Weinheilige – Martin
11. November
„Auf Martini schlacht man feiste Schwein und wird der Most zu Wein.“
Im November konnte man dazu übergehen, die Früchte der Ernte auch zu genießen. Die Arbeit war getan, es war kalt genug zum Schlachten und der erste neue Wein war fertig, also Grund genug zum Feiern und es sich gut gehen zu lassen: „St. Martin setzt sich schon mit Dank am warmen Ofen auf die Bank.“
Der Heilige Martin von Tours – bekannt dadurch, dass er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte, ist wohl einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen an der Mosel. Keiner hat so viele Pfarrpatronate wie er: Lay, Cochem, Valwig, Ellenz-Poltersdorf, Eder, Briedel, Kinheim, Niederemmel, Ensch, Riol, Fell, Schweich, Biewer, Morscheid, Mertesdorf, Wiltingen, Serrig, Nittel und Nennig.
Viele Pfarrgründungen an der Mosel gehen auf die fränkische Zeit zurück und der Heilige Martin war der Schutzpatron des Frankenreiches. Der Tatsache verdanken wir auch die Begriffe Kapelle und Kaplan. Denn die Reichsreliquie im Frankenreich, die die Könige überall hin mitführten, war die Cappa (der Mantel) des Heiligen Martin. Und der Aufbewahrungsort dieser Cappa war immer eine eigene kleine Kirche, eben eine Kapelle, und der Geistliche, der auf die Cappa aufpasste, war der Kaplan.
Meistens ist Martin als Reiter, der den Mantel teilt, dargestellt, aber manchmal ist er auch mit einem Weinpokal abgebildet. Denn er soll Wasser in Wein verwandelt haben und bei einem Mahl mit dem Weströmischen Kaiser Maximus soll er den ihm gereichten Pokal nicht dem Kaiser zurückgereicht haben, sondern erstmal an einen einfachen Priester weitergegeben haben, frei nach dem Motto: Nicht nur die großen sind wichtig und sollen was Gute zu trinken haben, sondern auch die einfachen Leute.
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