Himmelfahrtslieder – zur Deutung
In Liedern des ehemaligen evangelischen Gesangbuches (Evangelisches Kirchengesangbuch, EKD, bis 1995) zeigte sich, wie verschieden die Himmelfahrt Jesu Christi ausgelegt wurde:
EKG 90:
Die Himmelfahrt Jesu ermöglicht das Kommen des Geistes Gottes.
EKG 91:
Die Himmelfahrt Jesu bringt die Bewahrung der Sünder auf die Erde. Der Weg zum Himmel ist frei. Nachfolge ist nötig, im Glauben. Das ist dann unsere Himmelfahrt, die im Menschen beginnt, von Gott geschützt und endlich zu aller Freude bei Gott enden wird.
EKG 90:
Die Himmelfahrt Jesu macht Jesus zum Herrscher über „Himmel und alle Land“.
EKG 93:
Die Himmelfahrt Jesu begründet den Glauben, dass auch wir einmal im Himmel sein werden. Die „Auffahrt“ Jesu gibt Glauben an unsere „Nachfahrt“.
EKG 94:
Die Himmelfahrt Jesu gibt Anlass, ihn zu bitten, uns zu sich aus der Verirrung und aus der bösen Welt zu ziehen.
EKG 95:
Die Himmelfahrt Jesu offenbart Jesus als König. Nichts kann ihn daran hindern, ein König zu sein. Er soll nun mich persönlich als Himmelsthron nehmen.
EKG 96:
Die Himmelfahrt Jesu zeigt die Herrschaft Jesu über die Mächte und Gewalten im Himmel und auf der Erde. Er ist auch der Herr der Gemeinde, die sich auf die Ewigkeit bei ihm freut.
Heutige Deutung der Himmelfahrt Jesu
In den „alten“ Liedern fehlen Hinweise, die wir aus den biblischen Himmelfahrtsberichten heraushören, während heutzutage in den Liedern des „neuen“ EG einige dieser Aspekte berücksichtigt sind. In Klammern finden Sie Beispiele dazu.
- Es fehlt der ganze Bereich der Mission.
- Es fehlt die Beauftragung der Jünger. (EG 120)
- Es fehlt die Konsequenz aus der Tatsache, dass Jesus der Herr der Welt ist. (EG 123)
Daher im Folgenden einige Überlegungen: Die Himmelfahrt Jesu ...
- ist die Inthronisation Jesu zur Rechten Gottes.
- ist der Hinweis auf seine Unsichtbarkeit.
- ist Seins-, nicht Ortsveränderung.
- ist Platzbereitung bei Gott für seine Gemeinde.
- bedeutet den Herrschaftsanspruch Jesu über die ganze Welt.
- ist Beauftragung der Jünger, als Boten Jesu in die Welt zu gehen.
- heißt: Jesus ist weder durch Tod noch durch Raum noch durch Zeit zu begrenzen.
- heißt: Jesu Nachfolgern wird verheißen, dass auch sie eine Zukunft vor sich haben, die weder durch Tod noch durch Raum noch durch Zeit begrenzt ist.
- heißt: Von jetzt an müssen Menschen das Wort der Boten hören und diesem Wort glauben.
- ist seine Heimkehr zum Vater als erster Bruder unter seinen Brüdern.