ohne große Wundertaten, ohne Donner und Blitz und den Schall der Posaune. Alles geht ganz alltäglich zu. Gerade als Alltagsgeschichte, als Geschichte ums tägliche Brot, ist es eine Geschichte geheimer Führung, eine Geschichte der Gnade, die auf Treue antwortet.
So hat jede Ehe ihre Geschichte und ihre Verheißung. Beziehungen müssen gefunden und geregelt werden. Das tägliche Brot muss verdient sein.
In unserer Geschichte sehen wir eine mutige, junge Frau, die voll Selbstvertrauen und Tatkraft ihr Leben meistert. Sie bleibt solidarisch mit ihrer Schwiegermutter; die Armen müssen zusammenhalten. Und sie gewinnt die Liebe eines Mannes, wobei ja die Initiative eindeutig von ihr ausgeht. Auf der anderen Seite Boas, der Gute. Ein Mann mit einem offenen Herzen, tolerant, rechtschaffen. Nüchtern und umsichtig regelt er das Problem, das ihm da mit einer fremden jungen Frau begegnet. Und er gewinnt die Liebe dieser Frau.
So zeigt uns diese Geschichte Beispiele selbstverständlicher Menschlichkeit, in der sich Treue und Liebe bewähren. Und diese Menschlichkeit ist Geschenk aus der Hand Gottes, der hier Fäden spinnt, deren Ende erst Jahrhunderte später sichtbar werden.
Wer weiß von uns, welche Aufgabe wir für die Zukunft haben, was durch uns entstehen und werden soll? Bleiben wir offen für die Wege des Lebens, offen für die geheime Hand Gottes, offen in warmer Menschlichkeit.
Ich wünsche Ihnen beiden, dass solche Menschlichkeit Sie trägt, Sie und die Menschen, mit denen Sie zusammenleben. Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gelingt Ihre Ehe in die vielfältigen Beziehungen und Probleme des Alltags einzuzeichnen, menschlich und solidarisch. Wie Boas und Ruth haben Sie die ersten Schritte aufeinander zu getan. Nun soll das weitergehen und sich vertiefen: den Anderen entdecken, seine Stärken und Schwächen kennenlernen. Und je tiefer die Bindung wird, umso freier sollen Sie sich darin bewegen können. Denn Treue ist keine Sklaverei, sondern Freiheit aus Vertrauen. Wir sind nicht unsere Geschöpfe, die wir geformt hätten, sondern sind uns allemal geschenkt, oft auf wunderlichen Wegen wie damals, als Boas der Ruth begegnete.
Gottes Segen soll Sie geleiten. Amen
Lied
Trauversprechen
Trausegen:
Gott, unser Vater,
Du hast uns geschaffen
als Mann und als Frau,
dass wir einander beistehen,
erfreuen und ergänzen können.
dies lass N.N. und N.N. gelingen
in guten und in schlechten Tagen.
Jesus Christus, du Sohn Gottes,
Du bist in die Welt gekommen,
damit wir Deine Worte hören
und deinen Spuren folgen – damit wir
durch Dich Vergebung in Anspruch nehmen
und dann auch gerne verzeihen.
So finden wir Frieden in uns und mit anderen.
Gib diesen beiden die Kraft und die Klarheit
einander immer wieder anzunehmen,
wie auch Du uns annimmst.
Gott, Heiliger Geist, begeisternde Kraft!
Du vermagst unser Leben reich zu füllen
mit Glaube, Liebe und Hoffnung.
So hilf diesen beiden,
beieinander zu bleiben
und auch gemeinsam für andere da zu sein.
So segne Euch der Dreieinige Gott. Amen
Ringformel:
Er: N.N., ich reiche dir diesen Ring als ein Zeichen meiner Liebe und meiner Zuneigung zu dir. Ich verspreche dir die Ehe, ich verspreche dir, bei dir zu sein in allen guten wie bösen Zeiten. Nimm diesen Ring als ein Zeichen meiner Freundschaft. Ich möchte dein Ehemann sein. Ich verspreche dir das, so wahr mir Gott helfe.
