Volkstrauertag - Was ist das eigentlich?
Am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent ist Volktrauertag. An diesem Tag wird den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht, ein Zeichen gegen das Vergessen allen Leides durch Kriege und Terrorregime gesetzt und zu Frieden und Verständigung unter den Menschen aufgefordert.
Wie dieser Gedenktag entstand
1919 wurde vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge vorgeschlagen, den vielen gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs zu gedenken. Die erste Feierstunde im Reichstag fand 1922 statt, der erste Volkstrauertag am 01. März 1925.
In den 1930er Jahren wurde der Tag von der damaligen nationalsozialistischen Regierung zum staatlichen Gedenktag, jedoch wurde er mehr zu einem „Heldengedenktag“ verzweckt und zu Propagandazwecken genutzt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde erneut die Forderung laut, einen zentralen Gedenktag in Erinnerung an das Leid und die vielen Toten der letzten Jahre einzuführen. Dabei wurden die Termine für einen solchen Gedenktag in das Umfeld der Passionszeit gelegt, wie es vor dem Krieg der Fall war.
Erst Anfang der 1950er Jahre wurde der Volkstrauertag ein wichtiger Gedenktag. In Abstimmung mit den beiden großen Kirchen wurde er in den November gelegt, denn dieser Monat ist theologisch von der Frage nach Vergänglichkeit und Ewigkeit geprägt. Da er immer auf einen Sonntag fällt, gibt es in keinem Bundesland einen gesetzlichen Feiertag.
Trotzdem wird jedes Jahr mit einer Feierstunde im Bundestag, Gottesdiensten und Kranzniederlegungen an Ehrenmälern oder Gedenkstätten an die Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus erinnert. Dazu zählen nicht nur die gefallenen Soldaten der Weltkriege und von Auslandseinsätzen der Bundeswehr, sondern auch die Opfer der Nationalsozialisten und anderen Gewaltherrschaften unserer Zeit.
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