Weihnachten ist der Geburtstag Jesu
In den ersten Jahrzehnten der Christenheit wusste man zwar um die Geburt Jesu. Gefeiert aber hat man sie erst später, zunächst ganzvorsichtig und dann nur da und dort, zwischen 250 und 300 nach Christus. Allerdings wusste niemand genau, wann Jesus geboren wurde, und man stritt sich um den Geburtsort.
Mit den Angaben war man auf die biblischen Berichte angewiesen. Matthäus 2 und Lukas 2 geben verschiedene Auskünfte: Die Termine liegen zwischen sieben Jahren vor und vier Jahren nach der Zeitrechnung. Zum Geburtsort macht die Bibel auch zwei Aussagen: „Was kann aus Nazareth Gutes kommen?“ und „Und du Bethlehem, Ephrata … aus dir soll mir kommen der Herr“ (Micha 5,1).
Und über den konkreten Geburtstag gibt es keine Angaben. Hier war die junge Kirche auf Vermutungen angewiesen. Mit der Festsetzung des Geburtstages legte dann die Kirche ein bestimmtes Bekenntnis ab. Insgesamt gibt es in den ersten Jahrhunderten zwölf verschiedene Geburtstagsterminvorschläge, die über das ganze Jahr verstreut liegen. Zwei sind für uns heute noch wichtig, weil sie sich bei uns eingeführt haben: der 25. (nicht 24.) Dezember und der 6. Januar. Der 6. Januar ist heute noch in der Ostkirche Geburtstag Jesu. Der 25. Dezember wurde in der Westkirche Roms im 3./4. Jahrhundert festgesetzt, um den an diesem Tag verehrten Sonnengott zu vertreiben. Der Siegeszug dieses Termins und des damit verbundenen Festtags war mit Konstantin dem Großen 325 gesichert. „Die unbesiegbare Sonne Jesus Christus besiegt den Sonnengott“, so lautete das Bekenntnis mit diesem Termin.
Der Geburtstag Jesu verdrängte im Lauf der Jahrhunderte das Osterfest von seinem ersten Platz und wurde zum wichtigsten Festtag in der Kirche. Dieses Feiern geht meist zu Lasten der anderen Feste. Zu fragen ist allerdings auch, ob es nicht auch zu Lasten der christlichen Botschaft geht. Wenn jedoch klar bleibt, wesen Geburtstag gefeiert wird, welcher Herr hier zur Welt kam, warum wir den Geburtstag gerade dieses Jesus feiern, was dieser Jesus alles für uns Menschen getan hat, und dass dieser Jesus heute noch und in Zukunft der Herr der Welt ist, dann ist jede Art, Weihnachten – das heißt Geburtstag Jesu – zu feiern, recht. Dann soll auch das germanisch-heidnische Wort „Weihnachten“ nicht stören, das von den alten germanischen Weihe-Nächten nach der Wintersonnenwende stammt. Statt „Weihnachten“ sagen wir allerdings sinnvoller und dem Herrn gemäßer „Christfest“ oder „Christtag“.
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