Was machen Singen und Musik mit dem Körper?
Schon vor vielen tausend Jahren stellten die Menschen fest, dass gemeinsames Singen glücklich macht. Es ist inzwischen sogar wissenschaftlich erwiesen, dass der Mensch durch das Singen Stress und Ängsten entgegenwirken kann und ein Gemeinschaftsgefühl und soziale Bindungen entstehen.
Unsere Autorin singt schon seit vielen Jahren in einem Chor, bei großen Chor-Musicalproduktionen und erinnert sich an viele solcher Glücksmomente.
Dem Glück zum Singen nah
„We have a dream“ …… das war ein unvergleichliches Erlebnis, als wir mit mehreren tausend Sängern und Sängerinnen das Musical „Martin Luther King“ gemeinsam mit einem Orchester und professionellen Musicaldarstellern aufgeführt haben. Schon beim Einsingen entstand ein unbeschreibliches Glücksgefühl, das uns alle vereint hat und das wohl keiner je vergessen wird.
Musik an sich, auch das bloße Zuhören, macht schon glücklich – neurowissenschaftliche Studien ergaben, dass Musik tiefgreifende Auswirkungen auf die Gefühle hat und Entspannungszustände herbeiführen kann, die bei Depressionen, Ängsten oder Erschöpfung helfen können. Ganz besonders beglückend ist aber dieser gemeinschaftlich erfahrbare Aspekt, den man beim Chorgesang hat. Forschungsergebnisse der Royal Society zeigen in einer Studie von 2015, dass gemeinsames Singen die körperliche und geistige Gesundheit verbessern kann und die soziale Bindung fördert. 2 Zuvor ergaben Forschungen der University of California bereits, dass Chorsingen verbunden ist mit einem starken Anstieg von Immunglobulin A, das als Antikörper vor Viren, Bakterien und anderen Krankheitserregern schützt. Die Forschenden hatten Cortisol- und Immunglobulin-Werte in der Spucke der Singenden gemessen und erkannt, dass das gemeinsame Singen zu positiven Gefühlen und Zufriedenheit führte. 3
Wie wirkt sich die wöchentliche Chorprobe aus?
Dieses tiefe Glück des gemeinsamen Singens erlebe ich auch heute noch jeden Montag in der Chorprobe und ganz besonders an Vorbereitungswochenenden für Konzerte. Diese intensiven Proben verlangen zwar den Stimmbändern einiges ab, sorgen jedoch immer wieder für diese unglaublichen Glücksgefühle. Die Energie aus diesen Wochenenden nehmen wir mit in den Alltag, wo sie noch lange anhält und für viel Freude sorgt.
Hier können Sie singen:
Chöre: Je nach Wohnort, Stilrichtung und Ihrem eigenen Können gibt es die unterschiedlichsten großen oder kleinen Chöre – von Kirchenchören bis zum Pop-Chor, vom Vokalensemble bis zum Projektchor. Unter deutscher-chorverband.de/chorpraxis können Sie bundesweit nach einem passenden Chor suchen. Oder Sie geben auf Google oder Facebook Ihre Stadt und „Chor“ ein. Auch die Stadtverwaltung sowie die städtische Musikschule kann Ihnen sicher Tipps geben. Zudem hat jede Universität und so manche Fakultät eigene Chöre.
Bands und Musikerkontakte: Entweder online auf Google und Facebook suchen oder in Ihrer Nähe auf Aushänge achten: in städtischen oder privaten Musikschulen, Musikhochschulen, größeren Proberäumen, Konzert-Veranstaltungsorten. Oder Sie inserieren online selbst unter backstagepro.de oder quoka.de.
Gesangsunterricht: Wenn Sie sich noch nicht trauen, mit anderen zu singen, oder einfach Ihre Stimmbildung noch vertiefen möchten, eignet sich Einzel-Gesangsunterricht. Hier werden Körperarbeit, Atemtechnik und Stimmentwicklung trainiert und Sie können meist Ihre Wunschlieder mitbringen. Das geht auch online per Webcam. Gesangslehrerinnen und -lehrer finden Sie an der örtlichen Musikschule, über private Empfehlungen und Kontakte zum Beispiel von Musiklehrerinnen und -lehrern an Schulen, über Google oder über superprof.de.
1 Stacy, R., Brittain, K. und Kerr, S. (2002), „Singing for health: an exploration of the issues“, Health Education, Bd. 102 Nr. 4, 156-162.
2 Eiluned Pearce, Jacques Launay und Robin I. M . Dunbar (2015), „The ice-breaker effect: singing mediates fast social bonding“, Royal Society Open Science, Bd. 2 Nr. 10, doi.org/10.1098/rsos.150221.
3 R. J. Beck, T. C. Cesario, A. Yousefi, H. Enamoto (2000), „Choral Singing, Performance Perception, and Immune System Changes in Salivary lmmunoglobulin A and Cortisol“, Music Perception, Bd. 18 Nr. 1, 87-106.
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