Die interessante Zahl 7
Die Zahl 7 hat für mich und für LOGO eine besondere Bedeutung. Es ist eine Zahl mit vielerlei christlicher Symbolkraft und so freut es mich, dass diese besondere Zahl seit einigen Jahren die Hausnummer des LOGO-Gebäudes ist.
Einen ausführlichen Überblick über die symbolträchtige Zahl 7 gibt Herma Brandenburger im folgenden Text. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte aus Glaube, Geschichte und Kultur:
Zahlen waren in den Augen vieler Menschen nie nur Mengen- oder Zeit-Einheiten und Angaben zu Größenverhältnissen. Manchen Zahlen haftet gar ein ausgesprochenes Negativ-Image an; sie werden deshalb gemieden, ausgelassen oder übersprungen, wie z. B. die Zahl 13. Ganz im Gegensatz dazu steht die Zahl 7, von vielen als Glückszahl empfunden.
Bei der Zahl 7 fallen mir außerdem die Märchen meiner Kindheit ein.
- Ich denke an die 7 Zwerge, die hinter 7 Bergen Schneewittchen Schutz vor der bösen Königin boten.
- 7 Geißlein waren allein zu Hause, als der böse Wolf kam und alle – bis auf eins – aufgefressen hat.
- 7 Schwaben hatten sich vorgenommen, die Welt zu durchziehen und endeten – bis auf einen – kläglich.
- Zu 7 Raben verwünschte ein Vater seine 7 Söhne, weil sie einen Krug zerbrochen hatten; in dem sie das Taufwasser für ihre kleine Schwester nach Hause holen sollten.
- 7-Meilen-Stiefel wünschte ich mir zeitweise mehr als alles andere, wenn ich das Gefühl hatte, nicht vom Fleck zu kommen.
Die Zahl 7 begegnet einem immer wieder; so gibt es laut Lexikon
- ein Siebengebirge,
- ein Siebengestirn,
- einen Siebenjährigen Krieg (1756–1763),
- eine Blume namens Siebenstern,
- ein Siebenstromland,
- einen siebten Himmel (nich nur für Verliebte, sondern schon bei Mohammed),
- sieben Weise (griechische Philosophen des 7. und 6. Jh.s v. Chr.),
- sieben Weltmeere,
- sieben Weltwunder
- und Siebenschläfer (nach der Legende 7 Brüder, die sich in einer Höhle versteckten, um der Christenverfolgung im 3. Jh. zu entgehen. Wenn es an Siebenschläfer – dem 27.6. – regnet, soll es nach dem Volksglauben 7 Wochen lang regnen!).
- Siebenschläfer wird aber auch ein Nagetier und eine Pflanze genannt.
So weit sie im Alten und im Neuen Testament vorkommt, symbolisiert die 7 Vollkommenheit, Fülle und Treue Gottes. Im Hebräischen ist jedes Zahlwort zugleich ein Buchstabe des Alphabets; dementsprechend lassen sich Buchstabenwerte in Symbolwerte umsetzen. Das hebräische Wort für 7 bedeutet auch „Treue“. In jeder gläubigen jüdischen Familie steht ein siebenarmiger Leuchter, dessen Kerzen am Shabatt entzündet werden. 6 Arme des Leuchters stellen die Geschichte Israels dar, sie werden durch den 7. Arm in der Mitte gehalten. Er ist der stabilste Arm, der Mittelpunkt, von dem alles ausgeht; er steht für die Treue Gottes zu seinem Volk. Gleichzeitig symbolisieren die 7 Arme die 7 Urkräfte des Göttlichen.
Eine Zahlensymbolik kannten übrigens auch die alten Griechen. Wahrscheinlich hat sie ihren Ursprung in Ägypten. In vielen Kulturen – besonders in Babylon und im Hinduismus – ist die Zahl der Ursprung aller Dinge und die dem Universum zugrundeliegende Harmonie. In den Bildenden Künsten sowie in Musik und Dichtung ist sie das Grundprinzip für den Rhythmus.
Für den Kulturkreis der Bibel steht die 1 für Gott, den einen und einzigen, die 2 steht für Zeit oder Gegensätze wie: Tag und Nacht, Sommer und Winter, Saat und Ernte. Die 3 steht für das Heilige, Gott in 3 Personen, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die 4 weist auf die 4 Himmelsrichtungen, 4 Jahreszeiten und die 4 Paradiesflüsse hin. Die 7 setzt sich demzufolge zusammen aus 3 und 4, dem Heiligen und dem Kosmos. 3 und 4 setzen sich wiederum zusammen aus 1 und 2, Gott und dem Gegensätzlichen, bzw. aus 1 und 3 – Gott und dem Heiligen.
