Fastentraditionen
Zu allen Zeiten gab es in den verschiedenen christlichen Kirchen unterschiedliche Vorstellungen, was erlaubt und wann zu fasten sei. So gilt häufig die Regel, dass Fleisch nicht erlaubt ist – Fisch galt in diesem Sinne nicht als Fleisch – tierische Produkte wie Butter, Eier, Milch hingegen gegessen werden dürfen. Die ältere Tradition verbot alle tierischen Erzeugnisse, was in der Küche erhebliche Probleme aufwarf, da gerade tierische Fette ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung waren. Bevorzugte Fastenspeisen waren darum Mehlspeisen, denen man außerdem symbolische Formen geben konnte.
Baseler Fastenwähen backen:
Zutaten:
500 g | Mehl |
30 g | Hefe |
1 TL | Zucker |
¼ l |
lauwarme Milch |
1 TL | Salz |
150 g | Butter (oder Margarine) |
2 | Eigelb |
25 g | Kümmel oder Sesam zum Bestreuen |
Zubereitung:
Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken, Hefe hineinbröckeln, Zucker darüber streuen, mit etwas Milch und etwas Mehl zu einem Vorteig verrühren. Zugedeckt mit einem Küchentuch an einem warmen Ort 20 Minuten gehen lassen.
In die restliche warme Milch Butter und Salz geben, und schmelzen lassen, alles zum Vorteig geben und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Erneut an einem warmen Ort gehen lassen, bis das Volumen sich verdoppelt hat (ca. 30 Minuten).
Den Teig in 22 Stücke teilen und zu Kugeln formen. Die Kugeln zu Ovalen ausrollen, kurz gehen lassen, mit dem Handrücken der Länge nach eine Vertiefung eindrücken, in die Vertiefung vier senkrechte Schnitte in das Oval machen (oben, unten, rechts, links), mit verquirltem Eigelb bestreichen, mit Kümmel bestreuen. Dann die Teigstücke so ziehen, dass vier Öffnungen entstehen und sich innen ein Kreuz ergibt.
Die Fastenwähen auf ein gefettetes Backblech legen und in den auf 200 °C vorgeheizten Backofen schieben. Die Wähen etwa 10–12 Minuten backen und für ca. 3 Minuten den Grill dazu schalten.