Karneval in der Fastenzeit
Manche Regionen Deutschlands haben die Erinnerung an eine alte kalendarische Berechnung der Fastenzeit bewahrt, in der die Sonntage noch mitgezählt wurden. Hier wird der „Funkensonntag“ – auch „Bauernfastnacht“ – am ersten Fastensonntag als eine Art „nachgeschobener Karneval“ gefeiert. Ein typisches Gebäck für diesen Tag sind in Schwaben die Funkenringe. Sie werden entweder aus Hefe- oder Mürbeteig gebacken und sind schon für 1617 in Ravensburg belegt. In manchen Orten im Kreis Ravensburg treffen sich Jugendliche und Erwachsene nach dem Feuer im Wirtshaus und würfeln um die Ringe.
Funkenringe backen:
Zutaten:
500 g | Mehl |
40 g | Hefe |
80 g | Zucker |
⅛ l | Milch |
70 g | Butter |
2 | Eier |
1 Prise | Salz |
Zum Bestreuen der fertigen Küchle:
Mandelblättchen | |
Hagelzucker | |
etwas | Zucker oder Zimtzucker |
Sesam |
Zubereitung:
Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken, Hefe hineinbröckeln, Zucker darüber streuen, mit etwas Milch und etwas Mehl zu einem Vorteig verrühren. Zugedeckt mit einem Küchentuch an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. Nach der Gehzeit kommen Butter, Eier und die übriggebliebene Milch sowie die Prise Salz dazu, alles gut miteinander verkneten.
Eine Rolle formen und in 12 gleichmäßig große Stücke zerschneiden. Aus jedem Teilstück zwei 25–30 cm lange dünne Rollen formen und diese ineinander verdrehen. 12 Ringe formen und auf ein mit Mehl bestreutes Brett legen. Danach erneut eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Mit Eigelb bepinseln, danach mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreuen und bei 200 °C für 15–20 Minuten backen.
Varianten:
Die Küchle müssen sofort im schwimmenden Fett herausgebacken und noch heiß mit (Zimt-)Zucker bestreut werden.
Alternativ die Ringe vor dem Backen mit Sesam bestreuen.