Die 5 steht selten allein; sie hat den Charakter der Vorläufigkeit; gleichzeitig steht sie für die Gegenwart Gottes, weil sie aus der 3 und der 2 besteht. Eine Hungersnot wird im Alten Testament z. B. als 5 und 2 Jahre dauernd – also 7 Jahre insgesamt – geschildert. In der Erzählung von der wunderbaren Brotvermehrung Jesu im Neuen Testament ist die Rede von 5 Broten und 2 Fischen, mit denen 5000 Menschen gesättigt worden sein sollen. Eine herrliche Zahlenmystik, anhand derer man die Bibel ganz anders liest und versteht!
Zahlen sind nicht nur als Mengen, sondern auch als symbolische Qualitäten zu sehen. Die 7 soll verstanden werden als Verkörperung des Göttlichen (1), des Gegensätzlichen (2), des Heiligen (3) und des ganzen Kosmos (4). Daher gilt die 7 als heilige Zahl. Sie ist die Zahl des Universums, des Makrokosmos; sie verkörpert Vollständigkeit, umspannt sowohl das Geistliche als auch das Weltliche. Wir zählen jeweils 7
- kosmische Ebenen,
- Himmel,
- Höllen,
- Strahlen der Sonne,
- Säulen der Weisheit,
- Regenbogenfarben,
- Tage der Woche,
- Noten der Tonleiter,
- Weltwunder,
- Sakramente,
- Gaben des Geistes,
- Propheten,
- ebenso wie 7 Freuden und Schmerzen Mariens,
- 7 letzte Worte Jesu am Kreuz
- und 7 Konzile der frühen Kirche.
Im Stammbaum Jesu ist gleich von 14 Generationen, also 2 mal 7, die Rede; hier soll wohl auf die doppelte Heilsbedeutung Jesu hingewiesen werden.
Noch ein paar Beispiele für das Vorkommen der Zahl 7 in der Bibel:
- Jakob diente 7 Jahre um die geliebte Rahel, um sie dann doch noch nicht ehelichen zu können.
- Von 7 Erzengeln ist die Rede;
- mehrmals hat eine Familie 7 Söhne;
- wurden böse Geister ausgetrieben, waren es meistens 7 an der Zahl.
- Von 7-facher Vergeltung und 7-fachem Lob ist die Rede und von 7-fachem Waschen im Jordan.
- Ein Gerechter könne 7-mal fallen, er stehe 7-mal wieder auf, heißt es.
- Und antwortete Jesus nicht auf die Frage, wie oft man im Leben dem vergeben solle, der sich gegen einen versündigt hat, mit 77-mal? Und nicht nur 7-mal, wie Petrus gehofft hatte!
- In 7 Tagen soll Gott die Welt erschaffen haben. Böse Zungen sagen heute angesichts des allgemeinen Desasters in der Welt: Gott hätte sich ruhig mehr Zeit für dieses Vorhaben nehmen sollen …
- Den 7. Tag segnete Gott und heiligte ihn. Leider konnten sich die großen Religionen bis heute nicht einigen, von wo an sie zu zählen beginnen, so dass sie auf drei verschiedenen 7. Tagen bestehen: Die Juden auf dem Samstag, die Moslems auf dem Freitag, und die Christen auf dem Sonntag.
- Im 1. Buch Mose, in der Sintflut-Erzählung heißt es, dass Gott Noah gebot, von allen reinen Tieren je 7 Paare mit in die Arche zu nehmen, um Nachwuchs auf der ganzen Erde am Leben zu erhalten, bevor Gott nach Ablauf von 7 Tagen alle Wesen vom Erdboden tilgen wollte.
Nicht zu vergessen die 7 Haupt-Sünden der katholischen Kirchenlehre, als da sind: Stolz, Geiz, Unkeuschheit, Neid, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit. Sie gelten als die Ursache einer moralisch schlechten Haltung.
Aus jüngerer Zeit erinnere ich mich gern an das Lied einer Band, deren junge Musiker sangen:
„Über sieben Brücken musst du gehen,
sieben dunkle Jahre überstehn,
siebenmal musst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein.“
(„Karat“)
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