Dr. Ernst L. Fellechner, der Psalm 23 und LOGO
Mit dem Alter kommt die Weisheit
Gestatten, Ernst Fellechner, Jahrgang 1946.
Ich gehöre wohl zu den Autoren, die von Anfang an bei LOGO dabei waren.
Wie kam der Kontakt zustande?
Ein Reisebuchhändler namens Emil Maier besuchte mich in den 80er Jahren regelmäßig zweimal jährlich im Pfarramt, um mich mit Verteilschriften zu versorgen. Am Rande erzählte er auch von seinen Plänen: Er wolle sich mit einem Verlag selbständig machen. Da ich schon einige kleinere Sachen publiziert hatte, animierte er mich, ihm doch ein paar Manuskripte zu überlassen. So hat mich der spätere Seniorchef von LOGO mit seinem schwäbischen Charme „geangelt” und ins Boot geholt.
Wie kam ich zum Schreiben?
Das Interesse am Schreiben und der Literatur weckte mein exzellenter Deutschlehrer des Humanistischen Gymnasiums in Offenbach. Über die alten Sprachen führte mich der Weg zum Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen und Heidelberg.
Als Pfarrer, 30 Jahre an der Saalkirche in Ingelheim, traten Seelsorge, Religionsunterricht, Predigen und Gottesdienstgestaltung naturgemäß in den Vordergrund. Im Besonderen zu den beiden letzten Sachgebieten habe ich einiges als Autor und Herausgeber publiziert. Im alltäglichen Pfarrdienst wurde ich mit den Freuden und Sorgen der Menschen konfrontiert und erwarb einen reichen psychologischen Erfahrungsschatz.
Die „kurze Form” lernte und übte ich in zahlreichen Verkündigungssendungen des Südwestfunks seit 1988. Diese über 100 Rundfunkandachten sowie die Gebete, Ansprachen und Texte, die im Pfarrdienstalltag entstanden, dienten mir immer wieder als Fundus für die Produktion von Geburtstagsheften und anderen Verteilschriften fröhlichen und tröstenden Inhalts. Was ich im Entwurf fertiggestellt hatte, wurde – bevor ich es zur Publikation gab – in Gottesdiensten, Bibelkreisen, Seniorennachmittagen „ausprobiert”, um zu prüfen, ob die Worte auch die Herzen erreichten. Erst dann war ich zufrieden. Seit 1994 hat der LOGO-Verlag 20 Publikationen von mir verlegt, darunter allein acht Geburtstagshefte. Etwas Besonderes war die kleine illustrierte Zeitung „Ja, ich bin in der Kirche” von 1997, die in sehr großer Auflage herausging.
Woher bekomme ich meine Anregungen und Ideen?
Seit meiner Jugend kenne ich mich nicht anders denn als ein „lesender Mensch”: Bereits seit 20 Jahren führe ich ein sog. Lesetagebuch, das ich „Stoffwechsel” genannt habe. Dorthinein schreibe ich eine Kurzrezension der von mir rezipierten Literatur (vom Krimi über Roman, Philosophie, Gedichtband bis zu den von mir besonders geliebten Biographien historischer Persönlichkeiten). So habe ich in den letzten 20 Jahren über 950 Titel geistig „verstoff-wechselt”. Das stützt mein Gedächtnis und erzieht mich zur sprachlichen Disziplin.
Woher ziehe ich meine Kraft?
Meine Kraft fließt mir aus meinem Glauben zu, aus regelmäßigen spirituellen Übungen, meiner Familie und regelmäßigen Retraiten in verschiedenen Klöstern. Dort entstehen auch meine besten Texte.
Überhaupt scheint mir das beste Rezept für ein gutes, gelingendes Leben:
Versuche in Harmonie mit Gott, mit dir selbst, deinen Nächsten und der Welt zu leben – und immer wieder nach ihr zu streben, wenn du außer Balance gerätst.
Humor und Dankbarkeit sind weitere entscheidende Ingredienzien!
Seit Ende 2011 lebe ich mit meiner Frau im Ruhestand in Mainz, meine beiden Töchter haben sich Berlin und Marburg als Lebensmittelpunkt ausgesucht. Zwei Enkel sind unsere wahre Freude.
Was motiviert mich zum Schreiben von Texten?
1. Gottes Wort unter die Leute bringen auf jede mögliche Weise.
2. Anderen Menschen Hilfen für ein gelingendes Leben mitgeben.
3. Die Hoffnung stärken, wo die Bangnis regiert.
© Dr. Ernst L. Fellechner
Informationen und weiterführende Links:
› Interview mit unserem Autor Peter Wenicker
› Interview mit unserem Autor Pfarrer Jürgen Nass
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