Sie: N.N., ich reiche dir diesen Ring als ein Zeichen meiner Liebe und meiner Zuneigung zu dir. Ich verspreche dir die Ehe, ich verspreche dir, bei dir zu sein in guten wie auch in bösen Zeiten. Nimm diesen Ring als ein Zeichen meiner Freundschaft. Ich möchte deine Ehefrau sein. Ich verspreche dir das, so wahr mir Gott helfe.
Beide: So soll es wirklich sein. Amen.
Ringübergabe
Glückwünsche
Ich wünsche dir Glück,
nicht nur das Glück, das zu dir kommt,
sondern auch das Glück, das in Dir ist,
und auch das Glück, das von dir ausgeht.
Ich wünsche dir dreifach Glück.
Das Glück kommen von einem zum andern.
Das Glück komme zwischen euch.
Das Glück füllen den Raum um euch.
Das Glück gehe aus von euch beiden:
Es ist ein Geschenk für euch.
Es ist ein Geschenk für einander.
Es ist eure Antwort an die Welt.
Segensfülle
Der Herr segne uns.
Er erfülle unsere Füße mit Tanz
und unsere Arme mit Kraft.
Er erfülle unser Herz mit Zärtlichkeit
und unsere Augen mit Lachen.
Er erfülle unsere Augen mit Musik
und unsere Nasen mit Wohlgerüchen.
Er erfülle unseren Mund mit Jubel
und unser Herz mit Freude.
Er schenke uns immer neu die Gnade der Wüste und der Oase:
Durst, frisches Wasser und neue Hoffnung.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft,
der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Aus dem Kongo
Fürbittengebete:
Herr, wir leben von der Liebe, die wir empfangen, von der Liebe,
wie du sie gepredigt und gelebt hast, von der Liebe, die wir anderen
weitergeben. Wir sagen Dank, dass auch dieses junge Ehepaar in
deinem Sinn leben und seine Ehe führen will. Lass ihre Gemeinschaft und die Gemeinschaft, in der jeder von uns steht, ein Ort des
Friedens und der Freude, ein Ort der Freiheit und Gerechtigkeit werden,
damit dein Reich groß werde in aller Welt.
Amen.
Lied
Segen oder Schlussgebet
Gebet mit Gebetsruf aus Taizé: „Bonum est confidere in Domino“
Guter Gott, unser himmlischer Vater,
gut ist es für uns, dir zu vertrauen
und allein auf dich zu hoffen.
Das haben wir versucht
und möchten es über diesen Tag weiter versuchen.
Wir danken dir für diesen schönen Tag,
wir sind dankbar für alles, was heute geschieht.
Deshalb stimmen wir ein in das Loblied für diesen Tag:
„Bonum est confidere in Domino, bonum sperare in Domino.“
Wir freuen uns heute mit unseren Familien und Gästen,
wir sind dankbar für die Eltern und Geschwister
und alle, die es gut mit uns meinen.
Sie alle sind gekommen,
mit uns das Fest des Lebens, das Fest der Liebe zu feiern.
Mit allen stimmen wir an das Loblied für diesen Hochzeitstag:
„Bonum est confidere in Domino, bonum sperare in Domino.“
Herr, wir sind sehr glücklich,
dass wir zusammen sind,
wir möchten viel aus diesem Tag mit seinem Versprechen machen
und unser Leben danach ausrichten.
Wir bitten dich, guter Gott,
heute um deinen Segen, für unsere junge Familie,
sei du mit uns in allen Zeiten,
in den traurigen und schönen Zeiten
und begleite du uns durch Krankheit und Kummer,
durch fröhliche und freudige Zeiten.
Mit allen stimmen wir an das Loblied auf unseren Hochzeitstag:
„Bonum est confidere in Domino, bonum sperare in Domino.“
Ja, Gutes wollen wir für uns erhoffen,
wir vertrauen auf deine Zusage, unser Leben zu begleiten,
darauf hoffen wir und freuen uns
und
singen das Loblied auf deinen ewigen Namen:
„Bonum est confidere in Domino, bonum sperare in Domino.“
Entdecken Sie alles rund um die Trauung, Ehe und Liebe:
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