Biblische Namen und ihre Bedeutung - Sarah
Sarah – die Fürstin
Im Jahr 1992 war er auf Platz 1 der beliebtesten weiblichen Vornamen in Deutschland – allerdings ein Jahr zu früh. In meinem Geburtsjahr, 1993, rutschte der Name Sarah auf Platz 8 der Beliebtheitsskala. Doch er hielt sich zwischen den 80er- und 90er-Jahren immer unter den Top 10. Und hier sind wir schon beim Dilemma: Es gab immer eine zweite, dritte, vierte Sarah. In der Schule, im Freiwilligen Sozialen Jahr, an der Uni, auf der Arbeit … Einzigartiger Name? Nicht wirklich.
Damit eine Unterscheidung gewährleistet wurde, hieß ich grundsätzlich „Sarah K.“ (Mädchenname: Klotz). Als hätte ich einen Zweitnamen: „Sarah-Kah“, oder englisch ausgesprochen „Sarah-Kay“. Kniffelig wurde es dann, wenn es noch eine Sarah mit dem Anfangsbuchstaben „K“ des Nachnamens gab. Dann kamen leider Spitznamen wie „Sarah-Klo(tz)“ dabei heraus. Nicht wirklich schöne Erinnerungen.
Mittlerweile heiße ich „Lang“ mit Nachnamen und habe auch „nur“ noch zwei Kolleginnen mit dem gleichen Vornamen. Mein Ehemann nennt mich liebevoll „Saripopari“, mein Papa nennt mich gelegentlich „Sahara“ und mein Opa sagt gerne „Sarusch“ zu mir. Meine Familie macht also wett, was in meiner Teenagerzeit blöd gelaufen ist. Mein Name scheint wieder einzigartig zu sein. Auch die Bedeutung des Namens macht mich stolz, ihn tragen zu dürfen: „die Adlige“, „die Prinzessin“, „die Fürstin“. Doch oft fühle ich mich diesem Anspruch nicht gewachsen, erscheint mir mein Leben kaum fürstlich oder prinzessinnenhaft.
Das führt mich zu der biblischen Sara, oder Sarai, wie sie zuerst heißt. Sie glaubt Gottes Verheißung nicht, im hohen Alter von 90 Jahren noch ein Kind erwarten zu dürfen. Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich bin zwar erst 25 Jahre jung und beschäftige mich noch nicht mit dem Thema „Kinderkriegen“, aber Sorgen und Zweifel gehören auch zu meinem Leben. Sara ist misstrauisch, eifersüchtig und spöttisch – sie findet Gottes Verheißung zum Lachen. Dies sind keine erstrebenswerten Eigenschaften. Aber wenn ich ehrlich bin, treffe auch ich sie hier und da in meinem Verhalten an.
Damit scheint der Name Sara(h) nicht gerade positiv behaftet zu sein. Aber gleichzeitig war Sara die Frau Abrahams und wurde so die „Ersatzmutter“ Israels. Mit allen ihren Fehlern war sie ein wichtiger Bestandteil der Geschichte Gottes mit seinem Volk. Das sind doch tolle Aussichten! Bei Gott darf ich, trotz meiner Schwächen und meiner Zweifel, eine Fürstin sein. Mich wertvoll fühlen. Und einen Sinn in meinem Leben sehen.
Namensträgerin Sarah
Sara hieß die Frau von Abraham, sie war also die Erzmutter Israels. Ihr Name Sara(h) bedeutet Herrin, Fürstin oder auch Prinzessin, eine andere Bedeutung ist auch „die Blume“. Zur Zeit des Nationalsozialismus mussten in Deutschland alle jüdischen Mädchen und Frauen den Zweitnamen Sara annehmen. Zwischen den 80er-Jahren und den Mitte 2000ern war der Name Sarah immer unter den beliebtesten zehn Mädchennamen deutschlandweit. Bekannte Namensträgerinnen sind die deutsche Sängerin Sarah Connor, die deutsche Schriftstellerin Sarah Kirsch und die österreichische Spitzenköchin Sarah Wiener. Aus Amerika stammt die Schauspielerin Sarah Jessica Parker. Die britische Sängerin Sarah Brightman ist vor allem durch das Lied „Time to say goodbye“ mit Andrea Bocceli bekannt.
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