Glaube macht zufrieden – Kirche nicht?
Menschen, die anderen gerne helfen, denen ihre Familie oder ihr Glaube wichtig sind, sind im Durchschnitt mit ihrem Leben zufriedener als andere. Zu diesem Ergebnis kam vor einiger Zeit eine Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Das Streben nach Geld und Karriere hingegen wirkt sich eher negativ auf das Glücksempfinden aus. Für ihre Untersuchungen überprüften die Forscher vier sogenannte „Glücksrezepte“:
- Altruismus (die Bereitschaft, anderen zu helfen)
- Familienorientierung
- ein religiöser Glaube
- Geld und Karriere
Das Ergebnis zeigt: Je mehr die Menschen bereit sind, anderen zu helfen, desto zufriedener sind sie mit ihrem Leben. Dieser Effekt ist besonders groß, wenn sich in einer Beziehung beide Partner für andere und die Familie engagieren.
Auch der religiöse Glaube kann der Studie zufolge die Lebenszufriedenheit steigern. Das lasse sich dadurch erklären, dass Gläubige häufiger als andere altruistisch und familienorientiert leben. Ein weiterer möglicher Aspekt sei auch, dass Menschen mit dem Vertrauen, in Gottes Hand zu sein, Alltagsprobleme leichter nehmen.
Trotzdem schrumpft die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland seit vielen Jahren kontinuierlich; gerade hat der Missbrauchsskandal diesen Trend wieder befeuert.
Dennoch sprach sich laut einer Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-CONSULERE (Erfurt) die Mehrheit der Deutschen dagegen aus, dass einzelne kirchliche Feiertage abgeschafft werden. Nur ⅕ der Befragten würden einzelne kirchliche Feiertage ersatzlos streichen. Während sich ⅓ dafür aussprechen, einzelne kirchliche Feiertage durch säkulare Feiertage zu ersetzen, z. B. den Weltkinder- oder den Internationalen Frauentag, ist fast die Hälfte dagegen.
Dabei fällt auf, dass jüngere Befragte häufiger säkulare Feiertage befürworten. Jeweils mehr als die Hälfte der Befragten aus evangelischen Frei- und Landeskirchen sowie der römisch-katholischen Kirche sind gegen den Ersatz von kirchlichen durch „weltliche“ Feiertage. Bei konfessionslosen Befragten liegt der Anteil mit etwas mehr als ⅓ deutlich darunter.
Darüber hinaus ist fast die Hälfte der Befragten überzeugt, dass das Begehen kirchlicher Feiertage in Deutschland wichtig ist, um eine jüdisch-christliche Kultur aufrechtzuerhalten. Rund ¼ stimmt dieser Aussage nicht zu.
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