Die armen Seelen
Einige Bräuche lassen sich mit dem Allerseelenfest in Verbindung bringen. So zum Beispiel der Kult der „Armen Seelen“. Die Glaubenden stellten sich vor, dass die Verstorbenen im Fegefeuer weilten. Die Lebenden, so hieß es, könnten etwas für sie tun: durch Gebete, Spenden, Messen, Fasten. Manche glaubten auch, die Verstorbenen dürften an diesem Tag vom Fegefeuer ausruhen und auf die Erde kommen. Damit diese nicht frieren, wurde in der Stube gut eingeheizt und auf den Tischen ließ man „Seelenbrote“ für sie liegen oder verteilte sie zum Gedenken an die Toten unter den Hausbewohnern. Solches Seelengebäck wurde auch zur Beerdigung an die Trauergäste verteilt.
Seelen-Gebäck backen
Zutaten:
500 g | Mehl (z. B. auch 250 g Typ 1050 und 250 g Dinkel) |
¼ l | lauwarme Milch |
½ Würfel | Hefe |
125 g | Butter |
3 | Eier |
60 g | Zucker |
etwas | Salz |
2 | Eigelb |
etwas | grober Zucker |
Zubereitung:
Mehl in eine Schüssel geben und mit der Faust eine Vertiefung in die Mitte drücken. Die Hefe fein zerbröckeln und in die Vertiefung geben. Einen Teelöffel Zucker über die Hefe streuen und den Rest des Zuckers am Schüsselrand verteilen. Die lauwarme Milch in die Vertiefung gießen und die Hefe zusammen mit etwas Mehl zu einem dicklichen Brei verrühren. Salz und Fett ebenfalls am Rand der Schüssel verteilen. Den Vorteig nun abgedeckt bei Raumtemperatur gehen lassen, bis er etwa das doppelte Volumen erreicht hat.
Derweil die Butter schaumig rühren und nach und nach Eier, Salz und Zucker dazugeben.
Die Masse mit dem Hefeteig vermischen und solange schlagen, bis dich der Teig vom Löffel löst. Den Teig nochmals an einem warmen Ort gehen lassen.
Die gesamte Teigmenge zu einem Strang ausformen und Teilstücke abschneiden, ca. 3–5 cm dick. Danach diese mit feuchten Händen zu länglichen Stangen formen. Mit dem verrührten Eigelb bestreichen und mit dem groben Zucker bestreuen.
Nochmals gehen lassen und im Backofen auf mittlerer Schiene ca. 25–30 Minuten bei 200 °C backen.
Varianten:
Nur den Hefeteig in längliche Stücke formen und mit Salz und Kümmel bestreuen.
› Ein weiteres Rezept für Seelenwecken
Tipp:
Die Seelen lassen sich gut einfrieren und erneut aufbacken.